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Wie man Pionier sein kann — Praktische ErfahrungenDer Wachtturm 1982 | 1. Juni
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Universität Ökonomie zu studieren. Als er aber ein Zeuge Jehovas wurde, arbeitete er viele Jahre in der Druckerei der Watch Tower Society, und später nahmen er und seine Frau den Sonderpionierdienst auf. Dann wurde seine Frau schwanger, und sie mußten sich der neuen Situation anpassen. Sie fanden eine preiswerte Wohnung, und Bruder Standley nahm eine Teilzeitbeschäftigung bei einer Firma an, die Büros putzt. Kürzlich sind sie in ein Gebiet gezogen, wo es einen größeren Mangel an Pionieren gab. Dort konnte er eine Zweigstelle derselben Firma eröffnen, und so hat er wieder eine Teilzeitbeschäftigung. Er berichtet: „Heute haben wir eine sehr hübsche Wohnung, für unsere materiellen Bedürfnisse ist ausreichend gesorgt, und wir haben noch das Vorrecht, im Vollzeitdienst zu stehen. Immer wieder habe ich die Wahrhaftigkeit der Worte Davids erfahren: ,Ein Jüngling bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen‘“ (Ps. 37:25).
Wäre das Rentenalter nicht eine gute Zeit für den Pionierdienst? Bei vielen ist das der Fall. Aber auch in dieser Situation sind besondere Anstrengungen und Änderungen erforderlich. Bruder Balmaceda zum Beispiel, der auf den Philippinen als Staatsbeamter tätig war, wurde pensioniert und freute sich auf den Pionierdienst. Was konnte er tun, um finanziell gesichert zu sein? Er dachte, dies sei durch eine Schweinezucht zu erreichen, denn dadurch würde er genügend Einkünfte haben und dennoch ziemlich viel Freizeit. Der 70jährige Pionier sagt, er sei jetzt Jehova nähergekommen als je zuvor. Durch seinen Pioniergeist wurden drei seiner Angehörigen angespornt, ebenfalls diesen bevorrechteten Dienst aufzunehmen.
Auch wer in einer Firma eine leitende Stellung bekleidet und ein gutes Einkommen hat, mag die Möglichkeit haben, Änderungen vorzunehmen. In dieser Situation befand sich Shozo Mima, der Direktor einer gutgehenden Speditionsfirma in Japan. Da Bruder Mima Pioniergeist hatte, nahm er den Pionierdienst auf, während er noch Direktor dieser Firma war. Doch dann kam in ihm das Gefühl auf, daß er als Direktor einer Firma und als Pionier gleichzeitig Sklave des Reichtums und Jehovas sei (Mat. 6:24). Schritt für Schritt übertrug er also seine Aufgaben anderen, und er fand Arbeit, die ihn nicht so sehr in Anspruch nahm. Mit dem neuen Einkommen und einigen Ersparnissen war er in der Lage, für seine Familie zu sorgen und Pionierdienst durchzuführen. Ja, er dachte, es sei besser, sich mehr im Dienste Jehovas einzusetzen als für eine Firma.
Das Mitwirken der Familie
Vielleicht denkst du, daß das Unterfangen, Pionier zu werden oder zu bleiben, zu groß ist, um es allein zu bewältigen. Es mag indes sein, daß es dir mit der Hilfe deiner Angehörigen einschließlich deiner Kinder gelingt. Viele Erfahrungen zeigen, daß Familien durch gegenseitige Unterstützung in der Lage waren, einem oder mehreren ihrer Angehörigen den Pionierdienst zu ermöglichen, und das trug außerdem zum Glück der ganzen Familie bei.
Bruder Kozo Sato aus Japan hat eine Frau sowie zwei Kinder, die noch die höhere Schule besuchen. Er sprach mit ihnen über seinen Herzenswunsch, als Ältester ein gutes Beispiel zu geben. Welche Entscheidung kam zustande? Er gab seine Arbeit in einer Firma auf, in der es erforderlich war, täglich acht Stunden zu arbeiten. Dann machte er sich selbständig. An vier Tagen in der Woche verbringt er jetzt einige Stunden damit, gebrauchte Zeitungen, Magazine und anderes Papier zu sammeln, um es an Firmen zu verkaufen, die es wieder verwerten. Und jeden Morgen tragen alle vier Glieder der Familie eine Stunde Zeitungen aus. Dadurch und durch größere Sparsamkeit ist es Bruder Sato möglich, allgemeiner Pionier zu sein, und auch seine zwei Kinder streben dieses Ziel an.
In demselben Land lebt auch Schwester Toshiko Zenko. Sie ist Witwe, muß aber für drei heranwachsende Kinder sorgen. Ein kleines Stück Land bringt ihr etwas Geld für die Miete ein. Um die Kosten für Nahrungsmittel sowie andere Ausgaben bestreiten zu können, arbeitet sie wöchentlich zwei Tage und kann auf diese Weise Pionier sein. Du magst dich fragen: „Inwieweit wirkt dabei die Familie mit?“ Sie erklärte, daß ihre beiden Jungen ihr „beim Einkaufen helfen und auch Arbeiten im Hause verrichten. Zum Beispiel können sie sogar den Docht im Petroleumofen auswechseln und den Dichtungsring im Wasserhahn.“ Ihre Tochter hilft ihr beim Kochen und Putzen. Sie hatte eine Teilzeitbeschäftigung angenommen, so daß sie nach Schulschluß arbeitete. Als sie dann aus der Schule kam, nahm sie den Pionierdienst auf. Mutter und Tochter gehen nicht an denselben Wochentagen zur Arbeit, sondern wechseln sich ab. Die ganze Familie plant sogar, bald zusammen im Pionierdienst zu stehen.
Ja, wenn du eine Familie hast und einer oder mehrere von euch Pionier sein möchten, ist bestimmt die Zusammenarbeit und Unterstützung aller erforderlich. Aber wieviel Freude und Befriedigung das doch bringen kann! Und außerdem wird dadurch die Anzahl der Pioniere erhöht.
Natürlich ist die Situation von Person zu Person verschieden. Möchtest du jedoch Pionier sein, weil du Jehova liebst und ihm ergeben bist, dann ist es dir vielleicht möglich, dieses Ziel zu erreichen, auch wenn es Hindernisse zu überwinden gibt. Sprich mit anderen Christen darüber, besonders mit denen, die den Pionierdienst zum Erfolg gemacht haben. Sie mögen in der Lage sein, dir weitere praktische Ratschläge zu geben, wie du Pionier sein kannst.
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Bezirkskongresse „Königreichswahrheit“Der Wachtturm 1982 | 1. Juni
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Bezirkskongresse „Königreichswahrheit“
JEHOVA ist der „Gott der Wahrheit“ (Ps. 31:5). Jesus Christus, sein Sohn, sagte von sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14:6). Bezüglich des Wortes seines Vaters sagte er: „Dein Wort ist Wahrheit“ (Joh. 17:17). Und die Christenversammlung ist „eine Säule und Stütze der Wahrheit“ (1. Tim. 3:15).
Doch was ist die Königreichswahrheit? Sie ist das Thema, das in der ganzen Bibel verfolgt wird, vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Jehova äußerte die erste Königreichswahrheit, als er im Garten Eden zur Schlange sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mo. 3:15). In Offenbarung 21:4 ist eine der letzten Königreichswahrheiten zu finden, die im Worte Gottes aufgezeichnet wurden: „[Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“
Was für ein Vorrecht haben wir doch als christliche Zeugen Jehovas, die Königreichswahrheit bekanntzumachen! Es ist sehr wichtig, das zu tun. Wahrheitshungrige Personen stöhnen und seufzen wegen der Abscheulichkeiten, die heute getan werden (Hes. 9:4). Viele sagen, sie hätten keine Hoffnung. Wir können allen, die sich wirklich nach der Wahrheit sehnen, Trost und Hoffnung bringen, indem wir uns an der Erfüllung der Prophezeiung Jesu aus Matthäus 24:14 beteiligen.
Damit wir besser verstehen, was es mit der Königreichswahrheit auf sich hat und welche
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