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  • „Braunes Gold“ aus dem Norden Alaskas
    Erwachet! 1970 | 22. September
    • buchstäblich aus Schnee und Eis gebaut worden; deshalb kann man sie nur im Winter benutzen. Die Arbeiter mußten beim Bau dieser Straße eine Kälte von minus 56 °C und heftige Stürme aushalten. An einer Stelle mußten sie eine 400 m lange Eisbrücke über den Yukon bauen. Auf das Eis des Flusses legten sie 10 bis 25 cm dicke Stämme und pumpten dann Wasser darüber. Dann legten sie weitere Stämme darauf und pumpten noch mehr Wasser darüber, bis eine Eisbrücke entstanden war, die so hoch war wie die Zufahrt am Flußufer. Jeder Lastwagenfahrer, der diese Eisstraße benutzt, muß Werkzeug, Schlafsack, extra Kleidung und Nahrung für wenigstens 48 Stunden als Notausrüstung bei sich haben.

      Schlepp- und Lastdampfer erkämpften sich mit ihrer Ladung den Weg aus zwei anderen Richtungen zum Norden. Einige umfuhren die Westküste Alaskas, trotz des unberechenbaren Wetters und des Packeises; andere dampften den Mackenziefluß in Kanada hinunter. Dort mußten sie auf seichte Stellen im Fluß achten, denn der Sommer war ungewöhnlich trocken.

      Wie wird man das Öl zum Süden befördern?

      Wir haben jetzt die Fragen untersucht: Wie hat man die Maschinen hereinbekommen? Und wie hat man sie aufgestellt? Doch wie wird man das Öl zu einem Hafen transportieren, nachdem man es aus der Tiefe heraufgepumpt hat?

      Einige sind dafür, daß man die Staatsbahn um etwa 640 km verlängert; das würde etwa 500 Millionen Dollar kosten. Dann könnte man das Rohöl mit der Bahn bis zu den Seehäfen Alaskas, bis nach Anchorage, Seward oder Whittier, transportieren und von dort aus mit Überseetankern zu den großen Raffinerie- und Verbrauchszentren. Man überlegt sich außerdem, ob es möglich ist, mit Tankern und Lastkähnen bis zur Prudhoe-Bucht zu fahren. Man prüft ernsthaft, ob sich die westliche Route durch die Beringstraße und die Nordwestpassage als Seeweg eignen, obwohl beide den größten Teil des Jahres über mit Eis verstopft sind. Der „Manhattan“, durch einen besonders starken Rumpf geschützt, ist es kürzlich gelungen, trotz der Schwierigkeiten diesen Seeweg zu durchfahren. (Siehe Erwachet! vom 8. Mai 1970.) Die Ölgesellschaften haben noch nicht entschieden, welche Route sie wählen werden.

      Wahrscheinlich wird das Rohöl zuerst durch die Trans-Alaska-Pipeline zu den Häfen transportiert werden. Man beabsichtigt, eine Leitung von 1,20 m Durchmesser und 1 300 km Länge zu verlegen; sie wird Prudhoe-Bucht mit Valdez am Golf von Alaska verbinden und täglich 70 000 bis 140 000 t Rohöl zur Endstation pumpen. Diese Ölleitung wird voraussichtlich 900 Millionen Dollar kosten.

      Mit den Vorarbeiten an dieser Pipeline hat man bereits begonnen; zwölf Pumpwerke werden das „braune Gold“ über drei Bergketten treiben, die bis zu 1 400 Meter hoch sind. Einen großen Teil der Ölleitung wird man in einen Graben auf den gefrorenen Boden legen und mit einer Schicht von mindestens 1,20 Metern gefrorenem Boden bedecken, um sie zu schützen. Es wird nicht einfach sein, diesen 1,80 m breiten, 2,40 m tiefen und 1 280 km langen Graben auszuheben; doch man hofft, bis zum Jahre 1972 damit fertig zu sem.

      Bedeutung für die Wirtschaft

      Alaska ist stark an diesen Ölfunden interessiert. Viele seiner Einwohner erhalten dadurch Arbeit. Die Ölgesellschaften haben über 900 Millionen Dollar an die Staatskasse gezahlt, als sie sich die Schürfrechte in dem 162 800 Hektar großen Gebiet am Nordabfall sicherten. Dieses Öl ist begehrt, weil die Nachfrage in der Welt ständig größer wird und weil es oft schwierig ist, das Öl aus dem politisch aufgewühlten Nahen Osten zu bekommen. Die westlichen Länder hoffen deshalb, das Öl Alaskas werde dieses Problem beseitigen.

      Aber diese Bohrungen verschlingen viel Geld. Die Schürfrechte haben über eine Milliarde Dollar gekostet. Aufschlußbohrungen am Anfang haben 2 bis 4 Millionen Dollar je Bohrung gekostet. Geologische Untersuchungen und jetzt die Ölleitung haben die Kosten dieses Unternehmens um Milliarden von Dollar erhöht.

      Dann muß man noch einen anderen Preis berücksichtigen, den man nicht in Dollars und Cents ausdrücken kann. Vertreter des Naturschutzes haben die Öffentlichkeit auf den Schaden aufmerksam gemacht, der dem Land und den Naturschönheiten zugefügt wird. Durch Forschungen zum Schutz der Umwelt, an denen sich auch die Ölfirmen beteiligen, versucht man, den Schaden an der Pflanzenwelt der Tundra so niedrig wie möglich zu halten. Die dünne Moos- und Flechtenschicht an der Oberfläche isoliert den Dauerfrostboden. Entfernt man diese Schutzschicht, taut der gefrorene Boden darunter auf, wird weggespült oder sinkt ein. Wo die Pflanzendecke der Tundra zerstört werden muß, muß man versuchen, Gräser anzupflanzen, die in diesem rauhen Klima gedeihen, um die Moose und Flechten zu ersetzen.

      Welcher Schaden wird den wildlebenden Tieren zugefügt? Werden die Tausende von Karibus (Rentiere) weiterhin jedes Jahr ungehindert über die Tundra wandern können wie bereits seit Jahrhunderten? Werden sich die Wasservögel weiterhin auf sauberen Seen und Teichen tummeln können? Werden Polarfuchs, Grislybär, Wolf und Ziesel weiterhin ungehindert auf den Berghängen herumtollen können?

      Naturfreunde fordern die Verantwortlichen auf, Abfälle und Müll zu beseitigen. Alte Öltonnen, Maschinen und andere weggeworfene Gegenstände von früheren Bohrungen liegen über den Hang zerstreut. Stahl und andere feste Stoffe verwittern kaum in diesem kalten Klima. Die Ölfirmen werden sich aber in dieser Beziehung immer mehr ihrer Verantwortung bewußt und unternehmen Schritte, um die Schönheit der Landschaft zu erhalten, die wildlebenden Tiere zu schützen und um den Schaden, der in diesem Gebiet angerichtet wird, so niedrig wie möglich zu halten. Man hat bereits damit begonnen, das Gelände zu säubern, und man wird in der Zukunft versuchen, die Schäden soweit wie möglich zu vermeiden.

      Die Arbeit, vor der man steht, um die Ölindustrie im hohen Norden aufzubauen, ist gewaltig. Aber die Einwohner Alaskas freuen sich, daß man bald überall auf der Erde ihr „braunes Gold“ verwenden wird.

  • Mein Leben als Polygamist
    Erwachet! 1970 | 22. September
    • Mein Leben als Polygamist

      Ein Lebensbericht, wie er dem „Awake!“-Korrespondenten in Dahome erzählt wurde

      ICH bin auf dem Gehöft meines Vaters in Dahome aufgewachsen. Wir waren eine große Familie, denn mein Vater hatte zwölf Frauen und außer mir natürlich viele Kinder. Wir Kinder führten ein glückliches, sorgenloses Leben, denn wir hatten viele Spielgefährten in der eigenen Familie. Mein Vater forderte als Familienvorstand von jedem Respekt.

      Doch du magst fragen, ob die Vielehe nicht zahlreiche Probleme mit sich bringe. Diese Frage muß ich bejahen. Ich möchte dir einige dieser Probleme schildern. Ich kenne sie aus Erfahrung, denn ich begann schließlich auch, eine Vielehe zu führen.

      Du wirst unser Leben besser verstehen, wenn du weißt, was mit dem Ausdruck Gehöft gemeint ist. Es handelt sich um ein Stück Land, das von einer hohen Mauer aus rotem Lehm, den man an der Sonne getrocknet hat, eingezäunt ist. Innerhalb dieser Mauer befinden sich viele kleine Hütten, aus Zementblöcken oder auch aus rotem Lehm gebaut. Wir haben nur eine Küche, die gewöhnlich nichts weiter ist als ein Schutzdach, das auf zwei oder drei

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