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Herrschaft um welchen Preis?Der Wachtturm 1967 | 1. Februar
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haben und warum diejenigen, die der wahren Religion gefolgt sind, gehaßt und verfolgt wurden. — Offb. 17:5, 18.
Die einzige irdische Regierung, die jemals ihre Macht und Gewalt von Gott erhalten hatte, war die Regierung Israels, die lediglich ein Vorbild für die Regierung Gottes, seines Königreiches, war, das von den Himmeln aus unter der Herrschaft Jesu Christi herrscht. Da die Regierung Israels nur ein Vorbild und nicht das Königreich des wahren Samens war, drang die falsche Religion Groß-Babylons ein, und Israel wurde verderbt vor Jehova Gott, weshalb er zuließ, daß es im Jahre 607 v. u. Z. gestürzt wurde. Die heidnischen Regierungen nahmen von diesem Zeitpunkt an auf politischem Gebiet die führende Stellung ein, und das in der Zeitspanne der Heidenzeiten bis 1914 u. Z., als das Königreich der Himmel durch die Hände Jesu Christi aufgerichtet wurde. — Hes. 21:32; Dan. 4:23.
Welch einen Preis haben doch die Regierungen, die das Tier bilden, dem Drachen bezahlt! Welch eine abscheuliche Handlung! Sie ist ein verräterischer Akt dem wirklichen Souverän des Universums, Jehova Gott, gegenüber und hat zur Folge, daß sich Weltmächte dem Dienst desjenigen gewidmet haben, der die Verkörperung alles Bösen und des Widerstandes gegenüber Gott ist.
Aus diesem Grunde war zu erwarten, daß Gottes Zorn gegen das „wilde Tier“ entbrennen und eine der sieben in der Offenbarung erwähnten Plagena auf den „Thron des wilden Tieres“ ausgegossen würde. Es ist die fünfte Plage, von der wir lesen: „Und der fünfte [Engel] goß seine Schale auf den Thron des wilden Tieres aus. Und sein Königreich wurde verfinstert, und sie begannen vor Schmerz an ihren Zungen zu nagen, aber sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Werke nicht.“ — Offb. 16:10, 11.
EIN REICH DER FINSTERNIS
Die fünfte Plage wäre demnach eine öffentliche Enthüllung der Tatsache, daß die vom „Thron des wilden Tieres“ ausgeübte Herrschaft von dem Drachen, Satan, dem Teufel, stammt und zu dem von ihm festgesetzten Preis erworben wurde; demzufolge ist das Reich, das das tiergleiche politische System dieser Welt von einem solchen Thron aus beherrscht, ein Reich der Finsternis. Satan, der Drache, war, wie Jesus ihn bezeichnete, der „Herrscher dieser Welt“. (Joh. 16:11) Satan, der Drache, war der „Gott dieses Systems der Dinge“, das ihn anbetete. (2. Kor. 4:4) Der Versuch, daß diese Regierungen Satan anbeten, wurde von Vertretern der falschen Religion Groß-Babylons durchgeführt. Die Priester oder Geistlichen Groß-Babylons haben dämonische Anweisungen und Ratschläge gegeben, so wie sie es auch bei den Königen des alten Babylon getan hatten. Sie waren immer gegen das Königreich des Samens, durch das Gott angebetet wird, und gegen diejenigen, die nach diesem Königreich trachten und es unterstützen.
Gott demütigte, erniedrigte und verurteilte die Dämonen zur Vernichtung. Sie sind in Fesseln der Finsternis, in Fesseln, die nicht gesprengt werden, was bedeutet, daß die Dämonen für die ewige Vernichtung bestimmt sind. (2. Petr. 2:4; Jud. 6) Ebenso verurteilte Gott dieses weltliche politische System zu der Finsternis ewiger Vernichtung. (Offb. 19:20) Da den Menschen jegliches Licht zur Lösung der Weltprobleme versagt blieb, wurden sie sehr geplagt, besonders Politiker, Staatsmänner, Weltherrscher und ihre Bundesgenossen aus Handel und Religion. Die Plage war für sie eine Qual. Zu dieser plagenauslösenden Ursache kam die Tatsache hinzu, daß nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel im Jahre 1914 „Krieg ... im Himmel“ ausbrach und der Drache, Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel aus dem Himmel hinaus- und in die Nähe unserer Erde hinabgeworfen wurden. Richtigerweise sagte eine laute Stimme vom Himmel her: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ — Offb. 12:5-12.
Christen wissen, daß sie das „Tier“, nämlich die Mächte dieser Welt, nicht stürzen sollen. Sie beten das „wilde Tier“ oder den Drachen nicht an, dem die Regierungen dieser Welt, als Gegenleistung für die Macht, die sie haben, Anbetung dargebracht haben. Christen kämpfen jedoch nicht gegen Menschen von Fleisch und Blut. Sie respektieren sogar die Stellung, die diese obrigkeitlichen Gewalten aus dem Grunde bekleiden, weil Jehova ihnen diese gewährt und er Christen geboten hat, den obrigkeitlichen Gewalten so lange untertan zu sein, wie diese unter der Zulassung Gottes bestehen. (Röm. 13:1, 2) Christen wissen, daß nicht in erster Linie Menschen für die Bedrängnis verantwortlich sind, die durch Regierungen ausgelöst wird, sondern daß Satan, der Teufel, und die Dämonen dafür verantwortlich sind. Christen kämpfen nicht gegen die Könige des „wilden Tieres“, sondern sie ‘legen die vollständige Waffenrüstung Gottes an’ und kämpfen „gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“. Im Königreich dieses „wilden Tieres“, zu dem auch die Regierungen der Christenheit gehören, werden viele ‘unfruchtbare Werke, die zur Finsternis gehören’, verübt. (Eph. 6:11, 12; 5:8-11) Jehova Gott begünstigt dieses weltliche Königreich nicht mit Licht.
Obwohl Christen nichts unternehmen, um die Regierungen dieser Welt zu beeinflussen, kündigen sie jedoch die fünfte Plage an, die Gott ausgießt, denn das ist ihr Auftrag von Gott. Während des Höhepunktes der durch die Schwierigkeiten ausgelösten Qualen, die die politischen Führer erleiden, verkünden Jehovas Zeugen, daß diese Welt von Satan, dem Teufel, beherrscht wird. — Wie sehr ihre Qualen dadurch doch vergrößert werden!
DAS BEKANNTMACHEN DER FÜNFTEN PLAGE
In der Wacht-Turm-Ausgabe vom 15. April 1925 wurde der Hauptartikel „Die Geburt der Nation“ veröffentlicht und damit die erste Ankündigung gegeben, daß nach dem Ende der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 Krieg im Himmel ausgebrochen und der Teufel mit seinen Engeln auf unsere Erde hinabgeworfen worden war. In dem Artikel „Der König in Tätigkeit“ wurde in der Ausgabe vom 15. Oktober 1925 weitere Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt. Das Ausstoßen des Teufels und seiner Engel aus dem Himmel wirkte sich auf das „wilde Tier“ und sein Reich hier auf der Erde aus. All das wurde kraftvoll in dem Buch „Befreiung“ dargelegt, das am Freitag, den 28. Mai 1926 (in Englisch) auf dem internationalen Kongreß in London, England, freigegeben wurde, nachdem die Kongreßteilnehmer eine Resolution, betitelt „Ein Zeugnis an die Herrscher der Welt“, angenommen hatten. In Punkt sechs dieser Resolution wurde festgestellt, daß „durch die verblendenden Einflüsse ... die Herrscher sowohl als auch die Beherrschten von dem wahren Gott abgewendet worden [sind]“.
Am darauffolgenden Sonntag abend, dem 30. Mai, wurde diese Resolution den vielen Tausenden unterbreitet, die in der gedrängt vollen Royal Albert Hall in London versammelt waren. Die sieben unterbreiteten Punkte wurden daraufhin durch die Ansprache öffentlich unterstützt, die Präsident Rutherford über das Thema „Warum brechen die Weltmächte zusammen? — Das Heilmittel“ hielt. In dieser öffentlichen Ansprache hielt Rutherford einen Rückblick auf die sieben aufeinanderfolgenden Weltmächte, die durch die sieben Köpfe des „wilden Tieres“ dargestellt werden und in der englisch sprechenden Weltmacht gipfeln. Von dem damals vertretenen Standpunkt ausgehend, daß sich der Thron oder Sitz des Tieres dort befinde, wo die Hauptstadt der damals dominierenden politischen Macht lag, sagte Rutherford:
„Weil Britannien das größte aller Weltreiche ist, weil es sich gemeinsam mit seinen Verbündeten [Amerika] ‚Christentum‘ nennt und behauptet, durch göttliches Recht zu regieren, darum ruht auf ihm eine ernste Verantwortung, die nicht übersehen werden kann. Weil die britische Weltmacht der Mittelpunkt und das Bollwerk heutiger Zivilisation der Welt ist, der Welt derer, die Gott als ein Tier symbolisiert, und weil London der Sitz der Regierung ist und diese herrschenden Faktoren vorgeben, durch göttliches Recht zu regieren, ist hier der wirkliche ‚Sitz des Tieres‘.“
Der Völkerbund wurde, obwohl man ihn von seiten der Christenheit förderte und unterstützte, offen als von dem großen Drachen, Satan, dem Teufel, herstammend erklärt:
„Doch wer ist für den Völkerbund verantwortlich? Verdankt er seine Schließung und sein Bestehen göttlichem Recht und göttlicher Autorität? Ich antworte: Nein! Der Teufel ist der Vater und das britische Reich ist die Mutter und die anderen Völker, die ihn unterstützen, sind die Ammen ...
Der Teufel veranlaßte die herrschenden Faktoren des sogenannten Christentums, in diesen Bund gegen Jehova und seinen gesalbten König einzutreten.“ — Der Wacht-Turm vom 15. August 1926, Seiten 244—248; The Golden Age vom 8. September 1926, Seiten 780—791.
Der Inhalt dieser Ansprache und der sie unterstützenden Resolution wurde in schriftlicher Form in Millionen Exemplaren weltweit bekanntgemacht. Die Weltherrscher folgten nicht dem in dieser Ansprache und dieser Resolution dargelegten Rat, Jehova als Gott anzuerkennen. „Sie lästerten [vielmehr] den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Werke nicht“, wie es in Offenbarung 16:11 vorausgesagt worden war. Mitten im Zweiten Weltkrieg zerfiel der Völkerbund, wodurch ihre Schmerzen noch größer wurden. Die heidnische und die „christliche“ Welt schufen die Vereinten Nationen als Nachfolger des Völkerbundes. Was aber über den eigentlichen Urheber des Völkerbundes gesagt worden ist, gilt auch für die Vereinten Nationen von heute.
QUAL UND BEFREIUNG
Es ist verständlich, daß die Unterstützer und Mitinhaber des „Thrones“ des „wilden Tieres“ — der politischen Herrschaft, die sie aufgrund ihres Abkommens mit Satan, dem Drachen, ihrem Gott, innehaben — durch das Bekanntmachen dieser Plage sehr gequält werden. Welch eine Schande ist es doch, als Anbeter des Teufels entlarvt zu werden, des Urhebers aller Schlechtigkeit und gegen Gott verübten Bosheit und der Ursache für all die Korruption, die Erniedrigung, den Streit, die Morde und die Kriege auf dieser Erde! Die Weltherrscher fahren fort, „vor Schmerz an ihren Zungen zu nagen“, nicht wegen der Finsternis und des Zustandes der Erniedrigung, in den sie sich durch diese Anbetung Satans gebracht haben, sondern wegen ihrer Qualen, da sie bloßgestellt worden und ihre Pläne fehlgeschlagen sind. Sie sind auch mit Geschwüren bedeckt, weil sie in religiöser Hinsicht siech und unrein geworden sind und den „Thron des wilden Tieres“, die politische Herrschaft, die auf der Anbetung Satans, des Drachen, ihres Gottes, beruht, unterstützen und sich daran beteiligen. Trotz all ihrer Plagen, so berichtet die Bibel, „bereuten [sie] ihre Werke nicht“. Sie handeln absichtlich so und verdienen deshalb die Plage des gerechten Zornes Gottes. Sie fürchten das Bekanntmachen dieser Plage durch die Zeugen Jehovas, richten sich aber nicht danach aus. Sie sind zu sehr mit ihren Plänen beschäftigt, und sie lassen zu, daß die Religionisten Groß-Babylons sie beeinflussen, in der Finsternis der Welt zu bleiben, in der sie umhertappen.
Die Finsternis, in der diese Weltherrscher umhertappen, und der Zustand derjenigen, von denen sie unterstützt werden — sie sind mit Geschwüren bedeckt —, sind Anzeichen ihrer Vernichtung. Gott sieht dies alles von seinem Thron in den Himmeln aus. Er hat die Plagen über diejenigen ausgegossen, die ihn hassen. Das heißt jedoch nicht, daß Gott Menschen nicht liebt, die in Unkenntnis der Tatsachen auf Veranlassung des Drachen, Satans, des Teufels, das „wilde Tier“ in seinem Kampf gegen Gott unterstützt haben. Das Bekanntmachen der fünften Plage räumt Menschen Gelegenheit ein, zu der richtigen Ansicht über den wahren Sachverhalt zu gelangen und die Bibel zu untersuchen und den Gegensatz zu erkennen, der zwischen dem „wilden Tier“ und dem Königreich Christi besteht, durch das dem Schöpfer wahre Anbetung dargebracht wird. Er ist in liebender, selbstloser Weise an seiner Schöpfung interessiert. Durch das Licht der Königreichswahrheit wird eine Hoffnung übermittelt, die der Ansicht einiger Menschen gemäß unmöglich ist — die Hoffnung auf ewiges Leben unter gerechten Zuständen für alle. Verzweifle nicht, vertraue auch nicht auf unvollkommene Menschen, die enttäuschen, sondern blicke zu dem sicheren und zuverlässigen eigentlichen Quell aller Regierungen, dem Quell des Lebens, auf. — Ps. 146:3-5.
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Berechtigt, die „gute Botschaft“ zu predigenDer Wachtturm 1967 | 1. Februar
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Berechtigt, die „gute Botschaft“ zu predigen
AUF den im vergangenen Sommer durchgeführten Bezirksversammlungen „Gottes Söhne der Freiheit“ wurden hinsichtlich der Lebensweise wahrer Christen wertvolle Ratschläge gegeben. Da alle echten Nachahmer Jesu Christi die biblische Botschaft mit anderen teilen, wie Jesus es tat, umfaßte das Programm auferbauende Ansprachen, hilfreiche Demonstrationen und praktische Darbietungen in Form von Fragen und Antworten, wodurch die Aufmerksamkeit auf diese Predigttätigkeit gelenkt wurde.
Tausende von Wachtturm-Lesern bereiten sich darauf vor, am Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich eines Tages selbst teilzunehmen, weil sie erkennen, daß dies Gottes Wille ist. (Matth. 24:14) Solltest du zu diesen Personen gehören, dann wird dich eine Frage, die auf diesen Versammlungen aufgeworfen und beantwortet wurde, ganz besonders interessieren. Die Frage lautete: „Wie weit fortgeschritten sollte eine Person in ihrem Studium der biblischen Wahrheit sein, bevor wir sie einladen, mit uns in den Felddienst zu gehen?“ Die Antwort lautete:
„Da läßt sich keine Regel aufstellen. Es ist bei den einzelnen sehr unterschiedlich. Es gibt jedoch gewisse wesentliche Grundsätze, die wir beachten können.
Es steht jedermann frei, über das, was er glaubt, zu sprechen. Wenn die Dinge, die er aus Gottes Wort hört, sein Herz ansprechen, mag er dazu bewogen werden, sie anderen Menschen mitzuteilen, und das ist lobenswert. Zum Beispiel heißt es in Matthäus 9:26 über Jesu Auferweckung eines kleinen Mädchens: ‚Natürlich verbreitete sich die Nachricht davon in jener ganzen Gegend.‘ Die Menschen waren verständlicherweise über das, was sich ereignet hatte, erstaunt, und sie erzählten anderen davon, obwohl sie keine Jünger Jesu waren. Bei einer früheren Gelegenheit gab Jesus bei der Quelle von Sychar einmal einer Samariterin Zeugnis. Diese eilte dann sogleich in die Stadt, um anderen von ihm zu erzählen, worauf viele Samariter an Jesus glaubten. Nach Johannes 4:18 lebte diese Frau jedoch unrechtmäßig mit einem Mann zusammen, der nicht ihr Mann war. Sie mußte also ihre Lebensweise ändern, wenn sie eine Jüngerin Jesu werden wollte; das hinderte sie jedoch nicht daran, anderen zu erzählen, was sie gesehen und gehört hatte. Genauso ist es auch heute.
Wenn du jedoch als Zeuge Jehovas jemand einlädst, mit dir in
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