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Das Problem der BodenerosionErwachet! 1981 | 22. März
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tief ausgetretene Pfade, die sich bei starken Niederschlägen in Bäche verwandeln. Wo es möglich ist, sind jetzt viele Farmer dazu übergegangen, das Vieh auch nachts auf der Weide zu lassen. Außerdem richten sie kleinere Weiden mit einer Tränke ein, um die Entstehung solcher Pfade zu vermeiden.
Aber auch der Mensch muß sich umstellen. In Südafrika ist es ein uralter Brauch, im Winter die Felder abzubrennen (zur Bekämpfung der Zecken und schädlicher Insekten). Die Folge ist eine dünnere Grasnarbe, und das Ergebnis davon ist eine Abtragung des Bodens. Deshalb ist das Abbrennen jetzt in Südafrika verboten, es sei denn, man hole eine Sondererlaubnis dafür ein.
Länder, in denen sich die Wüsten vergrößern, haben verschiedene Maßnahmen zu ihrer Eindämmung ergriffen. Um die Oasenlandschaft Al Ahsa bei Hufuf vor der vordringenden Wüste zu schützen, haben die Saudiaraber 10 Millionen Tamarisken, Akazien und Eukalyptusbäume gepflanzt. Auch haben sie versuchsweise eine Ölschicht auf den Sand gesprüht, um zu verhindern, daß er weggeweht wird. Die Libyer haben begonnen, das fossile Grundwasser unter der Wüste zu nutzen, auch haben sie in der Sahara mit Hilfe von Bewässerungsanlagen, die in den Vereinigten Staaten entwickelt wurden, Oasen mit geometrischen Feldern angelegt. Den Chinesen ist es gelungen, in dem Wüstengebiet von Sinkiang Gras, Weinreben, Baumwolle und andere Nutzpflanzen anzubauen.
Die Israeli haben die im Negeb von den alten Nabatäern gebauten Anlagen zum Sammeln der Niederschläge wiederhergestellt und benutzen sie zur Bewässerung der Mandel- und Pistazienplantagen. Eine andere im Negeb verwandte Bewässerungsanlage führt — von einem Computer überwacht — das Wasser tröpfchenweise direkt den Pflanzenwurzeln zu.
Doch die Fachleute, die bemüht sind, den Boden vor irreparablen Schäden zu bewahren, erleiden immer wieder Rückschläge. Im Jahre 1977 wurde auf einer UN-Konferenz (in Nairobi) gegen die Ausbreitung von Wüsten zu einer internationalen Zusammenarbeit aufgefordert, „die in der Geschichte ohne Beispiel ist“. Wird eine solche Zusammenarbeit Wirklichkeit werden? Die Konferenz wurde von politischen Feindseligkeiten und Uneinigkeit überschattet. Ein Beobachter schrieb: „In den offenen sowie in den geschlossenen Sitzungen wird so viel politische Munition aus dem Hinterhalt verschossen und so viel leeres Gerede vom Stapel gelassen, daß man das Gefühl bekommt, eines der größten Wüstengebiete befinde sich im menschlichen Geist.“
Von Regierungen erlassene Gesetze genügen nicht, weil sie gegen die Selbstsucht des Menschen nichts auszurichten vermögen. Um das Problem der Bodenerosion sowie die vielen anderen Probleme, mit denen die Menschen heute zu kämpfen haben, lösen zu können, ist ein völlig neues System der Dinge erforderlich, eine neue Methode zur Lösung von Problemen und zur Erzielung von Fortschritten, eine Methode, der das erhabene Gesetz zugrunde liegt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matth. 22:39). Nur der erhabene Schöpfer unserer schönen Erde vermag eine solche Änderung zu bewirken. Nur er kann das natürliche Gleichgewicht, wie es zu Anfang war, vollkommen wiederherstellen.
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Wie Kinder spielend lernen könnenErwachet! 1981 | 22. März
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Wie Kinder spielend lernen können
DIE einundzwanzig Monate alte Bärbel saß auf dem Boden und spielte mit ihren Bauklötzen. Dabei baute sie etwas, was sie dann als Arche Noah bezeichnete. An jenem Abend begann sie wieder, bevor sie zu Bett ging, strahlend von ihrem Bauwerk, der Arche Noah, zu erzählen.
Am darauffolgenden Tag holten wir wieder die Bauklötze hervor und mehrere Spielzeugtiere und kleine Puppen. Wir bauten erneut eine Arche und stellten die Tiere hinein sowie Noah und seine drei Söhne Sem, Ham und Japhet.
Das Spielen gibt Gelegenheit zum Lernen. Die Kinder lernen im Spiel. Sie lernen durch Bewegung, durch Gespräche und durch persönliche Erlebnisse.
Wenn wir unsere Kinder lehren, daß Gott Liebe ist, müssen wir bedenken, wie Kinder lernen. Sie können von frühester Kindheit an in der Heiligen Schrift unterwiesen werden wie Timotheus, einer der ersten Christen (2. Tim. 3:15). Die Kinder besitzen eine große Lernfähigkeit, aber wie die Erwachsenen, so lernen auch sie leichter, wenn sie etwas interessiert, und es bleibt in ihrem Gedächtnis besser haften.
Die besten Lehrer für ein Kind sind seine Eltern. Sie kennen die Veranlagung, das Temperament, den Entwicklungsstand und die Fähigkeiten ihres Kindes. Die Eltern wissen am besten, wie sie ihr Kind entsprechend seinem Lernvermögen unterweisen müssen. Jehova hat den Eltern die Verpflichtung auferlegt, ihre Kinder in seinen Wegen zu unterweisen (Spr. 22:6).
Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern die Bibel nahezubringen. Wir wenden eine positive Erziehungsmethode an, wenn wir die Kinder durch ein fröhliches Spiel im Familienkreis in der Bibel unterweisen. Ein Kind zu einem Jünger Christi zu erziehen ist ein Prozeß, der mehr einschließt als nur strafen und zurechtweisen. Man kann dem Kind die Bibel mit Hilfe von Puzzles, Bildern, Spielen und der Darstellung biblischer Szenen nahebringen.
Es ist für das Kind etwas Schönes, wenn du ihm zu einer Zeit vorliest, in der ihr beide ausgeruht und frisch seid, und wenn du ihm aus einem Buch mit vielen interessanten Bildern vorliest. Mein Buch mit biblischen Geschichtena eignet sich ausgezeichnet dafür. Die Bilder können dem Kind kurz erklärt werden, während es im Buch blättert. Später schlägt es immer wieder sein Lieblingsbild auf und erzählt dir die Geschichte. Wenn es älter wird und das Stillsitzen gelernt hat, kannst du ihm vielleicht die ganze Geschichte vorlesen. Hörst du damit auf, bevor sein Interesse erlahmt, wird es eher bereit sein, ein anderes Mal wieder zuzuhören, wenn du ihm vorlesen möchtest.
Auch durch Puzzles kann ein Kind lernen. Ein Puzzle läßt sich schnell und leicht selbst machen, indem man Bilder, die biblische Ereignisse oder Personen darstellen, aus älteren Zeitschriften, die man sowieso nur im Schrank stapeln würde, ausschneidet. Diese Bilder kann man auf Pappe aufziehen und dann in kleine Einzelteile zerschneiden.
Puppenspiele mit Hilfe von alten Socken oder von Spielsachen deiner Kinder können recht unterhaltsam sein. Laß dich nicht entmutigen, wenn die Kinder, weil sie noch klein sind, anfänglich wenig Interesse zeigen. Unternimm ein andermal erneut einen Versuch. Anfangs mögen sie kurze Zeit zuschauen, wollen aber dann deine Puppen haben. Sie lernen jedoch bald, daß sich, wenn sie lange genug sitzen bleiben und zuschauen, eine großartige Geschichte entwickelt.
Für Eltern, die sich gern in das Spiel der Kinder einbeziehen lassen, folgen nun einige Anregungen: Vielleicht kannst du in der Badewanne oder in einem Schwimmbassin den Durchzug der Israeliten durchs Rote Meer oder den Schiffbruch des Apostels Paulus spielen.
Der kleine „Barmherzige Samariter“ mag die arme Mami verbinden; oder die Mami mag den armen kleinen Reisenden verbinden und ihn dann auf Papis Rücken in die Herberge bringen.
Ein anderes Mal könnte man Wolldecken in das Wohnzimmer schleppen und dann darstellen, wie der Apostel Paulus Zelte machte oder wie die Israeliten während des Laubhüttenfestes wohnten.
Im Freien dürfen die Spiele etwas wilder sein. Man kann beispielsweise spielen, wie die Kundschafter das Verheißene Land besichtigten, wie sie aus dem Fenster der Wohnung Rahabs in Jericho entkamen, wie David sich im Lande der Philister geisteskrank stellte oder wie der Apostel Paulus in einem Korb die Stadtmauer von Damaskus hinabgelassen wurde.
Im Sandkasten kann man die Mauern von Jericho bauen. Nachdem einige Spielsachen um die Mauern „herummarschiert“ sind und man auf Spielzeugtrompeten geblasen und laut geschrien hat, kann man die Mauern umwerfen.
In Epheser 6:4 steht die Ermahnung, daß man die Kinder nicht zum Zorn reizen sollte. Besonders traurig wäre es, wenn die Unterweisung in der Bibel für sie eine Erfahrung wäre, die sie zum Zorn reizen würde. Wir müssen uns deshalb einer ganz ehrlichen Selbstprüfung unterziehen und uns fragen: „Wenn ich diese Spiele mitmachen würde, würde ich mich dabei deplaziert fühlen, wäre es für mich frustrierend und würde ich den Kindern gegenüber gereizt? Würde ich die Kinder, anstatt mich am Spiel zu vergnügen, dabei zu stark lenken?“ Wenn ja, dann solltest du andere Möglichkeiten suchen. Statt mitzuspielen, könntest du fröhlich den Vorschlag machen, daß deine Kinder dieses oder jenes spielen. Wenn beispielsweise Wolldecken zu Zelten aufgebaut werden, könntest du sagen: „Der Apostel Paulus war Zeltmacher wie ihr.“ Die Spiele sind vielleicht auch weniger frustrierend, wenn du, bevor du mit den Kindern zu spielen beginnst, genau durchdenkst, was du darstellen und wie du es darstellen möchtest.
Wenn du dich gern handwerklich betätigst und deine Kinder alt genug sind, um mitzumachen, steht dir noch eine andere Möglichkeit offen, ihnen die Bibel näherzubringen. Aus Papiermaché, Holz oder Stoff können Puppen gebastelt und dann, je nachdem, was sie darstellen sollen, bekleidet werden. Am Kopf Simsons kann man sieben Haarflechten anbringen, Saul kann man besonders groß machen, Absalom mit sehr viel Haar versehen, und Aaron kann man ein Priestergewand anziehen. Eine andere Möglichkeit ist, einen Stoffisch mit Jona im Maul zu verfertigen. Oder man kann ein Vogelhäuschen in der Form der Arche Noah basteln. All das mag Gelegenheiten bieten, wichtige biblische Wahrheiten zu erklären.
Eine weitere Möglichkeit ist, Alltägliches mit der Bibel in Verbindung zu bringen, zum Beispiel Tiere auf einem Bauernhof oder im Zoo. Sieht man einmal einen Esel, könnte man einiges über den Einritt Jesu auf einem Esel in Jerusalem erzählen oder über Bileams Esel, der gesprochen hat. Sieht dein Kind Schlangen, Schafe oder Frösche, dann mach es darauf aufmerksam, daß auch diese Tiere in der Bibel erwähnt werden. Abends, wenn die Kinder im Bett sind und du das Licht ausschaltest, könntest du sagen: „Wie wäre es euch zumute, wenn es den ganzen Tag so dunkel wäre? So verdunkelte Jehova während einer der zehn Plagen ganz Ägypten.“ Kennen deine Kinder diesen Bericht bereits, dann werden sie vor dem Einschlafen noch über deine Bemerkung nachdenken. Kennen sie ihn nicht, dann könntet ihr ihn später einmal gemeinsam lesen.
Wenn dein Junge mit einer Steinschleuder in der Hosentasche nach Hause kommt, könntest du ihm erzählen, daß 700 besonders geschickte Benjaminiter auch mit der linken Hand haargenau Steine schleudern konnten (Ri. 20:16). Aber man könnte auch erwähnen, daß die Schleuder als Kriegswaffe gedient habe und Christen nichts mit Krieg zu tun hätten.
Wer Freude daran hat, biblische Begebenheiten zu schildern, könnte, wenn er mit den Kindern einkaufen geht, Oliven, Granatäpfel oder Gurken zum Anlaß für eine Geschichte nehmen.
Das sind nur einige Anregungen dafür — weitere kannst du dir selbst ausdenken —, wie du das, was in 5. Mose 6:6, 7 geboten wird, in die Tat umsetzen kannst: „Es soll sich zeigen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“
[Fußnote]
a Herausgegeben von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft.
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Mein erster MarathonlaufErwachet! 1981 | 22. März
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Mein erster Marathonlauf
Bei Kilometer 35 fragte ich mich: „Was machst du hier nur? Du bist wohl verrückt!“
MIT dem Dauerlauf begann ich, um einem Freund Gesellschaft zu leisten. Am Laufen selbst lag mir nichts. Mir war kalt, und ich hatte Muskelkater. Doch dann fand ich Gefallen daran, ich fühlte mich erfrischt, schlief besser, verlor Gewicht, atmete leichter, und mein Rücken hörte auf zu schmerzen.
Ungefähr ein Jahr lang lief ich immer wieder und begann mir dann über den New York City Marathon Gedanken zu machen. Würde ich ihn durchstehen? Ich wußte, daß es hart sein würde. Und ich glaube, daß das für mich eine Herausforderung war. Mit jedem Kilometer, den ich rannte, fiel es mir leichter. Schließlich lief ich
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