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  • g75 22. 7. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1975
  • Zwischentitel
  • US-Regierung fordert Wiedereinführung der Todesstrafe
  • Nur alle drei Tage fließt Wasser
  • „Weide meine Schafe“
  • Katholischer Geistlicher äußert sich pessimistisch über seine Kirche
  • Kirchen haben keinen Einfluß auf die Austrittsbewegung
  • Besorgniserregender Vergleich
  • Moderne Kunst
  • Leichtsinnige Atombomben-Transporte
  • Spezialautos für US-Botschafter
  • 30 000 beschädigte Telefonzellen
  • Komplicen der Mafia unter der römischen Polizei?
  • Lange Haare altmodisch?
  • Jährlich 65 000 Patente
  • Abgedankt oder nicht?
  • Lepra in Indonesien
  • „Das ,C‘ ist eine schwere Last“
Erwachet! 1975
g75 22. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

US-Regierung fordert Wiedereinführung der Todesstrafe

◆ Der Oberste Gerichtshof in Washington wurde von der amerikanischen Regierung aufgefordert, die Todesstrafe wieder zuzulassen. Das Gericht hatte 1972 alle in den Vereinigten Staaten bestehenden Bestimmungen über die Vollstreckung der Todesstrafe mit der Begründung außer Kraft gesetzt, sie räumten den Richtern und Geschworenen bei der Entscheidung über Leben und Tod einer Person zuviel Ermessensspielraum ein. Sollte der Oberste Gerichtshof dem Antrag der Bundesregierung, dem sich die Staatsregierung von Nordkarolina angeschlossen hat, stattgeben, droht 254 zum Tode verurteilten Häftlingen in amerikanischen Gefängnissen die Hinrichtung.

Die Zulässigkeit der Todesstrafe soll vom Obersten Gerichtshof an Hand des Falles von Jesse Fowler geprüft werden. Der Mann hat Berufung gegen seine Verurteilung zum Tode eingelegt. Laut Urteil hatte er einen Mann beim Würfelspiel getötet. Die Entscheidung des Gerichts erhält über den Einzelfall hinaus allgemeine Gültigkeit.

Nur alle drei Tage fließt Wasser

◆ Weil der letzte Monsunregen praktisch ganz ausgefallen ist, leidet die indische Stadt Madras, in der rund 3 Millionen Menschen leben, unter einem katastrophalen Wassermangel. Zur Zeit ist nicht einmal ein Zehntel des Trinkwasserbedarfs von Madras gesichert. Nur alle drei Tage fließt für wenige Stunden Trinkwasser aus der Leitung. Darum planen die Behörden, einen Teil der Bevölkerung zu evakuieren. Zunächst sollen jedoch die Bewohner aufgefordert werden, freiwillig die Stadt zu verlassen.

„Weide meine Schafe“

◆ Nach Berichten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung haben in Norddeutschland manche Pfarrer eine recht umstrittene Auffassung von ihrem Hirtenauftrag.

Als Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern das dritte Mal erschien, stellte er, nachdem er mit ihnen gemeinsam ein Frühstück eingenommen hatte, ganz unvermittelt Petrus die Frage: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?“ Er sagte zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, daß ich Zuneigung zu dir habe.“ Darauf sprach Jesus zu Petrus (den Geistliche gern als Vorbild in ihrer Tätigkeit als „Hirten der Gemeinde“ bezeichnen): „Weide meine Lämmer.“ Noch zweimal stellte Jesus Petrus ähnliche Fragen und gab ihm immer wieder die gleiche Antwort. Was aber würde Jesus über einen Hirten seiner Herde sagen, der, statt seinem Auftrag nachzukommen und die Herde auf eine fette geistige Weide zu führen, sie in den April schickte? So geschehen im schleswig-holsteinischen Raum, wo sich ein Pfarrer drei verschiedener Regionalzeitungen bediente und die Behauptung aufstellte, im Plöner See sei ein schwedischer Gold- und Silberschatz im Wert von 288 Millionen Mark gefunden worden. Es wird berichtet, daß Tausende von Schaulustigen in die Ufergemeinde Bosau strömten, wo sie feststellen mußten, daß sie der Ortspfarrer dieser Gemeinde genarrt hatte, denn er sei es gewesen, der diese „Ente“ ersonnen und gemeinsam mit den Zeitungsleuten ausgeheckt habe.

Nicht weniger bedenklich war das Verhalten zweier Pfarrer, die kürzlich eine relativ friedliche Demonstration der „Aktionsgruppe Roter Punkt“ in ihrer Amtstracht anführten. Der knapp 2 000 Demonstranten zählende Zug folgte ihnen rund drei Stunden durch die Innenstadt Hannovers. Die beiden Pfarrer wollten nach ihrer eigenen Angabe für Gewaltlosigkeit demonstrieren und das Engagement der Kirche bei der Wahrnehmung des Demonstrationsrechtes dokumentieren. Der peinliche Eindruck, den die beiden Pfarrer hervorgerufen hatten, veranlaßte den Landessuperintendenten, Dr. Otto Schübbe, zu der Erklärung, der Talar sei die Amtstracht der Geistlichen zur Verkündung des Wortes Gottes und bei Amtshandlungen, er gehöre nicht in eine politische Demonstration.

Katholischer Geistlicher äußert sich pessimistisch über seine Kirche

◆ Wie Die Rheinpfalz berichtet, mußte kürzlich ein junger katholischer Geistlicher schon nach etwa einem Jahr den Ort seiner seelsorgerischen Tätigkeit in der Südpfalz wieder verlassen, weil er sich ungünstig über die katholische Kirche und ihre Führung geäußert hatte. Sein Bischof warf ihm Arroganz und Pessimismus vor. Den Wechsel seines Betätigungsfeldes hatte eine Predigt ausgelöst, in der der sechsundzwanzigjährige Geistliche unter anderem folgendes zum Ausdruck gebracht hatte:

„Damit das Gesamtbild des äußeren Scheines noch bestehen kann, setzen die Verantwortlichen der Kirche, denen das Kreuz der Führung auflastet, ein verlorenes Spiel fort. Man stelle sich ein Schiff vor, dessen Steuer versagt und Triebwerk ausfällt: Mannschaft und Passagiere von unkontrollierbaren Kräften des Windes und der Meeresströmung umhergetrieben.“

In seiner Predigt sagte er dann weiter, daß die Opfer der Misere bestimmt nicht die beauftragten Denker seien, die den Gehalt der Dogmen befragten, interpretierten, neu formulierten und die Staats- und Kirchensteuer unbezweifelt erhielten. Es seien bestimmt auch nicht die beauftragten Lenker, die zwischen aufgeklärter Kritik und abgeklärter Taktik balancierten. Wörtlich fuhr er fort: „Die Opfer der kirchlichen Deformation sind jene Gläubigen, die von fortgeschritteneren Leuten als rückständiges Volk, unbelehrbare Querköpfe, vorkonziliär, primitiv, magisch, fromm, simpel, elitär, römisch und bisweilen sogar katholisch qualifiziert und mit Augurenlächeln bedacht werden.“

Kirchen haben keinen Einfluß auf die Austrittsbewegung

◆ Der Leiter der Abteilung Religion und Gesellschaft des NDR Hannover, Dr. Manfred Linz, hatte in einer Sendung, die am 14. Februar im 1. Programm ausgestrahlt wurde, die Auffassung vertreten, daß die gegenwärtige Kirchenaustrittsbewegung darauf hindeute, daß eine Epoche des Gewohnheitschristentums zu Ende gehe. Darum sei die Zunahme der Kirchenaustritte kaum zu beeinflussen. Was immer auch die Kirchen täten, „ob sie sich von ihrem progressiven oder von ihrem konservativen Flügel trennten, ob sie, gar nicht mehr oder nur noch von Gott, dem Allmächtigen, redeten“, sie könnten daran nichts ändern. Linz meinte, die Kirchen müßten sich in die Kirchenaustritte schicken „wie eine kinderreiche Familie in die Windpocken“. Wie viele Mitglieder nach dem Abschluß dieser Entwicklung der Kirche noch angehören würden, ließe sich nicht schätzen. Es sei aber sicher, daß es nur Menschen sein würden, denen die Kirche wichtig sei und die sie sich darum etwas kosten ließen. Es sei deshalb notwendig, sich heute schon auf diese Mitglieder einzurichten „und nicht einen Eiertanz zwischen rechts und links aufzuführen, um alle festzuhalten“.

Besorgniserregender Vergleich

◆ Das amerikanische Handelszentrum in Frankfurt wies zur Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Umweltschutz auf die erschreckende Tatsache hin, daß in der Bundesrepublik in einem einzigen Jahr rund 20 Millionen Tonnen Staub, Ruß, Giftstoffe und Abgase aller Art in die Luft geschleudert werden. Das ist eine Menge, mit der 800 000 Güterwagen beladen werden könnten. An der viertägigen Ausstellung, die mit einer Fachtagung verbunden war, beteiligten sich 47 US-Firmen aus den Bereichen der Luft-, Wasser- und sonstigen Umwelthygiene.

Moderne Kunst

◆ Auf einem öffentlichen Platz in Arnheim (Holland) können jetzt Anhänger der modernen Kunst ein unvergängliches Werk bewundern. Es handelt sich um eine Ansammlung von 21 Hundehäufchen aus Beton, die säuberlich braun lackiert und auf diebstahlsichere Fliesen montiert worden sind. Die Stadtverwaltung ließ dieses „Kunst“-Werk eines 21 Jahre alten Studenten der dortigen Akademie für Bildende Kunst von eigenen Tiefbauarbeitern fachgerecht in den Bürgersteig setzen. Damit soll mehr Verständnis für die Vierbeiner geweckt werden; deren „Hinterlassenschaft“ für die Bürger oft ein Ärgernis ist. Den Anlaß zu diesem Kunst-Werk gab eine Schau über „Formgebung in der Umwelt“ im Arnheimer Provinzhaus.

Leichtsinnige Atombomben-Transporte

◆ Der amerikanische Bundesrechnungshof hat der US-Armee und auch der Marine Leichtsinn bei Atombomben-Transporten vorgeworfen. Die beiden Waffengattungen mußten sich die Sicherungen vorhalten lassen, die von der Luftwaffe bei Atombomben-Transporten angewendet werden, zum Beispiel bewaffnete Begleitung, verschlossene Spezialtransporte und Hubschrauber-Überwachung aus der Luft. Die Armee und die Marine hatten ihre Atomsprengköpfe mit gemieteten Lastwagen befördert.

Spezialautos für US-Botschafter

◆ Kürzlich wurden die ersten sechs kugelsicheren Limousinen für amerikanische Botschafter auf „riskanten Auslandsposten“ in Asien, im Nahen Osten und in Südamerika in Dienst gestellt. Die Autos wurden auf besondere Anordnung von Außenminister Kissinger entwickelt, dem die Bilanz der Anschläge auf US-Diplomaten Sorge bereitet. Nach Angaben seines Ministeriums sind in den vergangenen zehn Jahren 13 Diplomaten ermordet, 12 verwundet und weitere 20 entführt worden. Die neuen gepanzerten Limousinen haben kugelsichere Reifen und Panzerglasscheiben. Sie sind so konstruiert, daß sie selbst einen Bombenanschlag überstehen können. Auf einen Knopfdruck können sie bei einem Überfall in Sekundenschnelle in eine Schaumschicht gehüllt werden.

30 000 beschädigte Telefonzellen

◆ Wenn die oft geäußerte Meinung zutrifft, daß der Mensch das Produkt seiner Erziehung ist, müssen sich heute viele Erzieher fragen, warum die Zerstörungswut unter den Jugendlichen so groß ist. Nach Angaben des Bundespostministeriums wurden von den rund 100 000 Telefonzellen im Bundesgebiet im vergangenen Jahr etwa 30 000 beschädigt. Dadurch wurde ein Gesamtschaden in Höhe von rund 7,5 Millionen DM angerichtet. Dabei sei die Tendenz „steigend“.

Komplicen der Mafia unter der römischen Polizei?

◆ Gemäß römischen Zeitungsberichten hat der Parlamentsausschuß zur Untersuchung der Mafia-Aktivität in einem 711 Seiten starken Bericht, der das Ergebnis einer mehrjährigen Untersuchung ist, Zweifel an der Loyalität italienischer Justiz- und Polizeibehörden geäußert. In dem Bericht heißt es, daß die Mafia in Rom über ein weitverzweigtes Netz von Helfern verfüge, das bis zur Staatsanwaltschaft und in höchste Kreise der Polizei reiche.

Lange Haare altmodisch?

◆ Wenn sich die Vorstellungen der deutschen Friseure hinsichtlich der neuen Haarmode durchsetzen, werden manche von denen, die mit der Mode gehen möchten, Haare lassen müssen; denn die Meister der Schere kamen anläßlich ihrer 26. Deutschen Meisterschaft in Dortmund zu dem Schluß, daß künftig die langen Haare passé seien. Im Herrenfach wurden ein „klassischer Messerform-Haarschnitt mit Bombage-Frisur ohne Scheitel“ sowie eine „modische Frisur, passend zum Träger auf eigenem Modell“ verlangt. Der modische Herrenhaarschnitt erscheint relativ kurz, die Ohren sind nicht mehr bedeckt, und lange Koteletten sind weitgehend verschwunden. Die Damen tragen lang, glatt oder gewellt — erlaubt ist alles, was gefällt.

Jährlich 65 000 Patente

◆ Etwa 65 000 Patentanmeldungen gehen jährlich beim Deutschen Patentamt in München ein. Annähernd 50 Prozent der Erfindungen kommen aus der Bundesrepublik. Den Hauptanteil an den Patentanmeldungen haben zu je einem Viertel die Elektrotechnik und die Chemie. Allein die Firma Siemens meldet jährlich über 2 000 Erfindungen zum Patent an.

Abgedankt oder nicht?

◆ In der Ausgabe des Päpstlichen Jahrbuches („Annuario Pontificio“) für 1975 ist auf Seite 59 hinter dem Namen von Kardinal Jozsef Mindszenty vermerkt: „Ehemaliger Bischof von Esztergom, abgedankt am 2. Februar 1974.“

Der inzwischen verstorbene Kardinal wandte sich, wenige Tage nachdem er von Papst Paul VI. von seinen Amtspflichten als Erzbischof von Esztergom und Primas von Ungarn entbunden worden war, mit Nachdruck gegen diese vatikanische Darstellung. Wenn im jüngsten vatikanoffiziellen Päpstlichen Jahrbuch behauptet werde, er habe abgedankt, so stehe dies in offenem Widerspruch zu seiner unmittelbar nach der Amtsentbindung getroffenen Feststellung, daß er „weder von seinem Erzbischöflichen Stuhl noch von seiner Kardinalswürde“ abgedankt habe. Diese Entscheidung habe „ausschließlich der Hl. Stuhl getroffen“. Auf eine besondere Anfrage erklärte Kardinal Mindszenty in seinem Wiener Exil ergänzend, an dieser vier Tage nach der vatikanischen Maßnahme vom 2. Februar 1974 getroffenen Stellungnahme halte er unverändert fest und er habe auch nicht die Absicht, sie zu ändern.

Lepra in Indonesien

◆ Das indonesische Gesundheitsministerium teilt mit, daß zur Zeit nahezu 100 000 Menschen in Indonesien, besonders im östlichen Teil des Landes, an Lepra erkrankt sind. Allerdings werden nur 60 Prozent der Erkrankten mit Medikamenten behandelt.

„Das ,C‘ ist eine schwere Last“

◆ Bei einer Wahlveranstaltung in Krefeld äußerte sich Professor Dr. Paul Mikat, ehemaliger Kultusminister und CDU-MdB, zu der vielumstrittenen Ehereform. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm auch die Frage gestellt, ob das „C“ im Parteinamen nicht überflüssig geworden sei. Mikat betonte, daß er sich zu dem „christlichen Aspekt“ bekenne, auch wenn es keine „christliche Politik“ im eigentlichen Sinne gebe. Es gehe vielmehr darum, daß sich die CDU/CSU-Politiker am christlichen Ethos orientierten. Das bezog er auch auf den Paragraphen 218. Im übrigen nannte der Theologe das ,C‘ eine schwere Last.

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