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„Glücklich sind die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen wird“Erwachet! 1971 | 22. November
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batest. Hättest nicht auch du gegen deinen Mitsklaven barmherzig sein sollen, wie auch ich gegen dich barmherzig war?“ Abschließend sagte Jesus: „In gleicher Weise wird mein himmlischer Vater auch mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebt.“ Die in sehr naher Zukunft eintretenden Geschehnisse werden überzeugend beweisen, daß auch dieses Bibelwort wahr ist. — Matth. 18:23-35.
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1971 | 22. November
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Wir beobachten die Welt
„Amtspriestertum in einer Krise“
◆ Päpstliche Enzykliken und Traditionen der katholischen Kirche werden nicht nur vom Laienstand, sondern auch vom Klerus offen kritisiert. Laut einer Umfrage unter italienischen Priestern sind 60 Prozent von ihnen gegen den Pflichtzölibat. Dieser Prozentsatz gilt als sehr hoch, weil Italien als „die Hochburg des konservativen Katholizismus“ angesehen wird und die Diskussion über den Pflichtzölibat in diesem Land erst angefangen hat. Die Situation in der katholischen Kirche wird daher in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wie folgt beschrieben: „Die tragende Säule des traditionellen katholischen Kirchengebäudes beginnt arge Risse zu zeigen: Das Amtspriestertum mit strikt hierarchischem Aufbau, mit einem Pflichtzölibat, das bis ins Emotionale hinein band, mit einer Ausbildung, die wegen ihrer ausschließlichen Ausrichtung auf die Theologie Kleriker-Akademikern einen Berufswechsel erschwerte und sie damit abhängig machte, steckt in einer Krise. In aller Welt organisieren sich Priester neben den Bischöfen und Bischofskonferenzen und üben oft geharnischte Kritik an ihren Vorgesetzten. Ein Bischof ist heute nicht mehr sicher, ob sein Hirtenwort in jeder Gemeinde verlesen wird. Das Pflichtzölibat wird zunehmend von Klerikern und Laien in Frage gestellt. Priesterkandidaten wird offen empfohlen, auch wegen des Berufsrisikos ein Zweitstudium neben der Theologie zu absolvieren.“
Lärm beeinflußt das Familienleben
◆ Beobachtungen und Studien ergaben, daß Glieder einer amerikanischen Familie während einer Woche sich nur noch durchschnittlich 20 Minuten unterhalten, wenn man die Zeit der Gespräche zusammenzählt. Eingerechnet sind dabei sogar kurze Bemerkungen und Antworten, die zwischen Eltern und Kindern gewechselt werden. Daß Familiengespräche abnehmen, ist die Folge des wachsenden Lärms durch die sich ausbreitende Technik des Menschen. Der Lärm durch Stereo-Musik und Fernsehsendungen, eine Anzahl von Haushaltsgeräten und Maschinen verhindert Unterhaltungen und steigert die Nervosität.
In New York: korrupte Polizei
◆ Obwohl der Vorgesetzte der New Yorker Polizei, Patrick Murphy, durch Entlassungen, Degradierungen und Strafversetzungen versucht, der Korruption unter Polizisten in New York Einhalt zu gebieten, bezweifeln die Bürger dieser Weltstadt, daß es ihm gelingen wird, die Korruption bei seinen Untergebenen völlig auszumerzen. „Sie gehört zu New York wie Brooklyn oder die Freiheitsstatue“, meinte ein Bürger aus dem Stadtteil Queens. Beispielsweise finden die meisten New Yorker Beamten nichts dabei, wenn sie ihr Mittagessen in einer Imbißhalle einnehmen und das Bezahlen einfach „vergessen“ oder sich „gratis“ ihre Kleider reinigen lassen. Weitere Beispiele werden ebenfalls in der Zeitung Nürnberger Nachrichten angeführt: „Fünfzig Dollar zahlt ein Bauunternehmer pro Woche, dafür ,darf‘ er dann seine Ziegelsteine auf einem Bürgersteig stapeln und spart somit mehrere Anfahrten. Der Wirt, der mit seinem Bruder in einem Hinterzimmer der Gaststätte einen illegalen Spielklub betreibt, muß sich die Gunst des zuständigen Polizeireviers monatlich schon einige hundert Dollar kosten lassen — aber es lohnt sich. Gegenüber den Beträgen, die im Rauschgiftgeschäft gezahlt werden, sind diese Schmiergelder aber noch immer ,kleine Fische‘.“ Polizeichef Murphy weiß, daß Bestechungssummen bis zehntausend Dollar in einzelnen Fällen nicht ungewöhnlich sind.
In Rom: Gebete um Regen
◆ Da Italien während des vergangenen Sommers eine ausgedehnte Trockenperiode erlebte, wie sie in den letzten 50 Jahren nicht mehr auftrat und die die Ernte in Gefahr brachte, beteten katholische Gläubige in den Kirchen Roms während ihrer sonntäglichen Andacht um Regen.
Währungssysteme in Gefahr
◆ Die Flexibilität der Wechselkurse berge eine „böse Gefahr“ in sich,
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