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  • g72 8. 4. S. 29-31
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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1972
  • Zwischentitel
  • Abschaffung der Gefängnisse auf Sansibar
  • Kleidung des Mannes
  • In einer modernen Haftanstalt
  • Im Dienst getötete Polizisten
  • Meinung über die Kirche
  • Ausbildung hinter Gittern
  • Keine materielle Unterstützung mehr für Hollands Kirchen durch den Staat
  • Entarteter Geschmack
  • Wie sieht der Katholizismus in Brasilien aus?
  • Schlechtes Verhalten in der Schule
  • Vom Aussterben bedroht
  • „Erweckung“ aus den Toten?
  • „Bürger“ des Mondes?
  • Produkt eines Computers
  • Parallele zwischen UNO und Völkerbund
  • Gefährliche Brücke
Erwachet! 1972
g72 8. 4. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Abschaffung der Gefängnisse auf Sansibar

◆ Am 12. Januar 1972 wurden die etwa 700 Häftlinge auf Sansibar aus den Gefängnissen entlassen. Die Regierung beabsichtigt, keine Gefängnisse mehr zu unterhalten. Staatsminister Jumbe begründete wie folgt den Schritt seiner Regierung: „Die Existenz von Gefängnissen ermuntert die Kriminellen, ihre Tätigkeit fortzusetzen.“ Dies könne aber vermieden werden, wenn man ihnen einen Arbeitsplatz beschaffen würde. Die Regierung wird aber vorerst die entlassenen Häftlinge materiell unterstützen, bis sie eine Arbeitsstelle gefunden haben. Kranke Häftlinge werden einen zum Leben ausreichenden Lohn bis zu ihrem Tod erhalten. Vor ihrer Entlassung müssen sich die Häftlinge jedoch eidlich verpflichten, die Gesetze zu beachten.

Kleidung des Mannes

◆ Kölner Psychologen stellten fest, daß bei den Männern bei der Wahl ihrer Kleidung weniger die Meinung der Frau eine Rolle spielt als eher der Wunsch, sich Kollegen und Vorgesetzten anzupassen. Die Beobachtungen lassen die Entwicklung zweier Richtungen in der. Kleidung des Herrn erkennen: Im Berufsleben wird sie von hergebrachten Normen bestimmt, wobei der Anzug „das einzig denkbare Kleidungsstück für ein karriereorientiertes Berufsleben“ ist. In der Freizeit setzt sich immer mehr eine unkonventionelle, farbenfrohe Bekleidung durch. Wie Psychologen aber feststellen mußten, leidet die Herrenmode unter einem besonderen Umstand: Die Herren sprechen zu wenig darüber; sie reden lieber über ihre Autos.

In einer modernen Haftanstalt

◆ Eine Anstalt in Düren, die erst im April vergangenen Jahres eingeweiht wurde, dient als Experiment für die Erkundung von Therapie-Möglichkeiten im Hinblick auf die ab Oktober 1973 gesetzlich vorgeschriebenen sozial-therapeutischen Anstalten. In dieser modernen Haftanstalt sind besonders schwierige Gefangene inhaftiert, die aus anderen Gefängnissen des Landes in diese neue Anstalt versetzt wurden. Es handelt sich vorwiegend um Rückfalltäter und Sittlichkeitsverbrecher. In Zellen, die wie kleine Wohnstuben eingerichtet sind, und bei größtmöglicher Freiheit und Mitbestimmung innerhalb der Anstalt sollen diese Gefangenen zu sozialem Verhalten erzogen werden. Das wissenschaftlich kontrollierte therapeutische Konzept beruht nach Erklärung des Düsseldorfer Justizministeriums darauf, „für die Gefangenen Übungsfelder zu schaffen, auf denen sie schrittweise für ein Leben in sozialer Verantwortung vorbereitet werden“. Wie sehen die Ergebnisse aus? In einem Brief, den ein Häftling dieser Strafanstalt an einen in einem anderen Gefängnis Inhaftierten schrieb, war folgendes zu lesen: „Ich habe 24 Pfund zugenommen, allerhand, was? Aber wir leben auch hier wie Gott in Frankreich. Ich darf jeden Tag Pakete empfangen, warum also arbeiten? Sport ist wichtiger. Wir können hier alles machen: Boxen, Judo, Fußball, Handball — alle Sportarten. ... Und wenn Du meine Zelle sehen würdest — es ist, ohne zu übertreiben, ein Schmuckkästchen. Meine Mutter schickt mir alles — und trotzdem habe ich die schöne Zelle in besoffenem Kopf kaputtgehauen. Ich hatte aber auch bestimmt 2,5 drin. Hier ist manchmal was los. Wenn ich es Dir alles schreiben würde, würdest Du sagen, ich wäre blöde ... “ Aus Wasser und Brot haben Häftlinge dieser Strafanstalt nach dem Bericht des Schwarzwälder Boten „ein berauschendes Getränk hergestellt und den selbstproduzierten Schnaps in fideler Runde genossen“. Es ist verständlich, daß solch eine Vorbereitung „für ein Leben in sozialer Verantwortung“ sehr umstritten ist.

Im Dienst getötete Polizisten

◆ Im vorigen Jahr haben in den Vereinigten Staaten 125 Polizisten bei der Ausübung ihres Dienstes auf gewaltsame Weise das Leben verloren. Fast alle, nämlich 120, sind erschossen worden. Gegenüber 1970 erhöhte sich die Zahl der getöteten Polizisten um 25 Prozent.

Meinung über die Kirche

◆ Wie denken Studenten über die Kirche? In der Umgebung der Reutlinger Fachhochschule für Sozialpädagogik wurde Studenten die Frage gestellt: „Woran denken Sie, wenn Sie ,Kirche‘ hören?“ Folgende Antworten waren charakteristisch: „An früher.“ „An 2 000 Jahre Unterdrückung.“ „An ein Gebäude.“ „An nötige Veränderungen.“ „An Heuchler.“ Vorwiegend stellte man eine aggressive Haltung gegen die Kirche fest.

Ausbildung hinter Gittern

◆ Um Häftlingen eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern, ist erstmals in Europa in Wien versucht worden, Strafgefangene auszubilden. Wie ein Sprecher des Justizministeriums bekanntgab, wird dieses Experiment von den österreichischen Justizbehörden in Zusammenarbeit mit einer Computerfirma durchgeführt. Zwei Lochkartenmaschinen stehen zur Schulung zur Verfügung. Sollte sich das Experiment von der Sicht des Ministeriums als Erfolg erweisen, will man dazu übergehen, nicht nur „Locher“ auszubilden, sondern auch eine Programmiererschulung anzuschließen. Diese Berufe sind derzeit in der österreichischen Wirtschaft gefragt und man hofft, daß dem Gefangenen die Rückkehr ins bürgerliche Leben leichter fällt und daß es nach der Entlassung kaum Rückfälle geben wird, weil die Möglichkeit besteht, in dem inzwischen erlernten Beruf eine Arbeit zu finden.

Keine materielle Unterstützung mehr für Hollands Kirchen durch den Staat

◆ In den Niederlanden wird jetzt der letzte Rest einer finanziellen Verflechtung zwischen Staat und Kirche beseitigt. Ein staatlicher Zuschuß von 3,5 Millionen Mark, der bisher alljährlich insgesamt an die verschiedenen Kirchen gezahlt wurde, soll künftig nicht mehr gewährt und durch eine Abfindung eines einmal zu zahlenden Betrages abgegolten werden. Dies ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen von Vertretern der protestantischen Kirche, der katholischen und der altkatholischen Kirche mit Beauftragten der Regierung. Holland kennt keine Kirchensteuern, die der Staat für die Kirche einzieht, sondern die holländischen Kirchen finanzierten sich bisher zu 85 Prozent aus Spenden ihrer Mitglieder. Die staatlichen Subventionen machten maximal 15 Prozent der kirchlichen Haushalte aus.

Entarteter Geschmack

◆ Die Neue Illustrierte Revue brachte einen Artikel mit Bildern über „neureiche Menschenfresser von Düsseldorf“. In diesem Bericht heißt es: „Unter frivolen Scherzen ließen sich Düsseldorfs Neureiche bei Kerzenlicht zum grausigen Mahl nieder: ,Was darf ich Ihnen reichen? Vielleicht ein Stückchen Menschenkopf?‘ Dazu wurde Ochsenblut kredenzt. Und zum Nachtisch gab’s für die Damen ein männliches Geschlechtsteil, aus Bananen und kandierten Früchten nachgebildet, für die Herren Gebäck in Form einer weiblichen Scham.“ Der Kopf war aus Brotteig gemacht, ein Schlund wurde durch Bockwurst angedeutet, die Augen bestanden aus Champignons, und ringsherum war Kalbshirn. Als abschließende Attraktion wurden aus Schokolade nachgemachte Abgüsse von fünf Monate alten abgetriebenen Embryos gereicht.

Wie sieht der Katholizismus in Brasilien aus?

◆ Brasilien gilt mit seinen 95 Millionen Einwohnern als das größte katholische Land der Erde. Jedoch steht die katholische Kirche dort nicht auf festen Füßen. Nach Ansicht des führenden Kardinals Avelar Brandao müßte sogar eine neue Evangelisierung eingeleitet werden, als handle es sich um ein Heidenvolk. Wie in einem Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung über den Katholizismus in Brasilien zu lesen war, ist unter der Bevölkerung „der Spiritismus und die afrikanische Magie, denen die katholische Kirche nur wenig entgegenzusetzen hat“, weit verbreitet. Der wahre Stand des Katholizismus ging aus einer Umfrage hervor. Danach glauben nur 50 Prozent der befragten Katholiken an das katholische Bekenntnis über die Auferstehung Jesu Christi, 49 Prozent der Katholiken aber an die heidnische Lehre über die Wiedergeburt.

Schlechtes Verhalten in der Schule

◆ In einer Hamburger Schule bittet das Lehrerkollegium in einem Rundschreiben die Eltern um Mithilfe gegen „zunehmende Gleichgültigkeit, Widersetzlichkeit und Brutalität“ in der Schule. Die Lehrer schreiben: „Das provozierende Verhalten einzelner Schüler und Schülergruppen nimmt Formen an, die wir nicht mehr verantworten können.“ Folgende Ereignisse gingen an dieser Hamburger Schule dem Hilfegesuch voraus: Schüler drückt Mitschüler den Kopf unter das Wasser. Schüler legt Mitschüler einen Gürtel um den Hals und zieht zu. Schüler bestehlen sich gegenseitig. Schüler verlangen durch Erpressung Hausaufgaben von anderen Schülern. Schüler bespucken sich gegenseitig, zerreißen ihre Kleidung in Wutanfällen. Provozierendes Zuspätkommen und Stören des Unterrichtes usw.

Vom Aussterben bedroht

◆ In Afrika sind nach Mitteilung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in Rom 146 Tierarten vom Aussterben bedroht. Unter anderem handele es sich um 63 Säugetiere, 46 Vogelarten und 32 Reptilien. Das Zwergflußpferd und eine Schildkrötenart in Kenia zählen dazu. Vor allem die Urbarmachung von Land und ähnliche Maßnahmen sowie Seuchen, die von Haustieren übertragen werden, gefährden diese Tiere.

„Erweckung“ aus den Toten?

◆ Während der vergangenen vier Jahre sind in den Vereinigten Staaten 13 Leichen eingefroren und tiefgekühlt gelagert worden. Die betreffenden Personen waren an unheilbaren Leiden gestorben. Sie hatten in ihrem Testament verfügt, ihre Leichen so lange zu konservieren, bis ein Mittel gegen die Krankheit gefunden sei, die zu ihrem Tod geführt hatte. Dann sollten Ärzte versuchen, sie „wiederzubeleben“. Die Leichen werden in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von minus 230 Grad verwahrt. Eine solche Konservierung kostet jährlich 4 000 bis 8 000 Dollar (etwa 13 000 bis 27 000 Mark).

„Bürger“ des Mondes?

◆ Der Wissenschaftler Wernher von Braun prophezeite, daß noch vor dem Jahr 2000 der Mond kolonisiert und dort ein Kind geboren werde. Die Entwicklung werde ähnlich der in der Antarktis verlaufen, wo Menschen bereits mehrere Winter hintereinander verbrächten. Mit dem Bau der von Nixon genehmigten Raumfähre werde man auf dem Mond große Forschungsbasen errichten. Später würden Männer ihre Frauen mitnehmen, „und dann wird dort ein Kind geboren“.

Produkt eines Computers

◆ Mr. Adams vom Southern Electricity Board (England) weihte einen neuen Angestellten in die Geheimnisse eines Computers ein: „Zunächst drehen Sie die Schraube gegen die Uhrzeigerrichtung, stellen den Hebel A 4 senkrecht, schieben das Plättchen E in waagerechte Stellung und das Blättchen C drei Millimeter nach links. Jetzt sehen Sie ein rotes Licht aufleuchten. Sie stellen den Kontakt zwischen F 5 und Hy her, nicht ohne zuvor den Knopf W 7 kräftig zu drücken. Wenn Sie dann alles richtig gemacht haben, leuchtet dieses grüne Licht hier auf. Fertig.“ „Und“, fragte der Angestellte tief beeindruckt, „was ist das Ergebnis?“ — „Eine Tasse Tee“, erwiderte strahlend der Sachverständige.

Parallele zwischen UNO und Völkerbund

◆ Zwischen der ehemaligen Weltsicherheitsorganisation, dem Völkerbund, und der jetzigen, UNO genannt, sieht die Nürnberger Zeitung auffallende Parallelen. Es heißt in ihrem Kommentar: „Erleidet die UNO das gleiche Schicksal wie der Völkerbund? Man möchte ja sagen, denkt man an den Koreakrieg, die Situation im Nahen Osten, erinnert man sich an Ungarn und die Tschechoslowakei. Der Völkerbund wurde zur Farce, als er ohnmächtig zusehen mußte, wie 1932 Japan die Mandschurei besetzte, wie 1936 Italien den Krieg gegen Äthiopien begann. ... Beide Organisationen, der Völkerbund wie die UNO, waren schon in ihrer Geburtsstunde von den Keimen befallen, die später zu ihrer Lähmung führten. ... Sollte man den Vereinten Nationen ein mehr oder minder fröhliches Grablied singen, den kostspieligen Apparat der Friedenssehnsucht einfach auflösen? Erste Schritte in dieser Richtung wurden bereits getan — manche Länder bezahlen ihre Beiträge überhaupt nicht, die USA kürzten ihren Anteil um 100 Millionen Dollar.“

Gefährliche Brücke

◆ Als die „Unvollendete“ kann neuerdings auch eine Brücke in Preßburg, der Hauptstadt der Slowakei, bezeichnet werden. Inmitten der Donau ragt eine unvollendete Brücke in die Luft, von der keiner weiß, wann sie fertiggestellt werden wird. Als der endgültige Brückenschlag erfolgen sollte, erwies sich das Bauwerk als zu kurz, da die Techniker falsche Berechnungen erstellten. 15 Meter fehlten noch bis zum Ufer. Die Brücke war so konstruiert worden, daß sie zu den beiden Ufern genau im rechten Winkel stehen sollte. Tatsächlich aber war das Bauwerk etwas schräg zu den Ufern angelegt worden. Durch die Differenz zwischen Senkrechter und Diagonale ergab sich der Abstand von 15 Metern zum Ufer. Die letzten 15 Meter können aber nicht einfach der Brücke hinzugefügt werden, da erst berechnet werden muß, ob die Brücke die Belastung der fehlenden Meter, die angefügt werden müßten, zu tragen imstande ist.

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