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  • „Zu einem Zeugnis“
    Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
    • „Zu einem Zeugnis“

      ES WAR im Frühjahr 33 u. Z., als Jesus Christus, während er auf dem Ölberge saß, zu seinen Jüngern sagte: „Was euch betrifft, gebt acht auf euch selbst; man wird euch örtlichen Gerichten ausliefern, und ihr werdet in Synagogen geschlagen und um meinetwillen vor Statthalter und Könige gestellt werden, ihnen zu einem Zeugnis.“ — Mark. 13:9.

      Die Erfahrungen der Nachfolger Christi seit jener Zeit beweisen, daß dem so ist. Mehr als fünfzig Tage nachdem Jesus diese Worte gesprochen hatte, mußten die Apostel Petrus und Johannes ihren Glauben vor dem höchsten jüdischen Gericht, dem Sanhedrin, verteidigen. Obwohl sie ungelehrte und gewöhnliche Menschen waren, gaben sie dieser hohen Körperschaft, bestehend aus Vorstehern, Schriftgelehrten und älteren, einflußreichen Männern, ein machtvolles, furchtloses Zeugnis. (Apg. 4:5-19) Nicht lange danach wurden alle Apostel vor den Sanhedrin gebracht. Mutig richteten sie an die Mitglieder dieses Gerichtshofes die Worte: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Vorväter hat Jesus auferweckt, den ihr ums Leben gebracht habt, indem ihr ihn an einen Stamm hängtet. Diesen hat Gott als Hauptvermittler und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Gelegenheit zur Reue und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen dieser Dinge, und desgleichen ist es der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm als dem Herrscher gehorchen.“ — Apg. 5:27-32.

      Jahre später brachte der Apostel Paulus seine Verteidigung vor dem Statthalter Felix und seiner Gattin Drusilla, dem Statthalter Festus, dem König Agrippa und seiner Gattin Bernice vor, ja schließlich vor dem Cäsar selbst. (Apg. 24:24; 25:8-12, 23; 26:32) Paulus verteidigte sich so überzeugend, daß König Agrippa ausrief: „In kurzem würdest du mich überreden, ein Christ zu werden.“ — Apg. 26:28.

      Dadurch, daß die Christen des ersten Jahrhunderts vor Könige und Statthalter geschleppt wurden, konnten sie ein Zeugnis über ihren Glauben vor Personen ablegen, die anderswie wohl nicht erreicht worden wären. Das war in Übereinstimmung mit Jehovas Vorhaben. Es war sein Wille, „daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ sollten, auch Männer in hohen Regierungsstellungen, indem er Christen vor sie bringen ließ und ihnen dadurch eine Gelegenheit bot, die Wahrheit kennenzulernen. — 1. Tim. 2:4.

      IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT

      Auch in diesem zwanzigsten Jahrhundert hat es Christen gegeben, die erkannt haben, daß es „zu einem Zeugnis“ ausschlug, als sie vor Regierungsbeamte geführt wurden. Daher haben sie sich nicht davor gefürchtet, ihren Glauben zu verteidigen. Während oft auf beschimpfende Art Fragen gestellt worden sind, haben diese Christen ihre Gründe mit Ruhe und Milde vorgebracht. Sie haben nicht auf herausfordernde oder entrüstete Weise geantwortet. Obwohl sie sich nicht aus Menschenfurcht duckten, haben sie doch tiefen Respekt oder eine gesunde Furcht an den Tag gelegt, als ob sie in der Gegenwart Jehovas Gottes stünden, dessen ‘Augen auf die Gerechten gerichtet sind’. (1. Petr. 3:12) Indem sie so handelten, haben sie den Rat aus 1. Petrus 3:15 befolgt: „Heiligt den Christus als den Herrn in euren Herzen, stets bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in euch ist, doch tut es mit mildem Sinn und tiefem Respekt.“

      Vor etwa 5 Jahren wurde im Libanon ein Zeuge Jehovas und der junge Mann, der zum erstenmal mit ihm von Tür zu Tür ging, zum Polizeirevier mitgenommen, um verhört zu werden. Nachdem ihnen von der Polizei gesagt worden war, sie würden freigelassen, wenn sie das Versprechen abgäben, mit Predigen aufzuhören, fragte der Zeuge, was denn am Predigen der Bibel verkehrt sei, da dies die Menschen wirklich brauchen würden. Er erwähnte ferner, daß es auch für sie gut wäre, die Bibel zu lesen und zu studieren, und gab ihnen einige biblische Schriften. Wärest auch du so mutig für deinen Glauben eingetreten, wenn du in der Lage dieses Zeugen und seines Begleiters gewesen wärest?

      Die vorzügliche Einstellung dieses Zeugen und seines Begleiters führte dazu, daß sie nicht mehr länger festgehalten wurden. Statt dessen sagte einer der Polizisten zum andern: „Ich denke, wir lassen sie lieber gehen und stellen ihnen keine weiteren Fragen, sonst werden sie noch unseren Sinn und unsere Denkweise ändern.“ In der Tat war die Reaktion dieser Polizisten auf das gegebene Zeugnis ähnlich derjenigen König Agrippas im ersten Jahrhundert u. Z., nachdem er die Verteidigung des Paulus gehört hatte.

      Indes sind nicht nur Erwachsene, sondern auch Schulkinder imstande gewesen, ihren Glauben zu verteidigen. Vor nicht langer Zeit benutzten zwei Mädchen ihre Schulferien dazu, den Bewohnern eines Dorfes in Ostdeutschland etwas von der Bibel zu erzählen. Um die Mittagszeit wurden die beiden Mädchen aber festgenommen und auf das Polizeiamt geführt. Während sie dort waren, predigten sie den Polizisten, die sie antrafen, die Wahrheit. Jedes Mädchen wurde für sich dreieinhalb Stunden lang verhört. Als schließlich die Beamten beschlossen, sie aus dem Bezirk auszuweisen, sagte der Chef, er habe noch nie so etwas erlebt. Eines der Mädchen erwiderte, daß es nötig sei, daß auch er die gute Botschaft höre, damit er eine Entscheidung hinsichtlich seiner eigenen Zukunft treffen könne, und beide Mädchen gaben ihrer Wertschätzung Ausdruck, daß sie Gottes Botschaft den Beamten predigen konnten. Ja diese Mädchen wußten, daß sie zu dem Zweck, ein Zeugnis zu geben, auf dem Polizeiamt waren, und sie nutzten die Gelegenheit aufs beste.

      Wenn auch die Personen, die eine Verteidigung anhören, in ihrem Leben oft keine Änderungen vornehmen, haben sie dennoch ein Zeugnis erhalten. Mitunter aber haben diejenigen, die die Gelegenheit mutig nutzten, eine Verteidigung ihrer christlichen Hoffnung vorzubringen, den zusätzlichen Segen erhalten, zu sehen, daß ihre Worte empfängliche Ohren trafen. Diese Erfahrung machte vor einigen Jahren ein Zeuge in Portugal. Er hatte die Vorladung, zum Verhör zur Polizei zu kommen, erhalten. Als er hinkam, wurde er in ein Zimmer gebracht, wo sich mehrere Beamte aufhielten, auch derjenige, der die Vorladung an seine Tür gebracht hatte. Es wurden Fragen über seine Religion gestellt, und es bot sich eine gute Gelegenheit zu einem Zeugnis über seinen Glauben. Die meisten der Männer bekundeten zwar Geringschätzung für das, was er zu sagen hatte, aber der Zeuge beobachtete, daß der Polizeibeamte, der an seine Tür geklopft hatte, aufmerksam zuhörte. Während der Stunden, da der Zeuge bei der Polizei festgehalten wurde, hatte er Gelegenheit, direkt mit diesem Beamten zu sprechen. Später wurden Anstalten getroffen, mit diesem für die Wahrheit empfänglichen Mann die Bibel zu studieren. Im Laufe der Zeit zog dieser sich von der Polizeimannschaft zurück und wurde selbst ein Zeuge Jehovas. Interessanterweise wurde dieser frühere Polizeibeamte von demselben Zeugen getauft, dem er die Vorladung gebracht hatte, zum Polizeiamt zu kommen. War dies nicht ein gesegneter Lohn dafür, daß er die Gelegenheit wahrgenommen hatte, ein Zeugnis zu geben?

      Bestimmt zeigen die Erfahrungen der Christen in der Vergangenheit und der Gegenwart, daß ihr Erscheinen vor Amtspersonen zu einem Zeugnis ausschlug. Da der Christ dies erkennt, sollte er stets wachsam sein, seine Gelegenheiten, furchtlos von seinem Glauben Zeugnis zu geben, zu ergreifen, und sollte dies mit Respekt und mit Milde tun. Echte Liebe und das Interesse an anderen, gepaart mit der inbrünstigen Hoffnung, ihnen behilflich zu sein, die Wahrheit zu erkennen, wird den Christen antreiben, jede Gelegenheit zu benutzen, vor allen Menschen über seinen Glauben zu sprechen. Er kann auch versichert sein, daß Gottes Geist ihm in dieser Hinsicht zu Hilfe kommt, denn Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „Nicht ihr seid die Redenden, sondern der heilige Geist.“ — Mark. 13:11.

  • Gottes Wahrheit rettete mein Leben!
    Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
    • Gottes Wahrheit rettete mein Leben!

      ● Als meine inniggeliebte Frau dahinschied, blieb ich in einem schwermütigen Zustand zurück. In meiner Kirche war mir gesagt worden, daß meine Frau in einer Feuerhölle sei, denn sie war nie getauft worden. Es war so jämmerlich, mit mir zusammen zu sein, daß mein Sohn an Wochenenden nicht zu Hause blieb, am Freitagmorgen ging er fort und kehrte am Sonntagabend spät zurück.

      An einem Freitagabend beschloß ich, meiner Frau in den Tod zu folgen. Ich wollte nicht noch ein weiteres Jahr in diesem Elend leben. In unserer Umgebung wuchsen viele giftige Pflanzen. Ich plante, solche zu pflücken, ein Gebräu davon zu machen, es dann zu trinken und mich darauf ins Bett zu legen.

      Als ich das Holz sammelte, um ein Feuer anzumachen, kamen zwei junge Frauen den Pfad zu meinem Haus herauf. Sie hielten mir eine kurze Predigt aus der Bibel. Ich sagte ihnen, daß dies ein mutterloses Haus sei, aber daß sie gern eintreten könnten. Das taten sie, und wir drei setzten uns. Über eine Stunde besprachen wir Gottes Wahrheit aus der Bibel. Als sie weggingen, versprachen sie, mich am nächsten Freitag wieder zu besuchen. Daher unterließ ich es, das Grünzeug zu sammeln, um an jenem Abend mein Gebräu zu machen.

      Die zwei Zeugen Jehovas kamen an jenem Freitag treulich wieder und auch weiterhin. Dann, etwa einen Monat später, besuchte ich zum erstenmal einen Königreichssaal hier in Seattle (Washington). Seither bin ich regelmäßig dorthin gegangen. Später bin ich getauft worden, und ich bin jetzt einer der glücklichen Zeugen Jehovas. Ich habe tatsächlich das Empfinden, daß jene zwei Zeugen eine Fürsorge Gottes waren, denn die Wahrheit, die sie mir brachten, rettete mein Leben. — Eingesandt.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
    • Fragen von Lesern

      ● Was ist damit gemeint, wenn es in Epheser 4:23 heißt: „... daß ihr erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt.“?

      Nachdem der Apostel Paulus die Notwendigkeit besprochen hatte, ‘die alte Persönlichkeit abzulegen, die dem früheren Wandel entspricht’, schrieb er an die Christen in Ephesus: „Ihr aber [sollt] erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt.“ (Eph. 4:20-23) Offenbar muß also die ‘neue Kraft’, die unseren christlichen Sinn antreiben sollte, eine Kraft sein, die im Gegensatz steht zu der Neigung des Sinnes, die zu der „alten Persönlichkeit“ gehört. Diese „Kraft“ muß eine Neigung, ein Hang oder eine vorherrschende Einstellung zum Tun dessen sein, was mit Gottes Willen in Übereinstimmung ist.

      Die Bibel zeigt uns, daß wir als unvollkommene Geschöpfe in Herz und Sinn von Geburt an zum Schlechten geneigt sind. Wozu kann dies führen? Mit Bezug auf die Menschen der Nationen bemerkte der Apostel Paulus, daß sie „in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes wandeln, während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihrer Herzen in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind. Da sie jedes sittliche Gefühl verloren haben, haben sie sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu treiben.“ (Eph. 4:17-19) In ähnlicher Weise erinnerte Paulus die Christen in Kolossä an die Veränderung, die sie vorgenommen hatten, indem er sprach: „Euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart, weil euer Sinn auf die Werke gerichtet war, die böse waren, hat er jetzt wieder versöhnt mittels seines [Jesu] Fleischesleibes durch seinen Tod.“ — Kol. 1:21, 22.

      Die Bibel sagt, eine Person, die dieser verkehrten Neigung folgt, sei ein „physischer“ (buchstäblich „seelischer“) Mensch im Unterschied zu einem „Geistesmenschen“. Der Sinn des „physischen“ Menschen neigt sich materialistischen Dingen zu, der Befriedigung seiner fleischlichen Begierden und Leidenschaften.

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