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Das große Ereignis in SichtDer Wachtturm 1958 | 15. Juli
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Das große Ereignis in Sicht
IN ALTEN Zeiten fanden beim Volke Israel jedes Jahr drei große Versammlungen in Jerusalem statt. Das Volk freute sich stets auf diese Anlässe und bereitete sich lange im voraus darauf vor. Manche Leute mußten weit reisen, was mit Kosten verbunden war. Um diese Kosten zu bestreiten, mußten sie vorher eine bestimmte Geldsumme zurücklegen.
Da vor diesen Versammlungen jeweils Hunderttausende von Menschen unterwegs waren, war es oft schwierig, in den Durchgangsstädten Unterkunft und Nahrung zu finden. Die Familien mußten sich deshalb vorsehen und nicht nur die nötige Nahrung, sondern auch ein Zelt mitnehmen.
Für die erste Versammlung im Jahr, das Passah, benötigten sie ein Lamm. Das Lamm zu beschaffen gehörte zu den persönlichen Vorbereitungen der Israeliten für das Passah. Kleine Familien mußten Vereinbarungen mit Nachbarn treffen, um das Passahlamm mit ihnen gemeinsam zu essen. Dann benötigte man auch bittere Kräuter, ungesäuertes Brot und Wein. Die Israeliten mußten sich sowohl auf das Passah als auch auf die anderen zwei Feste, die sie in Jerusalem, ihrer Versammlungsstadt, feiern mußten, gut vorbereiten.
Sie durften zu diesen drei großen Versammlungen, oder Festen nicht kommen, ohne für Jehova eine Opfergabe mitzubringen. Das Opfer gehörte zu ihren Vorbereitungen für die Versammlung. „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird: am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten; und man soll nicht leer vor Jehova erscheinen: ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jehovas, deines Gottes, den er dir gegeben hat.“ — 5. Mose 16:16, 17.
Genauso wie die Israeliten sich lange im voraus auf ihre Versammlungen vorbereiteten, mußten sich alle vorbereiten, die den großen internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas, der in diesem Monat in New York stattfindet, zu besuchen beabsichtigen. Sie mußten sozusagen einen persönlichen Kongreßfonds anlegen, aus dem sie die Kosten, die eine Reise nach New York mit sich bringt, bestreiten konnten.
Der internationale Kongreß in New York ist für Jehovas Zeugen das große Ereignis des Jahres 1958. Sie sehen ihm ebenso erwartungsvoll entgegen, wie die Israeliten ihren Versammlungen in Jerusalem entgegengesehen haben. Jene Versammlungen waren für die Israeliten stets eine Quelle der Freude, und so wird auch der Kongreß in New York für Jehovas Zeugen eine große Freude bedeuten.
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Balfours Rede über die Vereinigung der MenschenDer Wachtturm 1958 | 15. Juli
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Balfours Rede über die Vereinigung der Menschen
Der amerikanische religiöse Führer Robert E. Speer erzählt folgendes über den britischen Staatsmann Arthur Balfour, den ehemaligen Premier, der als Außenminister der Pariser Friedenskonferenz und als Repräsentant im Völkerbund und Delegierter bei der Abrüstungskonferenz in Washington anwesend war: „Professor Lang begab sich zu einem Vortrag, der in der McEwen Hall der Universität in Edinburgh stattfand und den der große Staatsmann Arthur Balfour über das Thema: ‚Die sittlichen Werte, die die Menschen vereinen‘, hielt. Er sah, wie ein japanischer Student der Universität, der ihm gegenüber saß, fleißig Notizen machte. Mr. Balfour hielt eine meisterhafte Rede über die verschiedenen Bande, die die Völker der Welt zusammenhalten, das gemeinsame Wissen, der Handel usw. Unter mächtigem Applaus setzte er sich. Nach einem Augenblick des Schweigens erhob sich der Vorsitzende nach schottischer Art, um selbst einige Dankesworte zu sprechen. Aber ehe er ein Wort sagen konnte, stand der japanische Student auf, lehnte sich über die Brüstung des Balkons und rief mit klarer Stimme: ‚Ja, wie verhält es sich denn mit Jesus Christus, Mr. Balfour?‘ In dem Schweigen, das nun folgte, hätte man eine Nadel fallen hören können. Jeder erkannte, wie gerecht der Vorwurf war. Ein führender Staatsmann des größten christlichen Reiches der Welt hatte kein einziges Wort über das e i n e grundlegende, wesentliche Band gesagt, das die Menschheit vereinen sollte. Ein japanischer Student aus einem fernen, nichtchristlichen Lande mußte ihn mit der Frage daran erinnern. ‚Ja, wie verhält es sich denn mit Jesus Christus, Mr. Balfour?‘“ — Treasury of the Christian Faith.
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