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  • Was Kanadas amtliche Dokumente jetzt enthüllen
    Erwachet! 1973 | 22. August
    • das Thema im Unterhaus wieder zur Sprache kam. Die amtlichen Aufzeichnungen enthalten die folgende Erklärung des Parlamentsmitgliedes Angus MacInnis:

      „Diese Tatsache bleibt weiterhin bestehen, ich meine, daß diesem Komitee keine Beweise vorgelegt worden sind, die es gerechtfertigt hätten, Jehovas Zeugen als eine illegale Organisation zu erklären. Nach meiner Meinung wird das Verbot aus rein religiösen Vorurteilen aufrechterhalten.“

      Mr. Victor Quelch, ein Parlamentsmitglied aus Acadia, fügte seine Beobachtungen hinzu:

      „Man muß sich fragen, ob die Maßnahmen gegen Jehovas Zeugen in erster Linie auf ihre Einstellung zur römisch-katholischen Kirche zurückzuführen sind und nicht auf eine angeblich subversive Einstellung.

      Diese Frage wird im ganzen Land gestellt. Sie wird mir von einem Ende Kanadas bis zum anderen Ende gestellt.“

      Diese Kommentare entsprachen der Wahrheit. Und bald wurden Anklagen laut. Diese Anklagen besagten, daß Jehovas Zeugen auf das Verlangen der römisch-katholischen Kirche hin verfolgt würden.

      Langsam kam die Wahrheit ans Tageslicht. Aber die Kirche konnte es sich nicht leisten, daß ihre Einmischung in die Politik offen bekannt wurde. Daher glaubte der Justizminister St. Laurent, daß er etwas unternehmen müsse, um die Angelegenheit zu vertuschen. So wurde das Verbot am 14. Oktober 1943, als der Zweite Weltkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, aufgehoben.

      Diese Änderung der Situation in einer solch kritischen Zeit der Geschichte war wirklich erstaunlich. Es war in Wirklichkeit ein Eingeständnis der Tatsache, daß die Maßnahmen gegen Jehovas Zeugen völlig unbegründet waren.

      Aber wurde durch das Aufheben des Verbotes die Wahrheit über das, was tatsächlich hinter den Kulissen vor sich ging, verdeckt? Nein.

      Heute enthüllt das Staatsarchiv Kanadas, was sich wirklich zugetragen hat. Und was war der wahre Grund für die ganze Verfolgung?

      DER WAHRE GRUND KOMMT ANS TAGESLICHT

      Was war der wahre Grund für die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Kanada während des Zweiten Weltkrieges? Was ging in Wirklichkeit hinter den Kulissen vor sich? Warum veranlaßten beide Justizminister die Regierung dazu, eine solch unbegreifliche Haltung einzunehmen?

      Man wird sich erinnern, daß beide Justizminister, Ernest Lapointe und Louis St. Laurent, Katholiken waren, die aus der Stadt Quebec stammten. Und ein bekannter kanadischer Autor, Hugh MacLennan, schrieb über die Macht in Quebec:

      „Die wahre Macht lag nicht in den Händen der gesetzgebenden Versammlung, sondern in den Händen der katholischen Kirche.“

      Der Mann, der wirklich die Politik diktieren konnte, war der römisch-katholische Kardinal Rodrigue Villeneuve. Als Ernest Lapointe Justizminister in Kanada wurde, erkannten unterrichtete Leute, daß er hauptsächlich der Vertreter der katholischen Kirche war.

      Archive der Regierung enthüllen Wahrheit

      Die Archive der Regierung, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich sind, enthüllen die Wahrheit. Sie zeigen, daß Lapointe schon vor Beginn des Krieges von katholischen Organisationen ständig aufgefordert wurde, Jehovas Zeugen Einhalt zu gebieten. Der Krieg bot den geeigneten Deckmantel, unter dem der Justizminister die Intrigen der römisch-katholischen Kirche zu verbergen hoffte.

      Der letzte Anstoß wurde gegeben, als der folgende Brief (in französisch geschrieben) vom Kardinalspalast aus an den Privatsekretär Lapointes gesandt wurde. Er wurde am 27. Juni 1940 von Paul Bernier, dem Sekretär der Erzdiözese Quebec, geschrieben:

      „Sehr geehrter Herr!

      Seine Eminenz, der Kardinal, wäre glücklich, wenn Sie die Aufmerksamkeit des ehrenwerten Herrn Ernest Lapointe, Justizminister, auf den beigefügten Leitartikel einer Quebecer Zeitung über die Publikationen des Wachtturms oder der Zeugen Jehovas lenken würden.

      Gewisse Bücher und Flugschriften, die kürzlich wieder durch die Post ins Land kamen, insbesondere die Zeitschrift Trost, sind höchst demoralisierend und höchst zersetzend für die geistige Stärke des Landes.

      Ich danke Ihnen im voraus, sehr geehrter Herr, daß Sie diesem Brief Ihre freundliche Aufmerksamkeit schenken, und verbleibe

      Ihr sehr ergebener

      Paul Bernier, Sekretär“

      Der Leitartikel, den das Büro des Kardinals dem Brief beigefügt hatte, war der Zeitung L’Action Catholique entnommen. Diese Zeitung war die offizielle Stimme der Quebecer Hierarchie. In dem Leitartikel hieß es:

      „Es wird heute viel über Sabotage gesprochen.

      Mit gutem Grund achtet man sorgfältig auf Personen, die im Bau befindliche Schiffe, Fabriken, in denen Explosionsgefahr besteht, usw. in die Luft sprengen könnten. Aber es gibt noch gefährlichere Saboteure; es handelt sich dabei um Personen, die Sinn und Herz auf eine subversive Tätigkeit vorbereiten, indem sie revolutionäre Ideen säen und aufrührerische Gefühle entfachen.

      Unter diesen Feinden der Öffentlichkeit ist niemand heuchlerischer und schädlicher als Jehovas Zeugen und ihre Agenten.

      Zu jeder Tageszeit verbreitet diese gefährliche Sekte sowohl in Stadt- als auch in Landgemeinden ihre verderblichen Broschüren. ...

      Was auch immer der Fall sein mag, wir erklären ohne Zögern, daß die Behörden mehr tun sollten, um die Öffentlichkeit in diesem Land zu schützen.“

      Dieser Leitartikel und das Begleitschreiben, die an den Privatsekretär Lapointes geschickt wurden, waren in Wirklichkeit eine Aufforderung des Kardinals an Lapointe, Jehovas Zeugen für ungesetzlich zu erklären. Lapointe wußte, daß seine Macht von dem Kardinal abhing. Er reagierte daher schnell.

      Eine schnelle Antwort

      Der nächste Gegenstand in diesem Drama, das von Heimlichtuerei und Intrigen gekennzeichnet war, war der folgende Brief, der eine Woche später, am 4. Juli 1940, zum Kardinalspalast geschickt wurde. Dieser Brief stammte von dem Privatsekretär des Justizministers Lapointe. Er war an den Sekretär, Paul Bernier, adressiert und lautete:

      „Herr Sekretär!

      Nach Erhalt Ihres Briefes vom 27. Juni habe ich es auf mich genommen, dem Wunsch Seiner Eminenz, des Kardinals, nachzukommen und die Aufmerksamkeit des Ministers auf Ihre Darlegungen sowie auf den Leitartikel zu lenken, der in der Zeitung L’Action Catholique über die Wachtturm-Gesellschaft, Jehovas Zeugen und die Zeitschrift Trost veröffentlicht wurde.

      Mr. Lapointe gab mir die Erlaubnis, Ihnen telefonisch die vertrauliche Mitteilung zukommen zu lassen, daß die besagte Organisation der Zeugen Jehovas heute für ungesetzlich erklärt werde, und bat mich, Seine Eminenz, den Kardinal, darüber zu informieren.

      Dieser Brief soll bestätigen, was ich Ihnen gerade am Telefon gesagt habe.

      Ich werde dafür sorgen, daß Seine Eminenz, der Kardinal, gebührend über die Anordnung des Ministeriums hinsichtlich der Zeugen Jehovas informiert wird.

      Nehmen Sie, Herr Sekretär, bitte meinen Dank und meine herzlichsten Grüße entgegen.“

      Dieser Brief war von Lapointes Privatsekretär unterzeichnet. Von der Aufforderung des Kardinals an dauerte es also nur sieben Tage, bis Jehovas Zeugen verboten wurden.

      Somit wird die Wahrheit jetzt durch die Dokumente der Regierung selbst aufgedeckt. Das Verbot der Zeugen Jehovas wurde direkt von dem Palast des römisch-katholischen Kardinals in Quebec aus in die Wege geleitet.

      Welch ein schändliches Zeugnis hat sich doch die Geistlichkeit in dieser Angelegenheit ausgestellt! Religiöse Feinde erhoben falsche Anschuldigungen, geheime Briefe wurden geschrieben, versteckter Einfluß wurde ausgeübt, es wurde keine Gelegenheit zur Verteidigung gegeben, und es wurden willkürliche Entscheidungen getroffen, die darauf abzielten, die Freiheit der Gottesanbetung zu zerstören. All das waren die hassenswerten und üblen Praktiken der berüchtigten Inquisition, die die römisch-katholische Hierarchie in Kanada in der Neuzeit anwandte, um unschuldigen Menschen zu schaden, die es wagten, die Wahrheiten des Wortes Gottes zu verkündigen.

      Was kann man daraus lernen?

      Der hiermit dargelegte Aufschluß, der aus den Archiven Kanadas hervorgeht, zeigt, wie es dazu kommen kann, daß völlig unschuldige Menschen verfolgt werden. Keine Regierung, die sich ihrer grundlegenden Pflicht bewußt ist, Gerechtigkeit zu üben, möchte sich eines solchen Vergehens unter dem Deckmantel des Gesetzes schuldig machen. Ungerechtigkeiten gegenüber einer Minderheit bringen Gesetz wie auch Regierung in Verruf.

      Männern im Parlament, die das Wohl der Öffentlichkeit im Sinn hatten, ist es zu verdanken, daß die verkehrte Ansicht erkannt und dem Mißbrauch der Amtsgewalt Einhalt geboten wurde. Die Entschlossenheit derer, die sich für Gerechtigkeit einsetzten, ist lobenswert. Doch leider war es schon zu spät, um viele der schändlichen Ungerechtigkeiten zu verhindern, die das Verbot mit sich brachte.

      Diese Ereignisse bestätigen die Tatsache, daß es nicht die Aufgabe einer menschlichen Regierung ist, zwischen Religionen zu entscheiden. Den Glauben kann man nicht durch Gesetze und Verordnungen bestimmen. Wenn daher Druck auf Beamte ausgeübt wird, in die Freiheit der Anbetung einzugreifen, so sollten sie sich nicht beeinflussen lassen. Sie sollten die gleiche Einstellung bekunden wie der Richter Mr. Holmes, der philosophisch sagte: „Die Wahrheit eines Gedankens wird am besten dadurch geprüft, daß er sich im Wettbewerb des Marktes behaupten muß.“

      Dieser Rat erinnert an die Weisheit des Rates eines Richters in alter Zeit, nämlich Gamaliels, der sich Anklagen gegen die Apostel Jesu Christi anhörte. Gamaliel sagte den anderen Mitgliedern des Gerichtes:

      „Steht ab von diesen Menschen, und laßt sie gehen (denn wenn dieses Unterfangen oder dieses Werk von Menschen ist, wird es umgestürzt werden; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht stürzen können); andernfalls mögt ihr vielleicht als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen.“ — Apg. 5:38, 39.

      Und genau das ist in Kanada geschehen — Kirchenführer haben tatsächlich gegen ein Werk gekämpft, das im Auftrag Gottes durchgeführt wurde, und haben daher gegen Gott gekämpft. Jeder, der gegen Gott kämpft, muß verlieren. Den Beweis dafür sieht man in der Tatsache, daß die Kirchen in Kanada, besonders die römisch-katholische Kirche, in einem schnellen Verfall begriffen sind. Priester, Nonnen, Prediger, Theologiestudenten und das gewöhnliche Volk verlassen die Kirchen in großer Zahl. Immer wieder klagen Kirchenführer über den Verfall, der in den Kirchen vor sich geht. Sie äußern die große Sorge, die Kirchen und die Geistlichkeit könnten in naher Zukunft aufhören zu bestehen.

      Die Frage, vor der viele Kanadier jetzt stehen, lautet: Werden sie diese Religionsorganisationen weiterhin unterstützen und damit die Verbrechen gutheißen, die sie gegen die Freiheit, ja gegen Menschen, die sich bemühen, den Willen Gottes zu tun, begangen haben? Viele Menschen möchten nicht eine solche Schuld tragen.

      Heute gedeiht das Werk der Zeugen Jehovas in Kanada wie nie zuvor. Noch nie sind so viele Menschen zu ihren Zusammenkünften gekommen. Und warum? Weil Jehovas Zeugen als Menschen bekannt geworden sind, die wirklich das studieren und das lehren, was in der Bibel steht, und die biblischen Grundsätze in ihrem Leben anwenden.

  • Mehr als nur ein Lied
    Erwachet! 1973 | 22. August
    • Mehr als nur ein Lied

      „ICH habe ein Lied darüber geschrieben.“ Diese überraschenden Worte hörte eine Predigerin der Zeugen Jehovas in New Jersey, als sie Menschen in ihrer Wohnung besuchte und mit ihnen über eine Botschaft aus der Bibel sprach.

      Als Einleitung zu ihrer kurzen Predigt hatte sie einen jungen Mann gefragt, ob er sich schon einmal Gedanken darüber gemacht habe, warum es heute soviel Verwirrung auf dem Gebiet der Religion gebe. Seine Antwort war: „Ich habe mir nicht nur Gedanken darüber gemacht, sondern ich habe ein Lied darüber geschrieben. Möchten Sie es gern hören?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, holte er seine Gitarre und fing an, sein Lied über die Heuchelei in den Kirchen, die er erlebt hatte, zu singen. Danach sprach die Predigerin mit ihm über die Bibel und ließ ihm einige christliche Schriften zum Lesen zurück.

      Später sprach sie wieder in dem Haus vor und traf seine Frau an, die eine ganz andere Einstellung hatte. Seine Frau war überhaupt nicht an Religion interessiert Sie war als Katholikin erzogen worden, aber sie war enttäuscht und glaubte, eine Religion sei so schlecht wie die andere. Als sie noch ein Teenager war, hatte sie mit Marihuana und Heroin experimentiert. Aber nach ihrer Heirat sahen sie und ihr Mann die Sinnlosigkeit der „Hippie-Bewegung“, da sie erkannten, daß die „Hippies“ keine Lösung für die Probleme dieser Generation anzubieten hatten.

      Nach einigen biblischen Unterhaltungen war dieses junge Ehepaar bereit, in seiner Wohnung jede Woche kostenlos die Bibel zu studieren. Es dauerte nicht lange, und beide äußerten den Wunsch, mindestens zweimal in der Woche mit Jehovas Zeugen zu studieren, denn die Hoffnung, die Gottes Wort für die Zukunft in Aussicht stellt, bereitete ihnen große Freude. Sie erkannten allmählich den großen Unterschied zwischen der religiösen Heuchelei, die sie einst besungen hatten, und der wahren Form der Anbetung, die in der Bibel gelehrt wird. Schnell beseitigten sie ihre Bücher über okkulte Lehren und warfen auch den Vorrat an Marihuana fort, den sie in ihrem Hinterhof in einem Topf vergraben hatten.

      Nachdem sie eine Zeitlang regelmäßig die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichssaal besucht hatten, äußerten sie den Wunsch, sich am Predigtdienst von Haus zu Haus zu beteiligen. Aber sie mußten noch einige Veränderungen vornehmen, denn ihre Kleidung spiegelte kaum die Sauberkeit und Bescheidenheit christlicher Prediger wider.

      Sie waren bereit, die erforderlichen Änderungen vorzunehmen. Die Predigerin, die mit ihnen die Bibel studierte, schreibt: „Ich werde nie den Vormittag vergessen, an dem ich ihn abholte, um ihn zum erstenmal mit in den Predigtdienst zu nehmen. Ich hatte ihn noch nie in einem Hemd, mit Krawatte, in einem Anzug und mit normalen Schuhen gesehen. Aber seine Frau hatte ihn auch noch nie so gesehen. Sie rief aus: ,Ich habe nie gedacht, daß er so gut aussehen würde, wenn er sich so anzieht!‘“ Sie war begeistert von den Fortschritten, die sie, ihr Mann und ihre Kinder in den fünf Monaten gemacht hatten, die seit dem ersten Besuch der Predigerin der Zeugen Jehovas vergangen waren.

      Nun tun diese zwei jungen Leute etwas weit Wertvolleres, als nur Lieder über die Heuchelei in den Kirchen zu singen. Sie helfen ihren Mitmenschen, die wahre Religion, die Gott gutheißt, kennenzulernen und auszuüben.

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