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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Österreich: Weniger Kirchgänger?
  • Das Gehirn — entweder männlich oder weiblich
  • Lehrer resignierten
  • Laute Klassenzimmer
  • „Retortenbabys“ auch in Deutschland
  • „Blanker Unsinn“
  • Luganer See vor dem Ersticken
  • Rasendes Feuer
  • Auto an der Steckdose
  • Besuch auf der Venus
  • Werden selbst Sand und Kies einmal knapp?
  • Privates Telefonnetz
  • Leise wie ein Staubsauger
  • Wundhormone
  • Verluste durch Ladendiebe
Erwachet! 1982
g82 22. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Österreich: Weniger Kirchgänger?

◆ In Österreich lockert man „nur sehr langsam und zögernd eine innere Bindung zur Kirche“. Darauf deutet das Ergebnis einer Umfrage, die ein Linzer Forschungsinstitut durchgeführt hat. Daß „Frömmigkeit und christlicher Glaube in den Wertvorstellungen der Bevölkerung in den letzten zehn Jahren an Gewicht leicht verloren“ haben, wie die Monatszeitschrift Christ in der Gegenwart bemerkt, zeigt die Tatsache, daß von der überwiegend katholischen Bevölkerung Österreichs 22 Prozent „nie“ und 54 Prozent nur „gelegentlich“ oder „selten“ in eine Kirche gehen. Die treuesten Kirchgänger sind Landwirte und Landbewohner, ältere Leute und Frauen, Menschen aus einfacheren Sozial- und Bildungsschichten sowie die Einwohner bestimmter Gegenden wie Tirol, Burgenland, Oberösterreich und Vorarlberg. Gemäß der Umfrage soll jeder vierte erwachsene Österreicher am Sonntag regelmäßig in die Kirche gehen. Das Institut hält es aber für möglich, daß sich manche Befragte im Interview „auf ein früheres Verhalten berufen, das nicht mehr ganz der Wirklichkeit entspricht“.

Das Gehirn — entweder männlich oder weiblich

◆ Ist das Gehirn von Mann und Frau verschieden aufgebaut und organisiert? „Erste — unvollständige — Untersuchungen von Verhaltensforschern, Biologen, Biochemikern und Neuropsychologen zeigen, daß sich männliche und weibliche Gehirne in der Tat unterscheiden und man das Gehirn als Quelle von Geschlechtsunterschieden betrachten muß“, schreibt der Münchner Merkur in einem Beitrag. „Einige Forscher führen Beweise an, wonach die organisatorischen Unterschiede bereits genetisch festgelegt sind.“ Andere glauben, daß sich markante Unterschiede erst beim Jugendlichen im Rahmen seines Reifungsprozesses entwickeln. In beiden Theorieansätzen macht man die Sexualhormone für die unterschiedliche Gehirnorganisation verantwortlich. Aus Tierversuchen mit Hormonen schloß man, daß „die Hormone — noch vor der Geburt — den Gehirnen einen geschlechtsspezifischen Code aufprägen, der mit der Belichtung eines Films vergleichbar ist. Später sollen dann andere Hormone diesen Code aktivieren und entwickeln.“ Noch wagt kein Forscher, diese einfachen Denkmodelle auf das weit komplexere Gehirn des Menschen zu übertragen. „Die gewonnenen Erkenntnisse führen aber — wie viele Experten meinen — zur Aussage, daß die Gehirne von Mann und Frau verschieden sind.“ Nach Ansicht der Politikerin Hanna Laurien sind „Männer und Frauen zum Teil unterschiedlich, aber sie können sich in bestimmten Bereichen ergänzen, denn sie sind auf Partnerschaft — nicht auf Konkurrenz angelegt“.

Lehrer resignierten

◆ In Liverpool (England) ist kürzlich eine Volksschule „bis auf weiteres“ geschlossen worden, nachdem die Schüler bei einer „vierzehntägigen Terrorkampagne gegen ihre Lehrer den Unterrichtsbetrieb lahmgelegt“ und ihre Schule in einer „Orgie der Gewalt“ demoliert hatten. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hat die Gewalttätigkeit der neun- bis elfjährigen Schüler dazu geführt, daß Lehrer in Tränen ausbrachen und sich weigerten, an der Schule weiter zu unterrichten. Der Sekretär einer Lehrergewerkschaft urteilte wie folgt: „Die Kinder in dieser Gegend haben miterlebt, wie ihre großen Brüder und Schwestern auf den Straßen randalierten, und ahmen sie in der Schule nach.“ Der Schulausschußvorsitzende wies darauf hin, daß die Unruhen einen politischen Hintergrund haben könnten, da militante Gruppen an die Kinder Broschüren verteilt hatten. Bereits im vorigen Sommer war diese Schule von schweren Unruhen und blutigen Ausschreitungen heimgesucht worden.

Laute Klassenzimmer

◆ In deutschen Klassenzimmern geht es entschieden zu laut zu. Das geht aus Untersuchungen in zwei deutschen Großstädten hervor, über deren Ergebnisse der vom Deutschen Grünen Kreuz herausgegebene Informationsdienst das gesunde kind berichtet. Sowohl Dauerlärm als auch kurzfristiger Krach übersteigen die erwarteten Werte. Weder die Menge der Schüler noch ihr Alter spielen dabei jedoch die entscheidende Rolle, sondern eher die Zusammensetzung der Klasse, der Arbeitsstil des Lehrers sowie seine Toleranz gegenüber dem Krach im Klassenzimmer.

„Retortenbabys“ auch in Deutschland

◆ Ein Team der Erlanger Universitätsfrauenklinik hat bereits viermal Schwangerschaften außerhalb des weiblichen Körpers initiiert. Gemäß der Frankfurter Rundschau ist das Team damit das vierte in der Welt und das erste in der Bundesrepublik Deutschland, dem solch ein Erfolg gelang. Dabei wird ein befruchtungsfähiges Ei der Gebärmutter entnommen und im Reagenzglas mit dem Sperma des Mannes zusammengebracht. Gelingt die Befruchtung, wird der vier- oder achtzellige Embryo in die Gebärmutter der Frau zurückverpflanzt. Dadurch soll kinderlosen Ehepaaren zu Nachwuchs verholfen werden. Die erste Zeugung dieser Art gelang vor über vier Jahren in Großbritannien. Die auf diese Weise zur Welt gekommene Louise Brown ist inzwischen schon über drei Jahre alt.

„Blanker Unsinn“

◆ Der Psychologe Peter Marschall von der Universität Tübingen empfiehlt Eltern, ihre Kinder aufzufordern, in der Schule abzuschreiben, abschreiben zu lassen und zu mogeln. Der Psychologe stützt sich dabei auf eine Studie und behauptet, „Schummeln“ in der Schule vermittle das Gefühl der Zusammengehörigkeit und stoppe ungesundes Konkurrenzdenken. Der Hamburger Schulsenator Professor Dr. Joist Grolle äußerte sich gemäß der Wochenzeitung Welt der Arbeit dagegen wie folgt: „Als pädagogisches Konzept blanker Unsinn.“

Luganer See vor dem Ersticken

◆ Die starke Bevölkerungszunahme am Luganer See hat zu einem bedrohlichen Zustand geführt: Das Seewasser weist einen überdurchschnittlich hohen Phosphatgehalt auf, und der See ist nahe daran zu ersticken“. Das Absterben des Gewässers hätte für die Umwelt und den Tourismus schlimme Folgen. Gegenwärtig leben 120 000 Menschen auf der schweizerischen und 40 000 auf der italienischen Seite des Sees. Wie dem Tagesspiegel zu entnehmen ist, muß der schweizerische Kanton Tessin bis 1985 etwa 150 Millionen Franken (180 Millionen DM) aufbringen, wenn er den Luganer See vor dem Erstickungstod bewahren will.

Rasendes Feuer

◆ Wie schnell breitet sich Feuer bei einem Wohnungsbrand aus? Amerikanische Forscher legten Brände, um mit Meßgeräten den Lauf des Feuers zu verfolgen. Wird in einem 37 m2 großen Raum eine Zeitung auf einer Couch entzündet — so berichtet das Magazin P.M. —, „bleiben drei Minuten, um sich zu retten: Nach zwei Minuten steht die Couch in Flammen, eine Minute später kommt es zum ,Flash-over‘: Schlagartig setzt die Hitze den gesamten Raum in Brand.“ (Um aus einem 230 m2 großen Hörsaal zu flüchten, bleiben sechs Minuten; ganze sieben Minuten reichen, um aus einer 650 m2 großen Warenhalle eine Flammenhölle zu machen.) Bisher ist nur wenig erforscht worden, wie und warum sich Feuer so rasend ausbreitet. Die Wissenschaftler hoffen, dem Brandphänomen mit den erworbenen Brandkenntnissen besser zu Leibe rücken zu können. Häuser und Räume müßten baulich so gestaltet werden, daß den Bewohnern im Ernstfall eine möglichst lange Fluchtzeit bleibt.

Auto an der Steckdose

◆ Zwei Prototypen eines Elektro-Personenwagens haben jetzt die TÜV-Prüfung bestanden und wurden in Kulmbach für den Straßenverkehr zugelassen. Der Wagen „brummt wie ein ,Scooter‘ auf der Kirmes, bietet Platz für zwei Erwachsene samt Einkaufstüten, läuft 120 Kilometer Spitze und im dichten Stadtverkehr mindestens 60 Kilometer weit“ (Süddeutsche Zeitung). Dann muß er zum Aufladen an eine Steckdose, was nach heutigem Strompreis etwa 2,40 Mark kostet. Das vom Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk (RWE) und einem Ingenieurbüro in Kulmbach entwickelte Elektroauto braucht nur 10 Sekunden, um von Null auf 50 Stundenkilometer zu beschleunigen. Ein kleiner Benzinmotor und ein Tank mit sieben Liter Sprit sorgen für die Heizung und versorgen die Batterie im Notfall so weit, daß man noch einmal 20 Kilometer bis zur nächsten Steckdose fahren kann. Die rostfreie Karosserie aus Edelstahl und Kunststoff läßt sich bei kleineren Schäden mit Zweikomponentenkleber reparieren. Zehn Fahrzeuge sollen bis Ende dieses Jahres für weitere Tests gebaut werden; bis Ende 1984 sollen auch die Vorbereitungen für eine Kleinserie abgeschlossen sein.

Besuch auf der Venus

◆ Anfang März sind die sowjetische Robotsonde „Venus-13“ und ihre Schwestersonde „Venus-14“ weich auf der Venus gelandet. Die Sonden waren im vergangenen Oktober bzw. November vom Raumfahrtzentrum Baikonur aus gestartet worden. An Bord von „Venus-13“ sind Bodenproben des Planeten untersucht worden, auch wurden Fotos und andere Informationen zur Erde gefunkt. Der sowjetische Landeapparat registrierte eine Außentemperatur von 457 Grad Celsius und einen Druck von 89 Atmosphären. Ein Teil des Planeten ist vermutlich mit Basaltgestein überzogen. Die Gashülle gleicht einem globalen Treibhaus und besteht zu 96 Prozent aus Kohlendioxyd.

Werden selbst Sand und Kies einmal knapp?

◆ Auch Sand und Kies sind Mineralien, die wie alle Rohstoffe unseres Planeten nicht unbegrenzt vorhanden sind. Darauf hat kürzlich der Geologieprofessor Volker Stein (niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung) in der Zeitschrift bild der wissenschaft aufmerksam gemacht. Diese für jede Bautätigkeit unentbehrlichen mineralischen Grundstoffe könnten, so befürchtet er, bis zur Jahrtausendwende so knapp werden, daß eine ähnliche Preisexplosion möglich wäre wie bei Erdöl und Erdgas. Nach seinen Berechnungen lag in der Bundesrepublik Deutschland der Durchschnittsverbrauch von Sand und Kies in den letzten Jahren bei mindestens 400 Millionen Tonnen jährlich. Hauptprobleme sind der Flächenbedarf beim Abbau und quantitativ und qualitativ ausreichende Lagerstätten in möglichst geringer Entfernung von den Orten, wo der Baustoff benötigt wird. Schon heute entfällt die Hälfte des jährlichen Sand- und Kiesumsatzes auf die Transportkosten.

Privates Telefonnetz

◆ Die britische Regierung hat einem privaten Konsortium die Konzession für die Errichtung und den Betrieb eines unabhängigen privaten Telefonnetzes erteilt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung meldet, will das Konsortium mit Fernleitungen aus Glasfasern, die an den Bahnkörpern der Eisenbahn entlang verlegt werden, der Geschäftswelt ein zweites Netz an Fernverbindungen zur Verfügung stellen. Außer Telefongesprächen werden auch Video-Konferenzen sowie die Übertragung von Daten möglich sein. Die britische Regierung verwirklicht mit dieser Konzession ihre Absicht, den öffentlichen Versorgungs- und Verkehrsunternehmen mehr Konkurrenz zu schaffen.

Leise wie ein Staubsauger

◆ Die japanische Staatsbahn hofft, noch in diesem Jahrzehnt den Schnellverkehr mit Magnetschwebebahnen aufnehmen zu können. Derzeit laufen zwar Vorbereitungen, die Spitzengeschwindigkeit der schienengebundenen Schnellbahn zwischen Tokio und Osaka auf 250 Stundenkilometer zu steigern, doch ist die Lärmbelästigung bei diesen Zügen zu stark. Einer der größten Vorteile des Magnetbahnsystems ist die vergleichsweise geringe Geräuschentwicklung der Züge, die auf einer Teststrecke bereits 517 Stundenkilometer erreicht haben. Das Ohr vernimmt nur ein Geräusch, das sich selbst aus zehn Meter Entfernung nicht lauter als ein Staubsauger anhört. Auf der 500 km langen Strecke zwischen Tokio und Osaka betrüge die Reisezeit mit der Magnetbahn nur eine Stunde. Ihre Geräuscharmut würde es erlauben, sogar nachts Güterverkehr mit gleicher Geschwindigkeit zu betreiben. In sieben Ländern der Erde wird zur Zeit mit Magnetbahnsystemen experimentiert.

Wundhormone

◆ Forscher des Max-Planck-Instituts in Bad Nauheim haben erstmals ein ganzes Sortiment sogenannter Wundhormone isoliert. Sie versprechen sich damit neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von Tumoren und Herzinfarkten sowie eine Erleichterung von Organtransplantationen. Die Max-Planck-Gesellschaft sprach gemäß der Augsburger Allgemeinen Zeitung von „weitreichenden Konsequenzen für die praktische Medizin“. Allerdings müssen, um auch nur Milligrammspuren der Hormone zu gewinnen, rund 10 000 Liter frisches Blut verarbeitet werden.

Verluste durch Ladendiebe

◆ Alle sechs Monate muß in Frankreich ein Supermarkt schließen, weil man der gewalttätigen Ladenkriminalität nicht mehr Herr wird. Wie der Verband der französischen Filialunternehmen gemäß der Wirtschaftswoche mitteilte, beträgt die Verlustquote durch Diebe bei nicht wenigen Supermärkten bis zu fünf Prozent vom Jahresumsatz. Die Ladendiebe werden immer dreister. Vor kurzem räumte eine Bande von Jugendlichen kurzerhand die Kosmetikabteilung eines Pariser Kaufhauses aus.

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