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  • g76 8. 2. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1976
  • Zwischentitel
  • Beginnt auch der Hinduismus zu wanken?
  • Wissenschaftler attackieren die Astrologie
  • Regeln für die nächste Papstwahl festgelegt
  • Geburtstag mit ärgerlichem Beigeschmack
  • Raketen auf Rußland gerichtet
  • Teurer Fastenmonat
  • Herzinfarkt aus dem Wasserhahn
  • Grundwasserverschmutzung alarmiert Europarat
  • In 9 Monaten 22 Banküberfälle in West-Berlin
  • „Staubsauger“ für den Genfer See
  • Katholiken klagen über „religiöse Verödung des Sonntags“
  • Die Marienverehrung läßt nach
  • Verdrehte Welt
Erwachet! 1976
g76 8. 2. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Beginnt auch der Hinduismus zu wanken?

◆ In Indien haben die Tempelschönen begonnen, sich gegen den Mißbrauch ihres Körpers aufzulehnen. „Unwillig schrieben vier südindische Tempeldienerinnen — so berichtet die Südwest-Presse — „an ihren Landesvater, sie hätten keine Lust mehr, Priestern und Gläubigen zu Willen zu sein. Ministerpräsident Chavan von Maharaschtra möge der Tempel-Prostitution ein Ende bereiten.“ Gemeinsam mit vielen Schicksalsschwestern dienen die „Devdasis“, wie es heißt, den Priestern und Gläubigen gewisser hinduistischer Sekten noch heute gottergeben zu einem religiösen Akt. Die Kinder, die diesem Geschlechtsritus entspringen, sind „Gotteskinder ohne Vater“. Gerade das hat die jungen Tempelschönen auf die Barrikaden getrieben, nicht die von ihnen geforderte ständige Hingabebereitschaft. „Wir wollen nicht, daß unsere Töchter, die keinen Vater in der Schule angeben können, auf denselben Weg gezwungen werden wie wir“, sagten sie Journalisten in Poona bei Bombay. Religiös fanatische Eltern geben traditionsgemäß ihre Töchter schon im Kindesalter dem Tempel als „Devdasis“, obwohl dies offiziell verboten ist. Töchtern ohne Vater blüht dieses Schicksal noch viel häufiger.

Ein anderes Fundament des Hinduismus, das ins Wanken gerät, ist der Kastengeist. Wie aus Neu-Delhi berichtet wird, sollen jetzt „Mischehen“ zwischen Kastenindern und „Unberührbaren“, die gegen alle Regeln der Tradition verstoßen, vom Staat durch Anleihen und Kredite unterstützt werden. Nach Plänen der Regierung des zentralindischen Bundesstaates Madhya Pradesh sollen junge Paare, von denen bei der Heirat ein Teil ein „Unberührbarer“ ist, außerdem mit einer Goldmedaille belohnt werden.

Schließlich sind auch für die „heiligen Kühe“ in Indien schlechte Zeiten angebrochen. Nach einer Verordnung soll das umherstreunende Vieh eingefangen und milchwirtschaftlich genutzt werden. Die Zahl der zur Zeit „wild“ lebenden Tiere wird auf knapp 200 Millionen geschätzt.

Wissenschaftler attackieren die Astrologie

◆ Kürzlich hat eine Gruppe von 186 amerikanischen Wissenschaftlern die „anmaßenden Ansprüche astrologischer Scharlatane“ attackiert und erklärt, sie kenne keinerlei wissenschaftliche Grundlage für den weitverbreiteten Glauben, daß Sterne in die Zukunft wiesen und das Leben der Menschen beeinflußten. Die Wissenschaftler, darunter 18 Nobelpreisträger, wurden nach eigenen Angaben zu ihrer in New York veröffentlichten Erklärung veranlaßt, weil die Astrologie in den Vereinigten Staaten weiterhin eine breite Anhängerschaft findet. „Wir sind besonders wegen der anhaltenden unkritischen Verbreitung astrologischer Tabellen, Voraussagen und Horoskope durch die Medien und ansonsten angesehene Zeitungen, Magazine und Buchverleger beunruhigt“, erklärten die Wissenschaftler in einer Sonderausgabe des Humanists Magazine. „Dies kann nur zur Zunahme von Irrationalismus und Verdummung beitragen.“ Dazu schreibt die Stuttgarter Zeitung: „Auch in der Bundesrepublik wird eine ständig zunehmende ,okkulte Welle‘ beobachtet. In einem Interview der Europawelle Saar (Saarländischer Rundfunk) erklärte ... der Freiburger Parapsychologe Professor Hans Bender, man könne sogar von einer ,okkulten Explosion‘ sprechen. Als Gründe dafür nannte der Wissenschaftler das wachsende Unsicherheitsgefühl und die Enttäuschung gerade junger Menschen gegenüber der Konsumgesellschaft und dem Angebot der Kirchen.“

Regeln für die nächste Papstwahl festgelegt

◆ In einer vom Vatikan veröffentlichten apostolischen Konstitution bestimmte Papst Paul VI., daß das Konklave, das in geheimer Abstimmung nach seinem Tod den nächsten Papst wählen soll, dem Kollegium der Kardinäle vorbehalten bleiben soll, sofern diese nicht älter als 80 Jahre seien. Dabei dürfe die Zahl der an der Papstwahl teilnehmenden Kardinäle 120 nicht überschreiten. In dem Erlaß wurde erneut auf die strikte Geheimhaltung hingewiesen, zu der sich jeder Teilnehmer des Konklaves verpflichten muß. Um aber ganz sicher zu sein, daß bei der Wahl seines Nachfolgers nur die Mitglieder des Konklaves, jedoch kein Außenstehender über die Beratungen und Abstimmungen informiert wird und etwaige „Löcher“ in dem Kardinalskollegium geschlossen werden, müssen zwei Techniker den Versammlungsraum nach möglichen Abhörgeräten und „technischen Instrumenten, welcher Art auch immer“, untersuchen.

Geburtstag mit ärgerlichem Beigeschmack

◆ Für den 30. Geburtstag der Vereinten Nationen, der auf den 24. Oktober fiel, war ein Konzert mit einer Kantate des Schweizer Komponisten Gottfried von Einem vorgesehen. Aber gerade die Kantate „Der Nachwelt“ löste schon vor der Geburtstagsfeier eine politische Kontroverse aus. Gottfried von Einem hatte Psalm 121 vertont, der mit den Worten beginnt: „Ich werde meine Augen zu den Bergen erheben. Woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt von Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat“, aber aus irgendeinem Grund den 4. Vers, „Siehe! Er wird nicht schläfrig sein noch schlafen gehen, Er, der Israel behütet“ ausgelassen. Gottfried von Einem bestreitet jedoch jegliche Absicht und versichert, nach einer aus dem Jahre 1780 stammenden deutschen Bibel gearbeitet und nicht gewußt zu haben, daß es sich um eine gekürzte Ausgabe handele, bei der ausgerechnet der 4. Vers ausgelassen worden sei. Dies war besonders deshalb peinlich, weil vorher die Araber den „Zionismus“ als eine Form des „Rassismus“ verurteilt hatten, und der Präsident Ugandas, Idi Amin, in einer Ansprache vor der Vollversammlung nicht nur den Ausschluß Israels aus der Weltorganisation, sondern auch die „Auslöschung“ Israels als Staatswesen gefordert hatte. Der Kommentar des Botschafters von Israel, Chaim Herzog, war: „Mich kann nichts mehr überraschen.“

Raketen auf Rußland gerichtet

◆ Nach einer Meldung des Hamburger Abendblattes hat die Volksrepublik China zwei Interkontinentalraketen aufgestellt, die — bestückt mit drei Atomsprengköpfen — Moskau und andere Industriegebiete in der Sowjetunion erreichen können. Das Blatt bezieht sich auf die US-Wochenzeitung Aviation Week and Space Technology.

Teurer Fastenmonat

◆ Der mohammedanische Fastenmonat Ramadan, der im vergangenen Jahr am 8. September begann, hat sich besonders in Ägypten, wie im Hamburger Abendblatt zu lesen ist, zu einem einzigen „Freßmonat“ entwickelt. Dem trug die Regierung entsprechend Rechnung, indem sie in Frankreich und Australien große Mengen Gefrierfleisch, in Dänemark und Bulgarien tiefgekühltes Geflügel und in Australien Weizen einkaufte. Der Ramadan ist der 9. Monat im muselmanischen Jahr. Nach dem Koran empfing Mohammed in diesem Monat die erste seiner Offenbarungen. Der „Hadith“ (Tradition) fügt hinzu, daß sich dies in der „Nacht der Macht“ (die man auf den 27. Ramadan verlegte) ereignet habe und daß zu dieser Zeit „die Pforten des Paradieses offen, die Tore der Hölle verschlossen und die Teufel in Ketten geschlagen seien“. Später habe Mohammed den ganzen Ramadan zum Fastenmonat erklärt. Für diese Zeit habe Mohammed den Moslems die religiöse Verpflichtung auferlegt, sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang des Essens, Trinkens, Rauchens und des Geschlechtsverkehrs zu enthalten. Um so mehr haben sich beim letzten Ramadan die Ägypter den irdischen Freuden in der Nacht hingegeben, deren Anfang und Ende durch Böllerschüsse bekanntgegeben wurde. Für die ägyptische Zahlungsbilanz war dies ein teurer Fastenmonat.

Herzinfarkt aus dem Wasserhahn

◆ Kommt der Herztod aus der Wasserleitung? Diese Frage wirft der Schwarzwälder Bote auf und berichtet in diesem Zusammenhang, daß jetzt der Bundesgesundheitsrat dieser Frage nachgehe. Das Bonner Gesundheitsministerium habe eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben, nachdem jüngste Erhebungen neben Rauchen, Bluthochdruck und Übergewicht weiches Wasser als weiteren Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entlarvt hätten. Ministerialrat Dr med. Schumacher, Wasserfachmann des Bonner Gesundheitsministeriums, erklärte dazu: „Der statistische Zusammenhang zwischen Wasserhärte und bestimmten Herz-Kreislauf-Krankheiten ist nicht mehr zu bezweifeln. Je härter das Wasser in einem Gebiet, desto niedriger die Sterblichkeit an Herzinfarkt, arteriosklerotischen Herzkranzgefäß-Erkrankungen und Bluthochdruck.“

Grundwasserverschmutzung alarmiert Europarat

◆ Eine europäische Datenbank zum Schutz des Grundwassers im Rheintal zwischen Basel und Bingen wurde von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats gefordert. Die von diesem Gremium einstimmig verabschiedete Empfehlung wurde als ein „Alarmruf“ bezeichnet, weil die fortschreitende Verschmutzung des Grundwassers noch viel schwieriger zu bekämpfen sei als die Verschmutzung von Oberflächenwasser. Zum Beispiel brauche ein Tropfen Flußwasser nur einige Tage, bis er ins Meer gelange. Ein Tropfen verschmutztes Grundwasser dagegen bleibe mehrere Jahrzehnte lang eine Gefahr für den Menschen.

In 9 Monaten 22 Banküberfälle in West-Berlin

◆ In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage teilte der Berliner Innensenator Kurt Neubauer mit, daß in den ersten 9 Monaten des Jahres 1975 in West-Berlin 22 Überfälle auf Geldinstitute zu verzeichnen waren. Dabei hätten die Täter rund 1 Million Mark erbeutet. Die Polizei sei deshalb dazu übergegangen, zahlreiche Kreditinstitute „rund um die Uhr“ zu überwachen. Neubauer teilte ferner mit, daß schon im Jahre 1974 die Zahl der Raubüberfälle in West-Berlin um 24,5 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen habe. Mit Besorgnis sei festzustellen, daß 53 an Raubüberfällen beteiligte Täter Schußwaffen getragen hatten, obwohl gerade in Berlin aufgrund einschränkender Bestimmungen der alliierten Schutzmächte die Beschaffung von Schußwaffen schwierig sei.

„Staubsauger“ für den Genfer See

◆ Kürzlich wurde im Lausanner Hafen Ouchy eine sieben Tonnen wiegende hydraulische Abfallsaugmaschine der Öffentlichkeit vorgeführt. Sie schluckt alle schwimmenden Abfälle sowie Ölprodukte und besitzt zusätzlich ein Spezialgerät für Algenbeseitigung. Dieser zwei mal zehn Meter große Riesenstaubsauger, der den Namen „Pelican“ erhalten hat, soll künftig den Genfer See von allem Oberflächenschmutz befreien. Kostenpunkt: 280 000 DM.

Katholiken klagen über „religiöse Verödung des Sonntags“

◆ Wie die Süddeutsche Zeitung mitteilt, hat sich der Katholikenausschuß im Oberpfälzer Dekanat Schwandorf in einer Resolution gegen die „religiöse Verödung des Sonntags“ gewandt. „Mit Bedauern“, so klagten die Katholiken, „mußte man in letzter Zeit wiederholt feststellen, daß Vereine ihre Veranstaltungen mit Vorliebe am Vormittag der Sonn- und Feiertage abhalten, ohne auf die religiösen Bindungen ihrer Mitglieder Rücksicht zu nehmen.“ Diese Vereine mußten sich den Vorwurf gefallen lassen, daß sie „zur Entchristlichung unserer Heimat beitragen“. Wie das Regensburger Bistumsblatt dazu mitteilt, hat der Diözesanrat des Bistums alle Katholikenausschüsse der Diözese gebeten, sich dieser Resolution anzuschließen.

Die Marienverehrung läßt nach

◆ Auf der viertägigen katholischen Bischofskonferenz in Fulda bedauerte der Vorsitzende, Julius Kardinal Döpfner, der sich persönlich als „Marienverehrer von Jugend auf“ bekannte, „das Nachlassen der Marienverehrung im katholischen Volk und selbst bei Priestern und Theologen“. Kurz vor Eröffnung der Vollversammlung traf Döpfner mit leitenden Vertretern von fünfundzwanzig Organisationen der Arbeitsgemeinschaft marianischer Verbände aus der ganzen Bundesrepublik zusammen. Ihnen gegenüber vertrat er die Meinung, daß eine gesunde Marienverehrung der Gefahr begegnen könne, die daraus entstehe, daß die Frömmigkeit von einer besorgniserregenden Rationalisierung bedroht werde.

Verdrehte Welt

◆ Die sensationsumwitterte Stadt Los Angeles (USA) ist um eine weitere Sensation reicher geworden. Es handelt sich um den neugegründeten „Klub der Verdrehten“. Die Mitglieder haben sich der schweren Aufgabe unterzogen, immer das Entgegengesetzte des allgemein Üblichen zu tun. So tragen sie die Kleider nur noch auf links gewendet, essen Nachtisch zuerst, betreten die Klubräume rückwärts und begrüßen sich mit „Auf Wiedersehen!“

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