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„Wir beschmutzen unser eigenes Nest“Erwachet! 1983 | 22. Dezember
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„Wir beschmutzen unser eigenes Nest“
● „Mit Schrecken sah ich, wie schmutzig unsere Atmosphäre wird“, sagte Astronaut Paul Weitz, Kommandant des fünften Fluges des amerikanischen Raumtransporters Challenger. „Leider wird unsere Welt schnell zu einem grauen Planeten“, sagte er und erwähnte, die Umweltverschmutzung, die dem blauen Rauch brennenden Holzes ähnle, könne man über den gesamten Landmassen der Welt vorfinden — selbst über unterentwickelten Ländern. „Offensichtlich geht es mit unserer Umwelt geradewegs bergab“, fügte Weitz hinzu. „Wir beschmutzen unser eigenes Nest.“
● Kanadische und amerikanische Forscher berichten, die Luftverschmutzung in der Arktis nehme zu. „Wir stellten fest, daß die Dunstschichten weitaus zahlreicher sind, als angenommen wurde, und daß die Intensität der Verschmutzung stärker ist, als man erwartet hatte“, sagte der Projektleiter Russell Schnell von der amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration. Der Bericht folgte auf eine sechsjährige Studie vom Amt für Marineforschung, bei der festgestellt wurde, daß die Säurebelastung der Luft in der Polarregion „von einem Ausmaß und einer Intensität ist, wie es sich niemand, selbst nicht der pessimistischste Betrachter, hätte vorstellen können“. Wie man annimmt, stammt der größte Teil der Verschmutzung von Industriebetrieben in der Sowjetunion und in Europa. Wissenschaftler befürchten, daß die Erwärmung durch die Schadstoffe das Weltklima verändern und vielleicht sogar, bedingt durch das Abschmelzen des Polareises, den Meeresspiegel weltweit meterhoch anheben könnte.
● Weitere abgelegene Gebiete, die vom Menschen verschmutzt worden sind, sind der Mount Everest und die Antarktis. In Nepal sind die Behörden besorgt über die zunehmenden Abfälle und Ausrüstungsgegenstände, die von Bergsteigern auf dem Mount Everest zurückgelassen werden, obwohl die Vorschriften es verbieten. „Das Basislager wird in wenigen Jahren ein großer Müllberg sein“, sagte ein professioneller Bergsteiger in bezug auf ein Lager, das in 5 200 Meter Höhe liegt.
● Ähnlich ist in einem Bericht über die Antarktis von „Bergen von Müll, Maschinen und Überresten alter Behausungen“ die Rede, die von Forschern zurückgelassen und zum Großteil ins Meer versenkt wurden nach der Devise: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Der Leiter einer Expedition sagte: „Man erkennt, daß unsere Stützpunkte letzten Endes von einem riesigen Müllberg umgeben sein werden. Das ist der Gipfel.“
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Wieviel ist ein Baum wert?Erwachet! 1983 | 22. Dezember
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Wieviel ist ein Baum wert?
Die meisten würden den Wert eines Baumes nach dem Nutzholz und den Holzprodukten messen, die nach dem Fällen gewonnen werden. Aber gemäß Professor T. M. Das von der Universität für Landwirtschaft in Kalkutta „würde ein Baum mittlerer Größe bei der gegenwärtigen Marktlage kaum einen Durchschnittspreis von mehr als 5 000 iR [1 500 DM] erzielen, was nur 0,3 Prozent seines eigentlichen Wertes ausmacht“. Das wurde in der indischen Zeitschrift The Hindu berichtet. Nicht jeder würde solchen Dingen denselben Geldwert beimessen, aber beachte das Kästchen, in dem die Berechnungen des Professors über den Wert der Dienstleistungen gezeigt werden, die ein Baum in 50 Lebensjahren bietet.
Bäume leben, wie der Professor ausführte, im allgemeinen 100 bis 200 Jahre, und Lebensalter von 400 bis 500 Jahren sind nicht ungewöhnlich. Somit kann der wahre Wert eines Baumes die angeführte Zahl um ein Mehrfaches übertreffen, was nicht einmal den Wert des Holzes und der Früchte einschließt.
Angesichts der Tatsache, daß viele Bäume ihres bloßen Marktwertes wegen zerstört werden, bedauerte der Professor, daß „völlige Unkenntnis, verbunden mit dem Bevölkerungszuwachs, die Menschen dazu gebracht hat, sich für die kurzfristigen Vorteile zu entscheiden“, hieß es in dem Bericht.
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