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‘Der Geist kehrt zu Gott zurück’Erwachet! 1972 | 22. November
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daß der ‘Geist zu Gott zurückkehrt’, weist jedoch auf den einen Quell und Geber des Lebens hin, der das Leben auch wiederherstellen kann. Wenn jemand so gelebt hat, daß er nicht von Gott verworfen wird, dann wird er die Lebenskraft durch Christus zurückbekommen; er wird von den Toten auferweckt werden.
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1972 | 22. November
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Wir beobachten die Welt
Mit der Selbstzerstörung schon begonnen
◆ In einem Interview mit dem Wiener Kurier beschrieb der Verhaltensforscher Professor Otto Koenig die heutige Situation: „Wir leben derzeit im dritten Weltkrieg, und er ist satanischer als alle vorhergehenden.“ Auf die gestellte Frage, in welcher Weise diese Feststellung zu verstehen sei, antwortete der Wissenschaftler gemäß dem Bericht der Zeitung wie folgt: „In vielfältiger. Nur ein Beispiel: Im Krieg können Sie Ihren Gegner, wenn nicht sehen, so doch zumindest an seiner Wirkung unmittelbar erkennen. Bei den meisten Industriegiften merken Sie gar nichts. In Wien blasen die Autos derzeit mit den Abgasen täglich 500 Kilogramm Blei in die Luft. Wenn Sie publizieren, daß täglich 500 Kilogramm Blei in Form von Schrot verschossen werden, läßt keine Mutter ihr Kind auf die Straße, zieht sich in den Keller zurück und sperrt zu. Das viel gefährlichere Abgasblei stört offenbar niemanden: Man sieht, schmeckt, riecht es nicht. Das nenne ich satanisch.“ Auf die Frage, woran man die Vergiftung durch Blei merke, antwortete er weiter: „Blei ist ein Nerven-, Blutgefäß-, und Drüsenzellgift. Es ist ein Knochensucher, wird also im Skelett abgelagert. Von Verdauungsstörungen über epilepsieartige Krämpfe bis zu Gehirn- und Rückenmarkstörungen kann sehr viel geschehen. ... Es können auch Fortpflanzungsstörungen eintreten. Kinder speichern solche Gifte oft schon im Mutterleib. Wir kennen diesen Effekt von anderen Wirbeltieren — da auch der Mensch ein Wirbeltier ist, wird auch er genetisch betroffen sein.“ Um das heutige Menschengeschlecht zu retten, müßten seiner Meinung nach folgende Schritte unternommen werden: „Erstens — völliger Stopp der Industrieentwicklung. Zweitens — Säuberung der bestehenden Betriebe. Drittens — Verbot des Baues der die Menschheit gefährdenden Kernkraftwerke und Einschränkung des Energieverbrauches.“
Verringert sich der Einfluß der Kirche?
◆ Der Essener Bischof Dr. Franz Hengsbach sieht in Reformvorstellungen Zeichen dafür, daß sich der Einfluß der Kirche im öffentlichen Leben verringert. In einem Festgottesdienst warnte er vor Reformvorstellungen maßgeblicher Politiker hinsichtlich des Schul- und Bildungswesens, des Religionsunterrichts, der Reform des Paragraphen 218 und des „Verständnisses von Freiheit“. Auf dem Gebiet der Bildung habe es immer wieder Versuche gegeben, der Kirche das Recht auf das öffentliche Leben abzusprechen. Die Erfahrungen der deutschen Bevölkerung in dieser Hinsicht seien „bitter genug“. Wörtlich sagte er: „Noch leben genug Menschen, die sich an das alte Schlagwort erinnern, Religion sei Privatsache. Noch wissen wir, woher solche Tendenzen stammen. Allerdings wissen wir auch, wohin sie uns geführt haben.“
Widerstandskämpfe in Uruguay
◆ Bei bewaffneten Auseinandersetzungen haben vom 1. September 1971 bis zum 31. August 1972 in Uruguay 42 Tupamaros und 19 Angehörige der Sicherheitskräfte den Tod gefunden. 26 Stadtguerilleros und 29 Mann der Sicherheitskräfte wurden verletzt.
Verbrecher werden immer gefährlicher
◆ Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Willi Weyer, gab bekannt, daß allein im ersten Halbjahr 1972 in diesem Bundesland die Verbrecher 2 004mal von ihrer Schußwaffe Gebrauch machten; im gleichen Zeitraum des Vorjahres wurde dagegen nur 1 626mal bei Straftaten geschossen. Der Minister sieht darin ein bedenkliches Zeichen der zunehmenden Brutalität. Während 1971 kein Polizist erschossen wurde, kamen bei Schießereien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres vier Beamte ums Leben; drei weitere wurden mit Autos vorsätzlich angefahren und starben an den dabei erlittenen Verletzungen. Polizisten griffen im ersten Halbjahr dieses Jahres 85mal zur Waffe, allein 60mal bei der Festnahme von Verbrechern. Gezielt geschossen wurde 51mal. Diese Zahlen beziehen sich, wie erwähnt, nur auf Nordrhein-Westfalen.
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