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  • Die pazifischen Inseln hören die „gute Botschaft“
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 15. 7. S. 444-447

Die pazifischen Inseln hören die „gute Botschaft“

„LASSEN Sie den Alltag hinter sich, und kommen Sie auf die sonnigen Inseln des Südpazifiks!“ So oder ähnlich heißt es auf Werbeplakaten in der ganzen Welt. Und tatsächlich liegen die neun farbenfrohen Inselgruppen im Südpazifik ziemlich abseits vom Alltag. Das christliche Predigtwerk, das auf diesen Inseln durchgeführt wird, steht unter der Aufsicht des Zweigbüros der Watch Tower Society auf den Fidschiinseln.

Das warme Inselklima sowie die Fruchtbarkeit und der reiche Ertrag des Bodens finden ihren Niederschlag in dem unbekümmerten Wesen der Menschen, die immer noch ein völlig unbeschwertes Leben führen. Für viele spielen die Zeit und andere Faktoren, von denen die Bewohner anderer Länder beherrscht werden, in denen man ein geregelteres Leben führt, keine so große Rolle. Hier leben die Leute anscheinend, um sich des Lebens zu erfreuen, und sie sind im allgemeinen sehr gastfreundlich und liebenswürdig. Auch viele christliche Zeugen Jehovas sind hier zu Hause.

Den 1 200 000 Menschen, die auf Hunderten entzückenden Inseln verstreut leben, dienen heute fünfzehnmal mehr Verkündiger der „guten Botschaft“ von Gottes Königreich als vor nur zwanzig Jahren. Würdest du dich gern mit uns auf eine Reise begeben, um einige von ihnen kennenzulernen? Wir werden ziemlich weite Entfernungen zu überwinden haben.

Östlich von Australien beginnend, erstrecken sich diese neun Inselgruppen im Südpazifik über 5 000 Kilometer nach Osten und bis zum Äquator nach Norden. Unser erstes Ziel ist Tahiti.

FRANZÖSISCH-POLYNESIEN

Tahiti ist die größte und höchstentwickelte der 130 Inseln Französisch-Polynesiens. Die 80 000 Menschen auf allen diesen Inseln mit der „guten Botschaft“ zu erreichen ist tatsächlich eine schwierige Aufgabe, doch über 200 christliche Zeugen Jehovas kommen ihr eifrig nach.

Bei unserer Ankunft auf der Insel Tahiti empfängt uns sehr warme, feuchte Luft, die von dem wohlriechenden Duft der Tiarablüte erfüllt ist. Doch die Küsse und die Blumengirlanden der vielen einheimischen Zeugen, die gekommen sind, um uns abzuholen, verleihen uns wirklich das Gefühl, zu Hause und willkommen zu sein. Jacques Inaudi, unser Führer, der aus Frankreich kam, um unter diesen freundlichen Menschen zu wirken, ist ein reisender Kreisaufseher der Zeugen Jehovas.

Wir fahren mit dem Bus zur nahe gelegenen Versammlung Punaauia. Am Ende eines kleinen Tals erreichen wir einen geräumigen Königreichssaal, der 400 Personen Platz bietet. Wir sind von christlichen Brüdern umgeben, die uns alle die Hand schütteln und uns umarmen wollen. Der Lärm draußen kündet davon, daß ein Bus mit Brüdern angekommen ist, die die Zusammenkünfte so sehr schätzen, daß sie regelmäßig 140 Kilometer zurücklegen, um den Zusammenkünften beizuwohnen. Nach der Zusammenkunft bereiten sich die Glieder der Versammlung darauf vor, die einheimischen Leute in ihren Wohnungen aufzusuchen, um mit ihnen über Gottes Verheißungen zu sprechen. Bruder Inaudi schildert uns, wie ein solcher Besuch verläuft:

„Im allgemeinen beginnen wir um 8.30 Uhr vormittags. Die Leute wohnen in bescheidenen Hütten mit Stroh- oder Wellblechdächern. Wenn wir uns der Hütte nähern, sind wir gewöhnlich von einer Meute Hunden umgeben. Auf unser Klopfen erscheint ein Mann mit freiem Oberkörper, hinter ihm seine Frau und einige Kinder. Sobald er erfährt, daß wir Zeugen Jehovas sind, entschuldigt er sich für einige Augenblicke, verschwindet im Haus, und wenn er zurückkehrt, trägt er ein Hemd. Die Bewohner Tahitis haben hohe Achtung vor der Bibel und wollen sich nicht über geistige Dinge unterhalten, wenn sie glauben, nachlässig gekleidet zu sein.“

Ein Beispiel dafür, wie die biblische Wahrheit unter diesen demütigen Menschen Wertschätzung für Gott fördert, ist eine Mutter von sechs Kindern, die auf der Insel Raiatéa lebt. Die christlichen Zusammenkünfte finden auf der anderen Seite der Insel statt, und der einzige Bus, der auf der Hauptverbindungsstraße verkehrt, fährt irgendwann zwischen ein und drei Uhr morgens dort vorbei. Die Schwester kommt mit ihren Kindern um ein Uhr morgens aus dem Tal heraus, in dem sie mit ihrer Familie wohnt; sie gehen ungefähr 15 Minuten zu Fuß und überqueren dabei zwei Flüsse, bevor sie die Straße erreichen. Dann legen sie sich hin, decken sich zu und versuchen noch etwas zu schlafen, während sie auf den Bus warten. Würdest du so viele Anstrengungen auf dich nehmen, um christliche Zusammenkünfte zu besuchen und mehr Erkenntnis über Gott und seine Vorsätze zu erlangen?

Bevor wir uns von Bruder Inaudi verabschieden, fragen wir ihn noch, wie er von Insel zu Insel reist. „Nun, um auf die fünf Inseln zu gelangen, auf denen ich diene“, erwidert er uns, „reise ich mit allem möglichen, vom modernen Turbo-Prop-Flugzeug bis zum kleinen Auslegerboot. Einige der Inseln, die wir von Tahiti aus besuchen, liegen Hunderte von Kilometern entfernt. Um Zeit zu sparen, reisen wir daher in kleinen Flugzeugen. Es ist zwar kostspielig, aber es ist die einzige Möglichkeit, diese Menschen schnell mit der guten Botschaft zu erreichen.“

Wir fliegen ungefähr 2 400 Kilometer westwärts über den blauen Pazifik und kommen zu den dichtbewachsenen tropischen Samoainseln.

DIE SAMOAINSELN

Im Gegensatz zu den vielen Inseln Französisch-Polynesiens besteht Westsamoa aus zwei Inseln von entsprechender Größe, auf denen insgesamt 147 000 Menschen leben. Wegen des heißen Klimas tragen die Leute gewöhnlich nur ein um die Hüfte geschlungenes Stück Stoff, und ihre Hütten haben keine Wände. Dafür lassen sie aus geflochtenen Kokosnußblättern bestehende Blenden herab, wenn sie abends oder zu anderen Zeiten für sich allein sein möchten.

Paul Evans, ein Missionar aus den Vereinigten Staaten, der im Jahre 1955 mit seiner Frau auf die Samoainseln kam, erzählte uns einiges darüber, wie er in seinem christlichen Predigtdienst in diesen offenen Hütten vorspricht. Er sagt:

„Wenn man sich einem Dorf nähert, sieht man sogleich, wer zu Hause ist. Bevor man eine Hütte betritt, zieht man nach samoanischem Brauch seine Schuhe aus, um die Pandanus-Matten, die den Boden bedecken, nicht zu beschmutzen. Dann wird der Besucher vom Wohnungsinhaber begrüßt, was manchmal mehrere Minuten in Anspruch nimmt. Der Besucher erwidert den Gruß und sagt, er hoffe, daß es allen in der Familie gutgehe, und erwidert die guten Wünsche, die der Wohnungsinhaber eingangs äußerte. Erst nach dieser formellen Begrüßung kann der Besucher seine Botschaft übermitteln.“

Einmal konnte einer somoanischen Frau, die Wertschätzung für diese Botschaft hatte, nicht gestattet werden, sich an der Verkündigung zu beteiligen, weil sie mit dem Mann, bei dem sie wohnte, nicht gesetzlich verheiratet war. Paul Evans und seine Frau bemühten sich liebevoll, diesem Mann zu helfen, und zeigten ihm, was die Bibel über die Ehe und reine Lebensgewohnheiten sagt, damit er Gott auf annehmbare Weise anbeten konnte. Bald ließ er seine Ehe legalisieren und gab das Trinken, das Rauchen und andere unchristliche Gewohnheiten auf. Im Jahre 1974 haben er und seine Frau durch die Taufe symbolisiert, daß sie den Willen Gottes tun wollen.

Auf den nur wenige Kilometer davon entfernt gelegenen Inseln Amerikanisch-Samoas, das unter größerem westlichen Einfluß steht, gibt es ungefähr 70 Verkündiger der „guten Botschaft“, die unter den 28 000 Einwohnern tätig sind, und in ihrem Königreichssaal kommen bis zu 130 Personen zusammen.

FRANZÖSISCH-MELANESIEN

Auf unserer nächsten Reise legen wir weitere 2 400 Kilometer zurück und gelangen zu der am weitesten im Westen gelegenen Inselgruppe, die unter der Aufsicht des Zweigbüros auf den Fidschiinseln steht: Französisch-Melanesien. Auf der langgestreckten Insel Neukaledonien und den ihr vorgelagerten Loyaltyinseln wohnen ungefähr 125 000 Menschen.

„In diesem Gebiet des Pazifiks begann man mit dem Predigen der guten Botschaft Mitte der 1950er Jahre“, sagt Jacques Chichemanian, der schon lange in diesem Werk tätig ist. „Weil es hierzulande sehr warm werden kann, versuchen wir stets, frühmorgens zu reisen. Wenn wir am ersten Tag unsere Arbeit beendet haben, schlagen wir an einem netten schattigen Platz am Ufer eines Flusses ein Lager auf. Wir sind zu elft aus drei Familien und nehmen uns vor, in diesem Gebiet eine Woche lang zu predigen.“

Eines Tages gaben sie einem Mechaniker, der bei einem ihrer Wagen eine neue Windschutzscheibe einsetzte, ein Gelegenheitszeugnis. Sie erklärten ihm den Grund, weshalb sie sich in einer so abgelegenen Gegend aufhielten, und waren freudig überrascht, als er sagte: „Das interessiert mich sehr. Kommen Sie bitte herein!“ Er nahm die Zeugen mit in sein bescheidenes Heim und lud seine Angehörigen ein, sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Als die Zeugen ihre Erklärungen beendet hatten, sagte er zu ihnen:

„Ich bin einer der Häuptlinge meines Stammes. Vor kurzem versammelte uns unser Priester und sagte, daß wir kostenlos für ihn arbeiten sollten, damit er Geld bekäme, um die Kirche renovieren zu lassen. Da stand ich auf und fragte ihn: ,Wie kommt es, daß dem Bauunternehmer, der ein Katholik ist, 800 000 CFP [über 10 000 Dollar] gezahlt werden, damit er die Kirche baut und renoviert, während wir, die wir auch Katholiken sind, ohne Bezahlung arbeiten sollen? Gibt es etwa zwei verschiedene Götter, einen für den Bauunternehmer und einen anderen für uns? Wir lehnen es ab, Sie zu unterstützen!‘“ Der Mechaniker sagte daher: „Ich glaube, daß meine Kirche nicht die wahre Religion ist, und ich bin auf der Suche nach der wahren Religion.“

„Es erübrigt sich wohl zu sagen“, fügt Bruder Chichemanian hinzu, „daß wir in jener Nacht müde in unser Lager zurückkehrten, aber glücklich darüber, daß wir uns bemüht hatten, in dieses abgelegene Gebiet zu kommen.“

Auf der nahe gelegenen Insel Lifou war zu Beginn des Lichtbildervortrages „Eine nähere Betrachtung der Kirchen“, der eine Woche lang angekündigt worden war, kein einziger Neuinteressierter anwesend. Doch welche Überraschung! Aus dem Schatten und hinter Bäumen hervor erschienen die Leute in Scharen. Anscheinend hatten sie sich gegenseitig beobachtet, um zu sehen, wer zuerst in den Saal gehen würde. Die letzte Zählung ergab 117 Anwesende, und viele mußten aus Platzmangel abgewiesen werden.

NEUE HEBRIDEN

Während uns noch ein „Bon voyage!“ in den Ohren klingt, fliegen wir von Neukaledonien aus nach Norden und treffen bald in Port Vila auf den Neuen Hebriden ein. Die ungefähr 85 000 Menschen leben hauptsächlich auf den zwölf größeren Inseln dieser Gruppe. Man spricht hier Englisch, Französisch und viele Eingeborenendialekte; ja es ist nichts Ungewöhnliches, auf ein und derselben Insel Stämme anzutreffen, die nur wenige Kilometer voneinander getrennt leben, aber eine andere Sprache sprechen.

Allan Taylor, ein australischer Zeuge, erzählt uns, daß man kürzlich Anstrengungen unternahm, auf einige näher gelegene Inseln dieses Gebiets zu gelangen. Fünfzehn Zeugen machten eine zwölftägige Reise zu fünf Inseln, die der Hauptinsel vorgelagert sind. Sie mußten zwar 400 Dollar Bootsmiete zahlen, und die See war mitunter sehr unruhig, doch gelang es ihnen, die Königreichsbotschaft vielen Menschen zu übermitteln, die sonst nichts davon hören würden.

Auf der Insel Pele sagte ein Eingeborener, der Lehrer ist, als er erfuhr, daß sie Zeugen Jehovas waren: „Oh, ist das wahr? Ich bin auch ein Zeuge Jehovas. Ein Mann brachte mir das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt. Ich las das ganze Buch und wußte, daß es die Wahrheit war; deshalb setzte ich das Gelernte in die Tat um. Ich danke Jehova dafür, daß er euch zu mir geführt hat.“

Die „gute Botschaft“ vom Königreich gelangt also an die entlegensten Orte. Zu dieser Ausdehnung haben die vortrefflichen Bemühungen jener Zeugen beigetragen, die ihre Häuser verkauft haben und in Gebiete gezogen sind, in denen mehr Verkündiger der guten Botschaft benötigt werden. Auf ähnliche Weise gelangt die Botschaft sowohl auf die Atolle der Gilbert- und Ellice-Inseln als auch in die anderen Inselgebiete, die unter der Aufsicht des Zweigbüros der Watch Tower Society auf den Fidschiinseln stehen. Begleite uns doch noch, bevor du den Südpazifik verläßt, zu einem Besuch des Mittelpunktes dieser Tätigkeit — auf die Fidschiinseln.

FIDSCHIINSELN

Die Bevölkerung der Fidschiinseln, die sich aus vielen Rassen zusammensetzt und über eine halbe Million zählt, hat den Beginn dieser Ausbreitung der Wahrheit bis in die fernen Zonen des Südpazifiks miterlebt. Seit dem Jahre 1947 hat sich das Königreichswerk so sehr ausgedehnt, daß es auf sechs der 105 bewohnten Inseln zwanzig Versammlungen gibt, mit denen 524 Prediger der „guten Botschaft“ verbunden sind.

Donald Clare, der gegenwärtig die Tätigkeit auf all diesen Inseln beaufsichtigt, erinnert sich: „Ich durfte das Werk von den Tagen an beobachten, als wir erst 35 Verkündiger der Botschaft in Suva, der Hauptstadt der Fidschiinseln, hatten und als wir nur auf den Fidschiinseln tätig waren, bis zu der heutigen Ausdehnung auf neun Territorien und der wunderbaren Zahl von 1 214 Predigern, die sich aktiv an dem Werk beteiligen. Mit der Hilfe Jehovas konnten wir die durch die Entfernung, die Abgeschiedenheit und durch so viele Sprachschranken bedingten Probleme überwinden. So wird in Übereinstimmung mit dem Gebot Jesu auch auf diesen entlegenen Inseln des Südpazifiks die gute Botschaft gepredigt.“

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