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Erwachet! 1979
g79 22. 9. S. 5-7

Wo sie „der Schuh drückt“

WAS halten ältere Menschen für ihre größten Probleme? Am häufigsten erwähnt werden Geldmangel, Krankheiten, Furcht vor Verbrechen,Vereinsamung, Minderwertigkeitsempfindungen, gewaltige Veränderung des bisherigen Lebensstils.

Vielen älteren Personen macht der drastische Wechsel in ihrem Lebensrhythmus zu schaffen, insbesondere nachdem sie in den Ruhestand getreten sind. Das Fehlen eines geregelten Tagesablaufs verursacht Probleme. Es fällt ihnen schwer, die viele Freizeit, die sie nun haben, auszufüllen, besonders wenn sie bis dahin etwas einseitig gewesen sind.

Wenn ein Mann aufhört zu arbeiten, kann sich das auch nachteilig auf seine Frau auswirken. Es kann zu Spannungen kommen, weil der Mann jetzt den ganzen Tag zu Hause ist und ungefragt zu allem seine Meinung äußert, sie kritisiert oder ständig mit Beschlag belegt. Es ist ermittelt worden, daß ein Drittel aller Ehen nicht mehr gutgeht, nachdem der Mann die Altersgrenze erreicht und aufgehört hat zu arbeiten.

Die in vielen Ländern übliche Ruhestandsgrenze ist für eine große Zahl älterer Menschen ein Problem. Sie können und möchten arbeiten, aber sie bekommen keine Stelle. Um die Jahrhundertwende haben in Amerika 70 Prozent der Männer im Alter von über 65 Jahren noch gearbeitet. Jetzt sind es nur noch 20 Prozent. Doch ein Drittel der Erwerbstätigen, die das Ruhestandsalter erreicht haben, sagen, sie möchten weiter arbeiten, wenn sie eine Anstellung finden könnten.

Ein Lehrer schreibt zum Beispiel:

„Ich bin voller Ideen, aber niemand interessiert sich dafür. Ich will die Zeit bis zu meinem Tod nicht vertrödeln. Ich brauche eine Arbeit, aber keine Beschäftigung nur um der Beschäftigung willen, auch kein Hobby ...

Als ungeeignet für den Beruf, den man gelernt und viele Jahre ausgeübt hat, zu gelten ist die brutalste Art der Ablehnung.“

Außer dem Problem des veränderten Lebensstils und der aufgezwungenen Untätigkeit gibt es aber noch Probleme, die weit vordringlicher sind. Ein schweres Problem ist die wirtschaftliche Situation.

Geldprobleme

Mit der Aufgabe der Berufsarbeit entsteht oft ein finanzielles Problem. Das Einkommen verringert sich plötzlich; vielleicht bekommt man jetzt nur noch die Hälfte von dem, was man aus der Berufsarbeit bezog. Wer nicht mehr arbeitet, ist auf die Pension oder die soziale Rentenversicherung angewiesen. Aber das entspricht bei weitem nicht dem früheren Einkommen. Dieser Umstand sowie die Inflation können Geldschwierigkeiten verursachen.

Die Zeitschrift U.S. News & World Report berichtet beispielsweise, daß in der Stadt New Orleans (USA) 69 Prozent der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren ein Einkommen haben, das unter dem Existenzminimum liegt. In vielen anderen Städten ergeht es 25 bis 50 Prozent der älteren Generation ebenso.

Wir zitieren einen typischen Fall aus dem „grauen Getto“ der Stadt San Francisco: Ein 72jähriger Mann glaubte, als er sich aus dem Berufsleben zurückzog, eine ausreichende Pension zu haben. Aber zufolge der Inflation verlor das Geld immer mehr an Kaufkraft. Er erzählte: „Kurz vor Monatsende ist mein Geld gewöhnlich fast alle. Dann muß ich manchmal auf das Abendbrot verzichten.“ In der gleichen Stadt sagte eine ältere Frau:

„Es gibt hier Leute, die hungern. Es gibt Leute, die in den Mülltonnen nach etwas Eßbarem suchen. Glauben Sie das? Diese Leute essen, was sie in den Mülltonnen finden!“

Ist das eine Übertreibung oder ein Einzelfall? In einem Brief an die Redaktion der New York Times hieß es:

„Ohne ein zusätzliches Einkommen reicht das, was viele Alte in der Stadt New York beziehen, zum Leben nicht aus. ...

Sofortige Hilfe ist erforderlich, wenn verhindert werden soll, daß die Betagten unter der armen Bevölkerung hungern müssen.“

Ferner möchten wir den Fall der 80jährigen erwähnen, die in St. Petersburg (Florida, USA) wohnte. Sie war Witwe und mußte mit einer kleinen Pension auskommen. Sie aß nicht regelmäßig, ja sie aß immer weniger. In ihrem armseligen Zimmer brach sie schließlich zusammen. Bei ihrem Tod wog sie nur noch 34 Kilogramm. Die Autopsie ergab, daß ihr Magen vollkommen leer war. „Unterernährung“, lautete das Urteil des „Coroners“ (Beamter, der plötzliche und unter verdächtigen Umständen eingetretene Todesfälle untersucht). Ein betagter Freund dieser Frau sagte aber, sie sei gestorben, weil sie sich selbst aufgegeben habe: „Sie glaubte einfach nicht mehr, daß es ihr einmal wieder bessergehen könnte.“

Krankheit

Wie es im Alter mit der Gesundheit bestellt ist, hängt zu einem Teil von der ererbten Konstitution ab, aber auch davon, wie man in jungen Jahren gelebt hat. Wer geraucht hat, bezahlt das später im Leben vielleicht mit Leiden wie Lungenkrebs, Blasenkrebs, einer Herzkrankheit oder einem Lungenemphysem. Unmäßiger Alkoholgenuß kann bewirken, daß Gehirnzellen vorzeitig absterben und die Leber geschädigt wird. Schlemmerei kann zu Herzleiden, Diabetes und anderen Krankheiten führen.

Ältere Menschen können sich auch schädigen, indem sie sich nicht richtig ernähren. Viele haben das Geld nicht, um sich ausreichend zu beköstigen. Aber manchmal ernähren sich ältere, vor allem alleinstehende Personen nicht richtig, selbst wenn sie das Geld haben. Dadurch werden sie anfälliger für Krankheiten.

Was die Senilität betrifft, so hat eine an der Duke University durchgeführte Untersuchung ergeben, daß nur etwa 15 Prozent der Alten senil werden. Auch vertreten einige Forscher die Ansicht, daß Senilität nicht eine direkte Folge des Alters, sondern eine Krankheit ist.

Gesundheitliche Probleme, Langeweile, Furcht und Depressionen führen unter den Betagten zu einem tragischen Problem, das immer größer wird: Alkoholismus. In Amerika ist jetzt fast jeder zehnte alte Mensch Alkoholiker.

Furcht vor Verbrechen

Mancherorts, insbesondere in Großstädten, werden vorwiegend alte Menschen das Opfer eines Verbrechens. Sie können sich weniger gut verteidigen als jüngere Leute.

Ein New Yorker Beamter, der auf dem Gebiet der Verbrechensbekämpfung tätig ist, sagte über die 1,3 Millionen alten Menschen dieser Stadt: „Die meisten fürchten sich und halten das Verbrechen für eines ihrer größten Probleme.“ Zu den Delikten, die alten Menschen gegenüber begangen werden, zählen hauptsächlich der Handtaschendiebstahl, Überfälle, Betrug, Einbruchdiebstahl und sogar Vergewaltigung. Ein Bewohner der Stadt San Francisco sagte: „Man kann sich nicht schützen. Die meisten alten Menschen gehen nach 15 Uhr nicht mehr auf die Straße.“

Vereinsamung

Eines der schlimmsten Probleme der Älteren ist die Vereinsamung. Viele von ihnen haben das Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden und unerwünscht zu sein. Dieses Problem kann besonders dann akut werden, wenn ein Paar, das eine glückliche Ehe geführt hat, durch den Tod getrennt wird.

Früher wohnten die alten Eltern gewöhnlich im gleichen Haus wie ihre Kinder und waren daher nicht allein. In afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern ist das immer noch so. Aber selbst dort zeichnet sich ein Wandel ab. In Japan zum Beispiel leben jetzt mehr als eine Million alte Personen allein; das sind 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Über die alte Generation konnte man in der Tokioer Zeitung Daily Yomiuri lesen:

„In Japan wächst die Zahl der Alten immer mehr, doch weder von privater noch von kommunaler Seite gebaute Wohnungen werden an sie vermietet, was zur Folge hat, daß viele von ihnen es schwer haben, ein Obdach zu finden. ...

Japan ist angeblich bemüht, ein Wohlfahrtsstaat zu werden, doch wird kaum etwas unternommen um alte Menschen mit dem zu versehen, was sie am dringendsten benötigen: eine Wohnung.“

In den Ländern des Westens leben mehr alte Menschen allein oder in Altenwohnheimen bzw. Altenheimen als je zuvor. Gleichzeitig wächst die Zahl der Kinder, die nicht für ihre alten Eltern sorgen können oder wollen.

Was hältst du von diesen Tendenzen in der heutigen Welt? Wie schätzt du das Alter ein? Und wie schätzt Gott es ein?

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