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Wie erweist du dich dankbar?Der Wachtturm 1968 | 1. August
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Manchmal mögen dankbare Personen es unterlassen, etwas zu spenden, weil sie denken, ihre Gabe sei zu gering. Dieser Gedanke sollte aber niemand daran hindern, seine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, denn kein Beitrag ist zu gering. Das Werk des Herrn wird in diesen „letzten Tagen“ weniger durch die Spenden großzügiger Reicher als durch die vielen kleinen Beiträge derer, die mit zeitlichen Gütern nicht so sehr gesegnet sind, unterstützt. Erinnerst du dich an die arme Witwe, die „zwei kleine Münzen“ von ganz geringem Wert spendete? Jesus lobte sie, weil sie auf solch selbstlose, praktische Weise ihre Dankbarkeit zum Ausdruck brachte. — Mark. 12:42-44.
Vielleicht hast du beim Lesen der einzelnen Wachtturm-Ausgaben schon über die vielen schwierigen Fragen gestaunt, die darin beantwortet werden. Du hast dich vielleicht schon gefragt, wie die Herausgabe dieser Zeitschriften möglich ist. Dann hast du erfahren, daß es möglich ist, weil Jehova Gott in unseren Tagen seinen „treuen und verständigen Sklaven“ auf der Erde hat, eine Klasse von Menschen, die beauftragt ist, diese geistige „Speise zur rechten Zeit“ allen auszuteilen, die zum Hause derer gehören, die Gott lieben. (Matth. 24:45-47) Wir können Gott wirklich dankbar sein, daß er diese liebevolle Vorkehrung getroffen hat!
Dieser „treue und verständige Sklave“ setzt auch reife Männer ein, die die Versammlungen der Diener Gottes in 197 Ländern und Inselgebieten betreuen. Er sendet reife Männer als reisende Vertreter aus, damit sie den Versammlungen helfen, dem Willen Gottes entsprechend vorzugehen. Er organisiert lokale, regionale, nationale und internationale Kongresse, durch die gerechtigkeitsliebende Menschen ermuntert und auferbaut werden. Er unterhält in vielen Ländern Missionare und Sonderpionierprediger. Doch wie wird dieses ganze Werk finanziert? Durch die bescheidenen Beiträge dankbarer Personen, die diese Beweise der Dankbarkeit dem Büro der Watch Tower Bible and Tract Society in dem Land, in dem sie wohnen, zukommen lassen. Die Anschrift für die Vereinigten Staaten lautet: 124 Columbia Heights, Brooklyn, New York 11201.
Wir können unsere Dankbarkeit gegen Gott im tieferen Sinne des Wortes aber auch dadurch beweisen, daß wir uns dem Werk zur Verfügung stellen, das in Verbindung mit der weltweiten Förderung der wahren Anbetung durchgeführt werden muß. Jesus sagte voraus, daß in der Zeit, in der wir leben, „die gute Botschaft zuerst unter allen Nationen gepredigt werden“ müsse, bevor das Ende dieses zum Untergang verurteilten Systems der Dinge komme. (Mark. 13:10) Bist du bereit, dich aus Dankbarkeit für diesen Predigtdienst zur Verfügung zu stellen?
Darüber hinaus gibt es auch praktische Arbeiten, die verrichtet werden müssen. Zum Beispiel müssen Königreichssäle gereinigt und instand gehalten werden. Bei Kongressen werden in den verschiedenen Abteilungen Freiwillige benötigt. In den letzten Monaten sind viele Zeugen einer Einladung zur Mithilfe bei Bauarbeiten auf einer der Farmen der Watchtower Society im Staat New York gefolgt. Sie haben gern darauf verzichtet, während dieser Zeit anderswo zu arbeiten, wo sie gut bezahlt worden wären. Sie wissen, daß auf dieser Farm ein großer Teil der Nahrungsmittel erzeugt werden, die die Bethelfamilie in der Zentrale in New York benötigt.
Selbst kleine Kinder können dazu erzogen werden, ihren Eltern und Jehova aufrichtig dankbar zu sein. Die Eltern können durch ihr Beispiel die Kinder lehren, dankbar zu sein. Ja, wir kennen einige kleine Kinder, die darauf bestehen, von ihrem geringen Taschengeld etwas zur Förderung des Königreichswerkes beizusteuern. Solche Beweise aufrichtiger Dankbarkeit werden von dem liebenden Gott, von dem jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt, bestimmt nicht übersehen. — Jak. 1:17.
GEBET UND DANKSAGUNG
Durch ein Gebet vor und nach unseren Mahlzeiten können wir Jehova ebenfalls unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Hätte es aber nicht wenig Sinn zu beten, wenn man mit der Speise, die auf dem Tisch steht, nicht zufrieden wäre oder sich darüber beklagen würde? Auch bei geistigen Mahlzeiten, das heißt bei biblischen Betrachtungen, bei denen wir die Weisheit aus Gottes Wort in uns aufnehmen, müssen wir sehr sorgfältig darauf achten, daß wir völlig in Harmonie mit unseren Gebeten handeln, in denen wir Gott um die Leitung einer solchen Zusammenkunft bitten. „Beharrt im Gebet“, ermahnt der Apostel Paulus, „indem ihr darin wach bleibt mit Danksagung.“ — Kol. 4:2.
Dankbare Christen haben somit verschiedene Möglichkeiten, ihre Worte, mit denen sie Jehova für seine Güte danken, zu bekräftigen. Es ist ganz klar, daß sich jemand, dessen Worte der Dankbarkeit aufrichtig sind, gedrängt fühlt, diese Aufrichtigkeit auch zu beweisen, indem er etwas tut. Er stellt sich nicht auf den Standpunkt, der in den Worten zum Ausdruck kommt: „Wenn ich ein Millionär wäre, würde ich eine große Summe für das Werk des Herrn spenden.“ Er sagt vielmehr: „Kann ich irgend etwas geben als Zeichen meiner tiefen Dankbarkeit für Jehovas liebevolle Vorkehrungen?“
Gott schenkt allen Gedeihen, die von Herzen dankbar sind und die ihre Dankesworte bekräftigen, indem sie großzügig sich selbst und auch ihre Mittel zur Verfügung stellen, um Gutes zu wirken. Man beachte zum Beispiel folgende inspirierte Worte, die zugleich Rat und Verheißung sind: „Jeder tue so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber. Gott vermag überdies all seine unverdiente Güte gegen euch überströmen zu lassen, damit ihr ... Überfluß haben mögt für jedes gute Werk.“ (2. Kor. 9:7, 8) Es ist zu unserem Nutzen, uns in dieser Hinsicht zu prüfen.
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„Ein neues Zeitalter der Gewalt“Der Wachtturm 1968 | 1. August
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„Ein neues Zeitalter der Gewalt“
● Etwa zehn Jahre nach dem Ersten Weltkrieg schrieb Sidney Bradshaw Fay ein zweibändiges Werk, betitelt The Origins of the World War (Wie der Weltkrieg entstand). Es handelt sich dabei um eine Untersuchung der eigentlichen und unmittelbaren Ursachen jener blutigen Auseinandersetzung. Zwei Jahre später revidierte er das Werk, und vor kurzem erschien diese 1930 revidierte Ausgabe als Taschenbuch. In einem besonderen Vorwort zu dieser Taschenausgabe schrieb Fay über die Bedeutung des Ersten Weltkrieges folgendes: „Heute, nach mehr als fünfzigjährigem Studium, bin ich mehr denn je von der gewaltigen Bedeutung beeindruckt, die der Weltkrieg der Jahre 1914 bis 1918 für die Entwicklung des Weltgeschehens der darauffolgenden fünfzig Jahre gehabt hat. Dieser Krieg leitete eine Zeit ein, in der internationale, politische und soziale Umwälzungen vor sich gingen, die in der Geschichte einmalig sind ...
Mit dem Weltkrieg setzte auch ein neues Zeitalter der Gewalt ein, das sich sehr von der verhältnismäßig friedlichen Ära, die ihm vorausgegangen war, unterschied. In dieser früheren Periode, in den Jahren 1815 bis 1914, herrschte in Europa im allgemeinen Frieden, abgesehen von einigen ‚örtlichen‘ Kriegen, die mit konventionellen Waffen geführt wurden, verhältnismäßig nur kurze Zeit dauerten und nur geringen Schaden stifteten. In Asien und Afrika war es unter der Kolonialherrschaft der europäischen imperialistischen Mächte größtenteils noch ziemlich ruhig ... Nach 1914 lösten die ‚kleinen‘ Kriege jedoch auf einmal weltweite Kriege aus, die mehrere Jahre tobten und die mit neuen Kampfmitteln, mit Unterseebooten, Tanks und Fernlenkgeschossen, geführt wurden, die ungeheure Verluste an Menschenleben und gewaltige Sachschäden verursachten. Gleichzeitig wurde die gelbe und die dunkelhäutige Bevölkerung Asiens und Afrikas unruhig und begann einen Kampf gegen die europäische Kolonialherrschaft und für ihre Unabhängigkeit und Selbständigkeit.“
Es ist genauso, wie Jesus es vor neunzehnhundert Jahren vorhersagte, nämlich, daß in den „letzten Tagen“ dieses bösen Systems der Dinge „auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen“ herrschen werde. Gläubige Christen, die die Bedeutung dieser Geschehnisse kennen, heben ihr Haupt und ihr Herz empor in der Zuversicht, daß ihre „Befreiung naht“. — Luk. 21:25, 28.
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