-
Der Balsam aus GileadDer Wachtturm 1966 | 1. Oktober
-
-
Balsam in Gilead, oder kein Arzt daselbst? Denn warum ist der Tochter meines Volkes kein Verband angelegt worden?“ Ja, es gab buchstäblichen Balsam in Gilead, aber keinen geistigen Balsam, keine geistige Heilung, denn, wie Jeremia selbst bemerkte, „die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber tun am Ende von dem allen?“ Kein Wunder, daß es keine geistige Heilung gab! — Jer. 8:22; 5:30, 31.
In gleicher Weise nimmt Jeremia auf Ägypten Bezug: „Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für dich.“ Und in ähnlicher Weise spricht er zu der Tochter Babylons: „Jammert über dasselbe! holet Balsam für seinen Schmerz! Vielleicht wird es geheilt werden! ‚Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen.‘“ — Jer. 46:11; 51:8, 9.
Da der Balsam aus Gilead ein kostbares, wohlriechendes und heilendes Öl ist, veranschaulicht er gut den Trost, den Christen, wenn sie geistig niedergeschlagen oder entmutigt sind, daraus schöpfen, daß sie zum Gebet Zuflucht nehmen, sich mit Mitchristen versammeln, Gottes Wort studieren und auch bemüht sind, anderen, die niedergeschlagen oder geistig krank sein mögen, den geistigen Balsam Gileads zu bringen. Mit diesem Gedanken im Sinn wurde in das neue in englischer Sprache erschienene Liederbuch von Jehovas Zeugen, „Singing and Accompanying Yourselves with Music in Your Hearts“, ein Lied mit dem Titel „Balsam in Gilead“ aufgenommen.
-
-
Fleißig im Verkünden der ewigen guten BotschaftDer Wachtturm 1966 | 1. Oktober
-
-
Fleißig im Verkünden der ewigen guten Botschaft
HEUTE gibt es viele fleißige Leute. Politiker sind fleißig bemüht, gewählt oder wiedergewählt zu werden. Bankiers, Geschäftsleute und Fabrikanten sind fleißig bemüht, ihren Einfluß oder ihren Gewinn oder beides zu steigern. Erforscher der Medizin sind fleißig bemüht, die Ursachen von Krankheiten zu finden und auch deren Heilmittel. Und viele Eltern sind fleißig bemüht, für ihre Familien zu sorgen.
Wenn menschliche Überlegungen und die Weisheit dieser Welt in derlei Bemühungen einen solchen Fleiß rechtfertigen, wieviel mehr sollte dann ein Gott hingegebener Christ Grund haben, hinsichtlich der ewigen guten Botschaft tätig zu sein, über die der Apostel Johannes schrieb: „Und ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: ‚Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.‘“ — Offb. 14:6, 7.a
Natürlich ist ‘die Stunde des Gerichtes Gottes’, die gekommen ist, weder für Satan, den Teufel, noch für alle, die seinen bösen Geist haben, eine gute Botschaft, sondern es ist eine gute Botschaft für alle, die Gerechtigkeit lieben. Es bedeutet das Ende dieses bösen Systems der Dinge mit all den Sorgen, Schmerzen, dem Weinen, der Sünde und dem Tod. Es bringt eine neue Ordnung der Dinge mit sich, die davon frei ist. Um sich jedoch dieser neuen Ordnung der Dinge erfreuen zu können, muß man die Bedingungen Gottes annehmen. Daher ist es bestimmt nur für die Menschen eine gute Botschaft, die bereit sind, Gottes Erfordernissen zu entsprechen. — Offb. 21:4.
Die Tatsache, daß Johannes einen Engel sah, der diese gute Botschaft hatte, zeigt an, daß das Predigen dieser Botschaft unter der Leitung der Engel geschähe. Das können wir auch deshalb erwarten, weil die Engel vor neunzehnhundert Jahren eine Rolle spielten, als sie der Menschheit die gute Botschaft der Geburt Jesu brachten. (Luk. 2:9-14) Prophezeite Jesus darüber hinaus nicht, daß ihn bei seiner Wiederkunft die Engel begleiten würden? (Matth. 24:30, 31; 25:31, 32) Wird uns nicht auch gesagt, daß diese Engel „alle Geister für den öffentlichen Dienst [sind], ausgesandt, um denen zu dienen, welche die Rettung ererben werden“? Es ist wirklich ein großer Trost und eine Quelle der Ermutigung, zu wissen, daß Gottes Engel diejenigen leiten, stützen und bewahren, die die ewige gute Botschaft verkünden. — Hebr. 1:14.
Welch großartiges Vorrecht es doch ist, die ewige gute Botschaft zu verkünden! Es bereitet Gott Ehre und bringt Leben mit sich für die, die die Botschaft annehmen, wie auch für uns selbst. Was macht es denn dann aus, wenn Gegner nur zu ihrem eigenen Schaden versuchen, uns aufzuhalten oder mindestens zu hemmen? Das ist kein Grund zur Furcht. Wir müssen Jehova Gott, nicht Menschen, gehorchen! Laßt uns daher frei heraus sprechen und fleißig sein, denn die Zeit ist kurz. Wenn Babylon die Große vernichtet wird, gibt es für keinen Hörenden mehr eine Gelegenheit, sich auf die Seite Jehovas zu stellen und Rettung zu finden.
Wie können wir denn Fleiß im mutigen Verkünden der guten Botschaft offenbaren? Eine Möglichkeit besteht darin, daß wir uns selbst fleißig ausrüsten, um in der Lage zu sein, die gute Botschaft mit Intelligenz und überzeugend darzulegen. Wir möchten nicht nur die „Zeit zählen“, sondern wir möchten, daß die Zeit zählt! Ja noch mehr, wir müssen Zeit für dieses Predigtwerk reservieren, denn wenn wir darauf warten, bis wir nichts anderes mehr zu tun haben, werden wir nie dazu kommen, die gute Botschaft zu verkünden. Das bedeutet auch, fortzufahren, „in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln, indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft“. Mit anderen Worten: Wir müssen uns Zeit von anderen Beschäftigungen und Angelegenheiten nehmen, um die ewige gute Botschaft zu verkünden. — Kol. 4:5.
Noch etwas! Beim fleißigen Verkünden der guten Botschaft müssen wir auch darauf achten, daß die Bewohner jeder einzelnen Wohnung in dem uns zugeteilten Gebiet die Gelegenheit erhalten, die gute Botschaft zu hören, und das sogar wiederholt. Wir wollen uns auch vergewissern, daß wir bei all denen wieder vorsprechen, die Interesse zeigten, und, wo immer möglich, Heimbibelstudien mit interessierten Personen beginnen, die Gerechtigkeit lieben und voraussichtliche Menschen guten Willens sind.
Wir wollen jedoch nicht nur Mut und Fleiß im Verkünden der guten Botschaft offenbaren, sondern auch Ausharren. Daß Ausharren erforderlich ist, geht deutlich aus den Worten des Johannes hervor, der in diesem Zusammenhang sagte: „Hier kommt es für die Heiligen, jene, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu bewahren, auf das Ausharren an.“ Obwohl wir wissen, daß die Zeit verhältnismäßig kurz ist, wissen wir jedoch nicht, wie kurz sie ist. Daher erfordert es unsererseits Ausharren, wir müssen den Entschluß fassen auszuharren, ungeachtet dessen, was von uns gefordert wird, und auch ungeachtet der Zeit, die es noch dauert, bis Jehova dem Verkünden der guten Botschaft Einhalt gebietet. — Offb. 14:12.
Während des Monats Oktober werden Gott hingegebene Christen die gute Botschaft verkünden, wobei sie die Zeitschrift Erwachet! im Abonnement anbieten. Jede Ausgabe der Zeitschrift hat etwas über die ewige gute Botschaft zu berichten.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 15. Dezember 1963.
-