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Unterricht im SingenDer Wachtturm 1953 | 15. Mai
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Sänger muß fortgesetzt üben —, so haben wir das Vertrauen, daß es dir gelingt, dich immer wieder über die Dinge zu stellen und so fähig zu sein, am Ende jedes Tages mit einem Lied im Herzen dankbar vor Jehova zu treten.
SCHULUNG UND AUSRÜSTUNG
17. In welcher Weise werden wir zu heiligem Dienste geschult, und was verleiht uns Jehova dazu?
17 Jehova, unser großer Meister im Singen, hat für all die Schulung und Ausrüstung gesorgt, um unseren Bedürfnissen völlig zu entsprechen. Er unterweist uns nicht separat als einzelne Schüler, sondern er hat seine „Musikschule“, seine Organisation Zion. Sie steht unter der Führung seines geliebten Sohnes, der im Singen der Lobpreisungen seines himmlischen Vaters die Leitung übernimmt und, wie Paulus es zeigt, das prophetische Wort von Psalm 22:22 erfüllt: „Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen.“ (Heb. 2:12, NW) Das, wofür an diesem Tage Jehovas für alle in Zion gesorgt ist, wird uns in Jesaja 59:21 in kurzen Worten schön beschrieben: „Mein Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Munde weichen … bis in Ewigkeit.“
18. Wie schulte und rüstete Jesus seine Jünger aus, und mit welchem Ergebnis?
18 Um uns instand zu setzen, mehr im einzelnen zu verstehen, wie Gott diese Prophezeiung erfüllen läßt, wollen wir unseren Sinn zurücklenken zu jenem erhebenden Unterricht im Singen, den Christus seinen Jüngern kurz nach seiner Auferstehung erteilte. Zwei der Jünger wanderten nach Emmaus, verzagt und ratlos, als Jesus sich ihnen, ohne erkannt zu werden, zugesellte. Er lenkte das Gespräch auf den rechten Punkt. Und wie geht der Bericht dann weiter? „Und beginnend bei Mose und allen Propheten, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen.“ Und mit welcher Wirkung? So wie sie nachher zueinander sagten: „Brannten nicht unsere Herzen …, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ Am selben Abend wurde die Lektion vor den elf Jüngern und anderen wiederholt, als er ihnen, wie gesagt wird, ‚den Sinn öffnete, damit sie die Schriften völlig begriffen‘. Dann sagte er schließlich, sie würden als Zeugen der Dinge, die sie gesehen und gehört hatten, ausgesandt, doch erst nachdem sie „mit Kraft aus der Höhe bekleidet“ wären. So legte Gott in der Erfüllung im Kleinen seine Worte in den Mund seiner Zeugen und stattete sie mit der belebenden, erleuchtenden Kraft seines Geistes aus. Heute, in der größeren Erfüllung, ereignet sich dasselbe in weltweitem Ausmaß, und der Hauptakkord unseres Liedes ist „diese gute Botschaft vom Königreich“. — Luk. 24:27, 32, 45, 49; Matth. 24:14, NW.
19. In welch praktischer Weise können wir dies heute auf uns selbst anwenden?
19 Laßt uns Nutzen ziehen aus diesem vollkommenen Beispiel Jesu und erkennen, daß unsere Hauptaufgabe darin besteht, jenen zu helfen, die bereit sind, singen zu lernen, indem sie ‚ihren Sinn auftun, um die Schrift völlig zu begreifen‘. Und zudem ist Gottes Wort unser Liederbuch, und wenn wir unsere Aufgabe richtig erfüllen, hat dies zur Folge, daß ihre Herzen in ihnen brennen. Wenn du zum Beispiel das Vorrecht erhältst, einen öffentlichen Vortrag zu halten, so bringe nicht allzu lange Zitate und Kommentare aus dem, was Weltführer gesagt haben. Gehe statt dessen lieber schnell zu deiner biblischen Beweisführung über und erkläre deutlich den Sinn der Schriften und ihre Erfüllung. Dieser Methode folgte Paulus. ‚Er argumentierte mit ihnen über die Schriften, indem er durch Anführungen Erklärungen und Beweise erbrachte.‘ Auch beachte man, wie Apollos aus der rechten Schulung und Ausrüstung Nutzen zog: „Denn inbrünstig [‚glühend durch den Geist‘] … zeigte er öffentlich durch die Schriften, daß Jesus der Christus ist.“ (Apg. 17:2, 3; 18:25, 28, NW) Verfehle auch nicht, aus der heutigen Schulung und Ausrüstung Nutzen zu ziehen, die wir durch das regelmäßige Studium des Wachtturms und anderer Publikationen der Gesellschaft wie auch durch den Besuch der theokratischen Dienstamtschule mit ihrer praktischen Hilfe erhalten.
20. Warum ist die richtige Herzensstellung so wichtig und hat welche besonderen Segnungen zur Folge?
20 Vor allem aber übersieh nie die Wichtigkeit der rechten Herzensverfassung. Laß es nicht soweit kommen, daß der Herr Jesus zu dir so sprechen muß, wie er zu jenen zweien sprach, die nach Emmaus wanderten: „Oh, ihr Unverständigen und schwerfälligen Herzens, um zu glauben an alles, was die Propheten redeten!“ (Luk. 24:25, NW) Mach dir nicht Sorgen, wenn du das Empfinden hast, du seiest etwas schwerfällig im Begreifen der Dinge und in deiner Ausdrucksweise. Wenn du von Herzen bereitwillig bist, kannst du ein noch zuverlässigerer und tüchtigerer Sänger werden als dein Bruder, der sich seiner Schlagfertigkeit bewußt ist. Vergiß es nicht: Die Tatsache, daß jene, die in Zion sind, „von ganzem Herzen“ singen, bereitet dem Herzen Jehovas solche Freude, daß auch er sich ‚über dich freut mit Gesang‘. Welch wunderbare Gunst, in dieser herrlichen Stadt zu wohnen, wo Jehova selbst wohnt, einer Stadt, erfüllt mit Gesang, der weit lieblicher ist als die goldenfließenden Töne eines Wechselgesangs von einem geübten Kirchenchor, dessen Echo in dem erhabenen Chorgang einer Kathedrale widertönt. — Zeph. 3:14, 17; Ps. 132:13, 14.
21, 22. In welchem prophetischen Drama sind Gesang und Kampf eng miteinander verknüpft, welche besonderen Punkte werden hervorgehoben, was zu welcher Schlußfolgerung führt?
21 Und nun kurz schließend: Möchten wir uns selbst als jene erkennen, die das Vorrecht haben, an jenem prophetischen Drama teilzunehmen, wo Singen und Kämpfen so eng miteinander verbunden waren, wie darüber in 2. Chronika, Kapitel 20, berichtet wird! Damals zogen die vereinten Kräfte der Ammoniter, Moabiter und derer vom Gebirge Seir wider Josaphat, den König von Juda, und stellten die vereinten Kräfte der Welt Satans von heute dar, die Gottes Volk bedrohen und wider es heraufziehen. Wohlangebrachterweise mußte Josaphats Heer in jener Schlacht keine fleischlichen Waffen gebrauchen. Doch beachte man die Ordnung, in der es auszog, um dem Feinde zu begegnen: Es geschah unter theokratischen Anweisungen, und die Vorausgehenden waren „bestellte Sänger für Jehova, welche lobsangen in heiligem Schmuck“, und das Leitmotiv ihres Gesanges war: „Danket Jehova, denn seine Güte währt ewiglich!“ Man beachte ferner das durch den König zuvor ergangene Wort: „Glaubet an Jehova, euren Gott, und ihr werdet befestigt werden; glaubet seinen Propheten, und es wird euch gelingen!“ (2. Chron. 20:20, 21; siehe zum Vergleich Luk. 24:25, NW.) Selbst vorher schon, sobald Jachasiel Jehovas ermutigende Botschaft empfangen hatte, erhoben sich als Antwort auf den ergreifenden Aufruf des Königs die Leviten, „um Jehova, den Gott Israels, zu loben mit überaus lauter Stimme“. — 2. Chron. 20:19.
22 So laßt uns denn weitersingen und weiterkämpfen, bis Jehova selbst als „Kriegsmann“ einschreitet und durch Christus Jesus, den starken „Arm Jehovas“, den Kampf bis zum triumphierenden Siege voranführt, bis er ‚das Roß und seinen Reiter ins Meer gestürzt‘ hat. (2. Mose 15:1, 3; Jes. 51:9) Verharrt in eurer Aufstellung, folgt den Richtlinien der Anweisungen des Allmächtigen und betet so Jehova an „im Schmucke heiliger Ordnung“.
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Ja, wo sollte ein Mann zu leben wünschen?Der Wachtturm 1953 | 15. Mai
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Ja, wo sollte ein Mann zu leben wünschen?
● Folgende Zeilen von Bennett Cerf erschienen in den Telegram-News von Lynn (Massachusetts), Ausgabe vom 25. April 1951: „‚Alle jene, die in den Himmel zu kommen wünschen, wollen sich bitte erheben‘, sagte der Prediger in einer kleinen Gemeinde in Maine — und dies wahrscheinlich, um festzustellen, ob alle wach seien. Alle erhoben sich prompt, mit Ausnahme eines Mannes, der in einem Kirchenstuhl ziemlich weit hinten saß. ‚Hm‘, so meinte nachdenklich der Prediger. ‚Nun mag jeder einmal aufstehen, der in den Hades zu gehen wünscht.‘ Die Gemeinde kicherte und alles guckte verstohlen auf das Mitglied, das vorher sitzengeblieben war. Wiederum bewegte sich der Mann nicht. Der Prediger wandte sich direkt an ihn. ‚Soll ich es so verstehen, Bruder Caldwell, daß Sie weder in den Himmel noch an einen anderen Ort zu gehen wünschen?‘ ‚Genau so ist es‘, war die Antwort. ‚Ich bleibe lieber gleich hier.‘“
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