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Die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen lassenDer Wachtturm 1977 | 15. Februar
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13. Welche biblischen Beispiele zeigen, daß es gut ist Kindern schon von frühester Jugend an den richtigen Weg zu zeigen?
13 Und wie steht es mit unseren Kleinen, unseren Kindern? Wir lieben sie, und wir möchten, daß sie uns lieben. Welch besserem Beispiel könnten daher Eltern folgen als den wunderbaren Vorbildern für eine gute Erziehung, die in Gottes Wort erwähnt werden und die so unentwegte Befürworter der Wahrheit hervorbrachten wie Samuel, David, Johannes den Täufer, Timotheus — und natürlich unseren Meister, Jesus! Wir müssen jedoch über unsere Kinder wachen und ihnen von frühester Jugend an helfen, eine christliche Persönlichkeit zu entwickeln. Wir können in unserer unvollkommenen Welt keine Vollkommenheit erwarten, aber wir können erwarten, daß Jehova unsere Bemühungen segnen wird, denn gemäß Psalm 127 (Vers 3) sind unsere Kinder „ein Erbe von Jehova“, und sie werden ein Segen für die Eltern sein, die sie in den Wegen Jehovas erziehen.
STANDHAFT FÜR DAS KÖNIGREICH EINTRETEN
14. Was für ein Leben macht für immer glücklich?
14 Sind wir nicht glücklich darüber, daß wir Jehova und seinen Sohn kennengelernt haben? Diese Erkenntnis hat uns auf einen Lebensweg gebracht, der zu ewigem Glück führt. Es ist ein ausgefülltes, sinnvolles Leben. Das Wesentliche in unserem Leben ist, daß wir eine tiefe Liebe zu Jehova und eine selbstaufopfernde Liebe zu unserem Nächsten und besonders zu unserer eigenen Familie und zu unseren Brüdern haben. Wenn wir gemäß der Wahrheit leben, brauchen wir keine lange Liste von Verboten. Es gibt zwar einige ‘notwendige Dinge’, vor denen wir uns hüten müssen, weil sie uns geistig schaden würden, zum Beispiel die, die in Apostelgeschichte 15:28, 29 erwähnt werden: Götzendienst, Blut und Hurerei. Doch unser christlicher Lebensweg ist ein positives Ausleben der Wahrheit, ein freudiges, glückliches Leben als Gott hingegebene und getaufte Sklaven Jehovas. Es ist ein Leben mit einem Daseinszweck. Groß wird unsere Freude sein, sowohl jetzt als auch auf der paradiesischen Erde, wenn wir die Worte des Paulus beherzigen: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet“ (Kol. 3:23, 24). Und das große Werk, das heute zu tun ist, besteht darin, „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis zu predigen, bevor das Ende kommt (Matth. 24:14).
15. Die noch bevorstehende Verwirklichung welcher Einzelheiten der „guten Botschaft“ sollte unser Herz mit Lobpreis erfüllen?
15 Wir blicken nun erwartungsvoll der Zeit entgegen, in der Jehova „neue Himmel und eine neue Erde“ schafft, in denen „Gerechtigkeit wohnen“ wird. Welch ein glorreicher Tag wird es sein, wenn durch eine Auferstehung im Geiste alle 144 000 Glieder der „Braut“ Christi mit Christus im Himmel vereint sind und wenn die neue, reine menschliche Gesellschaft auf der Erde in voller Tätigkeit sein wird! Die Zuverlässigkeit dieser „guten Botschaft“ erfüllt unser Herz mit Lobpreis für den großen Gott, der „alle Dinge neu“ macht und der verheißen hat, ‘jede Träne abzuwischen’ und alles zu beseitigen, was zu Geschrei und Schmerz Anlaß gibt. Ja, selbst unser Feind, der Tod, wird unter der glorreichen Herrschaft des Königreiches Christi verschwinden. Während wir heute standhaft für dieses Königreich und für Jehovas Souveränität eintreten, wollen wir unser Äußerstes tun, um schließlich von ihm „fleckenlos und makellos und in Frieden“ erfunden zu werden (2. Petr. 3:13, 14; Offb. 21:1-5; 1. Kor. 15:25, 26).
ES GIBT NOCH EIN WERK ZU TUN!
16. Welches große Werk muß noch vollendet werden? (Joh. 14:12).
16 Als Jesus auf der Erde war, setzte er etwas in Gang, was wachsen sollte, bis es die ganze Erde ausfüllen würde. Schon in seiner Generation konnte gesagt werden, daß die gute Botschaft „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, gepredigt worden ist“ (Kol. 1:23). Jesus sagte indes für den „Abschluß des Systems der Dinge“ ein noch größeres Zeugnis voraus. Er sagte: „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden.“ Und was dann? Nun, „dann wird das Ende kommen“ (Mark. 13:10; Matth. 24:3, 14). Ist dieses Predigtwerk jetzt schon abgeschlossen? Nein! Denn das Ende ist noch nicht gekommen.
17. Warum werden Jehovas Zeugen bis zum Beginn der „großen Drangsal“ eifrig tätig sein? (Jes. 6:8, 11).
17 Das Ende kommt nicht, nur weil wir denken mögen, daß es jetzt kommen müßte, oder weil wir glauben, unser Gebiet sei schon gut bearbeitet worden. Das Ende kommt erst, wenn das großartige Königreichspredigtwerk in dem Maße durchgeführt worden ist, wie Jehova es wünscht. Dann wird er die „große Drangsal“ einleiten. Bis dahin gibt es noch ein Werk zu tun. Und wir, Jehovas Zeugen, sind damit beauftragt, es zu tun! Wenn die „große Drangsal“ hereinbricht, sollte das Predigtwerk seinen Höhepunkt erreicht haben und mit größter Energie vorangetrieben werden, und zwar auf der ganzen Erde. Die Ankunft des Herrn Jesus zur Vollstreckung des Strafgerichts wird völlig überraschend kommen — auch für Jehovas Volk — und wird uns zweifellos mitten in der eifrigsten Tätigkeit überraschen.
18. Warum müssen wir ‘beständig wachen’? (Luk. 21:34-36).
18 Jesus sagte: „Haltet ständig Ausschau, bleibt wach, denn ihr wißt nicht, wann die bestimmte Zeit da ist. ... Wacht beständig“ (Mark. 13:32-37). Was wäre gewesen, wenn Jehovas Zeugen im Jahre 1914, im Jahre 1925, im Jahre 1975 oder in irgendeinem anderen Jahr in Erwartung der „großen Drangsal“ nachgelassen hätten, nicht mehr wachsam geblieben wären und keine Pläne mehr für die Zukunft gemacht hätten? Hätten wir dann das weltweite geistige Paradies, das wir heute sehen? Wie froh sind wir doch, daß Jehova seinem Volk die Kraft gegeben hat, die gute Botschaft weiterhin auf der ganzen Erde erschallen zu lassen!
19. Was bedeutet es in unserer Zeit, Gott mit Geist und Wahrheit anzubeten? (Offb. 7:15).
19 Jehovas theokratische Gesellschaft ist eine vorwärtsstrebende Organisation und wird es auch bleiben, bis hin zur „großen Drangsal“ und durch die „große Drangsal“ hindurch; denn die Anbetung Gottes mit Geist und Wahrheit ist positiv, begeisternd, lebendig und fortschreitend. Immer mehr Gebiete der Welt, sowohl in westlichen Ländern als auch in den Ländern des Orients, erhalten jetzt ein gründliches Zeugnis, und wer weiß, in welchem Umfang die herrliche „gute Botschaft“ noch verkündigt wird, bevor das Ende kommt! Wehe uns, wenn wir die gute Botschaft nicht verkündigten, wie Paulus sagte, denn das ist Gottes Wille und sein Werk für unsere Zeit! (1. Kor. 9:16).
20. Was zeigt, daß ‘der Glaube auf das Gehörte folgt’? (Röm. 10:10).
20 Jesus selbst gab das Beispiel für die Verkündigung der guten Botschaft, und seine gesalbten Nachfolger sind bis heute seinen Fußstapfen gefolgt. In diesem Zusammenhang führte der Apostel Paulus Jesaja 52:7 an. Er schrieb: „Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft guter Dinge verkünden!“ Jetzt schließt sich dem gesalbten Überrest auf der ganzen Erde eine „große Volksmenge“ an und läßt ebenfalls diese gute Botschaft erschallen. Aber nicht alle Menschen hören darauf. Paulus schrieb: „Dennoch haben sie nicht alle der guten Botschaft gehorcht. Denn Jesaja sagt: ‚Jehova, wer hat dem von uns Gehörten geglaubt?‘ Somit folgt der Glaube auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus. Dennoch frage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Nun, in der Tat, ‚ihr Schall ist zur ganzen Erde ausgegangen und ihre Reden bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde‘“ (Röm. 10:15-18; Jes. 53:1; Ps. 19:4).
21. Was zeigt, daß die „gute Botschaft“ nicht zu besiegen ist? (Offb. 10:7).
21 Die Lage ist heute ähnlich wie in den Tagen des Apostels Paulus. Die ‘gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’ und über seinen Christus wird bis zu den entferntesten Teilen der Welt gepredigt. In einigen Ländern bilden tyrannische Herrscher oder die tiefeingewurzelte babylonische Religion heute noch ein Hindernis für das Licht der Wahrheit. Aber die gute Botschaft wird weiterhin verkündigt, und an immer mehr Orten „folgt der Glaube auf das Gehörte“
22. Was sollten wir angesichts des bevorstehenden Triumphes der „guten Botschaft“ jetzt tun?
22 Mögen unsere Füße weiterhin „mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens“ beschuht sein, und mögen wir wie Paulus weiterhin ‘gründlich Zeugnis ablegen für die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes’! (Apg. 20:24; Eph. 6:15). Ja, mögen wir uns ‘auf eine Weise betragen, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist, so daß wir feststehen in e i n e m Geist, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft streitend, und uns in keiner Hinsicht von unseren Gegnern erschrecken lassen’ (Phil. 1:27, 28). Die „gute Botschaft“ muß triumphieren! Mögen wir uns alle bemühen, die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen zu lassen! Dadurch werden wir sowohl uns selbst als auch viele andere glücklich machen.
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Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohntDer Wachtturm 1977 | 15. Februar
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Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohnt
Von Laurier Saumur erzählt
DIE Luft war eisig kalt und klar. Der Schnee knirschte unter dem Schlitten, und die Pferde schnaubten, als sie den Weg entlangtrotteten, der sich zwischen Douglasfichten und Hemlocktannen hindurchschlängelte. Während wir die Bäume fällten und die Arbeitsgruppen die Stämme wegschafften, dankte ich Gott dafür, daß er die Erde so wunderbar gemacht hat.
Diese Gedanken gingen durch meinen jugendlichen Sinn an jenem typischen Wintertag auf der Farm meines Vaters, die im Hügelland des Gatineau lag, im Westen Quebecs. Das Leben war hart, aber gesund. Ich war eines von vierzehn Kindern einer katholischen frankokanadischen Familie.
Wie in anderen Gebieten Quebecs, so beherrschte die katholische Kirche auch das Leben in unserer kleinen Gemeinde. Ich ging regelmäßig zur Messe und zur Kommunion und beteiligte mich an vielen kirchlichen Aktivitäten. Ich hatte den Wunsch, Gott zu dienen, aber irgend etwas fehlte mir.
Das Schulwesen unterstand damals der katholischen Kirche, nicht dem Staat, und die Kirche war darauf bedacht, das Volk möglichst weitgehend in Unwissenheit zu halten, damit die Priester ihren Einfluß eher geltend machen konnten. Viele Menschen, auch mein Vater und zwei meiner Brüder, konnten daher weder lesen noch schreiben. Diese negative Einstellung zur Volksbildung gefiel mir nicht. Es mißfiel mir auch, daß es keine Bücher und keine Bibliotheken gab, denn ich war sehr wissensdurstig.
Im Jahre 1939, im Alter von achtzehn Jahren, ging ich nach Montreal, um mich weiterzubilden. Endlich konnte ich Bibliotheken besuchen und Bücher lesen! Oft las ich fast die ganze Nacht hindurch. Dadurch erfuhr ich von den Grausamkeiten der Inquisition, und ich begann, die Kirche in einem anderen Licht zu sehen.
Durch einen Cousin kam ich jedoch mit der Katholischen Aktion in Verbindung, einer politischen Organisation mit faschistischen Tendenzen und einer ausgeprägten antisemitischen Einstellung. Ihre Zusammenkünfte fanden in der katholischen Kirche unter der Leitung von Priestern statt. Die Botschaft der Katholischen Aktion war einfach: Hitler ist nicht so schlecht. Die Juden und die englisch sprechenden Protestanten bedrücken uns Frankokanadier. Als ich von Plänen für Gewaltaktionen hörte, war mir aber nicht mehr ganz geheuer, und ich zog mich kurzerhand zurück.
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