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  • Läßt du dich durch Voreingenommenheit zum Straucheln bringen?
    Der Wachtturm 1971 | 1. September
    • Läßt du dich durch Voreingenommenheit zum Straucheln bringen?

      PERSONEN mit grauem Star sehen alles verschwommen und undeutlich. Dies wirkt sich wiederum auf ihr Urteilsvermögen aus; oft straucheln sie, fallen hin und verletzen sich. Ebenso wird die geistige Sehkraft mancher Menschen durch einen sinnbildlichen „grauen Star“, nämlich durch Voreingenommenheit, getrübt, die durch Eigennutz oder sonst einen gefühlsmäßigen Faktor verursacht wird. Urteile, die sich auf solche Faktoren gründen, werden als subjektive, nicht als objektive Urteile bezeichnet. Wenn du nach solchen Urteilen handelst, kannst du ebenfalls straucheln, fallen und dich verletzen.

      Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam, als er auf der Erde war, wiederholt mit Personen zusammen, die zufolge von Voreingenommenheit subjektiv urteilten. Jesus wurde in Galiläa, einer zum größten Teil von bescheidenen Landwirten und Fischern bevölkerten römischen Provinz, großgezogen. Diese Tatsache nahmen religiöse Führer seiner Tage zum Vorwand, nicht auf ihn zu hören. Als zum Beispiel Nikodemus, ein Vorsteher und ein Angehöriger des obersten jüdischen Gerichts, um ein gerechtes Verhör Jesu bat, spöttelten seine Kollegen: „Du bist doch nicht etwa auch aus Galiläa? Forsche nach und sieh, daß kein Prophet aus Galiläa erweckt wird.“ — Joh. 7:50-52.

      Hat die bloße Tatsache, daß in der Bibel nicht wortwörtlich vorhergesagt wurde, daß ein Prophet aus Galiläa kommen würde, zu bedeuten, daß nie ein Prophet von dort kommen würde? Keineswegs! Ja, der Prophet Jesaja sagte sogar vorher, daß in jener Gegend ein „großes Licht“ zu sehen sein würde. — Jes. 9:1, 2; Matth. 4:13-17.

      Daß es tatsächlich Eigennutz war, der die jüdischen Führer mit Voreingenommenheit gegen Jesus erfüllte, geht aus seinen Worten hervor, mit denen er sie schalt: „Wie könnt ihr glauben, wenn ihr voneinander Ehre annehmt und nicht die Ehre sucht, die vom alleinigen Gott kommt?“ Weil sie selbstsüchtig wünschten, von Menschen gepriesen zu werden, konnten sie den offenkundigen Beweis nicht erkennen, daß Jesus Christus tatsächlich ihr lange verheißener Messias, der große Prophet, der Sohn Gottes, war. Jesus anzuerkennen hätte sie ihr Ansehen in den oberen Gesellschaftsklassen gekostet. Weil die religiösen Führer nicht die Wahrheit erkennen konnten, die für viele gewöhnliche Leute so offenkundig war, strauchelten sie daher als Klasse über Jesus. — Joh. 5:44; Luk. 7:11, 16.

      Der Apostel Paulus kam mit Menschen zusammen, deren geistige Sehkraft ebenso verschwommen war. Die meisten der Philosophen, die ihm auf dem Marshügel zuhörten, offenbarten, daß ihr Urteilsvermögen durch Voreingenommenheit getrübt war, wie es der Bericht zeigt: „Als sie nun von einer Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten, während andere sagten: ,Wir wollen dich hierüber ein andermal hören.‘“ Daß jemand tatsächlich von den Toten auferstehen sollte, kam ihnen zu lächerlich vor, als daß sie es auch nur in Betracht gezogen hätten, und daher weigerten sie sich, die Beweise dafür zu prüfen, daß Jesus Christus tatsächlich von den Toten auferweckt worden war. Einige derer, die Paulus bei jener Gelegenheit zuhörten, waren jedoch bereit, über das, was er ihnen gesagt hatte, vernünftig zu urteilen. Da sie aufgeschlossen und unvoreingenommen waren, konnten sie ihre Wahrnehmungskräfte auf diese große Wahrheit konzentrieren. Was war das Ergebnis? Sie wurden überzeugt und wurden gläubig. — Apg. 17:32-34.

      Heute herrscht dieselbe Situation. Dadurch, daß viele Menschen die Dinge subjektiv oder voreingenommen betrachten, werden sie immer noch veranlaßt, Gottes Wort, die Bibel, zu verwerfen. Wie steht es in dieser Hinsicht mit dir? Bewahrst du dein klares Denken, indem du frei von Vorurteilen bleibst, oder läßt du zu, daß die Meinung anderer dein Sehvermögen trübt? Viele sind von Bibelkritikern wie zum Beispiel von dem deutschen Theologen J. Wellhausen, der 1918 starb, beeinflußt worden. Über ihn lesen wir in der Ausgabe 1959 einer weitverbreiteten Enzyklopädie, er habe „sich durch ... die kompromißlose Haltung, die er [bei der Untersuchung der Bibel] eingenommen hat, einen Namen gemacht“ (Encyclopædia Britannica, Bd. 23, S. 498).

      Aber die „wissenschaftlichen“ Methoden, die er angewandt haben mag, werden durch seine unwissenschaftlichen Beweggründe aufgehoben. Er ging nicht wissenschaftlich und objektiv vor, sondern subjektiv, denn er ließ sein Urteil durch gefühlsmäßige Faktoren verfälschen. Er ließ zu, daß sein Sehvermögen durch Voreingenommenheit gegen alles, was den Anspruch erhob, geoffenbarte Religion zu sein, getrübt wurde. Deshalb ging er von der Voraussetzung aus, viele Bücher der Bibel seien frommer Betrug. Dieserhalb äußerte sich der amerikanische Archäologe Albright treffend wie folgt: „Wellhausen ... hat die Ähnlichkeit zwischen den Hebräern der mosaischen Zeit und den heidnischen Arabern ... nahezu 2 000 Jahre später ... stark übertrieben.“ Außerdem zeigte Albright, daß es absolut keinen Beweis für Wellhausens Theorie gibt, jene alten Schriften seien ein frommer Betrug (The American Scholar, Bd. 7, Nr. 2, S. 183).

      So schreibt auch H. F. Hahn in dem Werk Essays on Jewish Life and Thought (Eine Abhandlung über jüdisches Leben und Gedankengut) (1959) über Wellhausen: „Es ist nur recht und billig zu sagen, daß sein Werk nicht ,wissenschaftlich‘ ist. ... Wellhausen ... schrieb in der Überzeugung, die wichtigste Aufgabe des Geschichtsschreibers sei die Interpretation. ... Sein Geschichtsbericht über die Religion Israels war daher eher eine philosophische Geschichtsbetrachtung als ein wissenschaftliches Studium.“ Ja, die vorgefaßten Gedanken dieses Bibelkritikers trübten sein Urteil.

      Heute gehen die christlichen Zeugen Jehovas von Haus zu Haus, ebenso wie es der Apostel Paulus und andere taten, und verkündigen die gute Botschaft von Gottes Königreich. (Matth. 24:14; Apg. 5:42; 20:20) Aufrichtig, doch ruhig weisen sie auf die Weisheit der biblischen Grundsätze, auf die Vernünftigkeit biblischer Lehren und auf die Zuverlässigkeit biblischer Prophezeiungen hin. Viele Menschen sind aber, da ihr Sehvermögen durch Voreingenommenheit getrübt ist, gegenüber der Botschaft, die die Zeugen überbringen, taub.

      Warum? Einige sind es deshalb, weil unter Jehovas Zeugen verhältnismäßig wenig Gebildete zu finden sind. Aber solche voreingenommenen Menschen übersehen die Tatsache, daß dasselbe bei den Aposteln und anderen frühen Christen der Fall war. Einige sind der Botschaft der Zeugen Jehovas gegenüber taub, weil sie sich auf die Bibel stützt, die sie für unwissenschaftlich halten. Aber Professor Brobeck von der University of Pennsylvania erklärte einmal, die meisten Wissenschaftler würden zwar die Bibel nicht anerkennen, aber das sei nicht darauf zurückzuführen, daß sie Wissenschaftler seien, denn die meisten anderen Menschen würden die Bibel auch nicht anerkennen. — Joh. 7:48; 1. Kor. 1:26-29.

      Laß also dein Sehvermögen nicht durch Voreingenommenheit oder vorgefaßte Gedanken oder durch die Meinung nicht unterrichteter Personen trüben. Forsche selbst nach. Höre Jehovas Zeugen unparteiisch an. Sehr viele, die das getan haben, sind jetzt dafür sehr dankbar. Ja, „vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist“. — 1. Thess. 5:21.

  • Ein Gott, der sich um seine Schöpfung kümmert
    Der Wachtturm 1971 | 1. September
    • Ein Gott, der sich um seine Schöpfung kümmert

      WIESO wissen wir, daß Gott gut ist? Könnte Gott, der Allmächtige, nicht auch ein Gott sein, der schlechte Eigenschaften hat, wenigstens zum Teil? Wieso wissen wir, daß Gott sich wirklich liebevoll um die Menschheit kümmert?

      Solche Fragen mögen in einem Menschen aufsteigen, wenn er die Worte des Psalmisten liest: „Gut und gerade ist Jehova“ oder die Worte Jesu: „Niemand ist gut als nur einer, Gott.“ — Ps. 25:8, NW; Mark. 10:18.

      Ein Gott, der gut ist, muß sich liebevoll um seine Schöpfung kümmern, und zwar um alles darin; er muß durch seine Vorkehrungen alles am Leben erhalten.

      Außerdem müßte man von einem Gott, der gut ist, erwarten, daß er den Menschen mehr gibt als nur das, was zur Erhaltung ihres Körpers nötig ist. Er müßte auch dafür sorgen, daß sie mit Hilfe ihrer fünf Sinne ihrem Geist Nahrung zuführen können. Gottes vernunftbegabte Geschöpfe sind offensichtlich nicht geschaffen, um ein eintöniges, langweiliges Leben zu führen — um lediglich ihr Dasein zu fristen; sie besitzen die Fähigkeit, ihre Umwelt wahrzunehmen und sich daran zu erfreuen. Auf der Erde, der Heimat des Menschen, sollten Dinge vorhanden sein, die den Menschen erfreuen und glücklich machen. Wie sehen die Tatsachen aus?

      DIE SCHÖPFUNG BEWEIST, DASS GOTT SICH LIEBEVOLL UM SIE KÜMMERT

      Ein Blick auf die Schöpfung wird unsere Frage beantworten. Man denke zum Beispiel an die Fruchtbarkeit der Erde. Wenn das Land richtig genutzt und bearbeitet wird, liefert es einen großen Ertrag. Man denke etwas über das Wunder eines Obstbaumes nach. Solche Bäume sind regelrechte „Obstfabriken“. Ihre Äste sind beladen mit zahllosen nahrhaften Früchten. Der „Fabrikationsvorgang“ läuft in aller Stille ab und ohne Luft, Boden oder Wasser zu verschmutzen: kein Rauch, keine Strahlung und kein Lärm. Stell dir vor, wie eine Fabrik der Menschen aussehen würde (sofern überhaupt eine solche gebaut werden könnte), in der das Obst erzeugt würde, das in einem Obstgarten wächst. Welch ein Lärm, eine Verschmutzung und ein unschöner Anblick wären doch damit verbunden!

      Aber die Obstbäume erzeugen nicht nur Nahrung, sondern sie entzücken auch das Auge, und es ist eine Lust, unter Obstbäumen zu spazieren. Sie spenden außerdem Schatten

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