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  • Warum wird das Leben immer teurer?
    Der Wachtturm 1975 | 1. April
    • Warum wird das Leben immer teurer?

      FINDEST du auch, daß das Leben immer teurer wird? Die meisten Leute stellen das fest. Man kann für sein Geld nicht mehr soviel kaufen wie früher. Hausfrauen beobachten, daß die Ladenpreise fast aller Waren gestiegen sind.

      Die Wurzel des Problems ist die Inflation, das heißt eine allgemeine Geldentwertung. Diese Tendenz besteht bereits seit einigen Jahrzehnten. Aber im Jahre 1974 war die Inflationsrate weltweit höher als je zuvor. Zufolge der Inflation muß man für ein und dieselbe Ware immer mehr Geld ausgeben.

      Was sich im vergangenen Jahr besonders nachteilig bemerkbar machte, war die Tatsache, daß die Preise wesentlich schneller stiegen als die Löhne. Und für einige Beschäftigte stiegen die Löhne nur geringfügig oder überhaupt nicht. Das bedeutet, daß fast jeder Ende des Jahres etwas ärmer war.

      Für andere ergibt sich eine noch schwierigere Situation. In der New York Times hieß es: „Wie sehr die Lebensmittelpreise in den Vereinigten Staaten auch gestiegen sind, ist der Anstieg im Vergleich zu vielen anderen Ländern, in denen sich die Preise in den letzten Monaten verdoppelt und verdreifacht haben, gering. Viele arme Menschen zahlen heute für ein einziges Mahl mehr als einen Tageslohn“ (Kursivschrift von uns).

      Diese Verhältnisse bilden eine eindrucksvolle Erfüllung biblischer Prophezeiungen. In einer dieser Prophezeiungen heißt es: „Einen ganzen Tageslohn für einen Laib Brot“ (Offb. 6:6, Weymouth). Hohe Preise, Lebensmittelknappheit, seuchenartige Krankheiten, Weltkriege und andere noch nie dagewesene Schwierigkeiten, die in unserer Generation zu beobachten sind, sind als Auswirkungen des Auftretens der „Apokalyptischen Reiter“ vorausgesagt worden und kennzeichnen unsere Zeit als die in der Bibel vorhergesagten „letzten Tage“ (Offb., Kap. 6; 2. Tim. 3:1-5).

      WESHALB SIND DIE PREISE GESTIEGEN?

      Was hat in unserer Zeit alles zu diesem gewaltigen Preisanstieg beigetragen? Es gibt verschiedene Faktoren; einer davon ist die Verknappung der Lebensmittel und verschiedener Rohstoffe. Und zufolge der Bevölkerungs„explosion“ ist die Nachfrage nach allen Gebrauchs- und Konsumgütern ständig gestiegen. Ferner wurden die Ölpreise in den letzten beiden Jahren drastisch erhöht.

      Doch eine noch wesentlichere Ursache für die Inflation ist darin zu sehen, daß sowohl der einzelne als auch ganze Nationen über ihre Verhältnisse gelebt haben. Das trifft besonders auf die industrialisierten Länder zu. Viele Jahre lang haben die meisten Regierungen und Unternehmen sowie viele Einzelpersonen mehr Geld ausgegeben, als sie eingenommen haben. Dadurch haben sie sich immer mehr verschuldet. In den letzten paar Jahren ist diese Schuldenlast schnell angewachsen. Die öffentliche und die private Verschuldung hat jetzt in den meisten Ländern einen Höchststand erreicht.

      Diese Methode des Geldborgens und -ausgebens regt zu einer größeren Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen als normal an. Wenn aber das Geldvolumen schneller wächst als die Menge der verfügbaren Waren und Dienstleistungen, steigen die Preise. Um eine Anpassung an die erhöhten Preise zu erzielen, fordern die Arbeiter schließlich höhere Löhne. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, und es wird eine „Inflationsstimmung“ hervorgerufen, die sich ohne drastische Maßnahmen nur sehr schwer eindämmen läßt.

      WAS STECKT DAHINTER?

      Was steckt hinter dieser Methode des Geldborgens und -ausgebens? In den meisten Fällen ist es Selbstsucht; man gibt sich nicht damit zufrieden, nur soviel auszugeben, wie man einnimmt. Es ist der Wunsch, mehr zu haben, als man in Wirklichkeit benötigt oder sich leisten kann.

      Wenn es daher die Einkünfte einer Person (oder einer Regierung) nicht gestatten, etwas zu erwerben, wonach sie Verlangen hat, macht sie meist Schulden. Doch es gibt immer einen Tag der Abrechnung. Entweder werden die Schulden beglichen, oder man macht Bankrott. Und das ist heute sehr oft der Fall, nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch bei größeren Unternehmen und Banken. Ja, ganze Nationen stehen heute vor dem Bankrott!

      Kummer und Sorgen, schlaflose Nächte, Doppelverdienertum, Ehestreitigkeiten und zerrüttete Familien sind die Folgen der steigenden Schulden. Man kann nicht umhin, die in der Bibel dargelegte Wahrheit anzuerkennen, daß „die Geldliebe ... eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ ist und daß sich viele Menschen deswegen „mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ haben (1. Tim. 6:10).

      Es gibt somit verschiedene Ursachen für die Inflation, doch eine wesentliche besteht darin, daß man über seine Verhältnisse lebt. In der New York Times hieß es darüber:

      „Die Londoner Times veröffentlichte kürzlich einen Artikel von Christopher Derrick über ,das moralische Problem Inflation‘.

      ,Was ist eigentlich Inflation?‘ lautete seine Frage. ,Der Volkswirtschaftler will damit sagen, daß man übermäßig viel verbraucht, daß man über seine Verhältnisse lebt, daß man mehr aus der Kasse nimmt, als man hineinlegt.

      Tatsache ist, daß wir alle ... unsere ziemlich wirklichkeitsfremde und unrealistische Vorstellung von einem Lebensstandard, auf den wir Anspruch haben, als etwas Selbstverständliches betrachten.‘“

      WAS KANNST DU DAGEGEN TUN?

      Du kannst kaum etwas unternehmen, um die weltweite Inflation aufzuhalten. Du hast weder Einfluß auf Verknappungen noch auf die Preissteigerungen der Produzenten. Dennoch gibt es etwas, was du tun kannst, um deinen Angehörigen zu helfen, mit diesem Problem fertig zu werden. Die Bibel hat schon vor langer Zeit auf solche Hilfen hingewiesen, und sie fordert uns auch auf, sie anzuwenden.

      Um mit der Inflation leben zu können, mußt du realistisch sein und überlegen, was du dir mit deinen Einkünften leisten kannst. Denke vor allem an das, was du benötigst, und nicht so sehr an das, was du gern hättest, dir aber eigentlich nicht leisten kannst. Lies diesbezüglich in deiner Bibel die inspirierten Worte des Apostels Paulus in 1. Timotheus 6:6-8.

      Schwierige Zeiten erfordern einschneidende Maßnahmen. Und wir leben in einer schwierigen Zeit. Es ist eine Zeit, in der du deine Mittel neu überdenken solltest, eine Zeit, in der du dich mit deiner Familie zusammensetzen und dein Einkommen deinen Ausgaben gegenüberstellen und dann erwägen solltest, welche Ausgaben gekürzt werden können.

      Etwas, was viele Personen sofort tun können, besteht darin, daß sie ihre Schulden nicht weiter erhöhen, es sei denn, eine Notlage mache es erforderlich. Wer laufend Schulden macht, kommt finanziell in die Klemme. Und wenn dem Schuldner ein Mißgeschick widerfährt und er keine Zahlungen leisten kann, nimmt der Borger seine Ware wieder zurück. Der Schuldner verliert dann auch das Geld, das er bereits bezahlt hat.

      Der inspirierte Rat aus Sprüche 22:26, 27 ist heute ebenso praktisch wie zu irgendeiner anderen Zeit: „Begib dich nicht ... unter die, die für Darlehen Bürge werden. Wenn du nichts zu zahlen hast, warum sollte er dein Bett unter dir wegnehmen?“ Diese Worte beziehen sich zwar mehr auf einen Bürgen, doch läßt sich der Grundsatz auch auf jemand anwenden, der einen Kredit aufnimmt, ihn aber nicht zurückzahlen kann.

      Selbst wenn ein Kreditnehmer regelmäßige Zahlungen leisten kann, hat er weit mehr als den festgesetzten Preis zu bezahlen, weil die Zinslasten heute meistens ziemlich hoch sind. Es ist so, als ob er gutes Geld wegwerfen würde. Da man so viel Geld an Verleiher zu zahlen hat, trifft das Bibelwort zu: „Wer borgt, ist ein Knecht des Leihenden“ (Spr. 22:7).

      Zugegeben, wenn man keine Schulden macht, mag man sich einige der schönen Dinge, die man sich wünscht, nicht kaufen können. Ist es aber nicht besser so, als daß man sich Lasten aufbürdet, die leicht zu großen Schwierigkeiten führen können?

      Bestimmt ist es angesichts der heutigen hohen Preise und der unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse vernünftig, wenn man seine Wünsche etwas zurücksteckt und dadurch der Schlinge des Materialismus entgeht. „Besser ist ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei als ein Haus voller Schlachtopfer mit Gezänk“ (Spr. 17:1).

      Was kann man noch tun, um seinen Lebensunterhalt heute leichter bestreiten zu können? Untersuchen wir einige Gebiete, auf denen man Geld einsparen könnte, was einem gleichzeitig in anderer Hinsicht zugute käme.

      UNWICHTIGES EINSCHRÄNKEN

      Ein Gebiet, auf dem man viel Geld sparen kann, betrifft die Entspannung oder das Vergnügen. Einige Personen sind heute der Meinung, sie könnten sich nicht entspannen, es sei denn, sie gäben Geld aus, um ins Kino oder ins Theater zu gehen, Sportveranstaltungen zu besuchen oder in einem Restaurant zu essen. Doch in der „guten alten Zeit“ hatten die meisten Familien für so etwas kein Geld, und dem Durchschnittsbürger standen die meisten Vergnügen, die man heute kennt, sowieso nicht offen.

      Solche Arten der Entspannung können heute sehr kostspielig sein, auch wenn man sie nur selten genießt. Man kann Hunderte von Mark sparen, wenn man sich auf andere Weise zu entspannen sucht, zum Beispiel im Familienkreis oder in der Gemeinschaft von Freunden. Ausflüge und die Besichtigung interessanter Stätten können ein Genuß sein, der verhältnismäßig wenig kostet. Spiele mit den Kindern oder mit Erwachsenen mögen eine erfrischende Abwechslung zu den Lasten des Alltags bieten. Auch ein geselliges Zusammensein mit Freunden kann Freude bereiten, ohne daß man eine Menge Geld für Essen und Trinken ausgibt. Familien, die nach Möglichkeiten suchen, sich ohne größere finanzielle Ausgaben zu vergnügen, sind tatsächlich oft über die guten Auswirkungen erstaunt.

      Eine Art der Entspannung, die fast in Vergessenheit geraten ist, sich jetzt aber bei immer mehr Familien großer Beliebtheit erfreut, ist das gemeinsame Lesen guter Bücher und lehrreicher Zeitschriften. Man kann abwechselnd laut vorlesen und sich über das Gelesene unterhalten, was nicht nur anregend, sondern auch erzieherisch wirkt.

      Weitere Einsparungen kann man dadurch erzielen, daß man schlechte Gewohnheiten ablegt. Viele Leute geben jedes Jahr eine große Summe Geld für das Rauchen aus. Wie jedoch die Bibel zeigt und wie die medizinische Wissenschaft nachgewiesen hat, handelt es sich beim Rauchen um eine „Befleckung des Fleisches“ (2. Kor. 7:1). Es ist ebenso kostspielig wie schädlich. Etwas zu unterlassen, was eine so nachteilige Wirkung hat, ist bestimmt zu jeder Zeit vernünftig, nicht wahr? Auch der übermäßige Genuß alkoholischer Getränke kann nicht nur viel Geld, sondern auch die Gesundheit kosten. Gottes Wort verurteilt zwar nicht den Genuß alkoholischer Getränke, doch rät es zur Mäßigkeit (Spr. 23:29, 30). Solche Getränke sind heute sehr teuer. Wenn man ihren Genuß einschränkt, spart man also viel Geld und schützt vielleicht auch seine Gesundheit. Der Rat der Bibel wird durch folgende Sparvorschläge noch unterstrichen, die kürzlich in einer Bergarbeiterzeitung in den Vereinigten Staaten erschienen sind: „Wenn du gern und häufig trinkst, so schränke es ein. Wenn du rauchst, so höre jetzt am besten damit auf.“

      Viele Leute, die sich noch nie mit Glücksspielen befaßt haben, gehen jetzt dazu über. Sie glauben, auf diese Weise leicht zu Geld zu kommen. Einige spielen, um „über ihre Probleme hinwegzukommen“. Ein Zeitungsredakteur aus Japan sagte: „Ich beobachte heutzutage Menschen, die spielen, um ihre Sorgen zu vergessen. Wegen der Inflation besteht für sie nicht die Hoffnung, sich ein Haus zu kaufen. Sie können nicht für die Zukunft planen, daher leben sie für heute.“ Aber die überwiegende Mehrheit der Glücksspieler muß verlieren! Der Veranstalter des Glücksspiels rechnet von vornherein damit, denn das „Haus“ macht immer einen Gewinn. Scheint das eine Möglichkeit zu sein, von seinen Schwierigkeiten loszukommen? Im Gegenteil; gewöhnlich werden sie dadurch nur noch vermehrt (1. Tim. 6:9).

      Natürlich könnte man noch andere Möglichkeiten anführen, wie man Geld einspart; zum Beispiel dadurch, daß man billigere Lebensmittel kauft und versucht, sie noch abwechslungsreicher zuzubereiten. Einige Familien legen sich einen Garten an, wenn ihnen Land zur Verfügung steht. Hausfrauen können viel Geld dadurch sparen, daß sie nähen lernen und nicht so sehr darauf bedacht sind, mit der neuesten Mode Schritt zu halten. Wenn sich Männer und Frauen weniger Sorgen um solch vergängliche Dinge machen würden, könnten sie ihre Kleidung oft viel länger tragen.

      WAS DIE ZUKUNFT BRINGT

      Ist ein Ende der Inflation abzusehen? Werden die heutigen Probleme der Weltwirtschaft gelöst? Selbstverständlich können durch energische Anstrengungen der Weltführer einige Fortschritte erzielt werden. Gleichzeitig bleibt aber die Situation bestehen, die in der Zeitschrift New York mit den Worten beschrieben wird:

      „Unser Land und die übrige industrialisierte Welt scheint am Rande des Bankrotts und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs dahinzuschwanken.

      Wir haben uns zu weit ausgestreckt. In dem Bemühen, unsere übersteigerten Erwartungen zu erfüllen, haben wir von der Zukunft zuviel geborgt.“

      Menschliche Beobachter können nur Vermutungen über die Zukunft äußern, doch gibt es eine wirklich zuverlässige Quelle, aus der man erfährt, was die nahe Zukunft bringt. Dieser Führer in die Zukunft ist Gottes Wort, die Bibel. Ihre Vorhersagen über unsere Zeit haben sich bereits erstaunlich genau erfüllt, und auch das, was sie über die Zukunft vorhersagt, wird sich genau erfüllen (2. Petr. 1:20, 21).

      Gottes prophetisches Wort zeigt, daß die Menschheit im allgemeinen binnen kurzem ‘das ernten wird, was sie gesät hat’ (Gal. 6:7). Das ganze gegenwärtige von Wirtschaft, Politik und Religion beherrschte System beruht auf Selbstsucht und ist im Begriff, sich in die größten Schwierigkeiten zu stürzen, die es je gegeben hat. Jesus sagte dies mit folgenden Worten, die sich in sehr naher Zukunft erfüllen werden, voraus: „Dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matth. 24:21).

      Mit dieser „großen Drangsal“ wird dieses System der Dinge zu Ende gehen, indem es von Gott vernichtet wird. Alle, die auf menschliche Pläne und auf die Macht des Geldes vertraut haben, werden gemäß dem Grundsatz in Sprüche 11:4 enttäuscht werden, wo es heißt: „Wertvolle Dinge werden am Tage des Zornausbruches von keinem Nutzen sein, aber Gerechtigkeit selbst wird vom Tode befreien.“

      Nach dieser bevorstehenden Zeit der Bedrängnis wird durch Gottes neue Ordnung die friedlichste und fruchtbarste Zeit eingeleitet werden, die Menschen je erlebt haben. Unter der Herrschaft der Regierung Gottes, seines himmlischen Königreiches, werden sich die Menschen nie mehr wegen hoher Preise oder wegen irgendwelcher Verknappungen Sorgen machen müssen. Ja, der ganzen Menschheit — nicht nur denen, die viel Geld haben — steht „ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl“, in Aussicht (Jes. 25:6; Ps. 72:16; Matth. 6:9, 10).

  • Respekt vor der Heiligkeit des Lebens wurde belohnt
    Der Wachtturm 1975 | 1. April
    • Respekt vor der Heiligkeit des Lebens wurde belohnt

      GOTTES Wort zeigt, daß keimendes Leben kostbar ist (2. Mose 21:22, 23). Heute freuen sich viele darüber, daß sie diese wichtige Wahrheit kennengelernt und in Übereinstimmung damit gehandelt haben.

      ● Diese Erfahrung machte eine Frau (sie war keine Zeugin Jehovas) in Milwaukee (Wisconsin, USA). Auf den Rat eines Psychiaters begab sich diese Frau in ein Krankenhaus, um sich eine Schwangerschaft unterbrechen zu lassen. Einige Stunden bevor dieser Eingriff vorgenommen werden sollte, ging diese Frau im Krankenhaus den Flur entlang zum Aufenthaltsraum. Unter den Zeitschriften, die dort auslagen, entdeckte sie eine Ausgabe von Erwachet!, die den Artikel „Millionen bereits Lebender werden nie geboren werden“ enthielt. Sie nahm die Zeitschrift und ging zurück ins Bett. Als sie darin zu lesen begann, kam eine Schwester herein und fragte: „Sind Sie eine Zeugin Jehovas?“, fügte aber dann schnell hinzu: „Ach nein, sonst wären Sie ja nicht aus diesem Grunde hier.“

      Als die Frau den Artikel fertig gelesen hatte, dachte sie eine Weile nach, dann setzte sie sich mit ihrem Arzt in Verbindung und verließ danach das Krankenhaus. Sie hatte sich den Embryo nicht entfernen lassen. Zu Hause rief sie eine Familie an, die ihr als Zeugen Jehovas bekannt war, und veranlaßte sie, dafür zu sorgen, daß jemand mit ihr die Bibel studierte. Sie ist glücklich darüber, daß der Rat der Bibel sie davon abhielt, ihr Kind zu töten.

      ● Eine Frau in Südafrika machte eine ähnliche Erfahrung. Anfang des Jahres 1972 war sie nierenkrank und erhielt deswegen eine Spritze. Etwa eine Woche danach merkte sie, daß sie zu der Zeit, als sie die Spritze erhalten hatte, bereits schwanger gewesen war. Ihr Arzt empfahl einen Schwangerschaftsabbruch. Er begründete seine Empfehlung mit der Erklärung, die Spritze könne sich nachteilig auf das keimende Leben auswirken und sie müsse damit rechnen, ein furchtbar deformiertes oder ein schwachsinniges Kind zur Welt zu bringen. Da diese Frau mit Zeugen Jehovas Verbindung hatte, war sie der Meinung, daß ein Schwangerschaftsabbruch ein Unrecht wäre, bat aber den Arzt um einige Tage Bedenkzeit. Der Arzt war einverstanden.

      Nachdem sie mit ihrem Mann gesprochen hatte, sagte dieser: „Willst du nicht einmal mit Jehovas Zeugen darüber sprechen? Wenn es unrecht ist, darfst du diesen Eingriff bei dir nicht vornehmen lassen, sondern dann wollen wir auf Jehova vertrauen, und er wird uns die Kraft geben, das Kind zu lieben, ganz gleich, was für ein Kind geboren werden wird.“

      Die Frau sprach mit den Zeugen über ihr Problem, und diese zeigten ihr, was die Bibel darüber sagt; dadurch wurde sie gestärkt und ermuntert. Sie ging zu ihrem Arzt und erklärte ihm, sie werde das Kind austragen, ganz gleich, was für ein Kind es sein werde. Der Arzt blickte sie bewundernd an und sagte dann: „Sie sind eine mutige Frau — und ich werde Ihnen helfen, Ihren Entschluß zu verwirklichen.“

      In den folgenden Monaten ermunterten die Zeugen der Ortsversammlung dieses mutige Ehepaar, das fest entschlossen war, das Rechte zu tun. Schließlich brachte die Frau ein Mädchen zur Welt, das in jeder Hinsicht normal war. Wie freute sich dieses Ehepaar! Der Mann sagte: „Hätten wir nicht getan, was recht ist, so hätten wir uns tatsächlich um etwas sehr Kostbares gebracht.“

      Wenn man in Übereinstimmung mit Gottes Standpunkt in bezug auf das Leben handelt, mag man jetzt schon reichlich dafür belohnt werden.

  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm 1975 | 1. April
    • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

      Die Welt im Jahre 1975

      ● Im Jahre 1975 sieht sich die Menschheit wie nie zuvor der harten Tatsache gegenübergestellt, daß ihre Probleme wirklich weltumspannend sind — und daß weltumspannende Probleme nichts Geringeres als globale Lösungen erfordern. Die Zeitschrift „Science News“ schrieb, der „Club of Rome“ (eine weltweit bekannte Gruppe von Wissenschaftlern und Industriellen) habe die Situation als „ungewöhnlich“ bezeichnet. Weshalb? Weil die vergangenen Krisen gewöhnlich örtlich begrenzt gewesen seien, heute indes „nur eine globale Lösung angemessen sei“, und während man bei früheren Problemen Zeit gehabt habe, nach Lösungen zu suchen, „komme man heute nicht umhin, schnell zu handeln“.

      Einen ähnlichen Grundton schlug Anthony Lewis an, der in einem Leitartikel schrieb: „Die Furcht davor, daß sich etwas Grundlegendes in der Beziehung zwischen Mensch und Natur ändert, die Sorge darum, daß in der Welt alles aus den Fugen geraten ist, beschränkt sich nicht nur auf das Problem der Nahrungsmittel. Der Einsatz des Öls als eine politische und wirtschaftliche Waffe, die Beanspruchung weiterer Energiequellen, die in den meisten Teilen der Erde wütende Inflation — all das führt zur Unsicherheit.“ „Öl, Nahrungsmittel, Prosperität, Sicherheit — alles ist miteinander verknüpft“ („New York Times“, 10. November 1974).

      Der bekannte Ökonom Robert L. Heilbroner glaubt, daß „die Welt eine neue soziale Ordnung ansteuern wird, um ihre Probleme zu bewältigen“.

      In der Bibel wird vorhergesagt, daß die Nationen eine Art globales Übereinkommen erreichen werden, das sie zu der Behauptung veranlassen wird, den Weg zu „Frieden und Sicherheit“ gefunden zu haben. Doch sie zeigt, daß dies nur von kurzer Dauer sein wird und daß nur Gottes verheißene neue Ordnung die ersehnte Befreiung von den weltumspannenden Problemen herbeiführen wird (1. Thess. 5:1-3; 2. Petr. 3:13).

      Frauen, Jugendliche und Zigaretten

      ● Gemäß der Zeitschrift „Changing Times“ verkaufen die Hersteller einer bestimmten Zigarettenmarke jährlich nahezu 88 Milliarden Zigaretten und wenden dabei 80 Millionen Dollar für die Werbung auf.

      Zur gleichen Zeit berichtet die „American Cancer Society“, der Lungenkrebs stehe bei Frauen in den Vereinigten Staaten unter den tödlich verlaufenden Erkrankungen jetzt an dritter Stelle. Man schätzt, daß im Jahre 1975 außer 63 500 Männern auch 17 600 Frauen an Lungenkrebs sterben werden. Der Grund? „Ein stetiger und beträchtlicher Anstieg des Zigarettenrauchens unter Frauen.“

      Viele junge Leute machen sich wegen der Auswirkungen des Rauchens wenig Sorgen, weil sie glauben, es dauere ziemlich lange, bis ein Lungenschaden eintrete. Doch wie die Zeitschrift „Science News“ (2. Nov. 1974) zeigt, haben neuere Untersuchungen „nun zum erstenmal ergeben, daß bereits die Lunge junger Raucher geschädigt wird“. Die Testpersonen waren Raucher im Alter von durchschnittlich 25 Jahren. Die Forscher stellten bei allen Testpersonen Schädigungen fest, die „die Vorläufer noch schwerwiegenderer anatomischer Schäden“ sein könnten. Die Lösung? Höre jetzt auf zu rauchen, solange noch Hoffnung besteht, daß die Schädigungen behoben werden können.

      Wie in so vielen anderen Fällen erweist sich der inspirierte Spruch als wahr: „Aus Mangel an Herz [rechten Beweggründen] sterben die Törichten selbst fortgesetzt“ (Spr. 10:21).

      Alte heidnische Riten heute noch gepflegt

      ● Die Bibel berichtet von einer anhaltenden Dürre und einer schweren Hungersnot, die in der Gegend herrschten, die unter dem Namen Samaria bekannt war, und davon, daß Anbeter des heidnischen Gottes Baal die Aufmerksamkeit dieses Gottes der Landwirtschaft und der Fruchtbarkeit dadurch zu erregen suchten, daß sie anfingen, sich „zu schneiden, bis sie Blut über sich herabfließen ließen“ (1. Kö. 18:2, 28). Das mag eigenartig anmuten. Doch dasselbe geschieht heute, 2 800 Jahre später.

      Unter der Überschrift „Sie geißeln ihren Körper blutig „um eine gute Ernte zu erbitten“ beschreibt die italienische Zeitung „Corriere di Napoli“ einen besonderen Ritus, mit dem die Bewohner von Guardia Sanframondi, einer Landgemeinde in Italien, „die Jungfrau“ verehren. Die ersten Akteure sind „Männer, die eine Kapuze tragen und die ihre Brust so lange mit einer ... Kette schlagen, bis sie bluten“. Danach kommen andere, die für denselben Zweck „Ruten mit spitzen Dornen“ verwenden. Während sich die Leute schlagen und während sie bluten, bitten sie um den „Schutz der Madonna“ in der Hoffnung, eine gute Ernte zu haben.

      Der Apostel Paulus sprach von eigenwilligen Kulthandlungen „bei Selbstverachtung und schonungsloser Härte gegen den Leib“ und zeigte, daß sie keine echte Gottergebenheit bewirken. Der wahre Gott verlangt keine Selbstpeinigung, bevor er jemandem Aufmerksamkeit schenkt (Kol. 2:23, gemäß der katholischen Übersetzung von Kürzinger).

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