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Rettung für deine Angehörigen wie auch für deinen NächstenDer Wachtturm 1959 | 1. Dezember
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Komiteezusammenkünften und Felddienst so beschäftigt sind, daß sie keine Zeit in ihrer Familie zubringen können. Sie mögen leichthin sagen: „Ich verstehe, daß man sich um die Rettung der Seinen sehr bemühen soll. Ich liebe meine Frau und meine Angehörigen und möchte, daß sie und auch meine Nächsten errettet werden, aber meine dienstamtlichen Pflichten beschäftigen mich derart, daß ich für meine Familie kaum noch Zeit finde. Sie sind aber in der Wahrheit und beklagen sich nicht, daß ich nicht bei ihnen sein kann.“ Kommt es in Wirklichkeit nicht darauf an, daß wir alle Ansprüche, die auf unsere Zeit gemacht werden, in das richtige Gleichgewicht bringen? Auf dieser Waage sollte man den Interessen der eigenen Familie das richtige Gewicht geben. Bestimmt erwartet Jehova Gott von einem Manne nicht, daß er seine ganze Zeit der Tätigkeit für die Versammlung widmet, um seinen Brüdern und Nächsten behilflich zu sein, Rettung zu erlangen und dabei die Rettung seiner eigenen Hausgenossen vernachlässigt. Ein Mann ist in erster Linie für seine Frau und seine Kinder verantwortlich, wie der Apostel Paulus es erklärt: ‚Wenn jemand für seine eigenen Hausgenossen nicht sorgt, so ist er schlimmer als ein Ungläubiger.‘ — 1. Tim. 5:8, NW
23. Wofür muß ein Bruder in erster Linie sorgen, und worauf sollte er abzielen?
23 Somit ist es viel besser, wenn ein Bruder vor allem für die Rettung der Glieder seines eigenen Haushaltes sorgt. Rein materielle Fürsorge genügt aber nicht. Um die notwendigen Dinge zu beschaffen, müssen wir zuerst um das geistige Wohl besorgt sein, das zur Rettung führen wird. Wir alle möchten in Gottes neuer Welt leben. Seid um eine noch engere Gemeinschaft in der Familie besorgt! In der Furcht Jehovas müssen alle Familienglieder einander helfen, standhaft auf der rechten Seite zu bleiben. Die große Schlacht von Harmagedon rückt näher. Trachtet danach, daß die ganze Familie überlebe! Wenn du das tust, werden Glückseligkeit und Frieden das gesegnete Los deiner Hausgenossen sein.
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Rettung durch Überwindung des Stolzes der TraditionDer Wachtturm 1959 | 1. Dezember
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Rettung durch Überwindung des Stolzes der Tradition
„‚Geht nicht über das hinaus, was geschrieben steht‘, damit ihr euch nicht aufbläht, der eine zugunsten des einen gegen den anderen. Denn wer unterscheidet dich von einem anderen? In der Tat, was hast du, das du nicht empfingst? Wenn du es nun wirklich empfingst, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ — 1. Kor. 4:6, 7, NW.
1. Welche Gefahr für die Familie ist in weltlichen Traditionen zu erblicken?
DER auf der Tradition beruhende Stolz entspringt der Denkweise der alten Welt und muß ausgerottet werden, da er in Gottes neuer Welt keinen Platz hat. Auf diese oder jene Weise beeinflussen weltliche Traditionen sozusagen jede Familie. Oft sind sich die Menschen gar nicht bewußt, in welchem Maße ihr Denken von den eingewurzelten Überlieferungen und Bräuchen der Gemeinde, in der sie leben, abhängig ist. Die Rettung einer Familie verlangt, daß sich ihre Glieder der Gefahren bewußt werden, welche die Bräuche der alten Welt mit sich bringen. In diesem Artikel werden die Schranken, Spaltungen und die Entzweiung besprochen, die der Stolz der Tradition zwischen Familien, Gemeinden und nationalen Gruppen verursacht.
2. Führe einige der zum Stolz führenden Traditionen dieser Welt an und zeige, warum sie mit den Grundsätzen der neuen Welt in Widerspruch sind.
2 Zu den Traditionen, welche die Gedankenwelt tief beeinflussen und Spaltungen und Vorurteile verursachen, gehören der Nationalstolz, der Stolz auf die Rasse, Sippe, Hautfarbe oder Sprache, der Stolz auf Reichtum, der Kasten- und Familienstolz wie auch der Stolz auf deren Leistungen, ferner der Klassen- oder Berufsstolz. Es gibt Familien, die auf ihre Vorfahren sehr stolz sind und sie verehren, ferner solche, die sich kriegerischer Heldentaten rühmen und stolz sind auf die Traditionen, die sie von ihren Vorfahren her kennen, sowie auf das hohe Alter ihrer kirchlichen Überlieferungen. Es besteht keine Frage, daß diese Traditionen, durch welche einzelne oder Gruppen von Menschen voneinander getrennt gehalten werden, zu dem göttlichen Grundsatz der Einheit in Widerspruch stehen. Niemand kann an diesen Überlieferungen und Vorurteilen festhalten und dabei ein Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft sein.
HALTET EUCH VON DIESEN DINGEN FERN
3. Worauf beruht der Stolz der Tradition? Weshalb beeinträchtigt er die christliche Gemeinschaft und den christlichen Dienst?
3 Laßt uns nun sehen, welche Auswirkungen einige dieser weltlichen Traditionen auf die Menschheit gehabt haben. Klassenunterschiede gibt es sozusagen in allen Nationen. Sie mögen auf Besitztümern, Leistungen, Adelstiteln, beruflichen oder intellektuellen Kenntnissen beruhen. Familien, die von solch privilegierten Gruppen abstammen, wähnen, anderen Menschen überlegen zu sein, und so werden sie hochmütig, anmaßend, und sie denken, sie seien besser als andere. Diese Denkweise widerspricht bestimmt den Lehren Christi Jesu. Der Apostel Paulus verurteilte die weltliche Denkweise der Menschen, die „anmaßend, hochmütig … aufgeblasen durch Einbildung“ sind. (2. Tim. 3:1-7, NW) „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte.“ (1. Pet. 5:5, NW) Wer eine solche Einstellung hat, kann seinen Nächsten nicht wirklich zur Rettung verhelfen, denn sie wird ihn daran hindern, mit ihnen brüderliche Gemeinschaft zu pflegen. Daher sollten alle Demut suchen, wie Gottes Wort es sagt: „Hochmut wird den Erdenmenschen erniedrigen; wer aber demütigen Geistes ist, wird Ehre erlangen.“ — Spr. 29:23, NW.
4. Warum ist der Nationalstolz hochgezüchtet worden, und weshalb gibt es dafür keinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft?
4 Eine weitere Tradition, die in der Denkweise der Menschen der alten Welt eine Hauptrolle spielt, ist Nationalstolz. Sorgfältig wird er vom politischen Staat und an dessen Bildungsstätten und auch durch seine kirchlichen Autoritäten hochgezüchtet. Das ist eine jahrhundertealte Praktik, die von politischen Führen angewandt wird, um alle Volksklassen zu versklaven und sie an den politischen Staat zu fesseln. Man lehrt die Menschen, ihre eigene Nation sei anders, ihr Volk sei anderen Völkern überlegen. Deutschland zur Hitlerzeit ist ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit davon, wie eine ganze Generation mit der Idee erfüllt wurde, sie sei die ‚Herrenrasse‘, die dazu bestimmt sei, über das Leben anderer Gewalt zu haben und sie zu beherrschen. Das war kein neuer Gedanke, denn die Römer, die Angelsachsen und andere waren schon dem gleichen Muster gefolgt. Die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft müssen fähig sein, über diese Scheinherrlichkeit hinauszublicken. Sie ist das Werk des Teufels, und „er ist ein Lügner“. Gottes inspiriertes Wort sagt: „Er brachte durch e i n e n Menschen jede Nation (der Menschen) ins Dasein, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohne.“ (Apg. 17:26, NW) Ferner: „‚Geht nicht über das hinaus, was geschrieben steht‘, damit ihr euch nicht aufbläht … Denn wer unterscheidet dich von einem anderen?“ (1. Kor. 4:6, 7, NW) Diese göttlichen Grundsätze zeigen uns, daß es in der Neuen-Welt-Gesellschaft keinen Platz für Nationalstolz gibt. Daß die Menschen ohne diese unkluge Spaltung, wie sie in der alten Welt herrscht, einträchtig leben können, zeigte sich anläßlich des internationalen Kongresses der Zeugen Jehovas, der unter dem Leitwort „Göttlicher Wille“ im Jahre 1958 in der Stadt New York stattfand, als 253 922 Menschen von 123 Nationen in christlichem Frieden und in Einheit beisammen waren.
5, 6. Wie wird in der Resolution der Zeugen Jehovas der Nationalstolz verurteilt, und was muß getan werden, wenn man Gottes Anerkennung erlangen möchte?
5 Diese gewaltige internationale Versammlung faßte gemeinsam eine Resolution, welche man der Welt bekanntgab, indem man über 70 000 000 Exemplare verteilte. Unter anderem wurde in dieser Resolution folgendes erklärt: „… daß wir zufolge dieser gemeinsamen Abstammung von Noah … eine einzige Menschheitsfamilie, ein einziges Menschengeschlecht, sind, für die Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus eine Vorkehrung getroffen hat, die zu ihrem ewigen Leben und Glück in der sich nun nähernden neuen Welt Gottes führen wird … Daß … gemäß den Worten der Heiligen Schrift, Satan, der Teufel, als der unsichtbare Gott herrscht; und indem unter ihm und seinen Dämonen die Menschheit in verschiedene Nationen von verschiedener Sprache gespalten wurde, ist die Einheit des Menschengeschlechts zerstört und die Menschheitsfamilie in die heutige gefährliche Lage gebracht worden.“
6 Die große Familie der Neuen-Welt-Gesellschaft, die diese Resolution annahm, hat den Nationalstolz überwunden. Alle Familien, die Gottes Anerkennung gewinnen möchten, müssen ebenfalls den traditionellen Nationalstolz aufgeben und ihre Abhängigkeit von Gott erkennen, der von ihnen verlangt, daß sie wie Brüder beisammen wohnen.
7. Welche Haltung sollten Christen gegenüber anderen Sprachen einnehmen?
7 Eine weitere Entwicklung zugunsten dieser satanischen Schranke der Unterschiede, die die Menschen unter sich machen, ist in dem Vorurteil und der Parteilichkeit zu erblicken, die gegenüber Gruppen von anderen Sprachen, einer anderen Hautfarbe und Rasse offenbar werden. Der Stolz auf die eigene Sprache hält manchmal die Leute davon ab, sich ungehemmt unter andere zu mischen; doch Christen müssen alle Menschen mit der Botschaft zu erreichen suchen. Wenn das nicht geschieht, wird der ihnen von Gott gegebene Auftrag, ‚alle Nationen zu lehren‘, nicht erfüllt. Jede Person, die in Gottes neuer Welt zu leben wünscht, sollte den ernsten Wunsch hegen, sich mit ihren Nächsten freimütig unterhalten zu können. Manchmal besteht eine Abneigung, sich anzustrengen, die Landessprache zu erlernen.
8. Wie können rassische und gesellschaftliche Bräuche zu einer unbiblischen Handlungsweise führen?
8 Dann gibt es Gruppen, die ihre rassischen Bräuche, Überlieferungen und Praktiken über die christlichen Grundsätze stellen. Dies trifft besonders auf Bräuche der Geselligkeit zu. Es gibt Personen, die lieber Leuten von der eigenen Rasse oder den Verwandten Gastfreundschaft erweisen und mit ihnen Umgang pflegen als mit ihren Brüdern in der Neuen-Welt-Gesellschaft. Bisweilen ermuntern Eltern ihre Kinder, sich eher mit Personen ihrer eigenen Rasse und Sprachgruppe zu verbinden und solche zu heiraten, als sich mit ihren christlichen Brüdern zu verbinden, obwohl das zu dem Schrifttext: ‚Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen‘, in Widerspruch steht. — 2. Kor. 6:14, NW.
9. (a) Weshalb sind alle Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, vor Gott gleich? (b) Welche menschliche Anordnung wird Jehovas Organisation anerkennen und warum?
9 Die Hautfarbe ist etwas anderes, worauf rein menschliche Tradition ein System künstlicher Schranken zwischen Mensch und Mensch aufgebaut hat. Ursprünglich stammten alle Menschen von demselben Ahnen ab, und sie haben somit dieselben fundamentalen Fähigkeiten. Alle müssen den einen wahren Gott anerkennen und ihn anbeten und müssen den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Erretter annehmen. Die Menschen machen heute Unterschiede, und Gottes Volk muß ein Landesgesetz anerkennen, wenn es in gewissen Ländern mit Bezug auf Rasse oder Farbe eine Trennung verlangt. Aber innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es keine Unterschiede; und Brüdern gegenüber wegen ihrer Hautfarbe Parteilichkeit zu bekunden ist ungerechtfertigt. Jehova Gott verhält sich nicht so. „Mit Sicherheit erkenne ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern, daß ihm der Mensch aus jeder Nation, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, annehmbar ist.“ — Apg. 10:34, 35, NW.
10. Wieso ist Ahnenkult vor Gott verwerflich, und welche Schwierigkeiten ergeben sich, wenn jemand ihn aufgeben will?
10 Besonders in orientalischen Ländern ist Ahnenkult eine tiefwurzelnde Tradition. Verstorbene Ahnen sind die Götter. Man legt ihnen Speise hin, beobachtet komplizierte Riten und spricht Gebete zu ihnen. Es geht darum, den Familiennamen zu ehren; und alle lebenden Familienglieder interessieren sich für diese Sitte. Ältere Familienglieder, die lebenden „Ahnen“, die bald Götter werden sollen, benutzen diesen Kult als wertvolles Mittel, die jüngeren Glieder der Familie zu beherrschen und zu versklaven. Selbst Männer im mittleren Alter haben keine Autorität im Hause, bis ihre Eltern sterben. Die Ahnenverehrung ist auch eine feine Form des Eigenlobes. Der Anbeter ist ein Nachkomme der Ahnengötter und befindet sich daher auf dem Wege, selbst ein Gott zu werden. Diese Glaubensansicht trennt einen Menschen von seinen Nächsten. Auch findet jemand, der über diese Dinge Licht erhält, es äußerst schwierig, mit der Familientradition zu brechen, die mit geselligen, traditionellen, religiösen und wirtschaftlichen Bräuchen zusammenhängt. Der Gedanke an eine Änderung wird mit Verachtung und Furcht betrachtet, und so verschließt man den Sinn vor jedem Wechsel oder Fortschritt. Die Familie, die Fortschritte machen und in die Neue-Welt-Gesellschaft hineingelangen möchte, muß bereit sein, Ahnenkult oder Familienverehrung aufzugeben.
11. Aus welchen Gründen verurteilte Jesus die religiösen Überlieferungen, und was für Beispiele werden angeführt?
11 Eine weitere tiefverwurzelte menschliche Überlieferung ist auch die Ehrfurcht vor religiösem Alter. Die Moslems, die römisch-katholischen, die Buddhisten, Konfuzianer und Hindus haben eine heilige Scheu vor ihren Ahnen, vor den Werken und Reden, die wohl aus dem grauen Altertum stammen, aber dem Worte Gottes widersprechen. Diese menschlichen Traditionen verblenden ihren Sinn, so daß sie nicht weiter nachforschen. Katholiken und Protestanten stellen ihre überlieferten Glaubensbekenntnisse und Ansichten dem Worte Gottes voran. Die Juden betrachten den Talmud mit seiner Menge menschlicher Vernunftschlüsse als wertvoller als die inspirierten Hebräischen Schriften. Für sie ist die Schrift im Vergleich zum Talmud wie Wasser im Vergleich zu schwerem, rotem Wein. Alle Lehren dieser menschlichen, weltlichen Traditionen und Überlieferungen, ungeachtet wie alt sie sein mögen, führen ins Unglück. Jesus sagte: „Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? … ihr habt das Wort Gottes wegen eurer Überlieferung ungültig gemacht. Ihr Heuchler, trefflich hat Jesaja von euch prophezeit, wenn er sagte: ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich zollen sie mir fortwährend Respekt, da sie als Lehren Menschengebote lehren‘“ — Matth. 15:3-9, NW.
DIE WAHRHEIT STELLT DEN STOLZ DER TRADITION BLOSS
12. Wieso könnte der Stolz auf die gesellschaftliche Stellung die Annahme der Wahrheit verhindern?
12 Familien oder Einzelpersonen, die die Wahrheit des Wortes Jehovas annehmen, werden oft durch den Stolz der Tradition behindert. Zum Beispiel mag jemand ganz begeistert sein, wenn er das erste Mal etwas von Jehova Gott, von Christus, dem König, und von der neuen Welt der Gerechtigkeit hört. Das klingt ja wunderbar! Doch nun ergibt sich ein Problem: „Wie wird das die Stellung meiner Familie berühren? Wir gehören zu den hochgeachteten Familien in der Gemeinde. Statt Respekt und Ehre zu verlangen, mögen wir uns der Verachtung oder Verfolgung aussetzen. Die Wahrheit ist nicht beliebt.“ Was sollte der einzelne in dieser Lage tun? Sich durch menschliche Traditionen leiten lassen oder Gottes Wort annehmen und im Lichte desselben wandeln? Um Gottes Gunst zu gewinnen, ist es am besten, wenn wir ihm gehorchen.
13. Weshalb widerspricht eine gewisse Familientradition den Grundsätzen des Friedefürsten, wie diese in der Resolution des Jahres 1958 dargelegt worden sind?
13 Ein anderer mag überglücklich sein, zu erfahren, daß nach Gottes Vorhaben ein Tausendjahrreich weltweiten Friedens und des Glücks und mit ihm die Zeit der Auferstehung kommen soll. Nun entsteht für ihn aber ein Problem. In der großen Resolution, die Jehovas Zeugen in New York im Sommer 1958 annahmen, liest er unter anderem folgendes: „Daß wir, bildlich gesprochen, unsere Schwerter zu Pflugscharen und unsere Speere zu Winzermessern umgeschmiedet haben und daß wir, obwohl wir aus vielen Nationen stammen, nicht das Schwert gegeneinander erheben werden, weil wir als Christen Brüder und Glieder der e i n e n Familie Gottes sind; und daß wir auch nicht mehr lernen werden, gegeneinander Krieg zu führen, sondern in Frieden, Einheit und brüderlicher Liebe auf Gottes Wegen wandeln wollen.“ Nun sagt sich der Interessierte: „Aber in unserer Familie ist es Tradition — und darauf sind wir stolz —, daß jemand bei der Armee oder Marine ist. Unser Geschlecht hat die Fahne dieser Nation während mehrerer Generationen getragen. Meine Vorfahren haben in vielen berühmten Schlachten mitgekämpft.“ Dieser Stolz auf die Tradition steht in direktem Widerspruch zu den Grundsätzen des Friedefürsten. Der betreffende Interessierte wird zu wählen haben zwischen dem Stolz auf die Familientradition und dem Leben in der neuen Welt.
14. (a) Erkläre, woher die Wahrheit wirklich kommt, die Christus Jesus predigte und die seine treuen Nachfolger heute verkündigen. (b) Aus welchem Grunde unterhält die Gesellschaft ihr Hauptbüro in Amerika? Warum sollte deswegen niemand gegen die Wahrheit Vorurteile hegen?
14 Andere Personen, die stolz sind auf ihre althergebrachten Landestraditionen, sagen mit einer Miene der Überlegenheit hinsichtlich der Erforschung der Bibel und der Studien, die von der Watch Tower Bible and Tract Society [Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft] veröffentlicht werden: „Woher kommen diese Schriften? Aus den Vereinigten Staaten? Nun, diese Nation hat keine lange Vergangenheit. Wir haben in unserem Lande schon seit Jahrhunderten Bibelgelehrte gehabt. Was kann uns Amerika bloß lehren wollen?“ Solche Personen blicken verächtlich auf andere hinab, und ihre Haltung gleicht der jenes Mannes, der von der verachteten Stadt Nazareth sagte: „Kann denn von Nazareth irgend etwas Gutes kommen?“ (Joh. 1:46, NW) Die Botschaft von Jesus kam aber nicht von Nazareth, sondern von Jehova Gott. Ebenso kommt heute die Botschaft der Zeugen Jehovas nicht aus Amerika, sondern von Gott, dem Höchsten, und wird treuen Menschen von Jehova Gott durch die Wirksamkeit seines heiligen Geistes ausgerichtet. Die Wahrheit ist keine amerikanische Botschaft, obwohl aus Gründen der Zweckdienlichkeit und praktischen Durchführung des Werkes der Gesellschaft das Hauptbüro in New York, also in einem der heutigen Hauptzentren des Handels und Schiffsverkehrs, stationiert ist. Vernünftige Menschen sollten es nicht geschehen lassen, daß Voreingenommenheit aufgrund nationaler Tradition sie der Wahrheit des Wortes Gottes gegenüber blind macht, denn Jehovas Wahrheit ist in jedem Lande oder jeder Sprache dieselbe. Um die Wahrheit annehmen zu können, muß man solche Traditionen aufgeben.
15. Führe ein Beispiel dafür an, wie menschliche Tradition die Annahme der Wahrheit verhindert.
15 Ein Beispiel haben wir in dem Fall eines deutschen jüdischen Mannes, der in der Hitlerzeit mit Jehovas Zeugen im Konzentrationslager weilte. Er sagte von ihnen: „Ohne Zweifel sind sie prächtige Menschen. Ich sah, wie andere — z. B. katholische Priester, Rabbis, Protestanten — alle ihre Grundsätze aufgaben und wie Tiere lebten. Aber Jehovas Zeugen konnte man durch Zwang nicht veranlassen, ihren Glauben aufzugeben. Ich bewundere sie sehr. Bestimmt ist Gott mit ihnen. Ich aber habe meine Familie und meine Freunde. Durch Tradition und Bildung bin ich Jude und muß es bleiben. Ich werde ein stiller Unterstützer und Bewunderer sein, könnte aber niemals wirklich mit ihnen gehen.“ Hier haben wir ein Beispiel eines offenen Zugeständnisses, daß menschliche Traditionen und Rassenstolz einen Menschen davon zurückhalten, sich solchen anzuschließen, auf denen offensichtlich Jehovas Geist ruht.
WESHALB DER STOLZ MENSCHLICHER TRADITION ÜBERWUNDEN WERDEN MUSS
16. Unterbreite Schrifttexte und Gründe dafür, weshalb Gottes Volk menschliche Überlieferungen aufgeben muß.
16 Weil solche Traditionen nicht von Jehova, sondern von dieser Welt herrühren, darf Jehovas treues Volk nichts damit zu tun haben: „Sie sind kein Teil der Welt, ebenso wie ich kein Teil der Welt bin“, sagte der Herr Jesus. (Joh. 17:16, NW) Die Notwendigkeit, sich von weltlichen Bräuchen und
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