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  • Ein Samenkorn der Wahrheit in einem Kinderherzen
    Der Wachtturm 1963 | 15. September
    • Ein Samenkorn der Wahrheit in einem Kinderherzen

      AUF einer Kreisversammlung, die im vergangenen Jahr in Washington (D. C.) stattfand, berichtete eine Zeugin Jehovas folgendes Erlebnis: „Letztes Jahr rief mich eine Zeugin Jehovas aus Arlington an und fragte mich, ob ich bereit wäre, mit einer Studentin, die ein College in unserem Gebiet besucht, ein Bibelstudium durchzuführen. Selbstverständlich war ich gern dazu bereit. Die zwanzigjährige Studentin hatte, was die göttliche Wahrheit betraf, eine interessante Vorgeschichte. Sie hatte schon mit sieben Jahren zum erstenmal davon gehört. Sie war damals mit einer Hausangestellten aus der Nachbarschaft gut bekannt, durch die sie häufig mit Zeugen Jehovas zusammenkam. Als die Eltern von dem Interesse ihrer Tochter hörten, sorgten sie dafür, daß diese Verbindung unverzüglich abgebrochen wurde. Sie sandten sie auf eine katholische Mittelschule und später in ein katholisches College nach Virginia. Das Samenkorn der Wahrheit, das in das Herz der Siebenjährigen gepflanzt worden war, keimte jedoch weiter.

      Sie erinnerte sich an manches, was sie über Gottes Vorhaben gehört hatte. Die einzige, an die sie sich wenden konnte, war die Hausangestellte, die sie von ihrer Kindheit her kannte und die in New York lebte. Durch sie kam sie in Virginia sofort wieder mit den Zeugen in Verbindung. Sie wurde von einer Zeugin besucht, aber kurz danach wurde sie in das College in unserem Gebiet im Bundesdistrikt Columbia versetzt. Wegen der feindlichen Einstellung ihrer Eltern und Freunde studierten wir Gottes Wort heimlich. Nach fünf Monaten war sie fest entschlossen, ein Zeuge Jehovas zu werden.

      Sie hielt es jedoch für angebracht, die Eltern von ihrem Entschluß zu unterrichten. Doch da sie befürchtete, sie könnten sehr dagegen sein, bat sie mich, sie nach New York zu begleiten, um sie moralisch zu unterstützen.

      Wir kamen erwartungsvoll in New York an, waren aber nicht auf das gefaßt, was uns bevorstand. Als der Vater von ihrem Entschluß hörte, wurde er wütend, versetzte ihr einen Schlag, daß sie hinfiel, und drohte ihr, sie in eine Nervenheilanstalt zu bringen. Sie durfte das College nicht weiterbesuchen, sondern mußte nach Hause zurückkehren. Er verbot ihr jeden Umgang mit Zeugen Jehovas und ging sogar gegen mich gerichtlich vor, indem er mich beschuldigte, eine Minderjährige zu einem Vergehen verleitet zu haben. Da sie erst zwanzig war, stand sie noch unter elterlicher Gewalt. Als ich von ihr Abschied nahm, ermunterte ich sie, an dem Gelernten, das sie ja als die Wahrheit betrachte, festzuhalten. Wir versprachen einander, unsere Freundschaft zu erneuern, sobald sie einundzwanzig sei.

      Als sich der Vater nach seinem Wutanfall wieder beruhigt hatte, suchte er den Hausgeistlichen auf. Der Priester gab ihm den Rat, seiner Tochter mit Güte zu begegnen. Demzufolge war sie in der darauffolgenden Zeit ihrer Isolierung der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Angehörigen. Man schenkte ihr das neueste Modell eines Kabrioletts, bot ihr eine Europareise an usw. Da sie aus einer wohlhabenden New Yorker Familie stammt, war das alles möglich.

      Zu unserer Freude ließ sie sich aber von all dem nicht beeindrucken. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnete sie ihren Angehörigen, daß sie bei dem Entschluß, den sie vor sechs Monaten gefaßt habe, bleibe und nach wie vor Jehova dienen wolle. Damit beschwor sie wieder die Wut ihrer Eltern herauf. Sie jagten sie aus dem Haus und sagten ihr, sie wollten sie nie mehr sehen, ja sie existiere nicht mehr für sie. Im August erhielt ich wieder einen Anruf, durch den wir unsere Freundschaft erneuerten und als ich erfuhr, daß sie aus dem Elternhaus verstoßen worden sei, lud ich sie sofort ein, bei uns zu wohnen. Nun zieht sie jede Woche hinaus, um die gute Botschaft zu verkündigen und verfolgt freudig ihr neues Lebensziel. Es wird euch alle freuen zu hören, daß sie nun unsere Schwester geworden ist, denn sie hat heute ihre Hingabe an Jehova durch die Taufe symbolisiert.“

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1963 | 15. September
    • Fragen von Lesern

      ● Ist es richtig, zu sagen, der Ausdruck „königliche Priesterschaft“ beziehe sich nur auf die gesalbten Christen und der Ausdruck „allgemeines Priestertum“ sowohl auf den Überrest der gesalbten Christen wie auch auf die „große Volksmenge“ von Lobpreisern Jehovas? — V. K., USA.

      Die Lehre von einem „allgemeinen Priestertum“ ist eine Lehre, die in der Christenheit vertreten wird. Man nennt sie auch „das Priestertum aller Gläubigen“. „Das allgemeine Priestertum“ wird in Websters Third New International Dictionary (3. neuem internationalem Wörterbuch) wie folgt erklärt: „Eine Lehre der protestantischen christlichen Kirche; jeder einzelne habe unmittelbaren Zugang zu Gott, ohne einen kirchlichen Mittler, und jeder einzelne teile die Verantwortung, den anderen Gliedern der Glaubensgemeinschaft geistlich zu dienen.“ Der Ausdruck hat den grundlegenden Sinn, daß jeder Christ anderen von Gottes Wort und seinem Vorhaben predigen sollte und diese Verantwortung keiner „Geistlichkeits“-Klasse überlassen darf. The Interpreter’s Bible, ein englisches Bibelwerk, sagt: „Diese Lehre ist eher eine Erklärung der Verantwortung als des Rechts.“ (2. Band, S. 619) Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, daß sich jeder Christ für das Predigtwerk verantwortlich fühlen sollte, kann man sagen, daß der Grundsatz, auf den der Ausdruck „allgemeines Priestertum“ hinweist, auf alle Christen angewandt werden kann.

      Es wäre jedoch biblisch gesehen falsch, zu sagen, daß sowohl der gesalbte Überrest als auch die „große Volksmenge“ zum „allgemeinen Priestertum“ gehören. Warum? In der Christenheit glaubt man, daß „alle Christen vor Gott Priester“ seien. (Theology Today [Theologie von heute], Oktober 1958, S. 303) In Wirklichkeit lehrt die Heilige Schrift, daß jeder geistgezeugte Christ ein Priester ist. Gemäß der Bibel sind daher die Ausdrücke „Priester“ und „Priesterschaft“ oder „Priestertum“ nur auf die 144 000 Glieder der „heiligen“ oder „königlichen Priesterschaft“ anwendbar. — 1. Petr. 2:5, 9, 10, Alb; Offb. 14:1-4.

      Die Worte des Apostels Petrus über die Darbringung geistlicher „Opfer ..., die Gott durch Jesus Christus wohlgefällig sind“, beziehen sich besonders auf diese geistgesalbten oder geistgezeugten Christen der „heiligen Priesterschaft“. Seit dem Jahre 1931 hat sich jedoch eine „große Volksmenge“ schafähnlicher Anbeter Jehovas, aus allen Nationen und Sprachen, dem Überrest der „heiligen Priesterschaft“ angeschlossen. (Offb. 7:9-15) Obgleich ihre Glieder nicht zu dieser „heiligen Priesterschaft“ gehören, ist die „große Volksmenge“ derer, die eine Hoffnung auf Leben auf Erden haben, in Gottes Augen kostbar. Immer mehr von diesen schafähnlichen Anbetern schließen sich der priesterlichen Klasse an, und so füllt Jehova sein Haus mit Herrlichkeit. (Hagg. 2:7) Auf Grund dieser engen Verbindung mit dem priesterlichen Überrest hat die „große Volksmenge“ die gleichen Verpflichtungen in bezug auf die Verkündigung der herrlichen Eigenschaften Jehovas, wie sie der Überrest hat. Die „große Volksmenge“ nimmt in dieser Hinsicht ihre Gelegenheiten wahr. Durch die Mithilfe, die die „große Volksmenge“ dem Überrest der „königlichen Priesterschaft“ leistet, ist sie aber nicht mit der Klasse der Priester oder Leviten vergleichbar. Ihre Glieder können vielmehr mit den Nethinim und den Gibeonitern verglichen werden, die ergebene Mitarbeiter des Überrests der treuen Juden, der damaligen Zeugen Jehovas, waren. Die gegenbildlichen Nethinim und Gibeoniter haben sich dem priesterlichen Überrest in der Anbetung Jehovas als des einzigen Gottes angeschlossen. Sie stellen sich bereitwillig als Tempelgehilfen zur Verfügung, um den Überrest der „lebendigen Steine“ des geistigen Tempels zu unterstützen.

      Wir finden kein wirkliches „allgemeines Priestertum“ in der Christenheit. In der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas wird jedoch der Grundsatz, auf den dieser Ausdruck hinweist, erfolgreich angewandt. Auch verfügt die Neue-Welt-Gesellschaft über einen Überrest der „königlichen Priesterschaft“, die in der Tat von allgemeiner Art ist, weil jedes Glied der Klasse geistige Schlachtopfer, die Gott durch Jesus Christus wohlgefällig sind, darbringt. (1. Petr. 2:5) Die Heilige Schrift beschränkt die Verwendung der Begriffe Priester und Priesterschaft oder Priestertum auf die gesalbten Christen. Es ist somit biblisch richtig, zu sagen, daß das allgemeine Priestertum nur die geistgezeugten Christen einschließt.

  • Bekanntmachungen
    Der Wachtturm 1963 | 15. September
    • Bekanntmachungen

      PREDIGTDIENST

      Das Leben ist heute nicht mehr nur ein Kampf ums Dasein, sondern ein Wettkampf, bei dem es darum geht, materiell möglichst weit vorwärtszukommen. Die meisten wollen mindestens mit ihrem Nachbar Schritt halten. Lassen wir uns aber durch die scheinbaren Vorteile, die der Reichtum für die Gegenwart bietet, nicht täuschen, denn mit Geld kann man Gottes Schutz vor der kommenden Katastrophe von Harmagedon nicht erkaufen! (Hes. 7:19) Die göttliche Weisheit dagegen ist „besser als der Erwerb von Silber und ihr Ertrag sogar besser als Gold“. „Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und wer sie festhält, wird glücklich genannt.“ (Spr. 3:13-18, NW) Jehovas Zeugen beweisen durch Wort und Tat, daß sie diesen Reichtum allem voranstellen, und sie möchten auch ihren Mitmenschen helfen, ihn zu erwerben. Darum bieten sie ihnen im September die beiden Hilfsmittel zum Bibelstudium „Dein Wille geschehe auf Erden“ und „Gott bleibt wahrhaftig“ an. Sie geben sie zusammen mit zwei interessanten Broschüren gegen einen Beitrag von 4 DM (Schweiz 5 Fr.; Österreich S 26; Luxemburg 50 lfrs) ab.

      „WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM

      13. Oktober: Gestärkt durch Ermunterung. Seite 552.

      20. Oktober: Andere ermuntern. Seite 558.

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