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  • „Fürsten werden nach Recht herrschen“
    Der Wachtturm 1952 | 1. März
    • „Fürsten werden nach Recht herrschen“

      „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und Fürsten werden nach Recht herrschen.“ — Jes. 32:1, AS.

      1. Was sah Jehova hinsichtlich menschlicher Regierungen voraus, und was verhiess er also in Eden?

      JEHOVA Gott ist der Organisator der alleinigen Regierung der Gerechtigkeit für die Menschheit. Lange im voraus wusste er, dass all die Herrschaftssysteme, welche die Menschen über sich aufrichten würden, unvollkommen wären und sich ungerecht erweisen und versagen würden. Wie könnte man von unvollkommenen Menschen erwarten, dass sie der Menschheit eine Regierung absoluter Gerechtigkeit und des Rechts geben könnten, wo jede Parteilichkeit und Bedrückung ausgeschlossen wäre? Gott wusste, dass es ausser dem angeborenen Hang des Menschen zur Sünde und Ungerechtigkeit eine mächtige, übermenschliche Kraft gab, die auf die Menschen einen unsichtbaren Einfluss zur Ungerechtigkeit ausübte, nämlich Satan, den Teufel. Der Herr Jesus Christus nennt diesen Bösen den „Herrscher dieser Welt“. Er ist der Herrscher und auch „der Gott dieses Systems der Dinge“, und der Apostel Paulus bezeichnet ihn so. (Joh. 12:31; 16:11 und 2. Kor. 4:4, NW) Diese Tatsache ist eine weitere Ursache dafür gewesen, dass alle aus sündigen Menschen bestehenden Regierungen versagt haben, da sie sich als ungerecht und verderbt erwiesen. Voraussehend, wie sich die gesamte Menschenherrschaft in dieser Welt Satans, des Teufels, auswirken würde, machte Jehova Gott sein Vorhaben bekannt, ein Königreich makelloser Gerechtigkeit aufzurichten, das Gelingen haben wird. Seine Verheissung, die im Garten Eden gegeben wurde, gleich nachdem der Mensch in Sünde fiel, war in vollkommener Harmonie mit diesem Königreichsvorhaben. Der Same des Weibes, der damals verheissen wurde, sollte in dieser königlichen Regierung der König sein, und als solcher sollte er den Kopf der grossen Schlange, Satans, des Teufels, zermalmen. — 1. Mose 3:15.

      2. Was wird in Jesaja 32:1 angekündigt, und wer ist der dort erwähnte König?

      2 „Siehe! ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und Fürsten werden nach Recht herrschen.“ (Jes. 32:1, AÜ) Mit diesen aufmunternden Worten, die Jehova Gott durch seinen Propheten Jesaja sprach, kündigte er die kommende gerechte Regierung für die ganze Menschheit, für die ganze Erde an. Zur Zeit Jesajas hatte er geoffenbart, dass dieser König der Gerechtigkeit ein königlicher Nachkomme Davids, des Königs von Jerusalem, sein sollte. Früher hatte Gott, der Höchste, durch denselben Propheten kundgetan, dass er von einer Jungfrau geboren werde und Thronfolger des Königs David sei: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht [Recht, ZB] und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.“ (Jes. 7:14; 9:6, 7) Diese begeisternden Worte erfüllten sich in Jesus Christus. Durch Jehovas Wundertat wurde er in der Heimatstadt des Königs David, in Bethlehem-Juda, von einer Jungfrau geboren, und er bewies sein Recht auf das Königreich, indem er in Treue gegen Jehova Gott, den Urheber und Gründer des ewigen Königreiches, starb. Es besteht absolut keine Frage darüber, wer der König ist, der in Gerechtigkeit regieren wird. Aber die Frage ist oft aufgestiegen, wer jene „Fürsten“ seien, die gemäss der Verheissung zur gleichen Zeit mit ihm nach Recht herrschen sollen. Offenbar ist gemäss göttlicher Fügung nun die Gelegenheit gekommen, diese Frage zu beantworten.

      IHRE IDENTIFIZIERUNG

      3. Auf welche Zeitperiode pflegte man Jesaja 32:1 anzuwenden? Weshalb?

      3 Dieser Text „und Fürsten werden nach Recht herrschen“ ist lange Zeit mit dem Text von Psalm 45:16 verbunden worden, welcher lautet: „An deiner Väter Statt werden deine Söhne [Kinder, KJ] sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde.“ (Fussn.) Man hat lange Zeit verstanden, dass jene, die gemäss diesem Text zu Fürsten gemacht werden sollen, die treuen Zeugen des Altertums vor Christus seien, welche die Kinder Christi, des Königs, werden sollen, indem sie aus den Toten auferstehen. Dann sollten sie als Fürsten über die übrige Menschheit eingesetzt werden und als sichtbare Vertreter des himmlischen Königreiches Christi Jesu amten. (Die Harfe Gottes [1922], Abschn. 556) Weil in Jesaja 32:1 Fürsten erwähnt und mit dem König der neuen Welt in Zusammenhang gebracht werden, wurde angenommen, dass diese Fürsten die gleichen seien wie die in Psalm 45:16 erwähnten. Somit wurde der Vers, Jesaja 32:1, auf die Tausendjahrherrschaft Christi Jesu angewandt, die der Schlacht von Harmagedon folgt. Indes ist seit dem Jahre 1947 in den Spalten des Wachtturms der Text von Jesaja 32:1 nicht zitiert und auf diese Weise angewandt worden.

      4. Muss die Erfüllung von Jesaja 32:1 bis nach Beginn von Harmagedon oder bis zum Beginn der irdischen Auferstehung hinausgeschoben werden? Warum antwortest du so?

      4 Beachtet bitte, dass Jesaja nicht sagt, diese Fürsten unter dem König der Gerechtigkeit seien seine Kinder oder beschränkten sich auf seine Kinder, wie dies der Text in Psalm 45:16 tut. Demzufolge braucht die Prophezeiung Jesajas nicht notwendigerweise auf jene beschränkt zu sein, welche Kinder Christi Jesu, des „Ewigvaters“, werden und welche als Kinder dieses königlichen Vaters, kraft ihrer Abstammung von einem königlichen Herrscher, berechtigt sind, Fürsten zu werden. Auch braucht die Erfüllung der Prophezeiung nicht bis in die Zeit nach der Schlacht von Harmagedon hinausgeschoben zu werden, wenn die Organisation des Teufels und deren Herrscher und Fürsten von der Erde vertilgt sind, noch bis zur Auferstehung der treuen Zeugen der alten Zeit wie Abel, Abraham, Mose und David.

      5. Was sagt Jesaja in Kapitel 32, Vers 2, von den Fürsten?

      5 Beachtet ferner, was Jesaja über die Fürsten im nächsten Verse sagt. Nach der Elberfelder Übersetzung heisst es in Jesaja 32:2: „Und ein Mann wird sein wie ein Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm, wie Wasserbäche [Ströme, AS] in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem Lande.“ Wer der hier erwähnte Mann sei, ist lange eine Frage der Auslegung gewesen. Jetzt aber wird verstanden, dass es der hebräische Ausdruck ist für „ein jeder“ oder „ein jeglicher“, und deshalb geben ihn moderne Übersetzer so wieder. Gemäss der Zürcher Bibel lautet er: „Und Fürsten werden nach dem Rechte regieren. Und ein jeder wird sein wie ein Zufluchtsort vor dem Sturm und wie ein Obdach vor dem Wetter, wie Wasserbäche an dürrem Ort und wie Schatten eines mächtigen Felsens in lechzendem Lande.“ (Jes. 32:1, 2, ZB; ebenso Crampon und Bover-Cantera) Ähnlich lautet Moffatt (engl.): „Mit Fürsten, die redlich regieren, jeder gleich einem Obdach vor einem Sturm“ usw. Und nach Rotherhams Emphasised Bible: „Ja, auch Fürsten werden die Herrschaft in Unparteilichkeit ausüben. So soll ein jeder wie ein Bergungsort werden vor dem Winde und ein Obdach vor dem Sturm, wie Wasserkanäle an dürrem Orte, wie der Schatten eines massiven Kliffs in schmachtendem Lande.“ — Auch Luther.

      6. Wann bedürfen wir des Schutzes vor Dingen, wie Jesaja 32:2 sie beschreibt, und an wen müssen wir uns wenden, um solchen Schutz zu erhalten?

      6 Im messianischen Millennium, wann Satan und alle seine Dämonen gebunden und im Abgrund sein werden, und wann seine sichtbare Organisation in Asche liegen wird, wird die Menschheit nicht des Schutzes vor solchen Dingen bedürfen, wie sie Jesaja hier bildlich beschreibt. Jetzt, in dieser gefahrvollen „Zeit des Endes“ der bösen Welt Satans, bedürfen wir dringend solchen Schutzes, weil wir ihn nicht von den offiziellen Kreisen der Organisation Satans erhalten. Jetzt ist die Zeit, da heftige Winde falscher Lehren und verdrehter Propaganda wehen, die nicht nur Unmündige wie in einer Wiege zu schaukeln vermögen, sondern mächtig genug sind, vollerwachsene Männer oder Frauen umzuwerfen. Jetzt ist die Zeit, da die grossen Stürme heisser und kalter Kriege der weltlichen Nationen und auch die Angriffe der sichtbaren Heere des Teufels wider das treue Volk Gottes Jehovas toben. Jetzt ist die Zeit, da wir uns in einem weltlichen Lande vorfinden, das ausgetrocknet ist durch geistige Dürre, und da wir dringend der Wasserströme der lauteren theokratischen Wahrheit bedürfen, um unsern Durst nach Gottes offenbartem Wort zu stillen. Jetzt ist die Zeit, da die herrschenden Elemente, die politischen, kommerziellen und religiösen, zu leuchten suchen wie die Sonne, um dieser dunkler werdenden Welt Licht zu spenden; aber mit drückender Hitze brennen sie auf die Menschheit nieder und mit dem Feuer der Verfolgung besonders auf Jehovas Zeugen. So bedürfen wir denn des grossen Felsens des Königreiches Gottes, damit er dazwischentrete und uns in schmachtendem Lande beschatte. Und da wir den ersehnten Schirm und Bergungsort, da wir Erfrischung und Schatten nicht vom herrschenden Element der Organisation des Teufels erhalten, müssen wir uns den offiziellen Dienern in Jehovas Organisation zuwenden. Er verheisst, dass sein König und jeder seiner Fürsten in dieser Zeit, da wir es brauchen, dieses so Begehrenswerte für uns sein werden. Sie werden dafür sorgen, dass wir das erlangen, was gerecht und recht ist.

      7. Wo üben der König und die Fürsten die Herrschaft aus, und um wen zu beschützen?

      7 Der gerechte König und seine Fürsten werden die Herrschaft in dem Lande ausüben, was Jehovas theokratische Organisation veranschaulicht, und alle in oder unter dieser Organisation werden die Segnungen ihrer gerechten und rechten Herrschaft erhalten, nicht aber jene, die draussen, in der Welt, bleiben.

      8. Zur Zeit welches Königs wurde die Prophezeiung gegeben, und bei der Bedrohung durch welche fremde Macht?

      8 Darum ist es jetzt, in „dieser Zeit des Endes“ vor Harmagedon, richtig, die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas (32:1, 2) zu erwarten. Es scheint, dass die Prophezeiung in der Zeit des Königs Hiskia zu Jerusalem, im achten Jahrhundert vor Christus, gegeben wurde. Zur Zeit Hiskias wurde die Welt vom assyrischen Reich, der zweiten Weltmacht gemäss der biblischen Geschichte, beherrscht und von ihren grausamen, habsüchtigen Angriffen bedroht. Zuerst führte diese Macht einen kalten Krieg furchterregender Propaganda und streute mächtige Lügen aus gegen das kleine Königreich Juda, über das der König Hiskia herrschte, der auf dem sinnbildlichen „Throne Jehovas“ auf dem Berg Zion sass. Es war für Hiskia sehr verlockend, südwärts zu blicken und nach Ägypten hinabzugehen, um durch dessen Wagen und Reiter Hilfe zu erlangen, aber er tat es nicht. Es zu tun, hätte Misstrauen gegenüber Jehova, dem grossen Urheber der Errettung, und ein Verfehlen, seine Hilfe zu suchen, bedeutet. Nun aber entwickelte sich der Krieg zu einem heissen Krieg, und der assyrische Herrscher, König Sanherib, fiel in das Gebiet Judas ein, bemächtigte sich vieler seiner Städte und belagerte andere. Während Sanherib Lachis, das etwa fünfzig Kilometer südwestlich von Jerusalem lag, belagerte, sandte er eine Botschaft nach Jerusalem, beschimpfte darin Jehova Gott und verlangte die bedingungslose Übergabe der Stadt. Jehova stärkte Hiskia durch seinen Propheten Jesaja, damit er diese ruchlose Forderung zurückwies. Da es Sanherib nicht gelang, Lachis einzunehmen, rückte er näher an Jerusalem heran und belagerte Libna, kaum vierzig Kilometer davon entfernt, und wiederum stellte er Hiskia eine anmassende Forderung und suchte Jehovas Rettermacht gering darzustellen.

      9. Wie hörte dann Assyrien auf, eine Bedrohung Judas zu sein?

      9 Darauf bot Jehova durch seinen Propheten Jesaja dem prahlerischen, lästernden assyrischen Angreifer Trotz und sagte dessen schimpfliche Niederlage und die Befreiung Jerusalems, der Stadt, auf die Jehova seinen Namen gelegt hatte, voraus. Jesaja selbst beschreibt uns das, was folgte, mit den Worten: „Und ein Engel Jehovas zog aus und schlug in dem Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man des Morgens früh aufstand, siehe, da waren sie allesamt Leichname. Und Sanherib, der König von Assyrien, brach auf, und er zog fort und kehrte zurück und blieb in Ninive. Und es geschah, als er sich im Hause Nisroks, seines Gottes, niederbeugte, da erschlugen ihn Adrammelek und Scharezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; und sie entrannen in das Land Ararat.“ (Jes. 37:36-38; 2. Kön. 19:8-37) Nach diesem bedrohte der Assyrer nie wieder das Königreich Juda.

      10. Wen veranschaulichte Hiskia und wen Sanherib?

      10 Der Apostel Paulus sagt uns, dass die Dinge, die jenen gemäss der alten jüdischen Geschichte widerfuhren, Vorbilder oder warnende Beispiele seien für uns, die wir in der Zeit des Endes der alten Systeme der Dinge leben. Hiskia stellt zur Zeit dieser Bedrohung der Stadt Jerusalem und ihrer Befreiung Christus Jesus dar, der mit Jehova auf seinem himmlischen Throne und zu seiner Rechten sitzt. (1. Kor. 10:6, 11, NW) Der assyrische Angreifer, König Sanherib, stellt den dar, der Jehova Gott schmäht und sich Christus Jesus widersetzt, nämlich Satan, den Teufel, den „Gott dieses Systems der Dinge“. Wenn also in den Versen von Jesaja 32:1, 2 an den König Hiskia gedacht worden ist, so hätte er nur als Vorbild gedient, und die Verse erfüllten sich an ihm nur in bildlichem Sinne und teilweise.

      11. In wessen Tagen tritt die vollständige Erfüllung der Prophezeiung ein, und wie beschreibt Jesaja 31:5-9 dies?

      11 Die vollständige Erfüllung kommt in den Tagen des grösseren Hiskia, Christi Jesu, wenn der grössere Assyrer, Satan, der Teufel, Jehovas sichtbare Organisation auf Erden bedroht und über seine Allmacht lästert. Um jenen, die sich in diesen Tagen der Spannung an seine theokratische Organisation klammern, starken Trost zu geben, sagt Jehova Gott im vorangehenden Kapitel und dessen Schlussversen zu uns: „Gleich schwirrenden [schwebenden, ZB] Vögeln, also wird Jehova der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und erretten, schonen und befreien. — Kehret um, Kinder Israel, zu dem, von welchem ihr so weit abgewichen seid! Denn an jenem Tage werden sie verabscheuen, ein jeder seine Götzen von Silber und seine Götzen von Gold, die eure Hände euch gemacht haben zur Sünde. Und Assyrien [der Assyrer, AS] wird fallen durch ein Schwert, nicht eines Mannes; und ein Schwert, nicht eines Menschen, wird es [ihn] verzehren. Und es [er] wird vor dem Schwerte fliehen, und seine Jünglinge werden fronpflichtig werden. Und sein Fels [sein schützender Gott] wird vor Schrecken entweichen, und seine Fürsten werden vor dem Panier verzagen, spricht Jehova, der sein Feuer in Zion und seinen Ofen in Jerusalem hat.“ — Jes. 31:5-9.

      WANN ANWENDBAR UND WIE

      12. Warum spricht nichts dagegen, den Text von Jesaja 32:1 jetzt, seit 1914 n. Chr., anzuwenden?

      12 Nach der Aufzeichnung dieser Worte, die sich nun ihrer vollständigen Erfüllung nähern, beginnt der Prophet Jesaja das nächste Kapitel wie folgt: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“ Keine Gründe können angeführt werden wider die Anwendung dieses Textes jetzt, in diesen Tagen, da der grössere Assyrer, Satan, wider Jehovas sichtbare Organisation, den Überrest des Samens des „Weibes“ Gottes, wütet. Das Jahr 1914 liegt nun volle siebenunddreissig Jahre hinter uns, und siehe, Jehovas gesalbter König regiert tatsächlich! Seit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ in jenem Jahre regiert er in Gerechtigkeit. Es ist nicht nötig, dass wir über die Schlacht von Harmagedon hinausblicken, um diesen Zug der Prophezeiung in Erfüllung gehen zu sehen. Er ist jetzt in Wirksamkeit. Weil der König nun rechtmässig regiert und dem Namen Jehovas Gerechtigkeit widerfahren lässt, stürmt und wütet der grössere Assyrer, Satan, der Teufel, in einem Kriege wider den treuen Überrest und dessen Gefährten guten Willens auf Erden. Wenn irgend jemand weiss, dass der König regiert, so ist es Satan, der Teufel, denn der König hat ihn im Kampf im Himmel besiegt und hat ihn und seine Dämonen hinaus- und auf Gottes Fussschemel, die Erde, unter die Füsse des regierenden Königs, hinabgeworfen. — Luk. 21:24; Off. 12:1-17, NW.

      13. Welche Frage erhebt sich denn hinsichtlich der erwähnten Fürsten?

      13 Wie verhält es sich denn mit dem andern Teil der Prophezeiung: „Und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen. Und jeder von ihnen wird sein wie ein Bergungsort vor dem Winde“? Wie könnte auch dies jetzt zutreffen, und wer sind diese Fürsten, die gerecht und zum Schutze des Volkes Jehovas herrschen sollen? Wir antworten gemäss der Schrift wie folgt:

      14, 15. (a) Wie heisst das mit „Fürst“ übersetzte Wort, und wen bezeichnet es? (b) Wie wird dieses Wort sonst noch übersetzt und angewandt?

      14 Das hebräische Wort, das hier mit „Fürsten“ übersetzt ist, ist sarím; die Einzahl davon ist sar (weiblich sarah). Wie im Wachtturm vom 1. Januar 1951 in dem Artikel „Die Neue-Welt-Gesellschaft beginnen“ (Abschnitt 14) dargelegt, bezeichnet dieses hebräische Wort sar nicht immer den Sohn eines Königs oder den Sohn eines politischen Fürsten, noch wird dieses Wort stets mit „Fürst“ übersetzt oder in der Heiligen Schrift mit dieser politischen Färbung gebraucht. Es bezeichnet den Ersten, den Obersten oder Vordersten in irgendeiner Klasse, das Haupt einer Gruppe oder Schar. Zum Beispiel: Das Wort sar kommt in den Hebräischen Schriften von 1. Mose bis Zephanja 419 Mal vor. In der Elberfelder Bibel ist es wie folgt wiedergegeben worden: 149mal mit Fürst, aber auch 215mal mit Oberster, 42mal mit Heeroberster, 2mal mit Kriegsoberster, 1mal mit Heerführer, 3mal mit Aufseher, 3mal mit Oberaufseher, 2mal mit Anführer, 2mal mit Fronvogt. So ist es denn öfter mit diesen andern Wörtern als mit Fürst wiedergegeben worden. In 1. Mose 21:22, 32 wird der militärische General des Philisterkönigs Heeroberster (sar) genannt. Der Beamte Pharaos, an den Joseph nach Ägypten verkauft wurde, wurde Oberster (sar) der Wache oder „Hofmeister“ genannt. (1. Mose 37:36, Schmoller; 39:1, 21-23) Pharaos Mundschenk und Bäcker, die zusammen mit Joseph eingesperrt waren, waren der oberste Mundschenk oder Oberste (sar) der Schenken und der oberste Bäcker oder Oberste (sar) der Bäcker. (1. Mose 40:2, 9, 16) Im Laufe der Zeit machte der Pharao Josephs Brüder zu Aufsehern oder Obersten (sarím) über das Vieh des Königs. — 1. Mose 47:6, Elb u. Al.

      15 Nach Josephs Tod setzte der neue Pharao Oberste der Fronen (Schmoller) oder Fronvögte (sarím) als Sklavenaufseher über die Hebräer. (2. Mose 1:11) Als die Israeliten in Palästina den Propheten Samuel baten, einen menschlichen König über sie zu setzen, warnte Samuel sie davor, dass ihr König Männer ausheben werde als Hauptleute (Al) oder Oberste (sarím) über Gruppen von tausend, hundert und fünfzig. Ihr erster König Saul machte seinen Cousin Abner zum Heerobersten (sar). Später machte er David zum Obersten (sar) über tausend Mann. — 1. Sam. 8:12; 14:50; 17:55; 18:13.

      16, 17. (a) Was zeigt, ob Israel schon v o r einem König Fürsten (sarím) hatte? (b) Und nachdem sein König gestürzt war?

      16 Man beachte indes folgendes: Schon ehe die Israeliten baten, dass ein menschlicher König über sie gesetzt werde, und ihn auch erhielten, hatten sie Männer, die Fürsten oder sarím genannt wurden. Draussen in der Wüste Sinai bestellte Mose auf den Rat seines Verwandten Jethro Oberste (sarím) über Gruppen von tausend, hundert und fünfzig, ja von zehn, damit sie als seine Richtergehilfen amteten. (2. Mose 18:21; 4. Mose 31:14, 48, 52, 54; 5. Mose 1:15) Mose wurde von Jehova Gott angewiesen, Heeroberste (sarím) über das Heer Israels zu setzen, um es zu führen. Und als Dathan und Abiram sich wider Mose in der Wüste auflehnten, beschuldigten sie ihn, er habe sich selbst zu einem Herrscher oder Fürsten über die Israeliten gemacht. — 5. Mose 20:9; 4. Mose 16:13, Elb u. KJ.

      17 Im Lande der Verheissung, als die Richter noch ihres Amtes walteten und als noch kein menschlicher König über Israel herrschte, hatte jeder der zwölf Stämme seine Fürsten. Wir lesen von „Fürsten in Issaschar“ in den Tagen des Richters Barak und der Debora; von Obersten oder „Fürsten von [der Stadt] Sukkoth“ zur Zeit des Richters Gideon und von Obersten oder „Fürsten Gileads“ zur Zeit des Richters Jephtha. (Richt. 5:15; 8:6 und 10:18 Elb u. van Ess) Es gab auch „Fürsten Judas“ und „Fürsten Sebulons“ und „Fürsten Naphtalis“, wie David später in Psalm 68:27 sagt. Auch nachdem das Königreich Israel in zwei Phasen, durch Assyrien und Babylon, gestürzt worden war und die Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehrten, um den Tempel Jehovas dort wieder aufzubauen, hatten sie Fürsten über sich, obwohl kein König aus Davids Geschlecht über sie regierte. Sowohl der Priester Esra wie der jüdische Landpfleger Nehemia erwähnen die Obersten (Fürsten, Al) und Vorsteher (alles sarím) über den wiederhergestellten Überrest der treuen Anbeter Jehovas. (Esra 9:1, 2, 14; Neh. 3:9-19; 4:16; 11:1; 12:31, 32) Doch beachte man ferner folgende Tatsache: Es gab auch Oberste (sarím) der Priester und Leviten, gleichwie es in den Tagen des Königreiches einen Anführer oder „Obersten der Leviten“ (SB) und priesterliche „Oberste [Regenten, KJ] des Heiligtums und Oberste [Regenten, KJ] des Hauses Gottes“ gegeben hatte. — Esra 8:24, 29; 10:5; 1. Chron. 15:22; 24:5.

      18. War also ein König nötig, um sarím zu haben? Hatten diese alle politische Stellungen inne?

      18 So sehen wir, dass unter dem theokratisch organisierten Volke Jehovas kein König regieren musste, damit es Fürsten oder sarím hatte. Auch waren diese nicht auf Regierungs-Oberste beschränkt, sondern sie wurden unter Männern ernannt, die mit militärischen Angelegenheiten, mit Rechtssachen und Dingen der Anbetung zu tun hatten. Jesaja, dessen Prophezeiung wir betrachten, benutzt das Wort sar 17 Mal und sagt uns, dass Christus Jesus der „Friedefürst“ genannt werden wird. — Jes. 9:6.

      19. Was also könnte unser regierender König jetzt auf Erden haben, und wo würden sie ihr Amt ausüben und welcherlei Dienst tun?

      19 Wenn wir das hebräische Wort sar in diesem Ausmasse seiner Bedeutung und dieser Verschiedenheit der Anwendung betrachten, können wir verstehen, wie der in Gerechtigkeit regierende himmlische König während dieser gefahrvollen Zeit seine sichtbaren Diener auf Erden haben kann und wie diese die Stellung einnehmen, die dem entspricht, was in Jesaja 32:1 als Stellung von Fürsten (sarím) erwähnt wird. Solch ein fürstliches Amt würden sie nicht innerhalb der politischen Systeme dieser Welt innehaben, denn, wenn sie auch in der Welt sind, sind sie doch kein Teil von der Welt. Noch würden sie irgendwelche kombinierte politisch-hierarchische Ämter innehaben, wie zum Beispiel die höhere Geistlichkeit des römisch-katholischen Religionssystems, so dass sie „Kirchenfürsten“ genannt werden. Der römisch-katholische Kult ist ein Teil von dieser Welt und begeht geistigen Ehebruch mit den politischen und kommerziellen Herrschern dieser Welt. Jene aber, die in offiziellen Stellungen auf Erden unter Jehovas König der Gerechtigkeit dienen, tun dies innerhalb der theokratischen Organisation. Sie vertreten ausschliesslich Gottes Königreich, und in diesem Dienst verwalten sie einzig und allein die Interessen seines Königreiches, was in der Tat ein fürstlicher Dienst ist!

      IN DER ZEIT DER WIEDERHERSTELLUNG

      20. (a) Hat der König, seitdem er zu herrschen begann, seine sarím gehabt, die auf Erden nach Recht herrschten? (b) Warum werden sie nicht „Fürsten“ genannt?

      20 Sollen wir aus dem Umstand, dass Christus Jesus zur Zeit der Geburt des Königreiches im Jahre 1914 zu regieren begonnen hat, folgern, dass seine Fürsten seither in Gerechtigkeit sichtbar auf Erden geherrscht haben? Jawohl, doch vom Jahre 1919 an. Nun gut, weshalb finden wir denn nicht, dass Männer in der sichtbaren Organisation Jehovas als „Fürsten“ bezeichnet werden? Weil dieser Ausdruck in dieser Welt einen politischen Anstrich hat. Im Originalhebräischen der Bibel hat das Wort einen umfassenderen Sinn und kann auf verschiedene Dienstposten angewandt werden, in denen ein Mann Gottes als Anführer, Oberster oder Vorderster einer Abteilung des Dienstes oder einer Gruppe oder Klasse dient. In dieser Welt hat das Wort „Fürst“ einen etwas pompösen Klang, so dass es zu sehr aus seinen richtigen Proportionen heraussticht. Im hebräischen Text aber bedeutet das Wort nicht bloss Erhabenheit der Stellung einer Person, sondern auch schwere Verantwortlichkeit und harte Arbeit, um sie zu erfüllen. Beachtet nun, wie Gottes Wort vorausgesagt hat, dass treue christliche Zeugen Jehovas in solch verantwortungsvolle Stellungen hinsichtlich seines Königreiches gesetzt würden, und wie er dieses Wort erfüllt hat.

      21. Wann sollte er Menschen in solche Stellungen einsetzen gemäss Gottes Prophezeiung?

      21 Gott sagte voraus, dass er dies in der Zeit tun werde, da er den treuen Überrest seines Volkes zu den Vorrechten seiner theokratischen Organisation wiederherstelle. Es ist beachtenswert, dass zur Zeit, da Jehovas gesalbter König, Christus Jesus, sich das erste Mal öffentlich seinem auserwählten Volke darstellte, es für dieses eine Zeit der Wiederherstellung war. Darum ging Jesus durch das Land Palästina und predigte: „Bereuet, denn das Königreich der Himmel hat sich genähert.“ Wo keine Reue vorhanden war, gab es für die unbussfertigen Juden keine Wiederherstellung. Das war auch der Grund, warum er in der Synagoge zu Nazareth die Prophezeiung Jesajas vorlas, die voraussagte, dass Jesus gesalbt wurde, „um Freilassung zu predigen den Gefangenen und Wiederherstellung des Gesichts den Blinden, um die Zerschlagenen unter Freilassung wegzusenden“. (Matth. 4:17 und Luk. 4:18, NW) Nur ein Überrest der Juden glaubte, bereute seine Sünden wider Jehovas Bund völlig, und die Glieder desselben wurden von der babylonischen Knechtschaft befreit, die ihre abgefallenen religiösen Führer ihnen aufgezwungen hatten. Sie wurden in die christliche Freiheit hineingeführt und erhielten Dienstvorrechte in Jehovas freier theokratischer Organisation. Dasselbe ist der Fall beim zweiten Kommen Christi in seinem Königreich.

      22. In welcher Weise ist das von Christus geleitete Königreich eine Wiederherstellung? Was hat seine Aufrichtung für Jehovas Volk bedeutet?

      22 Das Königreich Christi Jesu ist selbst eine Wiederherstellung der Herrschaft Jehovas über die Erde durch seinen gesalbten König. Es ist auch sein Mittel zur Wiederherstellung aller Menschen, die in Gottes Gunst kommen und ewiglich unter seiner Universalherrschaft leben möchten. Daran denkend, wie Gott sein Vorbild-Königreich in Israel im Jahre 607 v. Chr. durch das babylonische Reich stürzen liess, erinnerte der Apostel Petrus daran, dass Jehova verheissen hatte, das Königreich mit einem König aus Davids Geschlecht wiederherzustellen. So sagte er denn im Tempel zu den Juden: „Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden, so dass Zeiten der Erquickung kommen von der Person Jehovas, und dass er den für euch bestimmten Christus aussende, Jesus, den zwar der Himmel aufbehalten muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit redete.“ (Apg. 3:19-21, NW) Demzufolge ist es seit der Aussendung Christi Jesu mit Königreichsmacht im Jahre 1914 für das Volk Jehovas auf Erden eine Zeit der Wiederherstellung gewesen. Nicht bloss eine Wiederherstellung verlorener Wahrheiten, nein, sondern auch eine Wiederherstellung der Königreichseinrichtung unter seinem Volke, eine Wiederherstellung der theokratischen Organisation, welche die universelle Souveränität Jehovas Gottes, des Königs der Ewigkeit, anerkennt und sich ihr unterwirft.

      23. Warum hat diese Wiederherstellung seit 1919 für sie stattgefunden?

      23 Warum sagen wir, dass diese Wiederherstellung für sein Volk auf Erden seit 1919 stattgefunden habe, wenn doch das Königreich im Jahre 1914 geboren wurde? Weil während des Ersten Weltkrieges, der 1914 begann, Jehovas gesalbte Überrestglieder auf Erden nicht das richtige Verständnis hatten. Sie waren immer noch befleckt mit babylonischen Dingen, und die theokratische Methode war unter ihnen nicht in Wirksamkeit. So gaben sie der Furcht Raum und liessen es geschehen, dass sich die herrschenden Elemente dieser Welt ungebührend in ihren Dienst einmischten, und so gerieten sie in die Knechtschaft Babylons und wurden aus Jehovas Organisation hinaus in die Verbannung getrieben. Im Jahre 1919 jedoch führte Jehova Gott um seines eigenen Namens willen ihre Befreiung herbei. Durch seinen Geist veranlasste er, dass sie sich in der Nachkriegszeit von neuem zum Königreichsdienste organisierten. Auf diese Weise machte er sie wieder zu seiner aktiven Organisation; und durch sein Wort und seinen Geist flösste er ihnen Mut und Unerschrockenheit für das Königreich und seinen König ein.

      24. Wie berührte dies ihre Augen, Ohren, Herzen und Zungen?

      24 Christus Jesus anerkannte seinen Überrest als einen „treuen und verständigen Sklaven“ und setzte diesen Sklaven als Klasse über seine ganze irdische Habe. Durch die theokratische Organisation führte Jehova sie dann von einer Wahrheit zur andern, indem er ihnen die Augen ihrer Herzen und die Ohren ihres Verständnisses öffnete, damit sie diese Wahrheiten sehen und hören. Da diese Wahrheiten sie lehrten, vernünftig zu sein und gesund zu urteilen, handelten sie nicht mehr unbesonnen oder voreilig, sich dadurch in Sünde stürzend, sondern gewannen wahre Erkenntnis und redeten mit Verständnis, mit einer Bestimmtheit des Glaubens und mit dem Mut der Überzeugung, indem sie nimmermehr aus Furcht und Unsicherheit stammelten. Geradeso wie der dritte Vers der Prophezeiung Jesajas vorausgesagt hatte, dass es sein werde, wenn der König in Gerechtigkeit regiert und seine Fürsten nach Recht herrschen, so kam es: „Die Augen der Sehenden werden nicht mehr geblendet sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerken. Das Herz der Voreiligen wird lernen zu urteilen (Erkenntnis erlangen, Elb), und die Zunge der Stammelnden wird gewandt sein, klar zu reden.“ — Matth. 24:45-47, NW; Jes. 32:3, 4, ZB; 29:18, 19; 35:3-6.

      25. Wegen welcher Personen, die zum Hindernis wurden, liess Gott sein Volk die Notwendigkeit theokratischer Organisierung sehen, und was verhiess er?

      25 Weil die Glieder dieser Klasse damit beschäftigt waren, allen Nationen die gute Botschaft zu predigen, dass Gottes Königreich im Jahre 1914 aufgerichtet worden sei, wütete der grössere Assyrer, Satan, der Teufel, der nun aus dem Himmel hinausgeworfen war, stürmisch wider sie. Durch Verfolgung und Gesetze, die in böser Absicht geschmiedet wurden, sowie durch die Macht diktatorischer und totalitärer Regierungen suchte er ihre Organisation zu sprengen. Unter dem Überrest wehten immer noch ehrgeizige Personen, die eher in offiziellen Stellungen glänzen als mit den Königreichsinteressen wirken wollten, und diese bedeuteten daher für das Königreichszeugnis ein Hindernis. Somit führte Gott die Glieder seines Volkes zu der Einsicht, dass um ihrer Sicherheit, ihrer Einheit und harmonischen Tätigkeit willen die theokratische Organisation unter ihnen wiederhergestellt werden müsse. Dies bedeutete, dass sie ihre Organisation mit Gott als dem grossen Herrscher weiterführen mussten, da er an der Spitze ist und alle Geschöpfe auf Erden ihm als dem höchsten Souverän untertan sind, statt dass sie eine weltliche Demokratie oder Volksherrschaft nachahmen dürften. Jehova hatte diese Reinigung seines Überrestes gesalbter Zeugen vorausgesagt, als er zu seiner Vorbild-Organisation vor alters sprach: „Ha! ich werde mich letzen an meinen Widersachern [ich will mir Genugtuung verschaffen von meinen Feinden, SB] und Rache nehmen an meinen Feinden. Und ich werde meine Hand gegen dich wenden, und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und hinwegschaffen all dein Blei [unedles Metall, Me]. Und ich werde deine Richter wiederherstellen wie zuerst und deine Räte [Ratgeber, Me] wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt.“ — Jes. 1:24-26.

  • Die theokratische Organisation wiederhergestellt
    Der Wachtturm 1952 | 1. März
    • Die theokratische Organisation wiederhergestellt

      1. Wie wurden — nach der Wiederherstellung des Überrests im Jahre 1919 — Richter wiederhergestellt wie zuerst und Ratgeber wie im Anfang?

      SO SOLLTE es eine Wiederherstellung der Richter geben wie zuerst, als Jehova König war in Israel, und eine Wiederherstellung der Ratgeber wie in ihrem theokratischen Anfang. Dies folgte auf die Wiederherstellung des treuen Überrests Jehovas im Jahre 1919, als dessen Glieder zurückkamen nach Zion, zur Kapitale Gottes, in der sein geliebter Sohn Jesus Christus seit 1914 regierte. Der König Jesus Christus amtete als Richter der Überrestglieder, um ihre Mängel und Flecken der Weltlichkeit zu enthüllen und sie zu reinigen und sie von dem bedrückenden Grossbabylon, der Weltorganisation Satans, zu befreien. Er amtete als ihr königlicher Ratgeber, indem er ihnen den Sinn des Wortes Gottes kundtat und so die Prophezeiung erfüllte: „Man nennt seinen Namen: Wunderbarer Rat [Ratgeber, Al].“ Unter der Leitung dieses himmlischen Auslegers prüfte der Überrest Gottes Wort sorgfältig und fand darin zu seiner Sicherheit ‚eine Menge Ratgeber‘. (Jes. 9:6, SB; Spr. 11:14; 15:22; 24:6) Jehova fegte durch den wiedergegebenen Richter Jesus Christus ihre Flecken, die sie durch Berührung mit Babylon empfangen hatten, hinweg. Gleich Gerichtsdienern sammelten des Richters Engel solche, die zum Hindernis wurden, sowie die Gesetzlosen und die Steine des Anstosses aus der Mitte des Überrests heraus. Der Richter offenbarte dem Überrest das Gericht Jehovas, des grossen Gesetzgebers, dass nämlich seine Organisation theokratisch, von Gott beherrscht ist, und dass die sichtbare Organisation seines Überrests auf Erden diesen Weg gehen muss.

      2. Jehova ging nicht rückwärts, wie z. B. welcher Ernenner von Richtern?

      2 Jehova Gott ging nicht etwa rückwärts, indem er gleich einem Reaktionär gehandelt und das umgestürzt hätte, was unter seinem Volk auf Erden wirklichen Fortschritt bedeutete. Er ist nicht wie der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wenn dieser zu Richtern des Obersten Gerichts des Landes solche ernennt, die keine aufrichtige Wertschätzung haben für die fortschrittlichen Entscheidungen früherer liberaler Richter. Durch diese Entscheidungen haben Jehovas Zeugen in der Vergangenheit Siege erlangt, aber die neuen Richter suchen diese durch reaktionäre Urteile zu untergraben. Nein, Jehova ist nicht wie jener höchste Exekutivbeamte, wenn er Richter und Schiedsrichter an Appellationsgerichten ernennt, welche selbst den Grund und Boden hassen, auf dem Jehovas Zeugen gehen, und welche die Gesetze des [amerikanischen] Kongresses in den Wind schlagen und sie umzustossen suchen, indem sie es ablehnen, Jehovas Predigern der guten Botschaft vom Königreich irgendwelche geziemende Vorteile, Entlastungen und Entschädigungen zu gewähren. Jehova hebt sein Wort, seine Verfassung, für uns nicht auf, obwohl sie vor neunzehnhundert Jahren mit der Vollendung der Heiligen Schrift, der Bibel, vollständig war. Nein, er unterstützt sie, und sein grosser Richter, Jesus Christus, hält sich daran, statt umzuschwenken, sich dagegen zu stellen und sie umzustossen. Jene, welche heute die Gerichte Gottes Jehovas verkündigen, müssen ebenso handeln. Demzufolge haben wir jene Art von Richtern und Ratgebern wie zuerst, in der Kindheit der christlichen Versammlung.

      3. Wovon also macht uns die Wiederherstellung theokratischer Herrschaft frei?

      3 Wenn wir mit Gottes Wort Schritt halten, so bedeutet dies Fortschritt. Von seinem Worte abzuweichen, bedeutet Reaktion, Rückschritt. Wir können dem Worte Gottes nie zuvorkommen. Jene, die ein Hindernis bilden für die theokratische Herrschaft, sind die Reaktionäre, denn sie suchen die Organisation des Volkes Gottes zurückzubringen zu den weltlichen Methoden, wodurch sie einst in Knechtschaft gehalten waren. Jehova Gott handelt fortschrittlich, wenn er seine Richter und Ratgeber seinem organisierten Volke wie in dessen Anfang, als Christus Jesus und seine Apostel zuerst unter ihm weilten, wiederherstellt. Die Wiederherstellung der theokratischen Herrschaft und theokratischer Vorkehrungen macht sie frei von babylonischem Rückschritt und wirkt zu ihrem Fortschritt im Verständnis und im Königreichsdienst.

      4, 5. Wann wurde diese Herrschaft unter uns völlig wiederhergestellt, und wie unterwarfen sich ihr die Gruppen?

      4 Die völlige Wiederherstellung zur theokratischen Einrichtung kam im Jahre 1938. Im Wachtturm vom 1. und 15. Juli 1938 veröffentlichte die Gesellschaft den Artikel „Organisation“ in zwei Teilen, um die theokratische Organisation zu erklären. Zeigend, wie sich ihr die Gruppen des Volkes Jehovas freiwillig unterzogen, wurde in Abschnitt 15, auf Seite 214, gesagt: „Nach und nach hat der Herr seinem Volke die wahre Bedeutung ‚seiner Organisation‘ offenbart, und nun geht aus der Schrift deutlich hervor, dass alle Diener in den verschiedenen Stellungen der Organisation des Überrests oder der Gesalbten des Volkes Gottes auf Erden befugterweise von der Gesellschaft als die sichtbaren Vertreter des Herrn im Tempel ernannt werden, und dass nicht jeder besonderen Gruppe die Verpflichtung obliegt, ihre Diener zu ernennen, wobei sie nach demokratischer Art für oder gegen sie stimmte. Die Gruppe des Volkes Gottes in London, England, hat vor einiger Zeit diese Sachlage erkannt und durch eine Resolution die Gesellschaft ersucht, Diener für die Gruppe zu ernennen. Demzufolge wurde in Befolgung der Schrift und im Einklang mit diesem Gesuch die Londoner Versammlung als eine Gruppe organisiert, die aus mehreren Teilgruppen besteht, und über alle Teilgruppen wurde ein Gruppendiener bestellt und ein Anführer oder Teilgruppendiener für jede der Teilgruppen, aus denen die Gruppe besteht. Die Gruppen Gross-Neuyork, Chicago und Los Angeles und weitere Gruppen sind so organisiert worden und werden jetzt so in ihrer Arbeit geleitet.“

      5 In jenem Abschnitt wurde dann angeregt, dass alle Gruppen der Zeugen Jehovas, welche dies als die rechte und schriftgemässe Vorkehrung ansähen, eine Resolution folgenden Wortlauts fassen und sie dem Hauptbüro einsenden sollten: „Wir, die Gruppe des Volkes Gottes, das für seinen Namen herausgenommen ist, und die sich nun in [an dem und dem Orte] befindet, anerkennen, dass Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, dass Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehat, und dass ‚Die Gesellschaft‘ [des Überrests] der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist. Daher stellen wir das Gesuch, dass ‚Die Gesellschaft‘ unsere Gruppe für den Dienst organisiere und deren verschiedene Diener bestelle, damit wir alle in Frieden, Gerechtigkeit, Eintracht und vollständiger Einheit zusammen wirken können. Wir legen hier die Namenliste derjenigen Personen unserer Gruppe bei, die uns als gereifter und darum am geeignetsten scheinen, die betreffenden Dienstposten auszufüllen.“

      6. (a) Wann trat die theokratische Organisation unter uns in Kraft? (b) Wie stimmte dies mit Jesaja 32:1 in bezug auf Fürsten überein?

      6 Als die Gesellschaft des gesalbten Überrests die gebührenden Vorkehrungen traf und Diener ernannte, war die theokratische Organisation unter Jehovas Zeugen wiederhergestellt und trat am darauffolgenden 1. Oktober (1938) in ihrer Mitte in Kraft. Da die Gesellschaft des gesalbten Überrests als der „treue und verständige Sklave“ Christi Jesu, des Königs der Gerechtigkeit im Tempel, amtete, führte diese Wiederherstellung der theokratischen Organisation mit rechtmässig ernannten Dienern zur Durchführung des Werkes eine völligere Verwirklichung der Prophezeiung herbei, wonach ‚Fürsten nach Recht herrschen werden‘. Als im oben erwähnten Abschnitt gesagt wurde, dass in der Londoner Gruppe ein Gruppendiener über all ihre Teilgruppen eingesetzt wurde, denen je ein Anführer oder Teilgruppendiener diente, wurde dabei das englische Wort captain (Anführer) gebraucht, das in Englisch am meisten verwendet wird, um das hebräische Wort sar wiederzugeben (125 Mal).a Weil das Wort sar selbst auf einen Mann angewandt wurde, der nur über eine kleine Zahl von zehn Leuten bestellt war, können wir sehen, dass die theokratische Ernennung von Dienern zur Übernahme der Führung und Aufsicht unter zehn Zeugen Jehovas die Prophezeiung mit erfüllen würde. Und wenn wir daran denken, dass der hebräische Titel (sar) sich auf eine Haupt-Person, den Obersten oder Vordersten in einer Klasse oder Gruppe bezieht, können wir sehen, dass zur Zeit, da Christus Jesus mit Königreichsmacht wiederkam und die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ vorfand und sie seit 1918 über all seinen sichtbaren Besitz auf Erden setzte, auch dies eine Erfüllung der Prophezeiung Jesajas hinsichtlich der Fürsten bedeutete.

      MIT KOSTBAREREN DINGEN BAUEN

      7. Was war der erklärte Zweck, welcher der Bitte um theokratische Organisierung zugrunde lag, und hat diese Herrschaft ihn erreicht?

      7 Die von den Gruppen der Zeugen Jehovas im Jahre 1938 gefasste Resolution, worin gebeten wurde, dass eine theokratische Organisation unter ihnen aufgerichtet werde, erklärte als ihren Zweck, dass wir „alle in Frieden, Gerechtigkeit, Eintracht und vollständiger Einheit zusammen wirken können“. Ist dies wirklich das Ergebnis gewesen? Ja, und als offenkundiges Anzeichen hierfür ist ein beispielloses Wachstum der Organisation zu verzeichnen. Es erfordert inneren Frieden, Gerechtigkeit, Eintracht und vollständige Einheit, damit eine gottgefällige Organisation wachse, wie dies in Jakobus 3:18 dargelegt wird: „Der Same zur Frucht der Gerechtigkeit wird unter friedevollen Umständen für die gesät, die Frieden stiften.“ (NW) Als im Jahre 1938 die theokratische Organisation allgemein eingeführt wurde, gab es im Durchschnitt 47 143 Verkündiger in 52 Ländern, die damals unter der Naziherrschaft Stehenden nicht mitgerechnet. Heute, vierzehn Jahre später, gibt es Verkündiger in 121 Ländern; und für die ganze Welt wurde eine neue Höchstzahl von 442 380 Verkündigern erreicht. In Amerika war im Monat April die hohe Zahl von 135 356 Verkündigern zu verzeichnen, im Vergleich zur Höchstzahl von 31 351 im Juni 1938. Im selben Monat des Jahres 1938 erreichte England eine Höchstzahl von 6021 Verkündigern, im Vergleich zu über 25 000 im Jahre 1951.

      8. Welche Verbesserung hatte Jehova in Jesaja 60 herbeizuführen verheissen?

      8 Wahrlich, wir ersehen hieraus, dass Jehova seine Verheissung erfüllt hat, die er seiner theokratischen Vorbild-Organisation in alter Zeit gab: „Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt Jehova auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Statt dass du verlassen warst und gehasst, und niemand hindurchzog, will ich dich zum ewigen Stolz [zu ewiger Hoheit, de Wette] machen, zur Wonne von Geschlecht zu Geschlecht. Und du … wirst erkennen, dass ich, Jehova, dein Heiland [Retter] bin, und ich, der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern, und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten.“ Oder, um hier Rotherhams Übersetzung anzuführen: „Und ich will die Aufsicht über dich zur Wohlfahrt ernennen, und das Bestimmen deiner Aufgaben zur Gerechtigkeit.“ Eine Amerikanische Übersetzung lautet: „Und Frieden will ich zu deiner Regierung machen und Gerechtigkeit zu deinem Herrscher.“ Dann heisst es in der Prophezeiung weiter: „Dein Volk, sie alle werden Gerechte sein, werden das Land besitzen auf ewig, sie, ein Spross meiner Pflanzungen, ein Werk meiner Hände, zu meiner Verherrlichung. Der Kleinste wird zu einem Tausend werden, und der Geringste zu einer gewaltigen [starken, Me] Nation. Ich, Jehova, werde es zu seiner Zeit eilends ausführen.“ — Jes. 60:1, 2, 15-17, 21, 22.

      9. Wie also hat er den Frieden dazu bestellt, sie zu regieren und die Gerechtigkeit, um über sie zu herrschen?

      9 Friede muss das Volk Jehovas regieren, und Gerechtigkeit muss über dieses Volk herrschen. Dies ist nur möglich, wenn Jehovas König mittels einer theokratischen Organisation in Gerechtigkeit über uns herrscht. Jehova Gott hat das grosse Signal hoch erhoben, indem er Christus Jesus als König eingesetzt hat, und alle, die die theokratische Herrschaft lieben, haben sich als seine Untertanen an diesem einen Sammelpunkt, zu seinen Füssen, versammelt. Der König regiert nun in Gerechtigkeit über sie. Im Interesse des Friedens unter ihnen und um der Gerechtigkeit willen hat er eine sichtbare Einrichtung unter ihnen geschaffen, um die Prophezeiung, dass „Fürsten nach Recht herrschen“ werden, zu erfüllen. Diese Prophezeiung stellt für solche „Fürsten“ den Massstab für ihr Benehmen im Amte auf, damit die Organisation auf Erden rein und gerecht erhalten bleibe. Jene, die auf theokratische Weise zu Dienern in der Organisation gemacht worden sind, müssen nach Recht und Unparteilichkeit und mit himmlischer Weisheit handeln. Nur auf diese Weise können sie treue Vertreter des Königs der Gerechtigkeit, des grösseren Melchisedek, Christi Jesu, sein und dürfen von ihm aus im Amte bleiben. Er hat Engel zur Hand, um jene wegzusenden, die ungerecht werden.

      10. Welche Massstäbe werden also nicht angewandt und wer nicht in ein Amt eingesetzt?

      10 Im Einklang damit werden keine falschen, heuchlerischen, selbstsüchtigen Normen oder Massstäbe beim Ernennen von Dienern angewandt, und keine ungeeigneten Männer werden mit offiziellen, verantwortlichen Dienstposten beehrt. Starrköpfige Toren und gemeine, ruchlose, arglistige Personen werden als das erkannt, was sie sind, und werden für guten Dienst von irgendwelcher Art als ungeeignet zurückgewiesen. Es ist so, wie es in Jesaja 32:5-8 [AÜ] weiter geschildert wird: „Nicht mehr wird der Tor edel genannt werden, noch der Arglistige als fürstlich erachtet. Denn der Tor wird Torheit reden und sein Sinn Unheil schmieden, um Gottlosigkeit zu verüben und Falschheit zu reden über den Herrn [Jehova], um den Hungrigen ungesättigt zu lassen und den Trank dem Durstigen vorzuenthalten. Die Künste des Arglistigen sind auch übel; er heckt Pläne aus, um den Bedürftigen mit Lügenworten zu verderben, selbst wenn die Bitte des Armen recht ist. Aber der Edle plant Edles, und für Edles bezieht er Stellung.“

      11. Wie tritt Psalm 125:3 somit in Kraft?

      11 Für religiöse Heuchler gibt es unter Jehovas theokratischem Volke keinen Platz. Wenn sie die Gottlosigkeit und Torheit dieser Welt praktizieren wollen, wenn sie Falschheit wider Jehova reden und nicht arbeiten, sondern sich selbstsüchtig der Dinge erfreuen wollen, während sie jene, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit hungern und dürsten, ungesättigt lassen, so haben sie keinen Platz in einer offiziellen Stellung, nein, keinen Platz unter Jehovas Zeugen. Der König der Gerechtigkeit wird sie durch seine Engel aus den Reihen derer hinauswerfen, die das Signal des Königreiches erheben. In diesen Tagen des Kriegszuges, der vom grösseren Assyrer, von Satan, dem Teufel, wider den Überrest geführt wird, schützt Jehova durch seinen regierenden König sein organisiertes Volk, gleichwie die Berge das treue Jerusalem des Altertums schützend umgaben. Für unsere Tage hat Jehova verordnet: „Die Rute [das Zepter, Me] der Gesetzlosigkeit wird auf dem Lose der Gerechten nicht ruhen, damit die Gerechten ihre Hände nicht ausstrecken nach Unrecht.“ (Ps. 125:3) Er hält die organisierten Herrschermächte dieser Welt davon zurück, sein Volk zu überwältigen und einen Einfluss über dieses Volk auszuüben, der es zum Unrecht oder zur Gesetzlosigkeit wider Jehova Gott zwingen würde, was zu seiner Verwerfung durch ihn führte. Er wird auch über den inneren Zustand seines Volkes wachen und dafür sorgen, dass sich keine gesetzlose Person erhebt und unter den Gliedern seines Volkes, die als Untertanen des Königs Gerechtigkeit und Demut suchen, an der Macht bleibt. Und die „Fürsten“, die der König durch seine theokratische Organisation dazu ernannt hat, ‚nach Recht zu herrschen‘, werden ebenfalls wachsam sein. Ein jeder wird zum Schutze dienen.

      12. Wie werden denn die sarím ernannt und ungeeignete ausgeschieden?

      12 Wir verhalten uns den politischen Mächten dieser Welt gegenüber nicht mehr in kriecherischer Untertänigkeit. Wir sind zugunsten der Gottesherrschaft in seiner Organisation hervorgetreten. Die Ernennung seiner sarím in seiner sichtbaren Organisation erfolgt nicht durch Volksherrschaft oder durch ein demokratisches Verfahren, sondern sie werden vom regierenden König durch seine theokratische Organisation ernannt. Irgend jemand, der töricht, gemein, arglistig und ungerecht wird und Übles schmiedet, wird hinausgetan.

      DURCH DIE WIRKSAMKEIT SEINES GEISTES

      13. Wen in solche Amtsstellungen einzusetzen, ist ebenfalls nötig geworden? Warum?

      13 Der Überrest derer, die mit Gottes Geist zu einem Platz mit Christus in seinem himmlischen Königreich gesalbt sind, ist jetzt gering an Zahl. Weil der König Christus Jesus so viele seiner andern Schafe zu seiner Rechten versammelt hat, und weil die Herde aller seiner Schafe auf der ganzen Erde so zahlreich geworden ist, ist es für ihn nötig gewesen, manche von diesen andern Schafen in eine Amtsstellung einzusetzen. Die Tatsachen zeigen, dass auch sie solch fürstliche Funktionen ausüben, sei es nun auf einer etwas höheren oder einer niedereren Stufe, selbst wenn es nur die Aufsicht über eine Gruppe von zehn oder noch weniger bedeutet. Diese „andern Schafe“ in Amtsstellungen erwarten, nach der Schlacht von Harmagedon, während des Tausendjahrkönigreiches, Kinder Christi Jesu, des „Ewigvaters“, zu werden.

      14. Was wird jetzt von Personen in solchen Amtsstellungen verlangt, und welcher Lohn wartet ihrer, wenn sie dieser Anforderung nachkommen?

      14 Jene vom Überrest, die in irgendwelcher offizieller Weise dienen, sind Brüder des Königs der Gerechtigkeit. Damit sich ihre Hoffnung, mit ihm in der himmlischen Regierung Könige und Priester zu werden, verwirklichen kann, müssen sie jetzt den theokratischen Amtserfordernissen entsprechen. Sie müssen gerecht sein und müssen für Gerechtigkeit eintreten. Sonst werden sie verworfen, weil in wenigem untreu, und werden nun die Freude ihres Herrn verlieren und nicht zum himmlischen Königtum befördert werden. (Matth. 25:21) Die andern Schafe müssen ebenfalls in dem ihnen jetzt zugewiesenen Dienste treu sein. Wenn sie sich jetzt, in dieser Zeit der Prüfung, als treu erweisen, mögen sie weiterhin in ihrem Sonderdienst unter ihrem König, dem „Ewigvater“, verbleiben und nach Harmagedon an der Verwirklichung der Prophezeiung einen Anteil haben: „An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde.“ (Ps. 45:16, Fussn.) Treue Menschen der alten Zeit werden nach ihrer Auferstehung mit ihnen an diesem Dienste teilhaben.

      15. Warum besteht keine Rivalität zwischen den zwei Gruppen, und welches prophetische Drama erfüllen sie also?

      15 Sowohl die Überrestglieder wie die Glieder der grossen Menge anderer Schafe haben jetzt Anteil am Erfüllen der Prophezeiung Jesajas: „Fürsten werden nach Recht herrschen.“ Wiewohl die Überrestglieder, die sich als treu erweisen, zu höherem Dienst im himmlischen Königreich gelangen, während jene von den andern Schafen an einem niedrigeren Dienstplatz hier auf Erden bleiben, besteht doch heute zwischen den beiden Gruppen weder Neid noch Eifersucht noch Rivalität. Solch üble Dinge verursachen Reiberei, Streit und Spaltungen. Statt dessen besteht zwischen ihnen eine liebende Freundschaft, gleichwie sie zwischen Jonathan und David vor alters bestand. Jonathan war als Sohn des Königs Saul und als Anführer von tausend Kriegsleuten ein Fürst in Israel. David war ebenfalls ein Fürst als Anführer über tausend Mann und war zudem zum künftigen König von Israel gesalbt. (1. Sam. 13:2; 18:13) Die andern Schafe, welche die demütige Haltung Jonathans an den Tag legen, anerkennen Jehovas Einsetzung seines gesalbten Überrests und unterwerfen sich ihr. Sie reden zum Überrest so, wie Jonathan zu David bei ihrem letzten Treffen redete: „Du wirst König sein über Israel, und ich werde dir am nächsten sein.“ (1. Sam. 23:17, KJ) Sie suchen weder jetzt noch in der Zukunft die Oberhand über die Überrestglieder zu gewinnen. Sie halten an Gerechtigkeit fest und unterstützen den Überrest in seinen Bemühungen, Jehova treu zu dienen und den himmlischen Preis zu erlangen. Stets suchen sie diesen Brüdern des Königs Gutes zu tun, indem sie so handeln, als ob sie es ihm täten. Anderseits lieben die gesalbten Überrestglieder diese andern Schafe des Königs. Da sie das Recht handhaben müssen, schützen sie das Recht dieser ‚Fremdlinge in den Toren der Organisation‘ und missgönnen ihnen die verantwortlichen Dienstposten nicht, deren sie sich in Gottes sichtbarer Organisation seit 1935 erfreut haben.

      16, 17. Was hat Jehova von der Höhe ausgegossen, und mit welcher Wirkung auf sein Volk, dessen Organisation und Tätigkeit?

      16 Indem Jehova Gott, der Allmächtige, das theokratische System unter seinem Volke wiederherstellte, hat er seine grosse Macht auch innerhalb seiner sichtbaren Organisation auf Erden an sich genommen. (Off. 11:17, NW) Er hat seinen Geist auf seinen Überrest ausgegossen, der während des Ersten Weltkrieges durch den Feind einst verwüstet wurde. Durch diesen Geist hat er sie wieder lebendig gemacht für seinen Dienst, hat ihnen neue Kraft verliehen, damit sie als seine Zeugen und als Gesandte für den regierenden König dienen. Sie haben sich damit befasst, die theokratischen Dinge aufzubauen und zu verbessern, die lange verödet dagelegen hatten, und nun erblüht die theokratische sichtbare Organisation wie die Rose und trägt reichlich Früchte des Königreiches Gottes. Die andern Schafe essen von diesen Früchten, stellen sich auf die Seite des Königreiches und bieten diese Früchte andern dar, die sich nach Leben und Frieden unter einer gerechten Herrschaft sehnen. Durch diese Entwicklung der Dinge erfüllen sich die Schlussverse des zweiunddreissigsten Kapitels Jesaja:

      17 „Bis der Geist über uns ausgegossen wird aus der Höhe, und die Wüste zum Fruchtgefilde wird, und das Fruchtgefilde dem Walde gleichgeachtet wird. Und das Recht wird sich niederlassen in der Wüste, und die Gerechtigkeit auf dem Fruchtgefilde wohnen; und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein, und der Ertrag [oder: Dienst] der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit ewiglich. Und mein Volk wird wohnen an einer Wohnstätte des Friedens und in sicheren Wohnungen und an stillen Ruhestätten. — Und es wird hageln beim Niedersturz des Waldes, und die Stadt wird in Niedrigkeit versinken. — Glückselig ihr, die ihr an allen Wassern säet, frei umherschweifen lasset den Fuss der Rinder und Esel!“ — Jes. 32:15-20, Elb; ZB; Mo.

      18. Wofür danken wir daher Gott, und in welcher Weise werden wir weiterhin unter seinem Schutz in Sicherheit bleiben?

      18 Lang lebe unser himmlischer König, der in Gerechtigkeit regiert! Dank sei Jehova Gott für den Frieden, die Ruhe und die Sicherheit, die durch die gerechte Herrschaft seines Königs innerhalb der theokratischen Organisation aller seiner Schafe auf Erden herbeigeführt und bewahrt wird. Seine Herrschaft ist hier, um zu bleiben. Mögen wir uns alle bemühen, im Einklang mit seiner gerechten Herrschaft zu wirken und der Sache der Gerechtigkeit zu dienen. Dann werden wir weiterhin unter seinem Schutz in Sicherheit wohnen. Wenn der grosse Wald der bewaffneten Heere des grösseren Assyrers, Satans, des Teufels, durch Jehovas starken, vernichtenden Hagel niederstürzt, und wenn die grosse Stadt der Organisation des Assyrers bis auf den Grund niedergerissen und in Harmagedon dem Erdboden gleichgemacht ist, so werden unsere Augen die theokratische Organisation der Neuen-Welt-Gesellschaft dastehen sehen, völlig bereit für das Vorhaben des gerechten Königs während seiner Tausendjahrherrschaft.

      19. Was müssen alle Diener tun, und was ferner zu tun haben wir alle das Vorrecht?

      19 So dienet denn weiterhin, ihr alle, die ihr Stellungen von Verantwortlichkeit innehabt, nach Recht und in Treue! Und mögen wir alle Gebrauch machen von dem Vorrecht, noch hinzugehen und als Zeugen Jehovas den Samen der Königreichswahrheit an allen Wassern der Völkerschaften aller Nationen auszusäen und Gottes Feld, die Erde, zu pflügen und zu bebauen, um sie zu seinem Lobpreise fruchtbar zu machen, während unser König, Christus Jesus, in Gerechtigkeit regiert und seine Fürsten nach Recht herrschen.

      [Fußnote]

      a Zwölf andere hebräische Wörter werden mit captain wiedergegeben, aber nur insgesamt 81mal, während das eine Wort sar allein 125 Mal mit captain wiedergegeben worden ist.

  • Ein furchtloses Zeugnis belohnt
    Der Wachtturm 1952 | 1. März
    • Ein furchtloses Zeugnis belohnt

      ● Für unsern öffentlichen Vortragszyklus suchte ich einen Saal in Schulhäusern und an andern verfügbaren Orten zu erlangen, aber nachdem ich die Art unseres Werkes erklärt hatte, wurde ich überall abgewiesen. Als letzte Zuflucht sprach ich beim Ortsrichter vor und bat um die Erlaubnis, für unsere öffentlichen Vorträge den Gerichtssaal zu benutzen. Nach einer lebhaften Diskussion über die Art unseres Werkes sagte der Richter: „Sind Sie nicht mit jener Sekte verbunden, deren Mitglieder es ablehnen, für ihr Land zu kämpfen, und deren Kinder sich weigern, die Fahne zu grüssen? Und Sie haben den Mut, herzukommen und um den Gerichtssaal zu bitten, damit Sie Versammlungen abhalten und die Leute in solchen Dingen unterrichten können?“ Freimütig lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf die Botschaft des Herrn und die Scheidung der Menschen, las einige Auszüge aus der [engl.] Broschüre Gott und der Staat über die Stellung, die Jehovas Zeugen eingenommen haben, und erwähnte dann, dass Jehovas Zeugen gesetzestreue Bürger sind, welche für die Gesetze der Vereinigten Staaten und die Prinzipien, welche die Fahne vertritt, den höchsten Respekt haben. Nach kurzem Schweigen sagte der Richter: „Sie scheinen in Ihrer Überzeugung ernst zu sein, und ich will daher keine übereilte Entscheidung hinsichtlich Ihrer Bitte treffen. Schreiben Sie einen Brief und legen Sie den Grund dar, warum Sie den Gerichtssaal gebrauchen möchten, so werde ich die Sache mit der Bezirksbehörde aufnehmen.“ Der Brief wurde geschrieben und abgesandt. Und das Ergebnis? Der Gerichtssaal wurde gegeben, und beim ersten Vortrag waren 53, beim zweiten 75 Zuhörer anwesend. — C. J., Virginia.

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