Sieben Todsünden und das Gegenmittel

DER Vorsitzende der Firma International Harvester, Brooks McCormick, führte in einer Rede sieben Punkte auf, die er für Todsünden hält.

Geschäftssinn ohne Moral: „Als beunruhigend empfinde ich die heute übliche Vorstellung, der Profit rechtfertige fast alles.“ Wenn über soziale Verantwortung gesprochen wird, ist es entweder Lippendienst oder das Ergebnis eines Regierungsbeschlusses.

Politik ohne Grundsätze: Es gab einmal eine Zeit, in der das Regierungswesen die Zielscheibe von Witzen war, aber heute gibt es nichts mehr darüber zu lachen. Dieser bürokratische Krake streckt seine Arme nach jedem Bereich unseres Daseins aus. Um seine Ziele zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht, und der Vertrauensbruch zwischen der Öffentlichkeit und den Politikern ist enorm.

Wissenschaft ohne Menschlichkeit: Sie ist von dem Podest des öffentlichen Idols gestürzt. Ihr Segen ist auf einmal zum Fluch geworden, und ihre Technologien richten die Umwelt zugrunde, von der unser Leben abhängt.

Vergnügen ohne Gewissen: Wie McCormick sagt, „scheint unsere Gesellschaft trunken zu sein von der ,neuen‘ Freiheit, die sich gegen althergebrachte Verhaltensmaßregeln richtet. Bei der ganzen Entwicklung verheimlichen wir die Tatsache, daß sich die meisten alten Verhaltensmaßregeln in der Praxis bewährt haben, ... sie haben ,funktioniert‘. Sie bewahren einen davor, durch das Streben nach Vergnügen anderen und sich selbst zu schaden.“

Wohlstand ohne Arbeit: Er führt den Betrug mit der Sozialhilfe an — Sozialhilfe als Einkommen für zwei oder drei aufeinanderfolgende Generationen in einigen Familien. „Diese Gier, alles haben zu wollen, ohne etwas dafür zu tun, beschränkt sich nicht auf Sozialhilfeempfänger ... Sie durchdringt auch Handwerker und Fabrikarbeiter, die stolz sein könnten auf die Arbeit, die sie verrichten könnten, aber statt dessen die Einstellung haben: ,Hauptsache, die Zeit geht rum.‘“

Gottesdienst ohne Opfer: „Zum Gottesdienst gehören Opfer — sei es die finanzielle Unterstützung, der Kirchenbesuch oder die Bereitschaft, von sich selbst mehr zu geben, als es einem die eigene Bequemlichkeit zubilligt, die sich damit begnügt, der vorgeschriebenen religiösen Routine Genüge zu leisten.“

Wissen ohne Charakter: Bei der Erörterung dieses Punktes geht McCormick zum Schluß seiner Rede über, die im Mai 1979 in Vital Speeches of the Day veröffentlicht wurde:

„Was wir brauchen und wovon wir nie genug haben werden, ist ein gesundes Urteilsvermögen, das sich auf moralische Richtlinien gründet und nur von einem echten Charakter getragen sein kann. Meiner Meinung nach ist das das Mittel gegen die sieben Todsünden. Dies würde nahelegen, daß die Bekämpfung der sieben Todsünden unserer modernen Gesellschaft und die Überbrückung der Kluft zwischen unserem sozialen Können und den erwünschten sozialen Ergebnissen mehr als alles andere davon abhängen, ob der einzelne seinem — Selbstwertgefühl seinem Empfinden für die Qualität seiner Handlungs- und Denkweise — treu bleibt. Dieses Empfinden muß stark genug sein, um den Launen der Mode und selbst dem Mißfallen der Zeitgenossen zu widerstehen.“

Jesus Christus bleibt, unbeeinflußt von den Fehlern anderer, seinem Selbstwertgefühl treu. „Wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2. Tim. 2:13).