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Probleme, die auf eine Lösung wartenErwachet! 1975 | 8. September
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Probleme, die auf eine Lösung warten
WÄRST du froh, wenn es die großen Probleme, denen sich die Menschheit gegenübersieht, nicht mehr gäbe? Wenn du die Macht hättest, sie zu beseitigen, würdest du es nicht tun wollen? Aber wo würdest du anfangen? Es gibt so viele Probleme, die auf eine Lösung warten.
In armen Ländern und jetzt auch in verstärktem Maße in Industrienationen gibt es viele Millionen Menschen, die gern arbeiten möchten, doch einfach keine Anstellung finden können. Wäre es nicht schön, wenn jeder ein tätiges, produktives Leben führen könnte? Wie froh wären viele Eltern, wenn sie ausreichend für ihre Kinder sorgen könnten, anstatt zusehen zu müssen, wie Hunger und Krankheit sie dahinraffen! Wünschst du nicht den Tag herbei, an dem niemand mehr in Armut leben muß, an dem alle ein Dach über dem Kopf haben und vor Kälte und Regen geschützt sind?
Außer den Millionen Hungernden auf der Erde gibt es viele andere Menschen, die sich nach größerer Stabilität im Leben sehnen. Welche Erleichterung wäre es doch, wenn man sicher sein könnte, daß die Inflation nicht alles aufzehren würde, was man durch seiner Hände Arbeit erworben hat! Wenn die Preise für die lebensnotwendigen Dinge konstant blieben, wären Alte, Gebrechliche, Versehrte und andere, die nur ein geringes Einkommen haben, einer großen Sorge enthoben.
Selbst wer einen gutbezahlten Arbeitsplatz hat, mag in seiner Tätigkeit wenig Befriedigung finden. Die Arbeit mag ihm eintönig und langweilig vorkommen, oder er ist am Abend enttäuscht, gereizt und völlig erschöpft wegen der schlechten Zusammenarbeit und des scharfen Konkurrenzkampfes unter den Kollegen. Welche Erleichterung wäre es doch, wenn man eine Arbeit hätte, die wirklich Freude machen und sich für andere zum Guten auswirken würde! Es wäre auch eine Wohltat, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die sich wirklich gegenseitig schätzen und einander helfen.
Wieviel glücklicher wären die Menschen auch, wenn sie sich vor Überfällen sicher fühlen könnten! Viele Stadtbewohner sehnen die Zeit herbei, in der Frauen und Kinder selbst nachts ungefährdet durch die Straßen gehen können. Male dir aus, wie herrlich es wäre, auf einer Erde zu leben, auf der es keinerlei Ungerechtigkeit, Bedrückung, Verbrechen und Krieg gibt, auf der Krankheit, Alter, Gebrechlichkeit sowie Verschmutzung des Wassers, des Bodens und der Luft unbekannt sind.
Wenn wir uns des Lebens wirklich erfreuen wollen, müssen all die schweren Probleme, denen wir uns gegenübersehen, gelöst werden. Dafür, daß dies tatsächlich geschehen wird, gibt es eine Fülle von Beweisen. Du kannst sogar zu den Millionen von Menschen gehören, die dies miterleben werden. Um zu verstehen, wie das möglich sein wird, muß man zuerst herausfinden, wo die Ursachen der Probleme der Menschheit liegen.
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Wo liegen die Ursachen der Probleme?Erwachet! 1975 | 8. September
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Wo liegen die Ursachen der Probleme?
AN WELCHE Ursachen für die Probleme der Menschheit denkst du, wenn du dich heute in der Welt umschaust?
Wahrscheinlich beobachtest du, daß viele Probleme durch Umstände entstehen, über die wir keine Gewalt haben. Selbst wenn Menschen einen anderen Verlauf wünschen, stehen sie doch machtlos da. Sie müssen sich nach den Gegebenheiten des derzeitigen Systems richten.
Betrachte zum Beispiel einen Landwirt in einem sogenannten fortschrittlichen Land. Will er es zu etwas bringen, muß er sich moderner Methoden bedienen. Heutzutage braucht man dafür viel Geld. Wenn der Landwirt nicht einen beträchtlichen Gewinn erzielt, kann er seinen Maschinenpark, den Treibstoff und den Kunstdünger nicht bezahlen. Sinkt daher die Nachfrage nach dem, was er produziert, oder erleidet er wegen anderer Probleme schwere Verluste, mag er nicht mehr in der Lage sein, das, was er zur weiteren Bewirtschaftung seines Hofes benötigt, zu bezahlen. Er kann sogar alles verlieren, wenn er mit Kredit gearbeitet hat.
Was kann der Landwirt als einzelner beitragen, um die Leiden der Millionen von hungernden Menschen, die es heute gibt, zu vermindern? In seinem Heimatland lagert das Fleisch vielleicht tonnenweise in Kühlhäusern. Für seine marktfähigen Rinder und Schweine mag es keine Käufer geben. Er mag ein starkes Verlangen haben, den Hungernden mit dem, was er hat, zu helfen. Wenn er aber Landwirt bleiben will, muß jemand seine Tiere bezahlen. Kann er es sich leisten, sie zu verschenken?
Es ist keine einfache Sache, das Fleisch seiner Herden den hungernden Menschen auf der Erde zukommen zu lassen. Großhändler, Schlächter und Spediteure wollen auch ihr Geld. Auch sie müssen leben. Selbst wenn er das Fleisch, für das es im Ursprungsland keinen Abnehmer gibt, verschenkt, wenn es dann kostenlos in die Hungergebiete gebracht und an die Bedürftigen ausgegeben wird, mag dies ihre Probleme nicht lösen. Weshalb? Es könnte sein, daß sie aus religiösen Gründen kein Fleisch oder kein Fleisch einer bestimmten Tierart essen dürfen.
Auch die Industrie ist ein Teil eines Systems, das auf die Erzielung hohen Gewinns ausgerichtet ist. Maschinen, Treibstoff, Personalkosten, Rohstoffe und Instandhaltung erfordern große Beträge. Um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Hersteller den Preis so niedrig wie möglich halten. Bisweilen können sie es sich nicht erlauben, Geld für Dinge auszugeben, die keinen Profit bringen, zum Beispiel Umweltschutzeinrichtungen. So manche große Firma würde eher einige ihrer Fabriken schließen, als Millionen auszugeben, um sie den Erfordernissen der Umweltschutzgesetze anzupassen.
Die Bewohner von Industriegebieten möchten, daß der übermäßige Lärm, Rauch und Ruß ein Ende hat. Doch die Wirtschaft hält ihnen entgegen: „Was wäre, wenn die Fabriken geschlossen werden müßten? Dann wäre die Umweltverschmutzung vorbei, doch die Arbeitslosigkeit würde die Wirtschaft ruinieren.“ So läßt man starke Umweltverschmutzung weiter zu, obwohl man ihre Gefahren kennt.
Man könnte viele weitere Beispiele anführen, doch sie alle beweisen eines: Wir erleben heute die Gesamtauswirkung der Fehler, die einzelne Personen, Organisationen und Völker im Laufe der Jahrhunderte gemacht haben. Die Probleme, die das jetzige System hervorgerufen hat, sind weltweit vorhanden und bedrohen die Grundlagen unserer Existenz. Dr. George Wald sagte am 2. August 1974 auf der 20. Weltkonferenz gegen Atom- und Wasserstoffbomben: „Das menschliche Leben wird jetzt mehr bedroht als je zuvor, und zwar nicht nur durch eine Gefahr, sondern durch viele, von denen jede vernichtend sein kann, die aber alle miteinander zusammenhängen und gemeinsam über uns hereinbrechen.“
Offensichtlich muß das jetzige System vollständig geändert werden. Doch eine solche Änderung würde ungeheure Opfer fordern. Wem soll man zumuten zu entscheiden, welche Opfer zum Nutzen der Menschheit gebracht werden sollen? Wer hätte die Weisheit, alles so zu lenken, daß jeder das Lebensnotwendige hätte? Welche Gewähr hätte man in Anbetracht von Stammesfehden, nationalen und rassischen Schwierigkeiten, daß die, die die Entscheidungen treffen, nicht versuchen, für sich selbst, ihre Angehörigen, ihre Freunde, ihren Stamm, ihre Nation oder ihre Rasse Vorteile herauszuschlagen?
Selbst wenn eine gerechte Behandlung aller sichergestellt wäre, bliebe die Frage, wie viele Menschen willens wären, Gewinn- oder Lohneinbußen hinzunehmen, ihren Speisezettel zu ändern und Luxusgüter aufzugeben, damit Menschen in einem anderen Teil der Welt vor dem Hungertod bewahrt werden könnten. Wie viele Menschen würden wirklich mit weniger zufrieden sein und ihren Mitmenschen auf diese Weise bereitwillig helfen? Wie sieht es mit denen aus, denen die Opfer der anderen zugute kämen? Wären sie wirklich dankbar? Wie viele von ihnen würden vielleicht habgierig auf Kosten anderer mehr haben wollen als ihnen zustände?
Das System, das wir heute haben, kam nicht von allein zustande. Menschen haben es aufgebaut. Lassen die Probleme nicht deutlich einen grundsätzlichen Mangel im Menschen erkennen?
Eine Grundursache: menschliche Unvollkommenheit
Selbst wenn die Menschen tief in ihrem Innern etwas anderes wollen, verletzen sie doch ihre Mitmenschen wiederholt durch das, was sie tun und sagen. Immer wieder bringen sie es nicht fertig, der Mensch zu sein, der sie sein möchten. Man könnte sagen: Sie „verfehlen das Ziel“. Die Juden und Griechen des Altertums bezeichneten solche Verfehlungen mit einem Wort, das buchstäblich genau diese Bedeutung hatte: das Ziel „verfehlen“. Heutige Sprachen nennen ein solches „Verfehlen des Ziels“ oft eine „Sünde“.
Jeder Mensch läßt sich Verfehlungen zuschulden kommen. Wir alle haben Schwächen und Unvollkommenheiten ererbt. Doch wie kam es dazu? Wissenschaftler können sich dies selbst nach Jahren der Forschung nicht erklären. Für sie ist sogar die Ursache der körperlichen Schwäche, die sich im Vorgang des Alterns zeigt, ein Geheimnis. Die Encyclopædia Britannica (Ausgabe 1974) sagt darüber: „Die grundlegenden biologischen Ursachen des Alterns sind immer noch unbekannt.“
Es gibt aber ein altes Buch, das den Ursprung der geistig-sittlichen und körperlichen Unvollkommenheiten des Menschen enthüllt. Millionen denkender Menschen haben herausgefunden, daß dieses Buch, die Bibel, eine zufriedenstellende Erklärung gibt. Sie lautet: „So, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten ...“ (Röm. 5:12).
Der Urvater der Menschen, Adam, „verfehlte das Ziel“,was den vollkommenen Gehorsam gegenüber Gott betraf. Nachdem er seine Vollkommenheit verloren hatte, konnte er nur noch unvollkommene Nachkommen hervorbringen. Ein weiser Mann des Altertums erkannte dies und drückte es so aus: „Wer kann einen Reinen aus einem Unreinen hervorbringen? Da ist nicht einer“ (Hiob 14:4).
Ererbte Unvollkommenheit erklärt jedoch nicht vollständig all die Probleme, die die Menschheit heute hat. Können nicht selbst unvollkommene Menschen tiefes Mitgefühl zeigen? Waren nicht viele bereit, ihr Leben hinzugeben, um ihren Mitmenschen zu helfen? Hören wir nicht ständig besorgte Aufrufe an einzelne und an Völker, mit einer Handlungsweise aufzuhören, die den Untergang aller herbeiführen könnte? Und doch sieht es so aus, als liefe die Welt wie wahnsinnig in ihr Unglück. Woher kommt das?
Der Einfluß unsichtbarer Geistermächte
Könnte es sein, daß übermenschliche Mächte einen starken Einfluß auf die Welt ausüben? Viele Menschen haben diese Meinung vertreten. Arnold Weber schrieb über die Schrecken der Naziherrschaft, es sei gewesen, als ob „urplötzlich bestimmte Mächte auftauchten, ... eine über dem einzelnen stehende, alle Menschen umfassende Macht“. Im New York Times Magazine (4. Februar 1973) schrieb Andrew M. Greeley, daß die Grausamkeiten, die in unseren Tagen begangen worden seien, in keinem Verhältnis zu der Neigung des Menschen, Böses zu tun, ständen:
„Der Umfang des Bösen steht in keinem Verhältnis zu der Bosheit der beteiligten Menschen. Viele Mörder sind Menschen, die ein gewisses Maß von guten Absichten haben und nicht Böses, sondern Gutes tun wollen. ... Das Böse entsteht viel häufiger aus Fehlern, Fehleinschätzungen, Beschränktheit und Unwissenheit als aus böser Absicht.“
Wer aber stachelt unvollkommene Menschen zu Gewalttaten an, die anscheinend weit über ihre Neigung zum Bösen hinausgehen? Die Menschen mögen das Gefühl haben, daß es irgendeine übermenschliche Macht gibt, doch sie wissen nichts Genaueres über sie. Die Bibel hingegen beschreibt diese Macht nicht nur, sondern zeigt auch, wann und wie sie auf die Menschen einzuwirken begann.
Gemäß der Bibel gab es vernunftbegabte Geistgeschöpfe, bevor die Erde erschaffen wurde (Hiob 38:6, 7). Eines dieser Geistgeschöpfe erhob sich gegen Gott und wollte die Herrschaft über die ersten Menschen und damit über die ganze Menschheit erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen, verleumdete es Gott böswillig (1. Mose 3:1-6). Darum spricht die Bibel von ihm später als von Satan („Widerstandleistender“) und vom Teufel („Verleumder“). Er war der Verräter, der nicht nur die ersten Menschen dazu anstiftete, gegen Gott zu rebellieren, sondern auch andere Geistgeschöpfe dazu bewog (1. Petr. 3:19, 20; Jud. 6). Diese ungehorsamen Geistgeschöpfe wurden „Dämonen“ genannt (Jak. 2:19).
Die Bibel zeigt, daß Satan und seine Dämonen einen bösen „Geist“, eine böse vorherrschende Einstellung, hervorbringen, die die Menschenwelt, die Gottes Gesetz nicht achten will, durchsetzt (Eph. 2:2; 1. Joh. 5:19). Welche Macht ein solcher schlechter Geist haben kann, läßt sich gut durch das veranschaulichen, was in einer Pöbelrotte geschieht. Als einzelne mögen die Menschen, die die Pöbelrotte ausmachen, keineswegs grausam und boshaft sein. Es kann sein, daß sie friedlich zu sein behaupten, und auf den ersten Blick mögen sie auch so aussehen. Doch wenn sie einmal vom „Pöbelgeist“ erfaßt worden sind, handeln diese Menschen, die sonst gesetzestreue Bürger sind, wie Wahnsinnige. Sie zerstören Eigentum, greifen Mitmenschen an und töten sie. Viele von ihnen sind darüber später vielleicht sehr beschämt und können es kaum glauben, daß sie solche Dinge getan haben.
Ist es angesichts der schrecklichen Grausamkeiten, die Menschen an anderen Menschen verübt haben, nicht vernünftig, die Erklärung der Bibel anzuerkennen, daß bösartige Geistgeschöpfe die sündigen Neigungen unvollkommener Menschen, die das Gesetz Gottes nicht befolgen wollen, ausnutzen? Wie anders könnte man sonst die Schrecken der Vergangenheit und die unseres zwanzigsten Jahrhunderts erklären?
Es fehlt ein gutes Verhältnis zu Gott
Der Mensch wurde unvollkommen und kam unter den Einfluß Satans und seiner Dämonen, weil er sein gutes Verhältnis zu Gott, seinem Schöpfer, verloren hatte. Ein ganz klarer Beweis dafür ist die Tatsache, daß sich die Probleme immer dann anhäufen, wenn man Gottes Gesetze, die in der Bibel aufgezeichnet sind, außer acht läßt. Die Bibel enthält zum Beispiel Gebote gegen geschlechtliche Unmoral (1. Kor. 6:9, 10). Was geschieht, wenn man diese Gebote außer acht läßt? Die Zahl der Geschlechtskranken steigt, ebenso die der ungewollten Schwangerschaften, der zerrütteten Familien, der Trennungen und Scheidungen.
Die Menschheit als Ganzes ist ohne die Leitung Gottes im dunkeln umhergeirrt. Selbst die, die sich bemühen, Gottes Willen zu tun, werden durch ihre eigene Unvollkommenheit und durch das heutige System eingeengt.
Was wir Menschen wirklich brauchen, ist eine Vorkehrung, durch die wir in vollkommene Einheit mit unserem Schöpfer gelangen können. Wir müssen von unseren ererbten Schwächen und Unvollkommenheiten sowie von ihren quälenden Folgen befreit werden, zu denen Krankheit, Alter und Tod zählen. Diese Befreiung kann kein Mensch, keine Organisation oder Nation herbeiführen. Ist unsere Lage deshalb hoffnungslos? Oder gibt es für uns eine Befreiung, von all diesen schwierigen Problemen?
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Ein Landwirt mag den Hungernden helfen wollen, doch er kann es sich nicht leisten, seine Ernte zu verschenken.
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Die Umweltverschmutzung schadet. Unter dem jetzigen Wirtschaftssystem gibt es dafür aber keine einfache Lösung.
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Es scheint, als ob die Menschen „das Ziel verfehlen“. Sie bringen es nicht fertig, so zu leben, wie sie es eigentlich wollen. Weshalb?
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Der Pöbelgeist veranlaßt Menschen, wie Wahnsinnige zu handeln. Welcher Geist steht hinter den Grausamkeiten, die in unserem Jahrhundert verübt wurden?
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Jemand, der sich wirklich um die Menschen kümmertErwachet! 1975 | 8. September
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Jemand, der sich wirklich um die Menschen kümmert
NUR jemand mit höchster Weisheit könnte die vielen schwierigen Probleme lösen, die die Menschheit heimsuchen. Er müßte auch sehr an uns interessiert sein und den Wunsch haben, unsere Lage zu verbessern.
Für die Existenz einer solchen Person gibt es sehr viele Beweise. Die Erde ist für den Fortbestand des Lebens viel zu gut eingerichtet, als daß man ihre wunderbaren Eigenschaften einem „zufälligen Zusammenwirken vieler unwahrscheinlicher Abläufe“ zuschreiben könnte, wie manche dies tun. Der Biophysiker Frank Allen sagte: „Daß die Erde für das Leben eingerichtet ist, kommt in zu vielen Anpassungen zum Ausdruck, die man unmöglich dem Zufall zuschreiben kann.“ Betrachte folgende Beispiele:
Die Sonne sendet jeden Tag tödliche Strahlung aus. Außerdem wird die Atmosphäre täglich von schätzungsweise zweihundert Millionen Meteoren bombardiert. Wie ist es möglich, daß das Leben trotz dieser gefährlichen Einwirkungen fortbesteht? Die Atmosphäre beschützt das Leben auf der Erde wie ein unsichtbarer Schild. Eine dünne Ozonschicht absorbiert den größten Teil der schädlichen Strahlen der Sonne, läßt aber die nützlichen Strahlen durch. Die meisten Meteore verglühen beim Passieren der Atmosphäre. Nur sehr, sehr wenige erreichen überhaupt die Erdoberfläche.
Wie steht es mit den Gasen, aus denen die Atmosphäre besteht? Für sich allein sind einige dieser Gase tödlich. Wäre der Anteil an Sauerstoff in der Luft viel größer, würden viel leichter Brände entstehen, und sie wären schwerer unter Kontrolle zu bringen. Die Atmosphäre besteht aber aus genau der richtigen Mischung von Gasen, die zur Erhaltung des Lebens gebraucht wird. Ist das lediglich ein Zufall? Wohl kaum.
Betrachten wir das Wasser. Leben auf der Erde wäre ohne Wasser nicht möglich. Wenn die Pflanzen die Nährstoffe im Boden nicht aufnehmen könnten, wären sie für sie wertlos. Da aber Wasser vorhanden ist und sich die Nährstoffe im Boden leicht darin lösen, kann das Leben bestehen.
Man ist auch beeindruckt davon, daß die Mittel zum Erhalten des Lebens nicht knapp, sondern reichlich vorhanden sind. Überall um uns her finden wir Abwechslung und Schönheit, Dinge, die für das Auge und das Ohr anziehend sind, aber auch dem Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn zusagen. Wenn wir uns auch wegen der Unvollkommenheit der menschlichen Gesellschaft oft nicht so recht all des Überflusses auf der Erde erfreuen können, müssen wir doch den Worten des Apostels Paulus zustimmen: „Gott ... [gibt] uns alles reichlich ..., damit wir es froh genießen“ (1. Tim. 6:17, Die Gute Nachricht).
Wegleitung auf sittlichem Gebiet zeigt Gottes Interesse
Das Gewissen, die Fähigkeit des Menschen zu sittlichem Denken, ist ein weiterer deutlicher Beweis des Interesses Gottes. Es hält uns davon zurück, uns selbst sowie anderen Menschen zu schaden. Das Gewissen hilft uns zu erkennen, daß wir die anderen brauchen, daß wir ihre Rechte respektieren und um ihr Wohlergehen besorgt sein sollten. Wieviel schlimmer wären die Lebensbedingungen auf der Erde, wenn die Menschen kein Gewissen hätten, wenn selbst Mord, Überfall, Raub und Diebstahl als etwas Normales und Richtiges angesehen würden!
Allerdings muß das Gewissen in Übereinstimmung mit rechten Grundsätzen geschult werden, wenn es den Menschen richtig führen soll, denn es kann sowohl entschuldigen wie auch anklagen. Die Bibel sagt von Menschen, die das geschriebene Gesetz Gottes nicht haben: „Wenn immer Menschen von den Nationen, die ohne Gesetz sind, von Natur die Dinge des Gesetzes tun, so sind diese, obwohl sie ohne Gesetz sind, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen ja, daß ihnen der Inhalt des Gesetzes ins Herz geschrieben ist, wobei ihr Gewissen mitzeugt und sie inmitten ihrer eigenen Gedanken angeklagt oder auch entschuldigt werden“ (Röm. 2:14, 15).
Das Gewissen kann selbst schweres Unrecht entschuldigen, wenn es durch die Umwelt, örtliche Bräuche oder falsche religiöse Ansichten beeinflußt wird. Der Fall des Saulus, der später der treue Apostel Paulus wurde, veranschaulicht das. Er ging mit Mordabsichten gegen die Jünger Jesu Christi vor, wobei er der Meinung war, er würde damit Gott dienen (Apg. 9:1, 2; Gal. 1:13-16).
Daraus wird deutlich, daß das Gewissen einen zuverlässigen Maßstab braucht, damit es die Lage richtig einschätzen kann. Da Jehova Gott sich um die Menschen kümmert, hat er einen solchen Maßstab in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt. Dieser Maßstab, der in der Bibel zu finden ist, ist auf Liebe gegründet (Röm. 13:8-10).
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Ist nicht die Erde selbst ein Beweis dafür, daß jemand, der sich um seine Schöpfung kümmert, sie geschaffen hat?
Die Atmosphäre wird täglich von 200 Millionen Meteoren bombardiert; die Atmosphäre schützt uns, indem sie bewirkt, daß sie darin verglühen.
Die Ozonschicht absorbiert die tödlichen Strahlen von der Sonne; doch die lebensnotwendigen Lichtstrahlen läßt sie hindurch.
Die Luft bildet ein Gasgemisch, das für die Erhaltung des Lebens gerade richtig ist.
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Die Grundlage zur Lösung der Probleme der MenschheitErwachet! 1975 | 8. September
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Die Grundlage zur Lösung der Probleme der Menschheit
ZUR Sünde und zu den daraus entstehenden Problemen für die Menschen kam es, weil das gute Verhältnis zu Gott durch den Ungehorsam unseres Vorvaters Adam verlorenging. Um daher die Grundlage zur Lösung der vielen ernsten Probleme, denen wir uns heute gegenübersehen, zu legen, ist eine Vorkehrung nötig, durch die wir die Stellung als vollkommene Söhne wiedererlangen können, die Adam vor seiner Übertretung hatte. Wir müssen mit unserem Schöpfer in vollkommene Einheit gebracht werden. Da Jehova Gott sich wirklich um uns kümmert, hat er dafür bereits die Grundlage gelegt.
Um zu verstehen, was er getan hat, warum er es getan hat und weshalb die Menschen dadurch von ihren Schwächen und Unvollkommenheiten befreit werden, müssen wir die Angelegenheit von seinem Standpunkt aus betrachten. Die Bibel offenbart, daß Gott gerecht und „heilig“, im höchsten Maße rein ist (2. Mose 39:30; Ps. 89:14; Jes. 6:3; Joh. 17:11). Darum können sündige Menschen, die unvollkommen oder unrein sind, nicht aufgrund ihres eigenen Verdienstes in ein Verhältnis zu ihm gelangen, das er anerkennt (Kol. 1:21). Sie können dies nur dadurch, daß ihre Sünden gesühnt oder zugedeckt werden. Die Vorkehrung zur Sündensühnung muß voll mit Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit im Einklang sein. Von ihm erschaffene vernunftbegabte Geschöpfe sollten in der Lage sein zu erkennen, daß Gottes Vorkehrung gerecht ist. Um die Zusammenhänge zu begreifen, müssen wir zum Beginn der Menschheitsgeschichte zurückgehen.
Aus der Bibel erfahren wir, daß Adam, der erste Mensch, sich selbst und seine ungeborenen Nachkommen in die Sklaverei der Sünde und des Todes verkaufte, als er Gottes Gesetz übertrat (Röm. 5:12-19; 7:14-25). So entstand für alle Nachkommen Adams die Notwendigkeit, befreit zu werden. Die Gerechtigkeit forderte, daß dafür ein Preis gezahlt wurde.
Um dies zu veranschaulichen, wollen wir annehmen, daß ein Vater sein Vermögen vertan hat und jetzt schwer verschuldet ist. Soll man von den Gläubigern verlangen, die Schuld zu erlassen, um seine Kinder vor Leid zu bewahren? Wäre es richtig, wenn man zuließe, daß die Familie nach dem Tode des Vaters sich immer mehr verschuldete, ohne daß sie sich je wegen ihrer Verschwendung zu sorgen brauchte? Würde sich dies nicht sogar auf andere Menschen nachteilig auswirken, die damit nicht direkt zu tun haben, und sie dazu verleiten, ihr eigenes Vermögen und das Geld anderer Menschen zu verschwenden?
Wie soll alles wieder ins rechte Lot gebracht werden können, wenn die Handlungsweise des Vaters auf die Kinder abgefärbt hat und sie zur Verschwendung ihres Vermögens und Einkommens neigen? Wie können die Schulden getilgt werden und die Kinder lernen, ihre Schwäche zu überwinden?
Es müßte jemand von außerhalb der Familie zu Hilfe kommen und die Schulden übernehmen. Dieser Außenstehende könnte dann die Verantwortung für die Schulden der Kinder so lange übernehmen, bis er ihnen helfen kann, ihre Schwäche zu überwinden. Das würde er aber nur für die Kinder tun, die beweisen, daß sie die Handlungsweise ihres Vaters auch wirklich aufgeben wollen.
Jehova Gott hat etwas Ähnliches für die Befreiung der Menschheit von der Versklavung der Sünde und des Todes vorgesehen. Der erste Schritt war, daß er für die Zahlung des Loskaufspreises sorgte. Was war dieser Preis? Adam war mit seinem vollkommenen menschlichen Leben, seinem „Vermögen“, fahrlässig umgegangen und hatte es durch Auflehnung gegen Gott verloren. Damit verlor er vollkommenes menschliches Leben für seine Nachkommen. Der Loskaufspreis für seine Nachkommen mußte deshalb im Wert dem entsprechen, was verlorengegangen war. Das war im Einklang mit dem Grundsatz der Gerechtigkeit aus dem Gesetz Mose: „Seele wird um Seele sein“ (5. Mose 19:21).
Kein Nachkomme Adams konnte diesen hohen Preis zahlen, denn keiner besaß vollkommenes menschliches Leben. In der Bibel steht: „Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen noch Gott ein Lösegeld für ihn geben (und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar, daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit)“ (Ps. 49:7, 8).
Jehova Gott indessen beschaffte diesen hohen Preis in der Person seines eigenen Sohnes. Er übertrug sein Leben aus dem Himmel in den Schoß der Jungfrau Maria. So wurde Jesus, das Kind, das Maria gebar, ein vollkommener Menschensohn Gottes (Luk. 1:35; Phil. 2:5-7). Der Mensch Jesus Christus konnte daher sein vollkommenes Menschenleben als Opfer niederlegen (Matth. 20:28).
Als Jesus dies tat, erbrachte er den genauen Preis, der zur Erlösung oder zum Rückkauf der Menschheit benötigt wurde. Damit einzelne aber die Vergebung ihrer Sünden oder Streichung ihrer „Schulden“ aufgrund des sühnenden Wertes des Opfers Jesu erreichen können, müssen sie sich diese Vorkehrung gemäß Gottes Bedingungen zunutze machen. Da Jehova Gott eine gesetzliche Grundlage zur Vergebung der Sünden gelegt hat, die auch die Bedingungen zur Vergebung einschloß, erhält er seine eigene Gerechtigkeit aufrecht, wenn er mit unvollkommenen Menschen handelt, die ihm aufrichtig zu dienen wünschen. Er ermutigt in keiner Weise zu gesetzlosem Handeln (Matth. 6:12; Röm. 3:25, 26; 1. Joh. 1:9).
Nun sind schon über neunzehnhundert Jahre vergangen, seitdem die Menschheit mit dem kostbaren Blut Jesu Christi erkauft und er zu unsterblichem himmlischem Leben auferweckt wurde (Apg. 13:34-37). Doch die Menschen sterben noch immer. Weshalb? Weil die Zeit, in der Gott die sündensühnenden Eigenschaften des Opfers Christi für die Befreiung der Menschheit von der Unvollkommenheit anwenden wird, noch in der Zukunft liegt (Offb. 22:1, 2). Heißt das, daß Gott noch nichts weiter getan hat, um die Menschen von ihren Schwächen und Unzulänglichkeiten zu befreien?
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Eine Regierung, die die Menschheit befreitErwachet! 1975 | 8. September
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Eine Regierung, die die Menschheit befreit
JEHOVA GOTT trifft seit über neunzehn Jahrhunderten Vorbereitungen für eine Regierung, die die sündige, sterbende Menschheit befreien wird. Er hat die Herrscher, die diese Regierung bilden werden, aus den Menschen ausgewählt und sie unter seinem Sohn als Haupt zu einer Einheit zusammengebracht (Eph. 1:9, 10). Sie haben die Aussicht, zu unsterblichem Leben im Himmel auferweckt zu werden, um als König-Priester zu dienen (1. Kor. 15:42-54; Eph. 1:3-23; Offb. 20:6). Diese König-Priester werden gemeinsam mit Jesus Christus die sündensühnenden Auswirkungen des Opfers Jesu anwenden und die Menschheit von der Versklavung der Sünde und des Todes befreien. Milliarden Verstorbener werden ebenfalls aus ihren Diensten Nutzen ziehen, nachdem sie zum Leben zurückgebracht worden sind (Apg. 17:31).
Woher wissen wir, daß die Herrschaft Jesu Christi und seiner Mitverbundenen nicht dieselben unerwünschten Begleiterscheinungen haben wird wie menschliche Regierungen? Was berechtigt uns, diesen Personen zu vertrauen, die Gott im Verlauf so vieler Jahrhunderte ausgewählt hat, um zu herrschen?
Wenn man von menschlicher Herrschaft ausgeht, mag man nur wenig Hoffnung haben, daß irgendeine Regierung die vielen Probleme lösen könnte. Im Laufe der Geschichte hat oft die gesellschaftliche Stellung oder Schicht, das militärische Können, die Berühmtheit, der Reichtum oder etwas Ähnliches den Ausschlag dafür gegeben, wer herrschte. In vielen Ländern käme selbst die fähigste Person nur mit Mühe in eine hohe Stellung, wenn sie nicht die Unterstützung starker politischer Parteien hätte und großzügige Wahlkampfunterstützung erhielte. Die Menschen konnten sich noch kein System ausdenken, in dem sichergestellt ist, daß diejenigen, die ein Amt übernehmen, eine aufrechte Haltung haben werden und sich nicht bestechen oder so beeinflussen lassen, daß sie ihre Stellung zu selbstsüchtigen Zwecken mißbrauchen.
Erprobte, fähige Herrscher
Wie sieht es mit der Auswahl der König-Priester in Gottes Regierung, seinem himmlischen Königreich, aus? Die Art und Weise, wie man in diesem Königreich eine Herrschaftsstellung erreicht, unterscheidet sich vollständig von dem, was bei den Regierungen dieser Welt üblich ist. Aus der Bibel geht klar hervor, daß man mit seiner gesellschaftlichen Stellung, seiner Bildung, seiner Klassenzugehörigkeit, seiner Berühmtheit, seinem Geld oder dergleichen keinen Sitz in dieser Regierung erkaufen kann (1. Kor. 1:26, 27). Niemand kann sich um diese Stellung bewerben. Der einzelne wird für dieses Amt erprobt. Er muß unter schwierigen Umständen beweisen, daß er treu ist und mehr am Wohlergehen anderer als an seinem eigenen interessiert ist (Apg. 14:22; 1. Joh. 3:16-18). Jehova Gott, der die Beweggründe im Herzen liest, entscheidet, ob der Betreffende dem Maßstab entspricht (1. Sam. 16:7; Joh. 6:44; 2. Thess. 1:11; Offb. 22:11-15).
Betrachte bitte, was Jesus Christus, der unter diesen Herrschern die höchste Stellung innehat, durchmachen mußte. Im Himmel besaß er als der einziggezeugte Sohn Gottes alles. Die Bibel sagt: „Er war reich und wurde für euch arm“ (2. Kor. 8:9, Die Gute Nachricht). Seine hohe Stellung im Himmel gab er von sich aus auf, um ein Mensch zu werden, und lernte unter ungünstigen Umständen Gehorsam gegenüber seinem Vater. Er litt viel und starb schließlich wie der schlimmste Verbrecher an einem Hinrichtungspfahl (Phil. 2:5-8; Hebr. 5:7, 8). Wegen dieser Erfahrungen auf der Erde versteht Jesus Christus die Bedürfnisse der Menschen sehr gut und kann mit ihnen fühlen, wenn er mit ihnen zu tun hat (Hebr. 2:17, 18).
Als Mensch zeigte Jesus, daß er an den Menschen sehr interessiert war und sie liebte. Ihm war sehr daran gelegen, denen, die in Not waren, unverzüglich zu helfen (Matth. 14:14; Mark. 6:34). Er bewies auch, daß es für ihn kein Problem war, die ernsten Probleme der Menschen zu lösen. Mit der Kraft, die er von Gott erhalten hatte, heilte er Kranke, Verkrüppelte und Mißgestaltete. Er stellte Blinden das Augenlicht wieder her, öffnete Tauben die Ohren und gab Stummen die Sprache wieder. Tausende speiste er durch ein Wunder, und selbst Tote auferweckte er. Diese Dinge spielten sich wirklich ab. Sie wurden von Augenzeugen aufgezeichnet (Matth. 11:5; 14:16-21).
Die Mitherrscher Jesu Christi können keine Männer sein, die zwar viel versprechen, aber ihre Versprechungen nicht einhalten, sobald sie im Amt sind. Von denen, die mit Jesus im Himmel sein werden, sagt die Bibel: „In ihrem Munde wurde keine Unwahrheit gefunden; sie sind ohne Makel“ (Offb. 14:5). Wie Jesus Christus müssen sie beweisen, daß sie bereit sind, sich selbstlos aufzuopfern und für ihre christlichen Brüder zu sterben (1. Joh. 3:15-18).
Menschliche Herrscher haben oft kein wirkliches Verständnis für die Probleme ihrer Untertanen. Bei den Menschen, die Jehova Gott während der vergangenen neunzehnhundert Jahre ausgewählt hat, ist dies nicht so. Jeder hat eine andere Vergangenheit und kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht. Es gibt keine Versuchung oder kein Problem, dem sich Menschen gegenübersehen, das nicht einige von ihnen schon lösen mußten. Sie wurden beschimpft und geschlagen, verleumdet, gehaßt und sogar umgebracht (Joh. 15:19, 20). Obwohl sie selbst schwach und unvollkommen waren, brachten sie es fertig, eine gute Stellung vor Gott zu bewahren. Da sie wissen, was es bedeutet, als Mensch zu leiden, können sie gegenüber unvollkommenen Menschen wirklich Mitgefühl zeigen und die erforderliche Hilfe leisten.
Sie werden als unsterbliche Geistpersonen auch die Macht haben, den Menschen beizustehen. Ihre nutzbringenden Dienste werden in keinem Fall durch den Tod unterbrochen werden. Sie werden ausreichend Zeit haben, die Menschheit zur Vollkommenheit zu bringen. Die Bibel zeigt, daß Gott dafür einen Zeitraum von tausend Jahren angesetzt hat (Offb. 20:6).
Wie Gottes Wort erkennen läßt, werden Jesus Christus und seine Mitkönige und -priester irdische Vertreter haben, die sie in ihrem wichtigen Werk unterstützen (Ps. 45:16). Was für Menschen werden dies sein? Bestimmt würde der König Jesus Christus keine anmaßenden, selbstsüchtigen Männer dazu gebrauchen. Aus seiner großen Liebe zur Menschheit heraus starb er bereitwillig für sie und würde deshalb niemals einen Menschen als seinen Vertreter dulden, der andere zu seinem persönlichen Nutzen auszubeuten suchte. Jesus wird dieselbe Haltung einnehmen wie der König David im Altertum, der sagte: „Ich dulde keine hochmütigen und anmaßenden Menschen um mich. Ich schaue nach denen im Land aus, auf die Verlaß ist, und möchte sie in meiner Nähe haben. Wer untadelig lebt, der darf mir dienen“ (Ps. 101:5, 6, Psalmen in der Sprache unserer Zeit).
Befreiung von ernsten Problemen ist sicher
Durch die Befähigung Jesu Christi, seiner Mitkönige und -priester und der irdischen Vertreter des Königreiches ist gewährleistet, daß das Wohlergehen aller, die Gerechtigkeit lieben, geschützt wird. Sie werden es nicht dazu kommen lassen, daß sich ein Wirtschaftssystem entwickelt, das auf Habsucht, Konkurrenzgeist und Profitsucht gegründet ist. Sie werden es auch nicht dulden, daß irgend jemand in die ausgewogene Verteilung der Nahrungsmittel und anderer zum Leben notwendiger Dinge eingreift. Nicht nur einige wenige, sondern die ganze Menschheit wird keinen Mangel leiden. Die Bibel sagt, daß alle im Überfluß haben werden: „Jehova der Heerscharen wird bestimmt für alle Völker ... ein Festmahl von Hefenweinen, von Gerichten, reich an Öl, mit Mark gefüllt, [machen]“ (Jes. 25:6).
Was wird aus der Umweltverschmutzung und der Mißwirtschaft des Menschen auf der Erde werden? Wir erfahren aus der Bibel, daß Jesus Christus während seiner vormenschlichen Existenz mit seinem Vater bei der Schöpfung zusammenarbeitete (Joh. 1:3; Kol. 1:15, 16). Er versteht deshalb die Kreisläufe, die das pflanzliche und tierische Leben aufrechterhalten. Darum kann er als König Wissen vermitteln, das die Umweltverschmutzung verhindert, ebenso den falschen Umgang mit den Reichtümern der Erde. Er kann die Menschen auch anleiten, so daß sie die Erde in einen Zustand paradiesischer Schönheit versetzen können und aus ihrer Ertragfähigkeit den besten Nutzen ziehen. (Vergleiche 1. Mose 1:28; 2:15.)
Schwierigkeiten in der Familie, Mißverständnisse und Kränkungen, die auf Schwächen und Unvollkommenheiten beruhen, werden aufhören, während Jesus Christus und seine Mitkönige und -priester den Menschen beistehen, zur Vollkommenheit zu gelangen. Dadurch werden auch alle anderen Probleme beseitigt werden, die von der ererbten Sünde herrühren, zu denen auch Alter, Krankheit und Tod gehören. Durch das Königreich in den Händen seines Sohnes wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offb. 21:4).
Dann braucht niemand mehr zu fürchten, Opfer eines Verbrechens, eines Krieges, der Ungerechtigkeit oder Bedrückung zu werden. Überall werden die Menschen Frieden lernen (Jes. 2:4). Alle werden gerecht behandelt werden. Die Art und Weise, wie Jesus Christus dies handhaben wird, wird in der Bibel prophetisch beschrieben: „Er wird nicht nach dem bloßen Augenschein richten noch einfach gemäß dem zurechtweisen, was seine Ohren hören. Und mit Gerechtigkeit wird er die Geringen richten, und mit Geradheit wird er Zurechtweisung erteilen müssen zugunsten der Sanftmütigen der Erde“ (Jes. 11:3, 4)
Die Menschen werden nie wieder dem harten Konkurrenzkampf, den Enttäuschungen und der Eintönigkeit ausgesetzt sein, mit denen die Arbeit in diesem alten System oft verbunden ist. Sie werden sich daran erfreuen, produktive Arbeit zu leisten, da sie wissen, daß sie nicht zu befürchten brauchen, daß ein Unglück ihnen alles zunichte macht. Für diese Überzeugung gibt es eine göttliche Grundlage, wie dies die Ausdrucksweise des Propheten Jesaja deutlich macht. Er sagt: „Sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen“ (Jes. 65:21-23).
Gottes Königreich unter Christus wird die vielfältigen Probleme der Menschen wirklich lösen. Nur dieses Königreich kann Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit für alle verwirklichen. Doch wann wird es die vollständige Herrschaft über die Erde antreten?
[Bild auf Seite 13]
Gottes Königreich wird die Erde bald in ein Paradies verwandeln
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Wann die Lösung Wirklichkeit werden wirdErwachet! 1975 | 8. September
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Wann die Lösung Wirklichkeit werden wird
ES KANN kein Zweifel darüber bestehen, daß die ganze Menschheit vereint werden muß, damit alle für das gemeinsame Wohl zusammenwirken können und die Schwierigkeiten überwinden, die uns der Freude am Leben berauben. Glücklicherweise hat Jehova Gott eine Zeit festgelegt, zu der er alle Dinge mit sich selbst durch seinen Sohn, Jesus Christus, in Einklang bringen wird. Die Bibel sagt darüber: „Es ist nach ... [Gottes] Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung [Leitung] an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus alle Dinge wieder zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde“ (Eph. 1:9, 10).
Hervorzuheben ist, daß dieses Zusammenbringen in eine Einheit mit Christus „an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten“ begann, also zu einer Zeit, die von Gott vorher festgesetzt worden war. Es stellte sich heraus, daß dies das Jahr 33 u. Z. war. Damals, zu Pfingsten, begann Jehova Gott, Menschen zusammenzubringen, die als Mitherrscher mit seinem Sohn für den Himmel bestimmt waren (Apg. 2:1-4, 14-21; 2. Kor. 1:20-22; Eph. 2:4-7). Doch sein Vorsatz erschöpfte sich nicht darin allein. Er hat auch vor, alle „Dinge auf der Erde“ in eine vollkommene Einheit mit seinem Sohn zu bringen.
Wieso innerhalb unserer Generation
Wenn der erste Schritt dieses Zusammenbringens unter Jesus Christus zu Gottes festgesetzter Zeit begann, sollten wir dann nicht auch erwarten, daß dies auf den Abschluß, das Zusammenbringen „der Dinge auf der Erde“, zutrifft? Ist es angesichts unserer heutigen problembeladenen, geteilten Welt nicht offensichtlich, daß diese Einigung dringend nötig ist?
Wir leben wahrhaftig in einer Zeit der Geschichte, wie es noch keine gegeben hat. Das Jahr 1914 ragt als der Beginn dieser Zeit beispielloser Gewalttat, Unsicherheit, Uneinigkeit und zunehmender Probleme heraus. Es ist verständlich, daß die Historiker allgemein vom Jahr 1914 als von einem „Wendepunkt“ sprechen. So schreibt Oberst R. Ernest Dupuy:
„Die politische Struktur der Gemeinschaft der Völker, die sich mit Mühe in einem Gleichgewicht der Mächte hielt, stürzte 1914 wie ein Kartenhaus zusammen. Bevor der Erste Weltkrieg vorbei war, waren drei große Weltreiche in dem Blutbad untergegangen und mit ihnen die letzten kümmerlichen Überbleibsel des Heiligen Römischen Reiches. Zur selben Zeit begann sich unter dem Einfluß der Lehren von Karl Marx langsam eine neue Kraft im Gefüge der Weltmächte zu erheben. ...
Der Erste Weltkrieg war ein bedeutsamer Meilenstein in der Entwicklung der Weltereignisse. Er kennzeichnete das Ende einer Epoche und den Anfang einer anderen.“
Aufrichtige Erforscher der Bibel, die jetzt weltweit als Jehovas christliche Zeugen bekannt sind, wiesen schon lange vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf das Jahr 1914 als den Beginn großer Probleme für die gegenwärtige gottlose Welt hin. Sie stützten sich dabei auf die Zeitrechnung und die Prophezeiungen der Bibel. Als der Erste Weltkrieg begann, erkannten viele Leute, daß das, was diese Erforscher der Bibel verkündet hatten, ernst zu nehmen war. Die New Yorker Zeitung World führte am 30. August 1914 in ihrer Magazin-Beilage aus:
„Der Ausbruch des schrecklichen Krieges in Europa hat eine außergewöhnliche Prophezeiung erfüllt. Während der vergangenen fünfundzwanzig Jahre haben die ,Internationalen Bibelforscher‘ ... der Welt verkündet, daß der Tag der Rache, der in der Bibel prophezeit ist, im Jahre 1914 anbrechen werde. ,Blickt nach dem Jahre 1914 aus!‘ ist der Ruf von Hunderten reisender Evangelisten gewesen, die als Vertreter dieses befremdenden Glaubens landauf, landab zogen und die Lehre verkündigten, daß das ,Königreich Gottes herbeigekommen‘ sei.“
Die Geschehnisse seit jener Zeit erfüllen die Prophezeiungen der Bibel und bestätigen, daß 1914 die „letzten Tage“ des jetzigen Systems der Dinge begannen.
Menschen, die über die Lage der Dinge informiert sind, sind mit Vorahnungen und Befürchtungen über die Zukunft erfüllt. Zum Beispiel äußerte der Generalsekretär der UNO, Kurt Waldheim, am 5. September 1974, es gebe „fast überall dunkle Vorahnungen“ dessen, worauf die Welt zusteuere. Er war über „die Hilflosigkeit und den Fatalismus“ sehr besorgt, die mit diesen Befürchtungen einhergehen.
Die Weltlage hat sich ohne Zweifel so entwickelt, wie Jesus Christus es vorhersagte: „Auf der Erde werden die Völker zittern aus Furcht ... Die Bewohner der Erde werden halbtot vor Angst darauf warten, was nun noch über sie hereinbricht“ (Luk. 21:25, 26, Die Gute Nachricht).
Was läßt sich aus diesen Entwicklungen für die Zukunft schließen? Noch zu Lebzeiten vieler, die den Beginn der „letzten Tage“ miterlebt haben, werden ergebene Diener Gottes eine großartige Befreiung erleben. Nachdem Jesus Christus über die Furcht und Sorge der Nationen gesprochen hatte, fuhr er fort: „Wenn das aber anfängt zu geschehen, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn es naht eure Erlösung. ... Seht den Feigenbaum an und alle Bäume; wenn sie bereits treiben, seht ihr an ihnen und erkennt, daß der Sommer bereits nahe ist; so auch ihr: wenn ihr dies geschehen seht, erkennt ihr, daß das Königtum Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch, nicht wird dieses Geschlecht vergehen, bis alles geschieht“ (Luk. 21:28-32, Sigge).
Die Zeit, in der Gottes Königreich die Herrschaft über die Erde übernehmen und eine vollkommene Einigung der Menschheit unter Christus herbeiführen wird, ist also sehr nahe. Das bedeutet, daß alles, was sich diesem großartigen Einigungswerk entgegenstellt, beseitigt werden muß. Dazu gehören der Teufel und seine Dämonenhorden. Vor allem der König Jesus Christus wird daran beteiligt sein, jeglichen Widerstand zu beseitigen und so den Weg zu bereiten, damit die Wiederherstellung der Menschheit beginnen kann. Dazu wird er die sündensühnenden Auswirkungen seines Opfers auf die Menschen anwenden (2. Thess. 1:6-10; Offb. 19:11-21; 20:2, 3).
All die Probleme der Menschen, die heute so viele Schwierigkeiten bereiten, werden also bald für immer auf eine Weise gelöst werden, die sich für diejenigen, die das Recht lieben, zum Guten auswirken wird. Möchtest du nicht zu denen gehören, die die großartige Befreiung erleben werden, die Gottes Königreich durch Christus herbeiführen wird? Wenn ja, dann wirst du sicherlich jetzt etwas unternehmen wollen. Erweise dich als ein treuer Unterstützer des Vorsatzes Gottes, „die Dinge auf der Erde“ zusammenzubringen. Doch du magst dich fragen, wie du dies tun kannst.
[Diagramm auf Seite 15]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
ALLES INNERHALB EINER GENERATION
1914
Weltkriege
Hungersnöte
Epidemien
Gewaltverbrechen
Umweltverschmutzung
Ende dieses Systems
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Was kannst du jetzt tun?Erwachet! 1975 | 8. September
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Was kannst du jetzt tun?
SCHON bald magst du zusammen mit deiner Familie zusehen können, wie all die großen Probleme der Menschheit gelöst werden. Die Zeit, in der der König Jesus Christus und mit ihm seine Engelheere das gegenwärtige, mit Problemen überhäufte System der Dinge vernichten werden, rückt schnell näher. Die Gelegenheit, die Segnungen zu erlangen, mit denen Gottes Königreich unter Christus die Menschheit überschütten wird, steht allen offen.
Um zu den treuen Untertanen dieses Königreiches gehören zu können, müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt werden. Es genügt nicht, lediglich im Sinn das Königreich Gottes als Lösung der Probleme der Menschheit zu befürworten. Schon heute sollten wir durch unsere Lebensweise die Probleme, denen wir aufgrund der Selbstsucht der Menschen und der verderbten Systeme gegenüberstehen, nicht noch größer machen. Wir dürfen nicht denen gleichen, von denen der Apostel Paulus schrieb: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk unbewährt sind“ (Tit. 1:16).
Sich von falscher Religion trennen
Das läßt deutlich werden, daß wir uns vergewissern müssen, ob unser Lebenswandel wirklich von Gott gebilligt wird und ob wir nicht vielleicht Teil einer Religion sind, die ‘ihn durch ihre Werke verleugnet’. Man mag jedoch einwenden: „Bemühen sich nicht alle Religionen, den Menschen beizustehen, ein anständiges Leben zu führen?“ Es ist allerdings richtig, daß die Religionen dieser Welt es sich nicht zur Gewohnheit machen, die Menschen direkt zur Unehrlichkeit, Unsittlichkeit oder zum Haß zu erziehen. Doch warum fühlen sich die meisten Leute nicht sicherer, wenn sie geschäftlich mit einem Menschen zu tun haben, der religiös ist, als mit jemand, der es nicht ist?
Hast du feststellen können, daß viele religiöse Menschen genauso unehrlich sind wie viele, die gar keiner Kirche angehören, ja vielleicht noch unehrlicher? Manch einer sagt, die Kirchen der Christenheit und andere Religionen würden alles tun, was in ihren Kräften stehe, doch die Leute kümmerten sich einfach nicht darum. Doch was geschieht mit denen, die sich weigern, nach gerechten Grundsätzen zu leben? Behalten sie nicht meistens ihre gute Stellung in der Kirche, solange sie sie finanziell unterstützen? Unternimmt man in der Christenheit Schritte, um Geistliche zurechtzuweisen, die in aller Öffentlichkeit Unsittlichkeit und Perversion gutheißen? Entbindet man sie wenigstens von ihrer verantwortlichen Stellung, damit sie nicht noch auf andere in der falschen Richtung einwirken?
Die Bibel zeigt deutlich, was mit denen getan werden soll, die trotz aller Bemühungen, ihnen zu helfen, nicht nach göttlichen Grundsätzen leben wollen. Der Apostel Paulus schrieb unter Inspiration an die Christen in Korinth folgendes: „In meinem früheren Brief habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit Menschen zu tun haben, die Unzucht treiben. Ich schreibe euch darum jetzt ausdrücklich: Ihr sollt mit keinem Umgang haben, der sich Bruder nennt und trotzdem Unzucht treibt oder am Geld hängt oder Götzen verehrt, der ein Verleumder, Trinker oder Räuber ist. Mit solch einem sollt ihr auch nicht zusammen essen. Es ist doch nicht meine Aufgabe, über die Außenstehenden zu Gericht zu sitzen! Das wird Gott selbst tun. Eure Aufgabe aber ist es, die eigenen Leute zur Rechenschaft zu ziehen. Es heißt doch: ,Entfernt den Übeltäter aus eurer Mitte!‘“ (1. Kor. 5:9, 11-13, Die Gute Nachricht).
Entfernen die Kirchen der Christenheit, die dir bekannt sind, Menschen aus ihren Reihen, die darauf bestehen, einen unbiblischen Lebenswandel zu führen? Glaubst du, daß Gott eine Religion gutheißt, die nicht so handelt? Wäre es vernünftig, Mitglied einer Religionsorganisation zu bleiben, die sich die Ansicht der Welt zu eigen gemacht hat und den Menschen nicht mehr hilft, sich Gottes Grundsätzen anzupassen? Man kann bestimmt nicht Gott dienen und zugleich zu einer Organisation gehören, die nicht für seine gerechten Grundsätze eintritt. Wäre es nicht auch Untreue und Ungehorsam gegenüber Gott und Christus, wenn man Mitglied einer solchen Organisation bliebe?
Woran man wahre Diener Gottes heute erkennt
Im vorhergehenden Artikel wurde gezeigt, daß Gott vorhat, Menschen unter seinem Sohn Jesus Christus zur Einheit zusammenzubringen (Eph. 1:9, 10). Deutet das nicht darauf hin, daß es in den „letzten Tagen“ eine Gruppe treuer Christen auf der Erde geben muß, unter denen eine solche Einheit herrscht? Im Einklang mit Gottes Willen müßten sie eifrig damit beschäftigt sein, anderen zu helfen, unter der Herrschaft Christi dadurch vereint zu werden, daß sie sich nach Gottes Wort ausrichten.
Jesus Christus zeigte, woran man seine wahren Nachfolger schnell erkennen könnte. Er sagte zu seinen treuen Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so, wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:34, 35). Zu beachten ist, daß es sich hier um vollständig selbstlose, selbstaufopfernde Liebe handelt.
Ist dir diese Liebe in den Religionen begegnet, die du kennengelernt hast? Sind sie frei von den Dingen, die die Ursache der heutigen Probleme bilden? Weisen sie auf das Königreich Gottes als die Lösung für die Probleme der Menschen hin, und zeigt sich dies im Lebenswandel ihrer Anhänger? Oder hat sie der selbstsüchtige, vom Wettbewerb beherrschte Geist dieses Systems erfaßt, und treten sie für die Lebensweise dieser Welt ein? Erweisen sich diese Religionen wirklich als eine starke Stütze für die Menschen, so daß sie Stammesfeindschaft sowie nationale und rassische Vorurteile überwinden? Erfreuen sich ihre Anhänger einer weltweiten Einheit, und halten sie sich von den Konflikten der Welt fern?
Was läßt sich darüber von den Christen sagen, die als Jehovas Zeugen bekannt sind? Sind sie in die Konflikte der Welt verwickelt? Hört man davon, daß sie an Unruhen, Revolutionen oder anderen Aufständen teilnehmen? Oder hast du nicht beobachten können, daß sie kein Teil der Welt sind und sich weigern, an irgendwelchen Tätigkeiten teilzunehmen, durch die Nationalstolz oder nationale oder rassische Vorurteile gefördert werden? Die Zahl der Menschen, die verstehen, daß Jehovas Zeugen sich sehr von vielen unterscheiden, die behaupten, Christen zu sein, nimmt zu.
Vielleicht ist dir aufgefallen, daß Jehovas Zeugen sich bemühen, einen vorbildlichen Lebenswandel zu führen, und einander lieben. Doch vielleicht meinst du, sie sollten sich mehr um die Probleme kümmern, die die Menschen heute haben — Hunger, Krankheit, Armut und andere mehr. Vielleicht bist du der Ansicht, sie sollten großangelegte Aktionen auf dem Gebiet der Wohltätigkeit in Angriff nehmen. Dafür, daß man so wenig über ihre Werke der Wohltätigkeit hört, gibt es sogar einen biblischen Grund. Jesus Christus sagte seinen Nachfolgern: „Wenn du also jemand hilfst, dann tu es so unauffällig, daß nicht einmal dein bester Freund davon etwas erfährt. Dein Vater, der auch das Verborgenste sieht, wird dich dafür belohnen“ (Matth. 6:3, 4, Die Gute Nachricht).
Daher nehmen Jehovas Zeugen nicht von anderen Geld und andere materielle Dinge an und rühmen sich dann der guten Taten, die dadurch möglich geworden sind. Sie haben wie Jesus Christus als Hauptziel, allen geistige Hilfe zu leisten, denen sie nur können (Luk. 4:18-21). Jesus Christus sagte einmal, als eine große Anzahl seiner Landsleute ihn suchte, weil er durch ein Wunder Brot für sie beschafft hatte: „Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt“ (Joh. 6:26, 27). Wenn auch materielle Gaben vorübergehend von Nutzen sein können, kann doch geistiges Geben den Menschen helfen, sich schon jetzt der bestmöglichen Lebensweise zu erfreuen und sich würdig zu erweisen, aus der dauernden Lösung der Menschheitsprobleme Nutzen zu ziehen, die nur Gottes Königreich durch Christus herbeiführen kann.
Soll damit gesagt werden, daß Jehovas Zeugen den materiellen Bedürfnissen anderer gleichgültig gegenüberstehen? Ganz und gar nicht! Sie erkennen an, daß materielles Geben zur wahren Anbetung gehört. Die Bibel sagt nämlich: „Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren“ (Jak. 1:27).
Viele Menschen haben schon die Erfahrung machen können, daß Jehovas Zeugen dies tun. Solche, die Hilfe benötigten, erhielten Beistand, besonders nach Katastrophen. Die gesetzlichen Körperschaften der Zeugen Jehovas, die Watch Tower Society und ihre Zweigorganisationen, stehen mit allen Versammlungen weltweit in unmittelbarer Verbindung und können daher — wo dies möglich ist — Hilfsmaßnahmen unverzüglich in die Wege leiten. Daher wissen Jehovas christliche Zeugen, daß sie von ihren Brüdern sofort Hilfe erhalten, wenn Erdbeben, Hurrikane, Überschwemmungen und andere Katastrophen eintreten. Die Hilfsmaßnahmen zu ihrer Unterstützung wirken sich zugleich auch für andere in ihrer Gemeinde nützlich aus, denen sie dann selbst helfen können.
Dies veranschaulichen die anerkennenden Worte eines Bewohners von Louisville (Kentucky, USA). Er schrieb, was sich ereignete, nachdem ein Tornado am Mittwoch, dem 3. April 1974, durch die Gegend von Crescent Hill gerast war: „Mir fielen besonders die Zeugen Jehovas auf, von denen ganze Mannschaften früh am Donnerstagmorgen kamen, um vielen der Betroffenen, u. a. auch mir, zu helfen. Sie kamen mit Motorsägen und Lastwagen und sägten sich buchstäblich ihren Weg frei. Auf diese Weise schufen sie eine Gasse durch drei Straßen (Bayly Street, Birchwood Street und Kennedy Street), um eine Anzahl der Opfer zu evakuieren und die Straßen für den Verkehr frei zu machen. Die Männer hatten Erfahrung im Baufach, verließen aber ihren Arbeitsplatz, um ihre Dienste kostenlos anzubieten. Sie waren so gut organisiert und arbeiteten mit solcher Präzision, daß man gar nicht aus dem Staunen herauskam.“
Handle jetzt!
Jehovas Zeugen in deiner Gegend würden sich freuen, wenn du genauer nachforschtest, ob sie gemäß dem leben, was Gott von Menschen erwartet, die er gutheißt. Sie helfen dir gern, deine Bibelkenntnis zu vertiefen. Falls du zur Zeit noch kein kostenloses Bibelstudium in deiner Wohnung hast, ermuntern wir dich dazu. Es kann zu einem Zeitpunkt, der dir und deiner Familie paßt, abgehalten werden.
Andere mögen darüber spotten, wenn du das Angebot annimmst, ein Bibelstudium in deiner eigenen Wohnung zu haben. Wenn du beginnst, das, was du lernst, anzuwenden, erlebst du vielleicht dasselbe, was die Bibel in folgenden Worten vorhergesagt hat: „Daß ihr diesen Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung nicht mit ihnen fortsetzt, befremdet sie, und sie reden fortgesetzt lästerlich von euch“ (1. Petr. 4:4). Doch denke daran, daß diese Leute nicht einmal ihre eigenen Probleme lösen können, und viel weniger können sie das gegenwärtige System abschaffen und vollständige Befreiung von menschlichen Unvollkommenheiten und ihren schmerzlichen Folgen herbeiführen. Es wäre viel besser, um des Königreiches Gottes willen Spott und selbst Mißhandlung zu ertragen, als bei Menschen gut angesehen zu sein, weil man sich auf die Seite ihres gottlosen Systems stellt, das zum Untergang verurteilt ist.
Unternimm etwas, um eine genaue Erkenntnis der Bibel zu erlangen und dein Leben demgemäß auszurichten. Schiebe es nicht auf. Die Bibel sagt: „Schmecket und sehet, daß Jehova gut ist“ (Ps. 34:8). Mache selbst die Erfahrung, daß man sich heute schon der bestmöglichen Lebensweise erfreuen kann, wenn man nach Gottes Wort lebt. Auch du kannst unter denen sein, die das Ende des gegenwärtigen gottlosen Systems erleben werden. Noch besser wäre es für dich, wenn du zusehen könntest, wie Gottes Königreich danach die vielen Probleme, die die Menschheit seit Jahrhunderten heimgesucht haben, vollständig und für alle Zeiten lösen wird.
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Was kannst du tun gegen steigende Preise?Erwachet! 1975 | 8. September
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Was kannst du tun gegen steigende Preise?
WÄHREND ich nach dem Abwaschen den Schaum von meinen Fingern schüttelte, fragte ich mich: „Was kann ich bloß gegen die steigenden Preise tun?“
Fast hätte ich die Frage wieder verworfen, weil ich meinte: „Das ist etwas für die Fachleute oder für Versuchslabors.“ Aber dann fiel mir ein: „Doch ich bin ja ein ,Fachmann‘.“ Während der Weltwirtschaftskrise, in Kriegsjahren und auf mehreren Erdteilen — fast 50 Jahre lang — habe ich einen reichen Erfahrungsschatz auf einem wichtigen Arbeitsgebiet sammeln können, dem der Haushaltführung, und dies zu Hause, in meinem eigenen „Versuchslabor“.
Sollte mir diese Erfahrung in unserer Zeit der steigenden Preise nicht von Nutzen sein? Könnte ich nicht aus meinen früheren Fehlern und Erfolgen lernen? Ich beschloß, die Erfahrungen zusammenzustellen, die ich im Kampf gegen steigende Preise gesammelt hatte. Einige davon möchte ich hier gern wiedergeben.
Was ich schon als Kind lernte
Ich schaute ins Spülbecken hinab. Das Geschirr war jetzt gespült und das Wasser abgelaufen. Doch nun starrte mich ein großer Berg Schaum an, der nicht verschwinden wollte. Ich konnte mich an eine Grundregel erinnern, die ich in frühester Kindheit gelernt hatte: Verschwende nichts. Aber wie kann man vermeiden, einen Rest ungenutzt wegzuschütten? Mir kamen zwei Dinge in den Sinn, die mir früher geholfen hatten:
1. Nicht nach Gefühl abmessen, sondern genau. Ich hätte das Spülmittel nicht einfach durch die Spritzöffnung ins Spülbecken spritzen
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