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  • Harre aus — die Erfüllung der Verheißung ist nahe!
    Der Wachtturm 1977 | 15. März
    • Harre aus — die Erfüllung der Verheißung ist nahe!

      „Ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt“ (Hebr. 10:36).

      1. Wozu wurde der gemeinsame Stammvater der Araber und der Israeliten durch eine zuverlässige Verheißung veranlaßt?

      WENN uns eine vertrauenswürdige Person etwas Gutes verheißt, kann uns das veranlassen, entsprechende Schritte zu unternehmen. Wer von uns heute wäre indes bereit, um einer Verheißung willen sich hundert Jahre als Fremdling, als Heimatloser, in einem fremden Land aufzuhalten? So erstaunlich es klingen mag, wir haben einen geschichtlichen Bericht über einen solchen Fall. Es handelt sich dabei um einen Mann, von dem sowohl die Araber als auch ihre Blutsverwandten, die Israeliten, ihre Abstammung herleiten. Ihr gemeinsamer Vorfahr erhielt eine Verheißung, deren Erfüllung sich zum Wohl der ganzen Menschheitsfamilie auswirken wird.

      2. Warum setzte die Erfüllung dieser Verheißung voraus, daß der Mann, dem sie gegeben wurde, etwas tat?

      2 Die Erfüllung dieser für die ganze Welt so bedeutsamen Verheißung setzte voraus, daß der Mann, dem sie gegeben wurde, etwas tat, denn Gott sagte damit in Verbindung: „Zieh hinweg aus deinem Lande und von deinen Verwandten und aus dem Hause deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:1-3).

      3. Inwiefern gab uns Abraham aus dem Ur der Chaldäer ein gutes Beispiel?

      3 Wir, die wir alle zu den „Familien des Erdbodens“ gehören, können wirklich dankbar dafür sein, daß Abram aus dem Ur der Chaldäer, dem diese Verheißung gegeben wurde, vertrauensvoll tat, was ihm geboten wurde. Abram (später Abraham genannt) gab uns ein gutes Beispiel dafür, daß auch wir entsprechend handeln müssen, wenn wir die Erfüllung einer uns von dem Gott Abrahams gegebenen Verheißung erleben möchten.

      4. Wie lange war Abraham als Heimatloser im Lande Kanaan, wie lange sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob?

      4 Im Alter von fünfundsiebzig Jahren betrat Abraham das Verheißene Land, das damals für ihn ein fremdes Land war. Er starb mit hundertfünfundsiebzig Jahren. Folglich war er ein ganzes Jahrhundert heimatlos. Bestimmt eine lange Zeit! Sein Sohn Isaak, der in diesem fremden Land geboren wurde, war ebenfalls ein Heimatloser, und zwar noch länger, nämlich hundertachtzig Jahre. Auch Isaaks Sohn Jakob, an den die göttliche Verheißung weitergegeben wurde, war hundertdreißig Jahre heimatlos, bevor er nach Ägypten gerufen wurde, wo er starb (1. Mose 47:7-9; 49:33). Auf seinen Wunsch wurde dieser Patriarch, der hundertsiebenundvierzig Jahre alt wurde, im Verheißenen Land, im Lande Kanaan, begraben (1. Mose 50:1-14).

      5, 6. Welche Eigenschaft gab jenen drei Patriarchen die Kraft, insgesamt 215 Jahre in einem fremden Land auszuharren, und wie wird dies in Hebräer 11:9, 10, 13-16 bestätigt?

      5 Was gab diesen drei Patriarchen die Kraft, in einem fremden Land durchzuhalten und nicht nach dem Ur der Chaldäer zurückzukehren? Was half ihnen, in dem fremden Land Kanaan während eines Zeitraums von insgesamt zweihundertfünfzehn Jahren (1943 bis 1728 v. u. Z.) auszuharren? Ihr Glaube an Jehova Gott und ihr festes Vertrauen, daß er seine Verheißung erfüllen würde. Wir lesen deshalb in Hebräer 11:9, 10, 13-16:

      6 „Durch Glauben weilte er [Abraham] als Fremdling im Lande der Verheißung wie in einem fremden Lande und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat, deren Erbauer und Bildner Gott ist. Alle diese starben im Glauben, ohne die Erfüllung der Verheißungen erhalten zu haben, aber sie sahen sie von ferne und hießen sie willkommen und erklärten öffentlich, daß sie Fremde und zeitweilig Ansässige im Lande seien. Denn die, die solche Dinge sagen, zeigen an, daß sie ernstlich eine Stätte suchen, die ihr eigen ist. Und doch, wenn sie sich wirklich fortwährend an jenen Ort erinnert hätten, von dem sie ausgezogen waren, so hätten sie gute Gelegenheit zurückzukehren gehabt. Jetzt aber streben sie nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitgemacht.“

      7. Wodurch machte sich Abraham in der Umgebung seiner Geburtsstadt unerwünscht, und nach was für einer „Stadt“ sehnte er sich?

      7 Abraham gab seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob ein gutes Beispiel, denn er war entschlossen, eher in einem fremden Land zu sterben, als das ihm zugewiesene Gebiet zu verlassen und in seine Heimatstadt, nach dem Ur der Chaldäer, zurückzukehren. Er hatte sich in der Umgebung dieser heidnischen Stadt, die im Lande Schinear lag, sogar unbeliebt gemacht, da er vier verbündeten Königen aus dieser Gegend nachgejagt war und sie in die Flucht geschlagen hatte: Amraphel, den König von Schinear, Arjoch, den König von Ellasar, Kedorlaomer, den König von Elam, und Tidal, den König von Gojim. Abraham und seine Streitkräfte hatten diesen Königen ihre ganze Beute weggenommen, alle wertvollen Dinge sowie die Gefangenen, die sie bei ihrem Einfall in das Land Kanaan weggeführt hatten (1. Mose 14:1-24; Hebr. 7:1). Es lag Abraham nichts mehr daran, in Ur zu wohnen. Er hatte es als Wohnsitz aufgegeben. Seine Wünsche waren auf etwas Besseres als auf seine götzendienerische sündige Geburtsstadt gerichtet. Deshalb zog er es vor, als Nomade im Verheißenen Land zu leben. Statt nach einer von Menschen gegründeten Stadt sehnte sich Abraham (sowie Isaak und Jakob) nach der Stadt oder Regierung, „deren Erbauer und Bildner“ sein Gott ist. Das Ur der Chaldäer liegt heute in Trümmern; die „Stadt“ Gottes dagegen nicht.

      8, 9. (a) Was für ein Erbe wird Abraham bei seiner Auferstehung empfangen, und wieso? (b) Wie wurde Abraham gemäß Römer 4:11, 12 in geistigem Sinne der „Vater“ der Jünger Christi?

      8 Jehova Gott verhieß Abraham für seine Treue bis in den Tod kein himmlisches Erbe, sondern ein irdisches: das Land Kanaan. Abraham wird daher zum Leben auf der Erde auferweckt werden. Doch dann wird die ganze Erde von der „Stadt“, die „zum Himmel gehört“, regiert werden, vom messianischen Königreich Jesu Christi, des bedeutendsten Nachkommen Abrahams (Hebr. 11:16). Abraham war wegen seines Glaubens diesem seinem ruhmwürdigen Nachkommen, Jesus Christus, durch den sich die dem Abraham gegebene göttliche Verheißung erfüllt, ein vorzügliches Beispiel. Jesus Christus ist auch das bedeutendste Glied des „Samens Abrahams“, durch den alle Nationen der Erde endlose Segnungen genießen werden (1. Mose 22:18). In geistigem Sinne wird Abraham als der „Vater“ der Jünger Jesu Christi bezeichnet, ganz gleich, ob diese nun aus den beschnittenen Juden oder aus den unbeschnittenen Nichtjuden oder Heiden stammen. Wir lesen hierüber folgendes:

      9 „Und er [Abraham] empfing ein Zeichen [nachdem er schon jahrelang als Fremdling im Lande Kanaan umhergezogen war], nämlich die Beschneidung, als ein Siegel der Gerechtigkeit durch den Glauben, den er hatte, während er in seinem unbeschnittenen Zustand war [bis er Isaak zeugte], damit er der Vater all derer wäre, die Glauben haben, während sie [als Nichtjuden] in unbeschnittenem Zustand sind, damit ihnen Gerechtigkeit angerechnet werde, und ein Vater der beschnittenen Nachkommen, nicht nur derer, die sich an die Beschneidung halten [die beschnittenen Juden], sondern auch derer [die Nichtjuden], die in den Fußstapfen jenes Glaubens ordentlich wandeln, den unser Vater Abraham in unbeschnittenem Zustand hatte“ (Röm. 4:11, 12; 1. Mose 15:6; 17:7-17).

      10. (a) Wieso ist Gott im Vergleich zu Abraham noch eher der „Vater all derer ..., die Glauben haben“? (b) Welche Eigenschaft wird uns also helfen, die Erfüllung der göttlichen Verheißung zu erleben?

      10 Da Abraham gleichsam ein geistiger Vater der Jünger seines natürlichen Nachkommen Jesus Christus wurde, stellte er Jehova Gott dar, den himmlischen Vater des ganzen „Samens“, durch den alle Nationen der Erde gesegnet werden sollen (Gal. 3:8, 9). Jehova Gott ist somit der größere Abraham. Von ihm stammt die Eigenschaft des Glaubens, denn er gibt denen, die ihn anbeten, seinen heiligen Geist, und eine der Früchte dieses Geistes ist der Glaube (Gal. 5:22). Seine unwandelbare Treue gegenüber seinen Verheißungen erzeugt in uns Glauben an ihn. Jehova ist also noch eher der Vater derer, die Glauben haben, als Abraham. Wenn wir wie Abraham an diesem Glauben festhalten, werden wir die Erfüllung der Verheißungen, die Gott uns gegeben hat, erleben. Unser Glaube wird uns helfen auszuharren, bis wir das von Gott Verheißene empfangen.

      „FREMDLINGE UND ZEITWEILIG ANSÄSSIGE“ IN DIESER WELT

      11, 12. Inwiefern sind auch wir, die wir den von Gott verheißenen Dingen entgegenblicken, Heimatlose wie Abraham, und wie wird dies durch 1. Petrus 2:11, 12 bestätigt?

      11 Abraham ist für uns wirklich ein gutes Beispiel, denn auch wir blicken wunderbaren Dingen entgegen, die uns der Gott, der nicht lügt, verheißen hat. Heute gibt es immer noch Männer und Frauen, die in übertragenem Sinne heimatlos sind. Es sind Menschen, die wirklich den gleichen Glauben wie Abraham haben: die Gott hingegebenen, getauften Jünger Jesu Christi, des Hauptgliedes des „Samens Abrahams“. Es ist nicht verkehrt, sie als Heimatlose zu betrachten. Dieser Gesichtspunkt wird von einem der Jünger Christi, vom Apostel Petrus, bestätigt, denn er richtete seinen ersten Brief an „die zeitweilig Ansässigen, die zerstreut sind in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien“ (1. Petr. 1:1). In welchem Sinne waren diese Christen „zeitweilig Ansässige“? Das geht aus den Versen 11 und 12 des zweiten Kapitels hervor, wo wir folgende Worte des Apostels Petrus lesen:

      12 „Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und zeitweilig Ansässige, euch der fleischlichen Begierden zu enthalten, die ja mit der Seele im Streite liegen. Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen [oder Nichtjuden], damit sie in dem, worin sie wider euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen mögen am Tage seiner Besichtigung“ (1. Petr. 2:11, 12).

      13. (a) Für wen sind wir jedoch keine „Fremdlinge“, und warum nicht? (b) Warum brauchen wir im Gegensatz zu Petrus nicht aus dem bösen System der Dinge hinauszugehen?

      13 Für die Welt mögen wir, die Gott hingegebenen Jünger Christi, „Fremdlinge“ sein. Doch wie tröstlich ist es, zu wissen, daß wir für Gott keine „Fremdlinge“ sind! Für ihn sind wir nicht mehr „entfremdet“, keine „Feinde“ mehr wie einst, als ‘unser Sinn noch auf die Werke gerichtet war, die böse waren’ (Kol. 1:21). Wir wandeln nicht so, „wie auch die Nationen wandeln in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes, während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind“ (Eph. 4:17, 18). Der Apostel Petrus und die anderen gesalbten Christen der damaligen Zeit hofften, das weltliche System der Dinge bei ihrem Tod zu verlassen und dann nicht länger Fremdlinge oder zeitweilig Ansässige in diesem System zu sein. Heute, im zwanzigsten Jahrhundert der Christenversammlung, brauchen jedoch diejenigen der christlichen Zeugen Jehovas, die die bevorstehende „große Drangsal“ überleben, dieses System nicht zu verlassen. Warum nicht? Weil es in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, mit dem die Drangsal enden wird, von der Erdoberfläche verschwinden wird (Matth. 24:21, 22; Offb. 7:14; 16:14, 16; 19:11-21).

      14. Welchen stichhaltigen Grund gibt Petrus dafür an, daß gesalbte Christen sich wie „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ in dieser Welt verhalten sollten?

      14 Wollen wir wirklich Gott hingegebene Christen sein? Wenn ja, benehmen wir uns als „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ unter den Nationen, so wie der inspirierte Apostel Petrus es empfahl? Er hatte guten Grund, die Christen, denen „eine neue Geburt zu einer lebendigen Hoffnung“ gegeben worden war, zu ermahnen, sich unbedingt so zu verhalten wie Personen in einem fremden Land. Er begründete dies mit den Worten: „Ihr ... seid ,ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ,weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat. Denn einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk“ (1. Petr. 1:3; 2:9, 10). Sie sind also offensichtlich kein Teil dieser gottentfremdeten Welt mehr. Sie wandeln nicht mehr in deren Finsternis, sondern sind Gottes Lichtträger. Sie befinden sich in einer ähnlichen Lage wie einst Abraham.

      15. Welche Hoffnung haben gemäß 2. Petrus 3:13, 14 die Christen, denen die „neue Geburt“ gegeben wurde?

      15 Ihre Hoffnung stimmt nicht mit der Hoffnung dieser Welt überein. Ihre Hoffnung entspringt der göttlichen Verheißung. Die herrliche Erfüllung dieser Verheißung ist jetzt nahe. Vor über neunzehnhundert Jahren schrieb Petrus die Worte nieder: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen. Deshalb, Geliebte, da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden“ (2. Petr. 3:13, 14). Diese „neuen Himmel“ sind die „Stadt“, die der treue Abraham so geduldig erwartete: die himmlische Regierung, „die wahre Grundlagen hat, deren Erbauer und Bildner Gott ist“ (Hebr. 11:10). Die „neue Erde“ ist die neue menschliche Gesellschaft, bestehend aus denen, die durch den geistigen „Samen Abrahams“ gesegnet werden (1. Mose 22:18; Offb. 21:1).

      WIE CHRISTUS KEIN TEIL DER WELT

      16. Warum dürfen Christen also nicht an der Politik und den Auseinandersetzungen der weltlichen Nationen interessiert sein?

      16 Wie könnten Christen, die doch „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ sind und die als solche die Erfüllung dieser göttlichen Verheißung erwarten, an der Politik und den Kriegen der Nationen interessiert sein? Wenn sie ihr Herz wirklich auf die „neuen Himmel“ und eine „neue Erde“, die mit Gottes Königreich in Verbindung stehen, gerichtet halten, so können sie dies keinesfalls tun.

      17. Wieso kann jemand, der den Worten Christi aus Matthäus 6:32, 33 gehorcht, seine Aufmerksamkeit nicht gleichzeitig dem Königreich Gottes und den von Menschen geschaffenen Königreichen schenken?

      17 Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern: „Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese [materiellen] Dinge benötigt. So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“ (Matth. 6:32, 33). Zuerst das Königreich unseres himmlischen Vaters zu suchen würde auch bedeuten, daß wir uns an der Erfüllung der Prophezeiung Jesu beteiligen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14). Ein gehorsamer Christ kann sich nicht auf Kompromisse einlassen; er kann seine Zeit und Aufmerksamkeit nicht gleichzeitig den Interessen des Königreiches Gottes und den Interessen menschlicher Königreiche widmen und dennoch Gottes Königreich an die erste Stelle setzen und Gottes Gunst erlangen.

      18. Warum dürfen sich Christen nicht zu einem Teil dieser Welt machen?

      18 Da Christen für diese alte Welt „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ sind, dürfen sie sich nicht wieder zu einem Teil der Welt machen. Täten sie das, so wären sie nicht in das Gebet eingeschlossen, das Jesus an Gott richtete: „Ich bitte dich ... um dessentwillen, der böse ist, über sie zu wachen. Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit“ (Joh. 17:15-17). Dieses Gebet war berechtigt, denn der, „der böse ist“, ist „der Herrscher dieser Welt“ (Joh. 12:31; 14:30).

      19. Was müssen Christen als „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ von dieser Welt in Kauf nehmen?

      19 Liebt die vom Teufel beherrschte Welt die christlichen „Fremdlinge und zeitweilig Ansässigen“, die es konsequent ablehnen, ein Teil dieser Welt zu werden? Liebte die Welt Jesus Christus, weil er, wie er sagte, „kein Teil der Welt“ war? Der Jünger ist nicht größer als sein Meister. Jesus sagte deshalb zu seinen Jüngern: „Wenn die Welt euch haßt, wißt ihr, daß sie mich gehaßt hat, bevor sie euch haßte. Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen ... Ja die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 15:18-20; 16:2). Der echte Christ, der die Erfüllung der göttlichen Verheißung erleben möchte, muß den Haß der Welt in Kauf nehmen und damit rechnen, von ihr schlecht behandelt zu werden.

      20. Woran sollten sich die jüdischen Christen, die wie Jesus gehaßt wurden, gemäß Hebräer 10:32-34 erinnern?

      20 Die jüdischen Christen in der römischen Provinz Judäa und vor allem in deren Hauptstadt Jerusalem erlebten die Erfüllung dieser warnenden Worte Jesu Christi, ihres messianischen Meisters. Etwa achtundzwanzig Jahre nachdem Jesus die obenerwähnten Worte geäußert hatte, konnte der Apostel Paulus, ein jüdischer Christ, den hebräischen Gläubigen in Jerusalem folgende stärkende Worte schreiben: „Gedenket ... weiterhin der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, einen großen Kampf unter Leiden erduldet habt, indem ihr bisweilen wie in einem Schauspiel sowohl Schmähungen als auch Drangsalen ausgesetzt wurdet und bisweilen Teilhaber mit denen wurdet, die eine solche Erfahrung machten. Denn ihr brachtet Mitgefühl für diejenigen zum Ausdruck, die im Gefängnis waren, und nahmt auch den Raub eurer Habe mit Freuden hin, da ihr wißt, daß ihr selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt“ (Hebr. 10:32-34).

      CHRISTLICHE „GESANDTE“

      21, 22. (a) Wen sendet Gott wegen der feindseligen Einstellung der Welt ihm gegenüber zu den Menschen, und zu welchem Zweck? (b) Wie werden wir in 2. Korinther 5:19-21 auf diese Tatsache aufmerksam gemacht?

      21 Die Welt ist Jehova Gott und seinem Volk gegenüber offensichtlich feindlich eingestellt. Gott hat deshalb seine ihm hingegebenen getauften Anbeter, die von ihm eine „neue Geburt“ erhalten haben (1. Petr. 1:3), als Gesandte mit einem Dienst der Versöhnung betraut. Er sendet sie in die ihm entfremdete Welt aber nicht, um diese um Frieden zu bitten und mit ihr einen Kompromiß einzugehen. Die zum Untergang verurteilte Welt kann Gott keine Friedensbedingungen stellen (Luk. 14:31, 32). Gott sendet seine Gesandten aus, damit sie Einzelpersonen in der Welt bitten, Gottes liebevolle Bedingungen anzunehmen, um in ein friedliches Verhältnis zu ihm zu gelangen und dadurch am Leben zu bleiben. Der zum Christentum bekehrte Jude Paulus und sein halbjüdischer Gefährte Timotheus lenkten die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache mit den Worten, die wir in 2. Korinther 5:19-21 lesen:

      22 „Gott [versöhnte] durch Christus eine Welt mit sich ..., indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete, und er hat uns das Wort der Versöhnung anvertraut. Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns inständig bitte. An Christi Statt bitten wir: ,Werdet versöhnt mit Gott.‘ Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Gemeinschaft mit ihm Gottes Gerechtigkeit würden.“

      23. Warum sind diese christlichen „Gesandten“ wegen des „Wortes der Versöhnung“, das sie verkündigen, nicht berechtigt, sich in die Politik und in die Konflikte dieser Welt einzumischen?

      23 Da die als Gesandte an Christi Statt beauftragten Christen zu allen Nationen gesandt worden sind, müssen sie „das Wort der Versöhnung“ Menschen mit den verschiedensten politischen Anschauungen vermitteln: Demokraten, Republikanern, Sozialisten, nationalsozialistisch- und faschistischgesinnten Personen, Kommunisten, Konservativen, Mitgliedern von Arbeiterparteien usw. Gottes „Wort der Versöhnung“ gilt unterschiedslos allen Menschen. Aus diesem Grund können Gottes „Gesandte an Christi Statt“ sich in keinem Land mit Politik befassen und keiner politischen Partei beitreten. Als Gottes „Gesandte“ sind sie „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“, ganz gleich, in welchem Land sie „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen. Sie gedenken der Worte des Apostels Paulus: „Unser Bürgertum besteht in den Himmeln“ (Phil. 3:20, 21), und sie wissen deshalb, daß sie nicht berechtigt oder befugt sind, sich in politische Angelegenheiten einzumischen. Sie müssen gegenüber der Landes- und auch gegenüber der Kommunalpolitik streng neutral bleiben und sich aus den durch Selbstsucht hervorgerufenen Konflikten dieser Welt heraushalten.

      24. Wie werden diese „Gesandten“ trotz ihrer Gesetzestreue von der Welt behandelt, wie das aus den Worten des Apostels Paulus in Epheser 6:19, 20 hervorgeht?

      24 Sie sind sehr gesetzestreu, zahlen ihre Steuern und handeln im Interesse des Allgemeinwohls. Dennoch werden diese Gesandten an Christi Statt von der Welt gehaßt, wie Christus selbst gehaßt wurde (Matth. 22:21; Röm. 13:1-7). Es ist daher nicht verwunderlich, daß sich Paulus, nur ungefähr sechs Jahre nachdem er die Worte in 2. Korinther 5:19-21 geschrieben hatte, als Gefangener in Rom befand und deshalb an die Versammlung in Ephesus (Kleinasien) schrieb: „[Betet] auch für mich, daß mir beim Auftun meines Mundes die Fähigkeit zu reden gegeben werde, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft bekanntzumachen, für die ich als ein Gesandter in Ketten amte“ (Eph. 6:19, 20).

      25. Wozu muß jemand, der als christlicher Gesandter tätig ist, bereit sein, und wie sollte er zu seinem irdischen Besitz eingestellt sein?

      25 Wie vor neunzehnhundert Jahren, so muß auch heute jemand, der unter den gottentfremdeten Menschen als ein ‘Gesandter an Christi Statt’ dient, bereit sein, solche Leiden zu ertragen. Paulus gab uns in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. Er kam seinem Auftrag als Gesandter oder Diener Christi treu nach. Er sagte: „In jeder Weise empfehlen wir uns als Gottes Diener: durch das Ausharren in vielem, in Drangsalen, in Notlagen, in Schwierigkeiten, bei Schlägen, in Gefängnissen“ usw. (2. Kor. 6:4, 5). Als Mitleidender konnte Paulus seine hebräischen christlichen Brüder ermuntern, weiterhin auszuharren, wie sie schon ausgeharrt hatten, als sie, kurz nachdem sie das Licht der biblischen Wahrheit empfangen hatten, vieles erdulden mußten. Wenn sie auch ihren ganzen irdischen Besitz verlieren würden, so hätten sie (und auch er) dennoch „einen besseren und bleibenden Besitz“ (Hebr. 10:32-34).

      26. Warum müssen christliche Gesandte und Boten weiterhin treu ausharren?

      26 Müssen wir als Jehovas christliche Zeugen, als seine Gesandten oder Boten an Christi Statt, heute nicht auch ausharren lernen? Doch, denn wir werden noch weiter ausharren müssen. Seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 sind schon viele von uns in der uns feindlich gesinnten Welt verfolgt und mißhandelt worden. Wir haben noch mehr solche Erfahrungen zu erwarten, bevor sich Gottes Verheißung „neuer Himmel“ und einer „neuen Erde“, in denen für immer Gerechtigkeit wohnt, erfüllen wird (2. Petr. 3:13). Die Erfüllung dieser Verheißung rückt immer näher. Die Generation, die Zeuge der ungerechten Verfolgung gewesen ist, der Gottes Gesandte und Boten seit dem Ersten Weltkrieg (1914—1918) ausgesetzt gewesen sind, ist eine gekennzeichnete Generation. Wieso? Da sie die Erfüllung der göttlichen Verheißung hinsichtlich der Errichtung des gerechten neuen Systems der Dinge erleben wird (Matth. 24:34; Mark. 13:30). Darum sollten wir weiterhin vertrauensvoll und treu ausharren!

  • Die Verheißung erfüllt sich an denen, die Gottes Willen tun
    Der Wachtturm 1977 | 15. März
    • Die Verheißung erfüllt sich an denen, die Gottes Willen tun

      1, 2. (a) Wozu sind wir entschlossen, obwohl die Welt es heute denen, die Gottes Willen tun, schwermacht? (b) Wo finden wir Gottes Zusicherung, daß er uns die nötige Kraft zum Ausharren geben wird?

      DIE gegenwärtige Welt macht es uns schwer, Gottes Willen zu tun. Dennoch sind wir entschlossen, seinen Willen zu tun, solange diese Welt besteht, und das ist nicht mehr allzulange. Wenn wir aber an diesem Entschluß festhalten wollen, müssen wir damit rechnen, von der Welt weiter angefeindet und verfolgt zu werden. Gott hat jedoch verheißen, daß er uns stärken wird, damit wir ausharren können, bis sich seine Verheißung erfüllt hat. Es liegt somit an uns, ebenso an seine Verheißung zu glauben wie einst Abraham. Gott, der Allmächtige, kann uns den nötigen Glauben und die nötige Kraft zum Ausharren geben. Wir haben in dieser Hinsicht seine Zusicherung, denn in Römer 15:4, 5 heißt es:

      2 „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können. Möge nun der Gott, der Ausharren und Trost verleiht, euch gewähren, untereinander die gleiche Gesinnung zu haben, die Christus Jesus hatte [der sich nicht selbst gefiel, sondern Gott].“

      3. (a) Wozu wurde Christus durch seine Gesinnung veranlaßt, und womit wurde er deswegen belohnt? (b) Unter welcher Voraussetzung werden wir zur Belohnung die Erfüllung der göttlichen Verheißung erleben?

      3 Die Gesinnung Christi Jesu veranlaßte ihn, stets bereit zu sein, den Willen Gottes, seines himmlischen Vaters, zu tun. Seine Gesinnung bewog ihn, alles zu ertragen, was ihm deswegen widerfuhr. Er wurde daher nie wankend und wich nie zurück. Selbst der bevorstehende Opfertod, den er nach den Schriften, ‘die vorzeiten geschrieben wurden’, erdulden sollte, war für ihn kein Hinderungsgrund, den Willen seines Vaters zu tun. Zur Belohnung dafür, daß er den Tod an einem Marterpfahl erduldete, wurde er zu himmlischem Leben auferweckt. Obwohl er wußte, daß die Erfüllung der göttlichen Verheißung nur unter der Voraussetzung möglich war, daß Gott seine größte Machttat an ihm vollbrachte, harrte er aus (Eph. 1:19-21). Der Apostel Paulus betete darum, daß Gott, der Allmächtige, uns die Kraft zum Ausharren verleihen möge, wie er sie Christus verliehen hatte (Röm. 15:5). Dieses Gebet wird nicht unerhört bleiben, solange wir Gottes Willen tun. Als Belohnung für unser Ausharren bis zum Ende werden wir zu unserer Freude die Erfüllung der Verheißung erleben, die Gott uns gegeben hat.

      4. Was wird nun von denen verlangt, die Gottes Willen tun und die Gesinnung Christi haben, und wie lange müssen sie es noch tun?

      4 Möge die Gesinnung, die Christus hatte, uns helfen, alles zu ertragen, was die feindlichgesinnte Welt — in der wir „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ sind — mit Gottes Zulassung noch über uns bringen wird! Behalten wir stets im Sinn, was Gott von denen verlangt, die in der Zeit, die von der „Zeit des Endes“ noch übrigbleibt, seinen Willen tun! (Dan. 12:4). „Ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt. Denn noch ,eine ganz kleine Weile‘, und ,der Kommende wird eintreffen und wird nicht ausbleiben [nicht säumen, Jerusalemer Bibel]‘“ (Hebr. 10:36, 37). Können wir „noch ,eine ganz kleine Weile‘“ ausharren? Wenn ja, dann werden wir es erleben, daß Gott, „der Kommende“, zur rechten Zeit eintreffen und die Verheißung, die er uns gegeben hat, erfüllen wird.

      „DER KOMMENDE WIRD EINTREFFEN“

      5. Worauf sollte gemäß der hebräischen Lesart von Habakuk 2:2, 3 der Beobachter der Vision warten?

      5 In Hebräer 10:37 zitiert Paulus aus den vorchristlichen Schriften, aber nicht aus dem hebräischen Text, sondern aus der griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften, aus der Septuaginta (LXX), die im dritten bis ersten Jahrhundert v. u. Z. angefertigt wurde. Nach dem hebräischen Text lautet Habakuk 2:2, 3: „Und Jehova antwortete mir dann und sprach: ‚Schreibe die Vision auf, und lege sie deutlich auf Tafeln dar, damit der davon Vorlesende es geläufig tun könne. Denn die Vision ist noch für die bestimmte Zeit, und sie geht keuchend dem Ende zu, und sie wird keine Lüge mitteilen. Selbst wenn sie säumen sollte, so harre ihrer; denn sie wird sich bestimmt bewahrheiten. Sie wird sich nicht verspäten.‘“

      6. Worauf sollte er gemäß der griechischen Septuaginta, aus der Paulus zitierte, warten?

      6 Gemäß der Septuagint Bible von Charles Thomson und der Septuagint Version, herausgegeben von S. Bagster and Sons, Ltd., lautet Habakuk 2:2, 3: „Und der Herr antwortete [mir] und sagte: Schreibe eine Vision; schreibe sie deutlich in ein Buch, damit der Leser diese Dinge verfolgen könne; denn die Vision ist für eine künftige Zeit. Doch sie wird schließlich aufgehen und nicht umsonst sein. Wenn er auch zögert, so warte auf ihn; denn er wird gewiß kommen und wird nicht enttäuschen [und wird nicht zögern].“

      7. Wieso war Paulus wahrscheinlich von der Septuaginta beeinflußt, als er davon sprach, daß man, um die Erfüllung der Verheißung zu erleben, des „Ausharrens“ bedürfe?

      7 Die Wiedergabe der Septuaginta lenkt also die Aufmerksamkeit von der Vision ab und weist auf eine Person hin, die kommt. Auch wird im griechischen Text für den Ausdruck „warte auf ihn“ ein Verb gebraucht, das „ausharren“ bedeutet und somit den Gedanken vermittelt, beharrlich zu warten, bis der Kommende eintrifft. Wahrscheinlich unter dem Einfluß dieser Bedeutung des griechischen Verbs „ausharren“ verwendete der Apostel Paulus im vorangehenden Vers (Hebr. 10:36) das entsprechende griechische Hauptwort, indem er sagte: „Denn ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt.“

      „EINE GANZ KLEINE WEILE“

      8. Wann oder wie bald wird gemäß dem Zitat des Apostels Paulus aus Haggai 2:6 der Kommende als Urteilsvollstrecker eintreffen, um uns zu befreien?

      8 Der Kommende, der zur rechten Zeit eintreffen wird, ist Jehova Gott, der dann kommt, um die Bedrücker seines Volkes zu richten, um an ihnen Rache zu nehmen. Durch sein Kommen erfüllt sich auch die aufgezeichnete „Vision“. Wann oder wie bald wird er als Urteilsvollstrecker kommen? Der Apostel Paulus schreibt: „Noch ,eine ganz kleine Weile‘.“ Diese Worte zitiert er aus Haggai 2:6, wo wir lesen: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Noch einmal — eine kleine Weile ist es —, und ich erschüttere die Himmel und die Erde und das Meer und den trockenen Erdboden.‘“ Demnach wendet Jehova die Zeitbegrenzung, „eine kleine Weile“, auf sich selbst an. Da der Apostel Paulus unter Inspiration auf diese Frist Bezug nimmt und dann sagt, Jehova werde kommen, ohne zu säumen, können wir sicher sein, daß Jehova nun bald kommen wird, um an unseren Gegnern und Verfolgern sein Urteil zu vollstrecken.

      9, 10. (a) Warum können wir davon überzeugt sein, daß das, was Gott als „eine ganz kleine Weile“ bezeichnet, für uns keine sehr lange Zeit sein kann? (b) Was wissen Satan und sein Dämonenheer über die Zeit ihrer Handlungsfreiheit hier auf der Erde?

      9 Was für den ewigen Gott „eine ganz kleine Weile“ ist, könnte für uns zwar eine sehr lange Zeit sein. Denken wir jedoch daran, wo wir uns in der „Zeit des Endes“ befinden (Ps. 90:4; 2. Petr. 3:8; Dan. 12:4). Unser größter Feind, Satan, der Teufel, weiß, daß wir kurz vor dem Ende des Systems der Dinge stehen, über das er seit langem die Gewalt ausübt, da er der „Herrscher dieser Welt“ ist (Joh. 12:31). Er weiß, daß nun praktisch 6 000 Jahre vergangen sind, seitdem er seinen rebellischen Kurs einschlug und unsere Ureltern veranlaßte, sich ihm in seiner Auflehnung gegen die universelle Souveränität Gottes, des Höchsten, anzuschließen. Die Zeit, die ihm noch verbleibt, um die ganze bewohnte Erde irrezuführen, ist nun bald vorbei. Nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, wurden Satan, der Teufel, und sein Heer von Dämonenengeln besiegt und vom Himmel in die Nähe der Erde hinabgeworfen. Dann hörten sie den Siegesruf:

      10 „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! Und sie haben ihn wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses besiegt, und sie haben ihre Seele selbst angesichts des Todes nicht geliebt. Darum seid fröhlich, ihr Himmel und ihr, die ihr darin weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:10-12).

      11. Wem gilt das in Offenbarung 12:12 erwähnte „Wehe“, und wieso?

      11 Satan, der Teufel, und sein Dämonenheer wissen also, daß ihnen seit ihrer Vertreibung aus den heiligen Himmeln nur noch eine kurze Frist bleibt. Während dieser kurzen Frist konnten sie auf der Erde schon viel Schaden anrichten. Die Worte „Wehe der Erde und dem Meer“ gelten nicht den christlichen Brüdern, die der Teufel und seine Dämonen ständig vor unserem Gott verklagt haben, sondern sie gelten den Weltmenschen zu Lande und auf dem Meer, denn sie ‘liegen in der Macht dessen, der böse ist’ (1. Joh. 5:19). Das erwähnte „Wehe“ schließt die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Schwierigkeiten ein, die Satan und seine Dämonen in ihrer ,großen Wut‘ verursachen. Für die unter diesen Schwierigkeiten leidenden Menschen besteht die Gefahr, von dem kommenden Urteilsvollstrecker in der „großen Drangsal“, die der Welt nun kurz bevorsteht, umgebracht zu werden (Offb. 7:14). Satan und seine Dämonen möchten in dem ihnen noch verbleibenden winzigen Teil ihrer ‘kurzen Frist’ noch möglichst viel Schaden anrichten (Offb. 12:12).

      KRIEG GEGEN DEN ÜBERREST DES WEIBESSAMENS

      12. Inwiefern handelt Satan gegenüber der gesamten Menschheit wie ein Drache, und was versucht er mit den Königreichsverkündigern zu tun?

      12 Dadurch, daß Satan, der Teufel, das „Wehe“ über die Weltmenschen bringt, die zu Lande und auf dem Meer eigennützige Geschäfte treiben, verschlingt er gleichsam die gesamte Menschheit, um sie zu einem Teil seiner sichtbaren, irdischen Organisation zu machen. Er hält die Menschen mit ihren selbstischen, materialistischen Bestrebungen, denen sie sich zufolge des „Wehe“ widmen, so beschäftigt, daß sie keine Zeit, kein Interesse und keine Begeisterung für das neugeborene messianische Königreich Gottes aufbringen. Nur sehr wenige nehmen die „gute Botschaft vom Königreich“, die Jehovas christliche Zeugen weltweit predigen, an und handeln entsprechend. Satan, der Teufel, gibt sich damit jedoch nicht zufrieden. In seiner böswilligen Absicht, den Vorsatz Jehovas zu vereiteln, sucht er verzweifelt, die Königreichsverkündiger in sein Lager zu ziehen, wo man immer noch für eine von menschlichen Regierungen geschaffene Weltregierung eintritt. Wie ist der „Drache“ während der ihm noch verbleibenden ,kurzen Frist‘ vorgegangen, um dieses Ziel zu erreichen?

      13. Wie ist Satan daher vorgegangen, und inwiefern entspricht dies dem, was Gott gemäß 1. Mose 3:15 sagte?

      13 Er hat gegen die Jünger Christi, denen eine Stellung in dessen tausendjährigem himmlischem Königreich in Aussicht steht, Krieg geführt. Dieser Krieg ist keine Einbildung, sondern ist genauso eine Tatsache wie die Worte, die Jehova nach der Auflehnung Adams und Evas im Garten Eden zu der symbolischen Schlange sprach. Er sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mose 3:14, 15). Diese „Feindschaft“ besteht heute noch. Der sinnbildliche „Drache“, Satan, der Teufel, die „Urschlange“, weiß, daß Gottes messianisches Königreich im Jahre 1914 im Himmel geboren worden ist, obwohl er es zu verhindern suchte (Offb. 12:1-5, 9). Die Geburt des Königreiches ist eine vollendete Tatsache, die er nicht aus der Welt schaffen kann.

      14. Wer ist jetzt das Angriffsziel Satans?

      14 Satan wußte jedoch all die vergangenen neunzehnhundert Jahre, daß Jehova die Miterben Jesu Christi, die mit ihm tausend Jahre regieren sollten, berief und auserwählte. Heute befindet sich nur noch ein kleiner Überrest dieser voraussichtlichen Miterben Jesu Christi auf der Erde. Sie sind das Angriffsziel Satans.

      15. (a) Wie wirkt Gott dem „Wehe“, dem die Menschheit jetzt ausgesetzt ist, zugunsten des Überrestes der Königreichserben entgegen? (b) Was versucht Satan immer noch zu tun, um Gottes Vorsatz in Verbindung mit dem Königreich zu vereiteln?

      15 Die Glieder des Überrestes freuen sich mit Jehovas „Weib“ (seiner himmlischen Organisation) über die Geburt ihres Königreichs„samens“. Diese restlichen voraussichtlichen Miterben Christi sind die Übriggebliebenen des „Samens“ des himmlischen „Weibes“ Gottes (Offb. 12:12, 17). Dadurch, daß Jehova den „Drachen“ vom Himmel auf die Erde hinabwerfen ließ, hat er über den sich noch auf der Erde befindenden Überrest der Königreichserben kein „Wehe“ gebracht. Er hat im Gegenteil dafür gesorgt, daß dieser Überrest während der „Zeit des Endes“ in vermehrten Maße gesegnet worden ist. Diese geistigen Segnungen wirken dem „Wehe“ entgegen, dem die vom Teufel beherrschten Menschen ausgesetzt sind. Satan, der Teufel, versucht jedoch, den beglückenden Zustand des Überrestes des Königreichs„samens“ zunichte zu machen. Er ist immer noch darauf aus, Gottes Vorsatz, 144 000 Miterben Christi zu haben, zu vereiteln. Er versucht mit allen Mitteln, zu verhindern, daß sich der Überrest als würdig erweist, am Königreich teilzuhaben. Wie tut er das?

      16. Wie und seit wann versucht Satan gemäß Offenbarung 12:17, zu verhindern, daß der Überrest sich des Königreiches als würdig erweist?

      16 Offenbarung 12:17 gibt uns die Antwort. Wir lesen dort, was der „Drache“, Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel taten, nachdem sie aus dem Himmel hinausgeworfen worden waren: „Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“ Der sinnbildliche „Drache“ und seine Dämonenengel hatten vergeblich gekämpft, um nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Jahre 1914 ihre Stellung in den heiligen Himmeln zu halten. Deshalb führen sie jetzt, während ihres unfreiwilligen Aufenthalts in der Nähe der Erde, Krieg gegen diejenigen auf der Erde, die zu dem messianischen Königreich berufen worden sind, gegen das sie im Himmel gekämpft hatten (Offb. 12:7-13).

      17. Wieso ist dieser „Krieg“ tatsächlich ein „heißer Krieg“ gegen die, die Gottes Willen tun, und wie wird ihm Jesus ein Ende machen?

      17 Es handelt sich dabei um einen „heißen Krieg“. Dieser Krieg hat bereits Hunderten von christlichen Zeugen Jehovas das Leben gekostet, sowohl von den „Übriggebliebenen“ der voraussichtlichen Miterben Christi als auch von Angehörigen der „großen Volksmenge“, die sich jetzt darauf vorbereiten, als Untertanen des tausendjährigen Königreiches Christi auf der Erde zu leben (Offb. 7:9-17; 20:4-6). Der Überrest der Königreichserben und die „große Volksmenge“ bemühen sich vereint, den „Willen Gottes“ zu tun, indem sie seine Gebote halten und das „Werk des Zeugnisgebens für Jesus“ durchführen. Sie legen davon Zeugnis ab, daß der nun im Himmel thronende Jesus sich darauf vorbereitet, dem Krieg des „Drachen“ gegen seine treuen Jünger ein Ende zu machen, indem er zunächst Satans irdische Helfershelfer vernichtet und danach ihn selbst und seine Dämonenengel bindet und für die tausend Jahre seiner Friedensherrschaft gefangensetzt.

      18. Wie wird sich Gottes Verheißung an den treuen Gliedern des Überrestes erfüllen, und wie wird sich das auf die Zahl der Königreichserben auswirken?

      18 Gottes Verheißung erfüllt sich an den Menschen, die seinen Willen bis zum Ende tun. Die verzweifelten Bemühungen des „Drachen“, zu verhindern, daß die Glieder des Überrestes in das himmlische Königreich gelangen, sind zum Scheitern verurteilt. Aus Offenbarung 20:4-6 geht deutlich hervor, daß sie — die alle den Willen Gottes tun und die noch benötigt werden, um die Zahl der 144 000 Königreichsmiterben vollzumachen — bis in den Tod treu ausharren und deshalb zu den Glücklichen gehören werden, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben. Es wird auch nicht ein einziger von der für das messianische Königreich Gottes vorherbestimmten Zahl der Miterben Christi fehlen.

      19. Wie wird sich Gottes Verheißung an der „großen Volksmenge“ erfüllen, und weil sie was getan hat?

      19 Was die voraussichtlichen irdischen Untertanen des Königreiches Christi, die „große Volksmenge“, betrifft, so unterstützen sie den Überrest der Königreichserben in seinen Bemühungen, den „Willen Gottes“ bis zum Ende zu tun, loyal, ja sie tun es unerschrocken, bis Jehovas universelle Souveränität gerechtfertigt sein wird. An dieser treuen, gehorsamen „großen Volksmenge“ wird sich ohne Zweifel Gottes Verheißung eines irdischen Paradieses erfüllen. Unaussprechlich groß wird ihre Freude sein, wenn sie dann die liebevolle Einladung des regierenden Sohnes Gottes hört: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich [den irdischen Bereich desselben], das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist“ (Matth. 25:34).

  • Halte am Glauben fest, und erlange das verheißene ewige Leben!
    Der Wachtturm 1977 | 15. März
    • Halte am Glauben fest, und erlange das verheißene ewige Leben!

      1. Warum ist es jetzt, wo der Teufel nur noch eine „kurze Frist“ hat, mehr denn je dringend notwendig, daß diejenigen, die Gottes Willen tun, am Glauben festhalten?

      DIE „kurze Frist“, in der die Wirksamkeit Satans, des Teufels, und seiner Dämonen auf die Erde beschränkt ist, nähert sich nun ihrem Ende (Offb. 12:7-12). Es ist daher zu erwarten, daß Satan künftig noch erbitterter gegen die „Übriggebliebenen“ des „Samens“ des himmlischen „Weibes“ Gottes und gegen ihre Mitverkündiger des messianischen Königreiches Gottes, die „große Volksmenge“, kämpfen wird. Deshalb ist es jetzt mehr denn je dringend notwendig, daß diejenigen, die Gottes Willen tun, am Glauben festhalten, wenn sie im feindlichen Feuer treu ausharren möchten.

      2, 3. Welchen Rat des Apostels Paulus an hebräische Christen sollten wir, gegen die Satan nun Krieg führt, befolgen, obwohl er nur noch eine „kurze Frist“ hat?

      2 Wir alle, gegen die Satan nun Krieg führt, werden sehr dazu ermuntert, dem Souveränen Herrn Jehova treu zu bleiben, bis die feindlichen Geschütze zum Schweigen gebracht worden sind. Das Ende dieses Krieges müßte nun eigentlich nahe sein, besonders wenn man bedenkt, daß bereits mehr als siebenundfünfzig Jahre vergangen sind, seitdem der symbolische Drache und sein Dämonenheer vom Himmel in die Umgebung der Erde geschleudert wurden, wo sie ihr Treiben nur noch während einer „kurzen Frist“ fortsetzen können. Obwohl diese Zeit kurz ist, müssen wir weiterhin den Rat des Apostels Paulus aus Hebräer 10:36, 37 beachten:

      3 „Ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt. Denn noch ,eine ganz kleine Weile‘, und ,der Kommende wird eintreffen und wird nicht ausbleiben‘.“

      4. Wie wird Gott die Verheißung, seine Anbeter rechtzeitig zu befreien, bestätigen?

      4 Gemäß den Worten, die der Apostel Paulus aus Habakuk 2:3 und Haggai 2:6 anführt, ist Jehova „der Kommende“ und derjenige, der ‘eintreffen und nicht ausbleiben wird’. Als unbesiegbarer Kämpfer wird er alle, die schon so lange gegen seine Anbeter Krieg führen, überwinden. Durch seinen glorreichen Sieg in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, wird er seine Verheißung, seine bedrängten Anbeter für immer zu befreien, bestätigen.

      5. Warum sind Satan und seine Dämonen jetzt gezwungen, sichtbare, irdische Werkzeuge zu gebrauchen, und wer ist das symbolische „wilde Tier“, wer die siebente Weltmacht und wer das „Bild“ des wilden Tieres?

      5 Der Drache — Satan, der Teufel — und sein Dämonenheer sind so weit eingeschränkt, daß sie sich nicht verkörpern und sichtbar machen können, um gegen Jehovas christliche Zeugen Krieg zu führen. Sie sind daher gezwungen, irdische Werkzeuge zu benutzen, die unter ihrer unsichtbaren Führung stehen, Weltmenschen sowie weltliche Organisationen und Regierungen. Die politischen Elemente, die an diesem Krieg beteiligt sind, machen das weltweite politische Herrschaftssystem aus, das in Offenbarung 13:1-10 als ein schreckliches „wildes Tier“ dargestellt wird. Dazu gehört auch die neuzeitliche anglo-amerikanische Doppelweltmacht, die in biblischen Prophezeiungen erwähnte siebente Weltmacht. Den biblischen Prophezeiungen entsprechend förderte die siebente Weltmacht die Schaffung eines Götzenbildes, eines „Bildes“ des politischen „wilden Tieres“ (Offb. 13:11-15). Mehr als siebenundfünfzig Jahre hat dieses „Bild“ nun die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen. Dieses „Bild“ ist die internationale Organisation für Weltfrieden und internationale Sicherheit — ursprünglich der Völkerbund und jetzt die Vereinten Nationen.

      6. Welches sinnbildliche „Kennzeichen“ empfangen die patriotischen Anbeter des „wilden Tieres“, und was bedeutet dieses „Kennzeichen“?

      6 Patrioten, die für nationale Selbständigkeit und für Systeme eintreten, die von Menschen geschaffen wurden, um die Welt zu regieren, beten in Wirklichkeit das politische „wilde Tier“ an. Statt auf die von Christus ausgeübte souveräne Herrschaft Jehovas vertrauen sie auf das „Bild“ dieses „wilden Tieres“. Trotz ihrer nationalistischen Gesinnung unterstützen sie die im Interesse einer Weltregierung geschaffenen menschlichen Einrichtungen. Dadurch empfangen sie das „Kennzeichen“, das deutlich macht, daß sie nicht den Interessen des Königreiches Gottes dienen, sondern den Interessen der sich selbst regierenden Menschheit. Sie schämen sich nicht, mit der bedeutsamen Zahl 666 verbunden zu sein, der Zahl, die das politische „wilde Tier“ kennzeichnet. Die Sechs wird in der Bibel als ein Sinnbild der menschlichen Unvollkommenheit und Schwäche gebraucht. Die Zahl 666 (600 + 60 + 6) weist daher mit besonderem Nachdruck auf menschliche Unvollkommenheit und Unzulänglichkeit hin, vor allem in bezug auf die Menschenherrschaft. Heute ist die auf Unvollkommenheit, Unzulänglichkeit und Korruption zurückzuführende Erfolglosigkeit der Menschenherrschaft deutlicher denn je zu erkennen. Die Menschenherrschaft ist von Gott als zu leicht erfunden worden (Offb. 13:16-18).

      7. Wozu suchen Patrioten die übrigen Menschen zu zwingen, und wessen Treue wird dadurch auf die Probe gestellt?

      7 Patrioten, die das „wilde Tier“ samt seinem „Bild“ anbeten, tragen stolz „die Zahl seines Namens [666]“. Sie suchen auch die übrigen Menschen zu zwingen, das „wilde Tier“ anzubeten, und so zu bewirken, daß sie als Personen gekennzeichnet werden, die nicht Gott, sondern dem von Menschen geschaffenen Staat gehören. Sie nehmen zu den verschiedensten Methoden Zuflucht, um Jehovas christliche Zeugen zu verfolgen. Warum? Weil sie sich weigern, etwas von Menschen Geschaffenes religiös zu verehren. Dadurch wird der Glaube und die Treue aller, die für Jehova als Gott und universellen Souverän eintreten, auf die Probe gestellt. Deshalb sagte der Engel, den der Apostel Johannes in seiner Vision sah: „Hier kommt es für die Heiligen, die, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu bewahren, auf das Ausharren an“ (Offb. 14:12).

      8. Was tun wir, die wir Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu bewahren, deshalb, und welche Folgen hätte es für uns, wenn wir das „Kennzeichen“ des „wilden Tieres“ annähmen?

      8 Wir, die wir Gottes Gebote halten, gehorchen Gott mehr als den Menschen, selbst wenn wir deswegen verfolgt werden und leiden müssen. Wir halten am Glauben an Jesus als den Messias oder Christus fest und machen ihn als den gesalbten König bekannt, den Jehova im Jahre 1914, als die Zeiten der Nationen abgelaufen waren, auf den Thron erhoben und gekrönt hat. Aus diesem wichtigen Grund beteiligen wir uns nicht an der Politik und den heftigen Auseinandersetzungen des „wilden Tieres“ und der anglo-amerikanischen Doppelweltmacht, die sich seit dem Nachkriegsjahr 1919 für das „Bild“ des „wilden Tieres“ besonders eingesetzt hat. Wir sind nicht in Unkenntnis darüber, was es für uns bedeuten würde, wenn wir „das Kennzeichen“ annehmen würden, „den Namen des wilden Tieres oder die Zahl seines Namens“. Es würde bedeuten, daß wir „von dem Wein des Grimmes Gottes trinken [müßten], der unverdünnt im Becher seines Zornes eingeschenkt ist“, und daß wir „vor den Augen der heiligen Engel und vor den Augen des Lammes [Jesus Christus] mit Feuer und Schwefel gequält“ würden. Das würde zu unserer ewigen Vernichtung, zum „zweiten Tod“, führen. Wir würden in den sinnbildlichen „Feuersee geschleudert, der mit Schwefel brennt“ (Offb. 14:9-11; 13:16, 17; 19:20; 21:8). Bestimmt möchte niemand von uns, daß ihm das widerfährt.

      9. (a) Welche Eigenschaft müssen wir in der heutigen Zeit unbedingt aufweisen? (b) Was spornt uns an, treu zu bleiben, und welches Vertrauen müssen wir zu Gott haben?

      9 In der heutigen Zeit, in der sich der extreme Nationalismus und die Vergötterung des Staates in der ganzen Welt ausbreiten, kommt es für diejenigen, die „die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu bewahren“, tatsächlich auf das Ausharren an. Es ist aber jetzt Gottes Wille, daß wir standhaft bleiben, seinen Geboten gehorchen und den Glauben Jesu bewahren. Erst nachdem wir in diesem Sinne Gottes Willen getan haben, werden wir „die Erfüllung der Verheißung“ empfangen. Da es jetzt nur noch „eine ganz kleine Weile“ dauert, bis ‘der Kommende eintreffen und nicht ausbleiben wird’, wäre es töricht, wenn wir aufhören würden auszuharren, nur um unser persönliches Los zu erleichtern, bevor Jehova kommt, um an denen Rache zu nehmen, die es uns so schwer machen, seinen Willen bis zum Ende treu zu tun. Was Gott verheißen hat, dient uns als Ansporn und bewirkt, daß wir seinen Willen aus Liebe zu ihm tun. Das Verheißene steht uns in Aussicht, aber wir müssen den festen Glauben und das Vertrauen haben, daß der, der die Verheißung gegeben hat, ihr treu bleibt und sie auch erfüllen kann.

      DURCH GLAUBEN EWIGES LEBEN ERLANGEN

      10. (a) Warum hat Gott Gefallen daran, unseren offenkundigen Glauben an ihn zu belohnen? (b) Aufgrund welcher Eigenschaft wird Gottes Gerechter leben im Gegensatz zu der Seele, die aufgeblasen und selbstsicher ist?

      10 Haben wir einen solchen Glauben? Wir benötigen ihn, um bis zur Erfüllung der göttlichen Verheißung auszuharren. Ein solcher Glaube unsererseits ehrt Gott, denn er beweist, daß wir von der Wahrhaftigkeit seiner Verheißung überzeugt sind. Deshalb ist ihm unser Glaube an ihn wohlgefällig. Er freut sich, einen solch unerschütterlichen Glauben zu belohnen (Hebr. 11:6). Der Apostel Paulus erinnert uns daran, wie wichtig der Glaube ist, um die christliche Lauterkeit zu bewahren und sich des ewigen Lebens in der verheißenen gerechten neuen Ordnung als würdig zu erweisen, indem er einen weiteren Ausspruch Gottes aus der Prophezeiung Habakuks zitiert. In dieser Prophezeiung spricht Jehova Gott zuerst von einem Menschen, der aufgeblasen und stolz, überheblich und selbstsicher ist und nicht an ihn glaubt. Dieser Mensch ist keine aufrichtige Seele, ist nicht rechtschaffen gegenüber dem einen wahren und lebendigen Gott. Nach dem Hinweis auf eine solche Seele äußert Jehova die Worte, die Paulus zitiert: „Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben“ (Hebr. 10:38; Hab. 2:4). Ein solcher Glaube spornt den „Gerechten“ an, treu und rechtschaffen zu sein.

      11, 12. (a) Bis wann müssen wir am Glauben festhalten, um das verheißene ewige Leben zu erlangen? (b) Wen führt Paulus nach einer kurzen Beschreibung der Glaubenstaten einiger Personen der alten Zeit als größtes Vorbild an?

      11 In 2. Korinther 5:7 lesen wir folgende Worte des Paulus: „Wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen.“ Das bedeutet, daß wir im Glauben an Gott leben. Um aber ausharren zu können und das von Gott verheißene Leben zu erlangen, müssen wir am Glauben festhalten bis zum Ende unseres Lebens in diesem bösen von Satan, dem Teufel, beherrschten System der Dinge (1. Joh. 2:25; Joh. 12:31). Wir müssen den gleichen Grad des Glaubens aufweisen wie die treuen „Männer der alten Zeiten“. Sie bewiesen ihren Glauben bis zum Tod, obwohl sie damals die Erfüllung der ihnen gegebenen Verheißung nicht empfingen. Ihre vorbildlichen Glaubenstaten beschreibt der Apostel Paulus kurz im nächsten Kapitel seines Briefes, in Hebräer, Kapitel 11. Von seinem Bericht über die vielen gläubigen Männer und Frauen, die von Gott ein rühmliches Zeugnis wegen ihres Glaubens bekamen, geht Paulus dann zu dem größten Vorbild des Glaubens über. Er sagt:

      12 „Da wir denn von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, so laßt uns auch allen Ballast und die uns leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten. Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt“ (Hebr. 12:1-3).

      13. Warum müssen wir während dieser ‘ganz kleinen Weile’, die nun bald zu Ende sein wird, unseren Blick besonders auf das vollkommene Glaubensvorbild gerichtet halten, und an welche warnenden Worte des Paulus aus Hebräer 10:38 sollten wir stets denken?

      13 Jetzt sollten wir unseren Blick ganz besonders auf Jesus Christus, unser vollkommenes Vorbild, gerichtet halten, denn er sitzt heute nicht nur zur Rechten des Thrones Gottes, sondern regiert auch als inthronisierter messianischer König. Wir könnten sogar noch in der ‘ganz kleinen Weile’ (die nun bald vorbei sein wird), bevor Jehova als Rächer kommt, den Glauben verlieren und so die uns leicht umstrickende Sünde begehen. Paulus nahm damals die Gelegenheit wahr, die hebräischen Christen vor dieser Gefahr zu warnen, indem er ein weiteres Zitat aus Habakuks Prophezeiung anführte. Er sagte: „Und ,wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm‘“ (Hebr. 10:38).

      14. In welcher Reihenfolge wird in Habakuk 2:4 der Gegensatz zwischen zwei unterschiedlichen Personen gezeigt, doch in welch veränderter Reihenfolge tut Paulus dies gemäß Hebräer 10:38?

      14 Nach der griechischen Übersetzung der Prophezeiung Habakuks, nach der Septuaginta, lauten die Worte Jehovas: „Wenn jemand sich zurückzieht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm. Der Gerechte aber wird von seinem Glauben an mich leben“ (Hab. 2:4, Übersetzung von Thomson). Jemand, der den Glauben verliert und zurückweicht, zieht sich Jehovas Mißfallen zu. Er wird dem Christen gegenübergestellt, der an seinem Glauben an Jehova festhält und ewiges Leben erlangt. Paulus ändert in seinem Zitat die Reihenfolge der beiden Versteile von Habakuk 2:4, indem er den letzten Teil zuerst anführt.

      15. Welche Prüfung sehen wir jetzt auf uns zukommen, und welche Warnung des Apostels Paulus ist daher sehr passend?

      15 Paulus tut dies, um uns auf die Gefahr aufmerksam zu machen, daß einige von uns, obwohl sie jetzt noch den christlichen Glauben haben, zurückweichen und abfallen könnten. „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle“ (1. Kor. 10:12). Je diktatorischer Satans Welt wird, desto mehr Druck wird man auf uns ausüben. Da wir nun die letzte große Prüfung unseres Glaubens auf uns zukommen sehen, während die „große Drangsal“ herannaht, könnten wir auf den Gedanken kommen, es wäre besser, sie zu vermeiden. Wir könnten den Glauben an Gott und das Vertrauen zu ihm verlieren und deshalb zurückweichen, statt weiter auszuharren.

      16. Inwiefern handelt jemand, der seinen Glauben an Gott aufgibt, vorschnell?

      16 Nach der lateinischen Vulgata lautet Habakuk 2:4 passenderweise: „Siehe, wer ungläubig ist, dessen Seele hat nicht Gerechtigkeit an sich; der Gerechte aber lebet in seinem Glauben“ (Allioli). Nach der katholischen New American Bible handelt ein Christ, der seinen Glauben wegen zunehmender Schwierigkeiten aufgibt und seine Lauterkeit gegenüber Gott nicht bewahrt, vorschnell. Sie gibt diesen Text wie folgt wieder: „Dem vorschnell Handelnden mangelt es an Lauterkeit; der Gerechte aber wird seines Glaubens wegen leben.“

      17. Kann man von jemandem, der der „großen Drangsal“ unentwegt im Glauben entgegengeht, sagen, er handle „vorschnell“?

      17 Der Christ, der der „großen Drangsal“ unentwegt im Glauben entgegengeht, handelt nicht „vorschnell“. Der vorschnell Handelnde, Aufgeblasene und Selbstsichere dagegen gibt auf, weil er nicht mehr an Gott, den Allmächtigen, glaubt. Er empfängt die Belohnung — die Erfüllung der Verheißung, die Gott den Treuen gegeben hat — nicht. Jehova Gott hat an solchen Personen kein Gefallen.

      18. Welchen Weg hat der Apostel Paulus der Klasse der Treuen durch seine Worte in Hebräer 10:39 vorgezeichnet?

      18 Da wir jetzt der stürmischsten Zeit in der Geschichte des treuen Volkes Jehovas entgegengehen, sollten wir uns fragen: „Was sollen wir tun? Wozu sollten wir jetzt entschlossen sein?“ Wir denken nicht im entferntesten daran, feige zurückzuweichen! Durch Gottes unverdiente Güte hat uns der Apostel Paulus den richtigen Weg vorgezeichnet, denn er sagt stellvertretend für die Klasse der Treuen: „Wir nun sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele“ (Hebr. 10:39).

      19. Wie werden wir zu den Zusammenkünften und zum „Freimut der Rede“ eingestellt sein, wenn wir sagen, wir würden nicht zurückweichen?

      19 Jetzt müssen wir uns entscheiden. Werden wir unerschütterlich am Glauben an Gott festhalten und ebenso entschieden wie der Apostel Paulus erklären: „Wir sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen.“? Wenn wir sagen, wir gehörten nicht zu diesen ungläubigen Christen, so werden wir „unser Zusammenkommen nicht aufgeben“, wie es bei den zurückweichenden Ungläubigen Brauch ist, sondern wir werden, wenn nötig, selbst im Untergrund zusammenkommen, um uns gegenseitig zu ermuntern, ‘und das um so mehr, als wir den Tag herannahen sehen’. Wir sollten ‘den Freimut der Rede, der eine große Belohnung mit sich bringt, nicht wegwerfen’, sondern sollten mutig fortfahren, Jehovas theokratische Regierung unter Christus als die einzige Hoffnung für die ganze Menschheit zu verkündigen (Hebr. 10:25-35; Matth. 24:14; Mark. 13:10).

      20. Für welche positive Einstellung entscheiden wir uns, sofern wir ewiges Leben erlangen möchten?

      20 Wer von uns wollte lieber vernichtet werden als ewig leben? Daher sind wir jetzt nicht negativ, sondern positiv eingestellt und sagen aus tiefster Überzeugung: „Wir nun sind ... von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele. Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht. Denn durch diesen erlangten die Männer der alten Zeiten [auch Abraham] Zeugnis“ (Hebr. 10:39 bis 12:2).

      21. Wozu gibt uns der Glaube an Gottes Verheißung die Kraft, und dies mit was für einer Erwartung?

      21 Unser Glaube an die Verheißung des Gottes, der unmöglich lügen kann, gibt uns die Kraft auszuharren. Der Glaube und das Ausharren gehen Hand in Hand. Das geht aus Offenbarung 13:10 deutlich hervor: „Hier kommt es auf das Ausharren und den Glauben der Heiligen an.“ Wir haben vielleicht schon lange ausgeharrt und die Erfüllung der Verheißung Gottes erwartet. Unsere Erwartung ist jedoch eine gut fundierte, eine gesicherte Erwartung, die uns die volle Gewißheit gibt, daß Gott uns nicht enttäuschen wird.

      22. Was wissen wir über die von Gott verheißenen Dinge, die noch nicht zu sehen sind, und womit wird Gott uns belohnen, damit wir die Erfüllung seiner Verheißung genießen können?

      22 Wir können die Dinge, die Gott verheißen hat und die wir erhoffen, zwar noch nicht sehen, aber wir wissen, daß es sich dabei um Wirklichkeiten handelt, denn wir haben den „offenkundigen Erweis“ dafür, daß sie zufolge der Macht Gottes, des Allmächtigen, existieren. Um die Erfüllung der Verheißung zu sehen, müssen wir leben, unsere Seele muß lebendig erhalten werden. Diese Belohnung, am Leben zu bleiben, können wir nur empfangen, wenn wir einen starken Glauben haben. Wir haben den innigen Wunsch, die Erfüllung der göttlichen Verheißung für immer zu genießen. Verscheuchen wir daher jeden Gedanken und jede Neigung, aus Furcht oder Unglauben zurückzuweichen! Beweisen wir unseren Glauben durch Werke! Zur Belohnung wird Jehova Gott, der Lebengeber, unsere Seele für immer am Leben erhalten (1. Joh. 2:25).

      23. Was wird Gott tun, um seine Verheißung denen gegenüber zu erfüllen, die seinen Willen tun und treu ausharren?

      23 Der ‘Gott, der Ausharren verleiht’, wird seine Verheißung an denen, die seinen Willen tun und treu ausharren, ganz gewiß erfüllen (Röm. 15:5). Freudig wird er uns die ewigwährenden Segnungen und Vorrechte seines langverheißenen Königreiches unter seinem Sohn Jesus Christus zuteil werden lassen. Es wird also nicht vergeblich gewesen sein, daß wir dieses Königreich „auf der ganzen bewohnten Erde ... allen Nationen zu einem Zeugnis“ gepredigt haben, bevor „das Ende“ kam (Matth. 24:14).

      [Bild auf Seite 181]

      Nur wer am Glauben festhält, wird das Ende des gegenwärtigen Systems überleben und das von Gott verheißene ewige Leben erlangen.

  • Neue Methode zur Durchführung des „Wachtturm“-Studiums
    Der Wachtturm 1977 | 15. März
    • Neue Methode zur Durchführung des „Wachtturm“-Studiums

      Älteste, die dem wöchentlichen Wachtturm-Studium vorstehen, oder diejenigen, die das Versammlungsbuchstudium leiten, sind darauf bedacht, auf wirkungsvolle und praktische Weise zu lehren (Röm. 12:8; 2. Tim. 4:2). Darüber hinaus möchten alle Glieder der Versammlung das Beste aus den Gelegenheiten machen, die sich ihnen zur Aufnahme geistiger Speise bieten, damit sie eine genaue Erkenntnis der Wahrheit und Unterscheidungsvermögen erlangen (Phil. 1:9).

      Deshalb empfehlen wir allen Versammlungen, beim Studium folgende Reihenfolge einzuhalten: 1. Lesen des Absatzes im Wachtturm (oder in einer anderen Veröffentlichung); 2. Lesen der dazugehörigen Frage; 3. Aufrufen der Personen, die sich melden, um eine Antwort zu geben, und ausführliche Besprechung des Absatzes sowie der als Stütze angeführten Schriftstellen.

      Das Lesen der Absätze, ehe sie besprochen werden, dürfte mehrere Vorteile mit sich bringen. Die Gedanken werden dadurch im Sinn aller, die sich auf den Stoff bereits vorbereitet haben, schnell aufgefrischt, und falls sich jemand auf die Zusammenkunft nicht vorbereiten konnte, wird er wenigstens mit dem Stoff vertraut, bevor er besprochen wird. Jeder wird ermuntert werden, sich auf das Lesen zu konzentrieren, statt im voraus eine Antwort im folgenden Absatz zu suchen. Personen, die etwas scheu sind oder denen es nicht so schnell gelingt, ihre Gedanken in Worte zu kleiden, werden sich dadurch besser auf eine Antwort vorbereiten können und mehr Selbstvertrauen erlangen, um sich zu melden. Es ist damit zu rechnen, daß sich die Anwesenden freier fühlen, sich am Studium zu beteiligen, und daß die Einzelheiten des Artikels eingehender besprochen werden, wobei Nachdruck auf die Anwendung der Schlüsseltexte gelegt wird, bevor man dazu übergeht, den nächsten Absatz zu lesen.

      Wir hoffen, daß sich diese Vorkehrung für alle Glieder des Volkes Gottes als ein Segen erweist, so daß „ihr in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, damit ihr Jehovas würdig wandelt“ (Kol. 1:9, 10).

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