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Fließende, konversationelle Vortragsweise mit richtiger AusspracheLeitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule
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deinem Sinn einer dem anderen leicht folgt. Wenn die Gedanken logisch ausgearbeitet und gut entworfen worden sind, sollte dies nicht schwer sein, und beim Halten der Ansprache sollten sie zwanglos und leicht kommen. Wenn sie mit dem Wunsch geäußert werden, etwas mitzuteilen, wird der Unterhaltungston dann zur Vortragsweise gehören.
19 Eine Möglichkeit, dich dessen zu versichern, ist die, daß du dich bemühst, zu verschiedenen einzelnen Zuhörern zu sprechen. Sprich jeweils direkt mit einem von ihnen. Denke, der Betreffende hätte eine Frage gestellt, und beantworte sie dann. Stelle dir vor, du führtest ein persönliches Gespräch mit ihm, um diesen besonderen Gedanken zu entwickeln. Wende dich dann einem anderen Zuhörer zu, und gehe ebenso vor.
20—23. Wie kann man sein Lesen natürlich klingen lassen?
20 Eine konversationelle Art der Darlegung beim Lesen beizubehalten ist eines der Redemerkmale, die am schwersten zu beherrschen sind, doch eines der wichtigsten. Am meisten lesen wir natürlich aus der Bibel vor, nämlich wenn wir in Verbindung mit einer freien Rede Texte vorlesen. Aus der Bibel sollte man mit Gefühl vorlesen und sich dabei lebhaft der Bedeutung bewußt sein. Das Lesen sollte lebendig sein. Andererseits werden Gottes wahre Diener niemals die frömmelnde Modulation der religiösen Geistlichen annehmen. Jehovas Diener werden sein Wort mit der natürlichen Betonung und schlichten Wirklichkeitstreue lesen, die die lebendige Sprache dieses Buches verdient.
21 Dasselbe gilt weitgehend für das Vorlesen des Wachtturms oder der Absätze in einem Buchstudium. Auch hier sind die Ausdrücke und der Satzbau nicht bewußt konversationell, und daher kann sich dein Lesen nicht immer wie ein Gespräch anhören. Aber wenn du den Sinn dessen erfaßt, was du liest, und es so natürlich und sinnvoll vorliest, wie du kannst, kannst du es oft so klingen lassen, als wäre es eine freie Rede, wenn auch vielleicht ein wenig formeller, als du normalerweise sprechen würdest. Du solltest es dir daher zur Gewohnheit machen, irgendwelche Zeichen, die dir eine Hilfe sein werden, zu vermerken, wenn du dich vorher vorbereiten kannst, und tue dein Äußerstes, den Stoff in einem wirklichkeitsnahen und natürlichen Stil vorzutragen.
22 Beim konversationellen Lesen oder Sprechen sind Aufrichtigkeit und Natürlichkeit das Wesentliche. Laß dein Herz überfließen, und sprich so, daß du bei deinen Zuhörern Anklang findest.
23 Eine gute Sprache läßt sich ebensowenig für einen gewissen Anlaß vortäuschen wie gute Manieren. Aber wenn du jeden Tag eine gute Sprache sprichst, wird sich dies auf der Bühne ebenso zeigen, wie sich deine guten Manieren, die du daheim hast, stets zeigen, wenn du in der Öffentlichkeit bist.
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24, 25. Warum ist eine schlechte Aussprache nicht wünschenswert?
24 Aussprache. Die richtige Aussprache ist ebenfalls wichtig, und sie ist auf dem Ratschlagzettel getrennt aufgeführt. Zwar haben nicht alle Christen eine umfangreiche weltliche Bildung erhalten, ebenso wie bemerkt wurde, daß Petrus und Johannes ungelehrte und gewöhnliche Menschen waren, doch ist es wichtig, daß wir es vermeiden, durch eine schlechte Aussprache von unserer Darbietung der Botschaft abzulenken. Dies ist etwas, was sich leicht abstellen läßt, wenn wir entsprechend darauf achten.
25 Wenn jemand eine sehr schlechte Aussprache hat, kann es sogar sein, daß er seinen Zuhörern falsche Gedanken übermittelt, was bestimmt nicht wünschenswert wäre. Wenn du jemand in seiner Ansprache ein Wort falsch aussprechen hörst, bewirkt das im allgemeinen, daß es im Sinn vor dir aufleuchtet wie das rote Licht einer Verkehrsampel. Du magst sogar aufhören, seiner Beweisführung zu folgen, und anfangen, über das Wort nachzudenken, das er falsch ausgesprochen hat. Es kann bewirken, daß du deine Aufmerksamkeit von dem Gesagten abwendest und darauf lenkst, wie es ausgesprochen wird.
26, 27. Welche Schwierigkeiten werden in Verbindung mit der Aussprache aufgeführt?
26 Man kann sagen, daß es allgemein dreierlei Schwierigkeiten in Verbindung mit der Aussprache gibt. Eine davon ist eine eindeutig falsche Aussprache, bei der die falsche Stelle betont wird oder die Buchstaben einen falschen Klang erhalten. Die meisten neueren Sprachen haben eine regelmäßige Form der Betonung, aber in der deutschen Sprache ist die Form nicht einheitlich, so daß die Schwierigkeit noch größer wird. Dann gibt es auch noch die Aussprache, die richtig, aber übertrieben, und zwar übermäßig genau, ist und einen Eindruck der Geziertheit, ja sogar eitlen Vornehmtuns vermittelt, und dies ist nicht wünschenswert. Das dritte Problem ist eine nachlässige Sprache, gekennzeichnet durch ständiges Verschleifen von Wörtern, Ineinanderschieben oder Auslassen von Silben und dergleichen. All dies ist zu vermeiden.
27 In unserer täglichen Sprache verwenden wir gewöhnlich Wörter, mit denen wir gut vertraut sind; die Aussprache ist daher in dieser Beziehung kein großes Problem. Das größte Problem entsteht beim Lesen. Aber Jehovas Zeugen lesen öffentlich und auch privat sehr viel. Wir lesen den Menschen aus der Bibel vor, wenn wir von Haus zu Haus gehen. Manchmal werden wir aufgefordert, die Absätze im Wachtturm-Studium, bei einem Heimbibelstudium oder in einem Versammlungsbuchstudium zu lesen. Es ist wichtig, daß wir genau lesen und daß die Aussprache richtig ist. Wenn dies nicht der Fall ist, entsteht der Eindruck, daß wir nicht wissen, wovon wir sprechen. Auch wird dadurch die Aufmerksamkeit von der Botschaft abgelenkt.
28—34. Wie kann einem geholfen werden, seine Aussprache zu verbessern?
28 Rat wegen einer falschen Aussprache sollte nicht übertrieben werden. Wenn hinsichtlich einiger Wörter ein Zweifel besteht, mag persönlicher Rat genügen. Werden aber im Verlauf einer Ansprache auch nur einige Wörter falsch ausgesprochen, die wir in unserem Predigtdienst oder in unserer täglichen Sprache regelmäßig gebrauchen, so wäre es eine Hilfe für den Studierenden, wenn der Schulaufseher die Aufmerksamkeit darauf lenken würde, damit er sie richtig aussprechen lernt.
29 Sollte der Studierende dagegen einmal beim Lesen aus der Bibel ein oder zwei hebräische Namen falsch aussprechen, so würde dies nicht als auffallende Schwäche betrachtet werden. Wenn er jedoch viele Namen falsch ausspräche, würde dies von einem Mangel an Vorbereitung zeugen, und es sollte Rat erteilt werden. Dem Studierenden sollte geholfen werden, zu lernen, wie man die richtige Aussprache feststellt, und diese dann zu üben.
30 Ebenso ist es auch mit einer übertriebenen Aussprache. Wenn sie die Ansprache tatsächlich beeinträchtigt, weil sie eine Angewohnheit ist, sollte dem Studierenden geholfen werden. Es sollte auch beachtet werden, daß beim schnellen Sprechen die meisten dazu neigen, einige Wörter zu verschleifen. Darüber braucht kein Rat erteilt zu werden, aber wenn es eine Angewohnheit ist, nämlich wenn ein Studierender die Wörter ständig verschleift und es schwierig wird, seine Rede zu verstehen, oder die Botschaft dadurch beeinträchtigt wird, dann wäre es ratsam, ihm hinsichtlich einer deutlichen Aussprache Hilfe zu leisten.
31 Natürlich wird der Raterteilende im Sinn behalten, daß eine annehmbare Aussprache an verschiedenen Orten unterschiedlich sein mag. Selbst Wörterbücher führen oft mehr als eine anerkannte Aussprache an. Er wird daher beim Erteilen von Rat zur Aussprache vorsichtig sein. Er wird sich dabei nicht nach seiner persönlichen Vorliebe richten.
32 Hast du ein Problem mit der Aussprache, so wirst du es nicht schwierig finden, sie zu berichtigen, wenn du deinen Sinn darauf richtest. Selbst erfahrene Sprecher holen, wenn sie eine Leseaufgabe erhalten, das Wörterbuch hervor und schlagen Wörter nach, mit denen sie nicht gut vertraut sind. Sie lassen es nicht einfach darauf ankommen. Benutze daher das Wörterbuch.
33 Eine andere Möglichkeit, die Aussprache zu verbessern, besteht darin, einem anderen etwas vorzulesen, vielleicht jemandem, der die Wörter gut ausspricht, und ihn zu bitten, dich jedesmal, wenn du einen Fehler machst, zu unterbrechen und zu berichtigen.
34 Eine dritte Methode ist es, guten Rednern sorgfältig zuzuhören. Denke beim Zuhören; beachte die Wörter, die sie anders aussprechen als du. Schreibe sie auf; sieh sie im Wörterbuch nach, und übe sie. Bald wird auch deine Aussprache richtig sein. Eine fließende, konversationelle Vortragsweise, verbunden mit der richtigen Aussprache, wird dein Sprechen sehr verbessern.
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Zusammenhängender Aufbau einer AnspracheLeitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule
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Lehrstück 30
Zusammenhängender Aufbau einer Ansprache
1—3. Welche Rolle spielt der Zusammenhang in einer Ansprache, und wie kann er erreicht werden?
1 Zusammenhängend ist eine Ansprache dann, wenn ihr die Zuhörer leicht folgen können. Wenn dagegen der Zusammenhang fehlt, geht ihre Aufmerksamkeit bald verloren. Offensichtlich ist dies eine Sache, die es verdient, ernsthaft beachtet zu werden, wenn du eine Ansprache vorbereitest; daher ist der Punkt „Zusammenhang durch verbindende Worte“ auf dem Ratschlagzettel mit aufgeführt und verdient deine sorgfältige Beachtung.
2 Zusammenhang bedeutet ein Zusammenhaften, eine Vereinigung von fest zusammengehaltenen Teilen, die ein logisches Ganzes bilden. Manchmal wird dies weitgehend einfach durch die logische Reihenfolge erreicht, in der die Teile geordnet sind. Aber in den meisten Ansprachen gibt es Teile, die über die einfache Anordnung des Stoffes hinaus miteinander verbunden werden müssen. In solchen Fällen erfordert der Zusammenhang eine Brücke von einem Punkt zum anderen. Es werden Worte oder Ausdrücke gebraucht, um die Beziehung der neuen Gedanken zu dem Vorausgegangenen zu zeigen, wodurch Lücken ausgefüllt werden, die auf eine Änderung des Zeitpunktes oder des Gesichtspunktes zurückzuführen sind. Dies ist Zusammenhang durch verbindende Worte.
3 Zum Beispiel sind die Einleitung, der Hauptteil und der Schluß deiner Ansprache getrennte Teile, die sich voneinander
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