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  • Sollte man Judo oder Karate erlernen?
    Erwachet! 1976 | 8. Februar
    • Was sagt die Bibel?

      Sollte man Judo oder Karate erlernen?

      IN VIELEN Ländern finden immer mehr Leute Gefallen an Judo und Karate. Warum? Und wie steht die Bibel zum Training in solchen Künsten?

      Es gibt Länder, in denen Judo und Karate als „Sport“ betrachtet werden, den man treibt, um fit zu bleiben. Personen, die daran interessiert sind, etwas für ihre Gesundheit zu tun, mögen die Ansicht vertreten, Judo und Karate seien mit Schwimmen oder Turnen vergleichbar.

      Doch es liegt klar auf der Hand, daß die Leute in erster Linie an Judo und Karate interessiert sind, weil sie hoffen, sich, wenn nötig, damit verteidigen zu können. In zahlreichen Ländern fürchten sich die Menschen davor, überfallen oder in anderer Weise angegriffen zu werden. Viele Männer und Frauen meinen, es wäre ein Schutz für sie, in Judo oder Karate ausgebildet zu sein.

      Ein objektives Urteil in dieser Frage ist nur möglich, wenn man weiß, worum es sich bei Judo und Karate handelt, was ihr Ursprung ist und wozu es führen kann, wenn man darin geübt ist.

      Judo und Karate sind eigentlich aus Japan stammende Methoden des waffenlosen Kampfes. Diese Formen der Kampfkunst oder der Kunst der Selbstverteidigung zählen zu den Bushido-Künsten („Bushido“ bedeutet „Weg der Krieger“). Nach einer Enzyklopädie wurzeln sie im Buddhismus, im Schintoismus und im Konfuzianismus. Früher wurden die japanischen Krieger in diesen Methoden ausgebildet, so daß sie mit „leeren“, das heißt mit waffenlosen Händen gegen bewaffnete oder unbewaffnete Feinde kämpfen konnten.

      Sowohl Judo als Karate gehen somit auf eine Kampfkunst zurück, die dem Angriff und auch der Verteidigung diente. In dem Werk The Encyclopædia Britannica (1971) wird Jujutsu, aus dem sich Judo entwickelt hat, wie folgt beschrieben: „Eine waffenlose Kampftechnik. Das Ziel besteht darin, den Gegner kampfunfähig zu machen oder gar zu töten.“ Und in dem Werk Illustrated World Encyclopedia wird gesagt: „Das Ziel beim Judo ist, den Angreifer zu töten oder so zu verletzen, daß er vollkommen kampfunfähig ist.“

      Karate ist noch härter, noch gefährlicher. E. J. Harrison schreibt darüber:

      „Karate gleicht sowohl dem Jujutsu als auch dem Judo. Aber ich glaube, wir müssen zugeben, daß Karate — eine reine ‚Kampfkunst‘ mit dem Ziel, den Feind in möglichst kurzer Zeit kampfunfähig zu machen, wobei alles erlaubt ist — mehr als die bei den anderen Kampfkünste tödliche Verletzungen zur Folge hat. Das ist so, weil eine einzige Karatetechnik, wenn sie im Ernstfall ausgeführt wird, den Gegner mit größerer Sicherheit und schneller tödlich verletzen kann als Jujutsu oder Judo“ (The Fighting Spirit of Japan, S. 74).

      Natürlich dürfen und sollten wir die Tatsache nicht ignorieren, daß die Gewalttätigkeit überall in der Welt überhandnimmt. Bedeutet das jedoch, daß jemand, der den Wunsch hat, sein Denken und Handeln nach der Bibel auszurichten, sich deshalb gezwungen sehen sollte, einen solchen Kampfsport zu erlernen? Ist ein solches Training, selbst wenn man es lediglich betreibt, um fit zu bleiben, ratsam?

      Die Bibel lehnt den Selbstschutz und die Anwendung von Gewalt, wenn es notwendig wird, nicht unbedingt ab. Aber die Fachleute, die darüber Rat erteilen, wie man sich vor Verbrechern schützen kann, betonen immer wieder, daß es besser sei, keine Waffen — weder eine Pistole noch ein Messer — mitzuführen, und daß es nicht ratsam sei, sich auf einen Selbstverteidigungssport wie Judo oder Karate zu verlassen. Das wichtigste ist in der Regel, daß man sich vernünftig verhält und gefährliche Situationen meidet. Durch vernünftiges Verhalten kann man sich gewöhnlich weit besser schützen als durch Beherztheit oder Waffen. Die Bibel rät davon ab, ‘auf den Fleischesarm zu vertrauen’, und empfiehlt Christen, auf Jehova zu vertrauen, weil Jehova auch in Zeiten der Bedrängnis einen Geist der Weisheit zu geben vermag (Jer. 17:5; Phil. 4:6, 7).

      In Sprüche 3:31 heißt es: „Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege.“ Christi Belehrung und Beispiel zeigen, daß er ebenso dachte und entsprechend handelte (Joh. 8:59; 10:39; Matth. 10:23). Ein Christ läßt es somit nicht auf einen Kampf ankommen. Droht ihm die Gefahr, angegriffen zu werden, flüchtet er — sofern eine Flucht ratsam erscheint. Dadurch zeigt er, daß er nicht versucht, ‘Böses mit Bösem zu vergelten’ oder Mißstände des gegenwärtigen Systems zu beheben, sondern daß er geduldig wartet, bis Jehova den Übeltätern vergilt (Röm. 12:17, 19).

      Ein ähnlicher Grundsatz, den Jehova in sein Wort aufnehmen ließ, lautet: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden“ (Röm. 12:18; 1. Petr. 3:11). Ein Christ, der diesen Bibeltext beherzigen möchte, wird gewiß überlegen, wie sich dieser Rat mit dem Training im „Weg der Krieger“ verträgt. Er wird auch an folgendes denken: Zu welchem Schluß müßten die Nachbarn und andere Personen, die einen Christen beobachten, kommen, wenn sie sähen, daß er, der sich zu dem Wort bekennt „Auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen“, sich in waffenlosen Kriegskünsten üben würde? (Jes. 2:4). Manch einer behauptet allerdings, daß die Übung in einer dieser Sportarten lediglich der Selbstverteidigung diene. Aber sogar beim Militär werden viele Waffen und Techniken (auch Judo und Karate), die der „Selbstverteidigung“ dienen, auch zum Angriff gebraucht.

      In Japan sind Judo und Kendo (Fechten) Pflichtübungsfach in der Grundschule geworden. In den Augen des Japaners besteht jedoch eine klare Verbindung zwischen diesen Sportarten und den militärischen Künsten. Junge christliche Zeugen Jehovas in Japan, die sich Gott hingegeben haben, lehnen es daher ab, sich an diesen Übungen zu beteiligen. Einige Schulbehörden sind einsichtig genug, um diese Schüler nicht zu zwingen, sich an etwas zu beteiligen, was sie als Widerspruch zu dem Gebot ansehen, ‘die Schwerter zu Pflugscharen zu schmieden und den Krieg nicht mehr zu lernen’ (Micha 4:3).

      Es gibt noch einen anderen Aspekt, den man nicht übersehen sollte, wenn man erwägt, ob man Judo oder Karate zur Selbstverteidigung oder um körperlich fit zu bleiben, erlernen sollte. Ein japanischer Schriftsteller schrieb: „Das Jujutsu spielt auf dem Schlachtfeld eine wichtige Rolle. Selbst beim Trainieren sollte man versuchen, in seinem Gegner einen Feind zu sehen.“ Jesus Christus lehrte jedoch: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen“ (Matth. 5:44, 45).

      Wer erwägt, ob er Judo oder Karate erlernen sollte — sei es aus diesem oder jenem Grund —, darf nicht vergessen, daß ein solches Training seine Einstellung beeinflussen wird. Er muß sich fragen: Trägt ein solches Training dazu bei, daß ich der Aufforderung Jesu, ‘meine Feinde zu lieben’, entsprechend handeln werde, oder werde ich dadurch nicht eher angeregt werden, das Gegenteil zu tun?

      Jeder muß selbst entscheiden, ob er aus gesundheitlichen Gründen Sport treiben möchte und, wenn ja, welche Sportart für ihn in Frage käme. Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus: „Denn die dem Leibe gewidmete Übung bringt nur geringen Nutzen; die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung für das gegenwärtige wie für das zukünftige Leben hat“ (1. Tim. 4:8, Menge).

      Wer Sport treibt oder wer sich Leibesübungen widmet, sollte also darauf achten, daß dadurch seine geistigen Interessen nicht zu kurz kommen. Ein Sport, der betrieben wird, um körperlich fit zu bleiben, sollte nicht die Hauptsache im Leben werden. Der Christ weiß, daß die dem Leibe gewidmete Übung nicht die Verheißung für das zukünftige Leben hat. Das zukünftige Leben hängt auch nicht vom Portemonnaie ab. Um ewiges Leben zu erlangen, ist unter anderem erforderlich, daß man in aller Aufrichtigkeit die Grundsätze der Bibel anwendet, sich der Gottergebenheit befleißigt und sich bemüht, Frieden mit Gott zu haben (1. Tim. 6:6-8, 11, 12).

  • Wir beobachten die Welt
    Erwachet! 1976 | 8. Februar
    • Wir beobachten die Welt

      Beginnt auch der Hinduismus zu wanken?

      ◆ In Indien haben die Tempelschönen begonnen, sich gegen den Mißbrauch ihres Körpers aufzulehnen. „Unwillig schrieben vier südindische Tempeldienerinnen — so berichtet die Südwest-Presse — „an ihren Landesvater, sie hätten keine Lust mehr, Priestern und Gläubigen zu Willen zu sein. Ministerpräsident Chavan von Maharaschtra möge der Tempel-Prostitution ein Ende bereiten.“ Gemeinsam mit vielen Schicksalsschwestern dienen die „Devdasis“, wie es heißt, den Priestern und Gläubigen gewisser hinduistischer Sekten noch heute gottergeben zu einem religiösen Akt. Die Kinder, die diesem Geschlechtsritus entspringen, sind „Gotteskinder ohne Vater“. Gerade das hat die jungen Tempelschönen auf die Barrikaden getrieben, nicht die von ihnen geforderte ständige Hingabebereitschaft. „Wir wollen nicht, daß unsere Töchter, die keinen Vater in der Schule angeben können, auf denselben Weg gezwungen werden wie wir“, sagten sie Journalisten in Poona bei Bombay. Religiös fanatische Eltern geben traditionsgemäß ihre Töchter schon im Kindesalter dem Tempel als „Devdasis“, obwohl dies offiziell verboten ist. Töchtern ohne Vater blüht dieses Schicksal noch viel häufiger.

      Ein anderes Fundament des Hinduismus, das ins Wanken gerät, ist der Kastengeist. Wie aus Neu-Delhi berichtet wird, sollen jetzt „Mischehen“ zwischen Kastenindern und „Unberührbaren“, die gegen alle Regeln der Tradition verstoßen, vom Staat durch Anleihen und Kredite unterstützt werden. Nach Plänen der Regierung des zentralindischen Bundesstaates Madhya Pradesh sollen junge Paare, von denen bei der Heirat ein Teil ein „Unberührbarer“ ist, außerdem mit einer Goldmedaille belohnt werden.

      Schließlich sind auch für die „heiligen Kühe“ in Indien schlechte Zeiten angebrochen. Nach einer Verordnung soll das umherstreunende Vieh eingefangen und milchwirtschaftlich genutzt werden. Die Zahl der zur Zeit „wild“ lebenden Tiere wird auf knapp 200 Millionen geschätzt.

      Wissenschaftler attackieren die Astrologie

      ◆ Kürzlich hat eine Gruppe von 186 amerikanischen Wissenschaftlern die „anmaßenden Ansprüche astrologischer Scharlatane“ attackiert und erklärt, sie kenne keinerlei wissenschaftliche Grundlage für den weitverbreiteten Glauben, daß Sterne in die Zukunft wiesen und das Leben der Menschen beeinflußten. Die Wissenschaftler, darunter 18 Nobelpreisträger, wurden nach eigenen Angaben zu ihrer in New York veröffentlichten Erklärung veranlaßt, weil die Astrologie in den Vereinigten Staaten weiterhin eine breite Anhängerschaft findet. „Wir sind besonders wegen der anhaltenden unkritischen Verbreitung astrologischer Tabellen, Voraussagen und Horoskope durch die Medien und ansonsten angesehene Zeitungen, Magazine und Buchverleger beunruhigt“, erklärten die Wissenschaftler in einer Sonderausgabe des Humanists Magazine. „Dies kann nur zur Zunahme von Irrationalismus und Verdummung beitragen.“ Dazu schreibt die Stuttgarter Zeitung: „Auch in der Bundesrepublik wird eine ständig zunehmende ,okkulte Welle‘ beobachtet. In einem Interview der Europawelle Saar (Saarländischer Rundfunk) erklärte ... der Freiburger Parapsychologe Professor Hans Bender, man könne sogar von einer ,okkulten Explosion‘ sprechen. Als Gründe dafür nannte der Wissenschaftler das wachsende Unsicherheitsgefühl und die Enttäuschung gerade junger Menschen gegenüber der Konsumgesellschaft und dem Angebot der Kirchen.“

      Regeln für die nächste Papstwahl festgelegt

      ◆ In einer vom Vatikan veröffentlichten apostolischen Konstitution bestimmte Papst Paul VI., daß das Konklave, das in geheimer Abstimmung nach seinem Tod den nächsten Papst wählen soll, dem Kollegium der Kardinäle vorbehalten bleiben soll, sofern diese nicht älter als 80 Jahre seien. Dabei dürfe die Zahl der an der Papstwahl teilnehmenden Kardinäle 120 nicht überschreiten. In dem Erlaß wurde erneut auf die strikte Geheimhaltung hingewiesen, zu der sich jeder Teilnehmer des Konklaves verpflichten

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