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Der geistige Schutz, den Gott uns bietetDer Wachtturm 1975 | 1. März
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Schutz bleibt man in einem Zustand, in dem man für würdig befunden wird, in dem bevorstehenden neuen System der Dinge, das Gott für die Menschheit vorgesehen hat, ewig in Frieden und Glück zu leben. Die Zeugen Jehovas in Europa, die jene Zeit überlebt haben, sind auch heute noch darauf bedacht, unter diesem geistigen Schutz zu bleiben, denn in der bevorstehenden „großen Drangsal“ werden weder materielle noch finanzielle, noch militärische Sicherheitsmaßnahmen dazu beitragen, uns am Leben zu erhalten, so daß wir Gottes neue Ordnung erleben können. „Die Schätze des Bösen werden von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber ist das, was vom Tode befreien wird“ (Spr. 10:2).
4. Warum ist der geistige Schutz dem körperlichen Schutz vorzuziehen, und in welchem Psalm wird dieser Schutz beschrieben?
4 Der geistige Schutz bedeutet für uns, daß Gott unser Glaubensleben schützt, sofern es seinen Voraussetzungen für das ewige Leben entspricht. Alle, die den geistigen Schutz genießen, stehen in Gottes Gunst, obwohl er zulassen mag, daß sie wegen ihrer Treue von Feinden umgebracht werden. Sofern sie ihre geistige Gesinnung bis zum Tod bewahren, wird er sie mit einer Auferstehung, verbunden mit den Segnungen und Möglichkeiten, die das Leben in seiner gerechten neuen Ordnung mit sich bringt, belohnen. Der geistige Schutz ist dem körperlichen Schutz, den materialistische Menschen zu bieten versuchen, vorzuziehen. Wir sind am geistigen Schutz interessiert. Von diesem Schutz finden wir im 91. Psalm eine treffende Beschreibung.
5. Was kann über den Verfasser des 91. Psalms gesagt werden, und auf wen lenkt dieser Psalm unsere Aufmerksamkeit?
5 Der 91. Psalm stammt möglicherweise von demselben inspirierten Verfasser wie der 90., auf dessen letzten Vers unmittelbar der 91. Psalm folgt, ohne Unterbrechung durch eine Überschrift mit dem Namen des Verfassers. In diesem Fall wäre es der Prophet Moses, dessen Name in der Überschrift des 90. Psalms angegeben wird. Obwohl die Umstände dies anzudeuten scheinen, läßt es sich nicht mit Sicherheit behaupten. Sei dem, wie ihm wolle, dieser Psalm gehört zu den inspirierten Schriften des heiligen Wortes Gottes, und das ist das Entscheidende, das, was ihn glaubwürdig und zuverlässig macht. Er muß mindestens 460 Jahre vor unserer Zeitrechnung geschrieben worden sein. Er enthält keinen unmittelbaren Hinweis auf den langverheißenen Messias oder Christus, den Gesalbten Gottes, sondern lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Gott, den Quell des geistigen Schutzes, unter dem auch der Messias oder Christus stand.
6, 7. Wie wandte Satan Psalm 91:11, 12 an, als er Jesus Christus versuchte, und warum hatte er keinen Erfolg?
6 Im Jahre 29 u. Z. wandte zum Beispiel Gottes großer Widersacher die Verse 11 und 12 auf einen bestimmten Mann im Nahen Osten an. Satan, der Teufel, der Versucher, gab dem inspirierten Wort Gottes einen falschen Sinn, um die geistige Gesinnung dieses Mannes zu untergraben. Er brachte diese Verse des 91. Psalms mit körperlichem Schutz in Verbindung. Er behauptete, besonders ein „Sohn Gottes“ würde auf diese Weise behütet und beschützt. Um ihm, dem Teufel, und dem jüdischen Volk dies zu beweisen, sollte sich dieser Mann von der Zinne des Tempels in Jerusalem hinabstürzen und sich von den Engeln sanft tragen lassen, so daß er — entgegen dem Gesetz der Schwerkraft — unversehrt auf dem Steinboden des Tempels ankäme. Das sollte gleichsam ein „Zeichen vom Himmel“ sein.
7 Auf diesen Mann, der kurz vorher mit Gottes Geist zum Messias oder Christus gesalbt worden war, würde der 91. Psalm eher zutreffen als auf irgend jemand anders. Der Teufel dachte sich daher etwas aus, was in seinen Augen für diesen Gesalbten Gottes wirklich eine Versuchung sein würde. Doch dieser Mann, Jesus Christus, durchschaute den Trick und erkannte die falsche Anwendung von Psalm 91:11, 12. Er lehnte es daher ab, sich dem geistigen Schutz, den er genoß, zu entziehen.
8. Wie begegnete Jesus der Versuchung durch Satan, und wie wirkte sich das für ihn aus?
8 Er tat dies, indem er sich auf das von Gott durch den Propheten Moses gegebene Gebot berief. Der Bibelbericht lautet: „Jesus sprach zu ihm [dem Teufel]: ,Wieder steht geschrieben: „Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“‘“ (Matth. 4:7; 5. Mose 6:16). Jesus glaubte an heilige Engel, aber er glaubte nicht, daß sie ihn beschützen würden, wenn er sich über Gottes bekanntes Gesetz der Schwerkraft hinwegzusetzen versuchte, um durch ein Wagestück die Aufmerksamkeit des jüdischen Volkes im Tempel auf sich zu lenken. Daß Jesus wohlweislich unter dem geistigen Schutz, den er genoß, blieb, hatte für ihn körperlichen Schutz zur Folge. Er erlitt keinen vorzeitigen Tod, durch den sich die Schrift nicht erfüllt hätte. Er blieb am Leben, weil er „im Schirm des Höchsten“ wohnte (Ps. 91:1).
UNTER DEM „SCHIRM DES HÖCHSTEN“
9, 10. (a) Schloß Jesus eine Anwendung des 91. Psalms auf sich selbst aus? (b) Auf wen trifft dieser Psalm ebenfalls zu, und in welchem Sinn?
9 Der 91. Psalm trifft auf eine Zeit zu, in der die vielen vom Psalmisten erwähnten Gefahren drohen, und er sollte diejenigen, die in dieser gefahrvollen Zeit leben, trösten und ihnen Hoffnung und Zuversicht verleihen. Als Jesus Christus als Mensch auf der Erde war, konnte er sich diesen wunderbaren Psalm zu Herzen nehmen, denn ohne Zweifel bezog sich dieser auf seine Person. Durch die Ablehnung des Vorschlages, den der Teufel ihm in betrügerischer Absicht aufgrund von Vers 11 und 12 machte, schloß er eine richtige Anwendung dieses Psalms auf sich selbst nicht aus. Wenn es je ein Geschöpf gegeben hat, das dem Vers 14 entsprechend seine Zuneigung auf Jehova Gott richtete, dann war es Jesus Christus.
10 Logischerweise müßte dieser Psalm auch auf seine getauften Jünger, die seinen Fußstapfen folgen und sein Beispiel nachahmen, zutreffen. Das heißt natürlich nicht, daß jeder einzelne sagen könnte: „Dieser Psalm trifft auf mich genauso zu, wie er auf Jesus Christus zutraf.“ Nein, sondern er bezieht sich auf diese wahren Jünger als Klasse, und jeder zu dieser Klasse Gehörende kann daraus geistige Kraft schöpfen. Dieser Psalm enthält keine Vorhersage über einen einzelnen dieser wahren und loyalen Jünger Christi.
11—13. (a) Wo wird in der Offenbarung der Überrest der geistigen Brüder Jesu Christi erwähnt, und warum müssen sie unter dem Schutz, den Gott ihnen bietet, bleiben? (b) Wie wurde in der Wacht-Turm-Ausgabe vom 1. September 1927 gezeigt, wer sich an dem „verborgenen, Sicherheit darbietenden Ort“ befindet?
11 In Offenbarung, Kapitel 12, Vers 17 wird ein „Überrest“ geistiger Brüder Jesu Christi erwähnt, der sich nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel (im Jahre 1914 u. Z.) noch auf der von Weh und Leid heimgesuchten Erde befindet.
12 Von den Übriggebliebenen des „Samens“ der himmlischen Mutter dieses Königreiches wird in Offenbarung 12:17 (Elberfelder Bibel) gesagt: „Und der Drache [Satan, der Teufel] ward zornig über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.“ Da dieser Überrest des Weibessamens auf der Erde von Satan, dem Teufel, und seinen Dämonenengeln bekämpft wird, benötigt er den geistigen Schutz, den ihm der Gott, dessen Gebote er hält, bietet. Diese offensichtliche Tatsache wurde in dem Artikel „Der Ort der Sicherheit“, der im Wacht-Turm vom 1. September 1927 erschien, bestätigt, denn im ersten Absatz dieses Artikels wurde auf Offenbarung 12:17 hingewiesen und dann gesagt:
13 „Die, welche zum ,Überrest‘ gehören, werden sich eifrig bemühen, den verborgenen, Sicherheit darbietenden Ort zu finden, und werden sorgfältig darauf bedacht sein, nachdem sie ihn gefunden haben, dort zu verharren.“
14, 15. (a) Welche Artikelserie wurde aufgrund dieses Verständnisses im Jahre 1927 veröffentlicht? (b) Das war acht Jahre bevor welche neuzeitliche Klasse von Menschen im Wachtturm besprochen wurde?
14 Aufgrund dieses Verständnisses, das diejenigen hatten, die damals unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnten, wurde eine Folge von drei Artikeln über Psalm 91 veröffentlicht, die betitelt waren: „Der Ort der Sicherheit“, „Warum Sicherheit?“ und „Schutz und Sicherheit“ und in den Wacht-Turm-Ausgaben vom 1. und 15. September sowie vom 1. Oktober 1927 erschienena. Dieser Kommentar über Psalm 91 wurde, acht Jahre bevor die in Offenbarung 7:9-17 beschriebene „große Volksmenge“ Gestalt anzunehmen begann oder vor dem Jahr 1935, veröffentlicht. (Siehe den zweiteiligen Artikel, betitelt „Die große Volksmenge“, der in den Wachtturm-Ausgaben vom 1. und 15. September 1935 erschien.) Der inspirierte Apostel Johannes beschrieb diese „große Volksmenge“ gemäß Offenbarung 7:14, 15 (Elberfelder Bibel) mit folgenden Worten:
15 „Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über ihnen errichten.“
16. (a) Wo müßte sich die „große Volksmenge“ heute ebenfalls befinden, und warum? (b) Wer außer Jesus Christus wird in Psalm 91 noch vorhergesagt, und auf welche Zeit muß sich dieser Psalm besonders beziehen?
16 Nach dieser prophetischen Beschreibung müßten die treuen Glieder der „großen Volksmenge“ heute ebenfalls den geistigen Schutz genießen, den der „Überrest“ des Weibessamens unter dem „Schirm des Höchsten“ genießt, sonst würde Gott, der Höchste, sie nicht in der „großen Drangsal“ beschützen und in seine neue Ordnung hinüberleben lassen. In dieser gerechten neuen Ordnung werden die Glieder der „großen Volksmenge“ Gott weiterhin in den Vorhöfen seines geistigen Tempels Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen. Der 91. Psalm sagte also außer Jesus Christus keine Einzelperson voraus, sondern wies auf die Klasse oder Versammlung der getauften Jünger Christi als Ganzes hin. Dieser Psalm muß sich besonders auf die Zeit nach dem Jahre 1919 beziehen, auf die Zeit nach der Vertreibung Satans und seiner Dämonenengel aus dem Himmel und ihrer Verbannung in die Nähe der Erde, was nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel (im Jahre 1914 u. Z.) erfolgte (Offb. 12:1-13).
17. Welche Frage sollten wir uns bei einer näheren Betrachtung des 91. Psalms stellen?
17 Während wir nun Psalm 91 näher betrachten, können wir uns fragen: „Gehöre ich zu dieser begünstigten Klasse, die in diesem glaubensstärkenden Psalm erwähnt und angesprochen wird?“ Wenn wir diese Frage mit Ja beantworten können, dann können wir davon überzeugt sein, daß wir den darin beschriebenen geistigen Schutz genießen werden. Der Psalm beginnt mit den anschaulichen Worten: „Wer irgend im Schirm [im Schutz, Bruns] des Höchsten wohnt, wird Herberge finden unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ (Ps. 91:1).
18. Was ist mit dem „Schirm des Höchsten“ gemeint, und warum können Weltmenschen ihn nicht erkennen?
18 Der Ausdruck „Schirm des Höchsten“ bezeichnet nicht einen für Menschen unsichtbaren und vielleicht sogar für die Engel unzugänglichen Ort im Himmel, an dem Gott wohnt. Er bezeichnet nicht die himmlische Stätte, die durch das Allerheiligste oder das innerste Abteil des Zeltes der Anbetung dargestellt wurde, das der Prophet Moses im Jahre 1513 v. u. Z. in der Wildnis am Berg Sinai errichtete und in dem Gottes Gegenwart durch das übernatürliche Schekina-Licht über dem Gnadenstuhl der goldenen Bundeslade versinnbildlicht wurde. Der Höchste benötigt keinen Ort, an dem er vor dem drohenden Unheil oder den Gefahren, die im 91. Psalm beschrieben werden, sicher wäre. Mit dem Ausdruck „Schirm des Höchsten“ ist vielmehr die Zuflucht oder der Schutz gemeint, den er denen bietet, die den in Psalm 91 aufgezeichneten Forderungen entsprechen; dort sind sie geborgen und sicher. Da es sich dabei um einen geistigen Schutz handelt, können Weltmenschen ihn mit ihren natürlichen Augen nicht sehen, und da sie kein geistiges Unterscheidungsvermögen haben, können sie nicht erkennen, daß es Menschen gibt, die sich unter diesem „Schirm“ befinden.
19. (a) Im Hinblick auf welche Streitfrage werden die unter diesem „Schirm“ Wohnenden geistig beschützt, und durch welche Bezeichnung wird dies angedeutet? (b) Wann wurde die Welt auf diese Streitfrage hingewiesen?
19 Doch der geistige Schutz, den alle genießen, die unter diesem „Schirm“ bleiben, ist ein Beweis dafür, daß sie sich wirklich darunter befinden. Die Tatsachen zeigen, daß sie im Hinblick auf die alles überragende Streitfrage, die heute für Himmel und Erde besteht, geistig beschützt werden. Diese Streitfrage wird durch die Bezeichnung dessen, der den Schutz oder „Schirm“ bietet, angedeutet, nämlich durch die Bezeichnung „der Höchste“. Es geht bei dieser Streitfrage um die Souveränität über das ganze Universum. Auf diese Tatsache wurde die Menschheit mitten im Zweiten Weltkrieg — in dem um die Weltherrschaft gekämpft wurde —, nur einige Monate vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten in dieses Völkerringen, aufmerksam gemacht, denn im Sommer 1941 hielt der damalige Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society auf einem internationalen Kongreß der christlichen Zeugen Jehovas in St. Louis (Missouri, USA) einen Vortrag über das Thema „Lauterkeit“. In diesem Vortrag erklärte er vor den Zehntausenden von Kongreßbesuchern, daß es bei der Streitfrage, der sich die ganze Schöpfung gegenübersehe, um die Herrschaft über das ganze Universum drehe. (Siehe The Watchtower vom 15. August 1941, Seite 245, Absatz 19.)
20. Wann wird diese alles überragende Streitfrage geklärt werden, wer hat sie erkannt und tritt offen für den ein, der durch ihre Klärung gerechtfertigt wird?
20 Die Fragen, bei denen es um die Weltherrschaft und um die nationale Selbständigkeit der Völker geht, sind gegenwärtig heiß umstritten. Sowohl die Weltlage als auch die biblische Chronologie lassen erkennen, daß unsere Generation die Generation ist, zu deren Lebzeiten der Höchste die jahrtausendealte Streitfrage, die sich um die Herrschaftsgewalt oder die Souveränität über das ganze Universum dreht, ein für allemal klären muß. Die unter dem „Schirm des Höchsten“ Wohnenden haben diese Streitfrage erkannt und treten offen für die universelle Souveränität des Höchsten ein, ja sie bewahren in den Auseinandersetzungen der Nationen, bei denen es um nationale Selbständigkeit und um die Weltherrschaft geht, ihre christliche Neutralität. Sie, die sich nicht an Politik beteiligen, konnten nur unter den „Schirm des Höchsten“ gelangen, weil sie die universelle Souveränität des Höchsten anerkannten, und sie können auch nur darunter bleiben, wenn sie an dieser Einstellung festhalten. Sie freuen sich darauf zu sehen, wie er seine universelle Souveränität noch in unserer Generation durch den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, an dem symbolischen Ort, Har-Magedon genannt, rechtfertigen wird (Offb. 16:13-16).
21. Welcher König nahm im 20. Jahrhundert v. u. Z. in der Streitfrage um die universelle Souveränität die richtige Stellung ein, welchen Patriarchen segnete er, und mit welchen Worten tat er es?
21 Nach dem Bibelbericht nahm Melchisedek, der im zwanzigsten Jahrhundert v. u. Z. König von Salem im Nahen Osten war, in der Streitfrage um die universelle Souveränität die richtige Stellung ein. Das wird durch den kurzen Bericht, den der Prophet Moses über ihn abfaßte, bestätigt. Melchisedek schrieb den Sieg, den der Patriarch Abram (oder Abraham) über die vier Könige errungen hatte, die aus Mesopotamien ins Land eingedrungen waren, dem Souverän des ganzen Universums zu. Wir lesen in 1. Mose 14:18-20 hierüber: „Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. Dann segnete er ihn und sprach: ,Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat; und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!‘ Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.“
22, 23. (a) Wie bestätigte Abram unmittelbar danach öffentlich, daß er Stellung für den Souverän des ganzen Universums bezogen hatte? (b) Was tat der Souverän des ganzen Universums mit Recht, worüber wir in 5. Mose 32:8 lesen?
22 Dadurch, daß Abram Melchisedek, dem Priester des Gottes, der Himmel und Erde hervorgebracht hat, den Zehnten von allem gab, was er bei seinem Sieg über die vier plündernden Könige erbeutet hatte, bezog er wie der König-Priester Melchisedek Stellung für den Souverän des ganzen Universums. Um dies öffentlich zu bestätigen, legte er im Namen des Herrschers des ganzen Universums einen Eid ab. Das tat er, als er dem König von Sodom alles überließ, was er, Abram, ihm zurückgebracht hatte. In 1. Mose 14:21-24 heißt es: „Danach sprach der König von Sodom zu Abram: ,Gib mir die Seelen [die befreiten Personen], aber die Habe nimm für dich.‘ Hierauf sprach Abram zum König von Sodom: ,Wahrlich, ich erhebe meine Hand zum Eide zu Jehova, dem höchsten Gott, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat, daß ich, vom Faden bis zum Sandalenriemen, bestimmt nichts von irgend etwas nehmen werde, was dein ist, damit du nicht sagest: „Ich bin es gewesen, der Abram reich gemacht hat.“ Nichts für mich!‘“ Der höchste Gott, in dessen Namen Abram den Eid ablegte, handelte als Souverän des ganzen Universums, als er beschloß, das im Nahen Osten gelegene Land, das er Abraham verheißen hatte, für dessen Nachkommen, die Israeliten, aufzusparen. Moses sagt hierüber:
23 „Als der Höchste den Nationen ein Erbe gab, als er die Söhne Adams voneinander schied, da setzte er die Grenze der Völker fest mit Rücksicht auf die Zahl der Söhne Israels“ (5. Mose 32:8).
24. Wieso geht aus der Ankündigung, die Maria gemacht wurde, hervor, daß treue Engel den Souverän des ganzen Universums anerkennen, und inwiefern bewies Jesus Christus diese Anerkennung durch das, was er zu seinen Jüngern über das Leihen sagte?
24 Selbst die treuen Engel im Himmel erkennen die universelle Souveränität des Schöpfers des Himmels und der Erde an. Als daher der Engel Gabriel der jüdischen Jungfrau Maria erklärte, wie sie auf übernatürliche Weise die Mutter ihres erstgeborenen Sohnes, der Jesus genannt werden sollte, werden würde, sagte er zu ihr: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden“ (Luk. 1:35). Als später dieser Sohn zum Mann herangewachsen war, bewies er, daß er den Souverän des ganzen Universums ebenfalls anerkannte, denn er sagte zu seinen Jüngern: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und Gutes zu tun und ohne Zins zu leihen, ohne etwas zurückzuerhoffen; und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen“ (Luk. 6:35).
25. Welches Gebet, das mit der alles überragenden Streitfrage in Verbindung steht, muß noch in unserer Generation erhört werden, und wo müßten wir daher wohnen, wenn wir in Sicherheit sein wollen?
25 Die Zeit wird nun bald kommen, da das inspirierte Gebet erhört wird, das gegen die Feinde der universellen Souveränität dessen gerichtet ist, der Himmel und Erde hervorgebracht hat: „O mögen sie für alle Zeiten beschämt und bestürzt sein, und mögen sie mit Scham bedeckt werden und umkommen, damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde“ (Ps. 83:17, 18). Wenn wir also während unserer Generation, in der die alles überragende Streitfrage um die Souveränität über das ganze Universum für immer geklärt werden wird, in Sicherheit sein wollen, müssen wir unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen und in dieser Streitfrage unerschütterlich für den Höchsten eintreten. Dort zu wohnen bedeutet für uns, vor der gefährlichen Beeinflussung und der Irreführung durch die gegensätzlichen politischen Ideologien, die heute in der ganzen Welt propagiert werden, geschützt zu sein (Ps. 27:5).
UNTER DEM „SCHATTEN DES ALLMÄCHTIGEN“
26, 27. (a) Wer wird als Gast unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen dürfen? (b) Warum kann der Höchste seine Souveränität überall geltend machen, und was sollten wir daher vernünftigerweise tun?
26 Was wird jeder, der unter dem „Schirm des Höchsten wohnt“, finden? Wenn wir den ersten Vers des 91. Psalms vollständig lesen, erhalten wir die Antwort: „Wer irgend im Schirm des Höchsten wohnt, wird Herberge finden unter dem Schatten ... des Allmächtigen.“ Herberge zu finden bedeutet in diesem Fall, als Gast des Allmächtigen behandelt zu werden. Dieser Allmächtige ist identisch mit dem Höchsten. Er vereinigt in sich sowohl höchste Hoheit als auch Allmacht.
27 Da er allmächtig ist, kann er seine höchste Herrschaftsgewalt, seine universelle Souveränität, aufrechterhalten. Er kann seine Souveränität überall in seiner Schöpfung, gegenüber allen vernunftbegabten Geschöpfen, die sich gegen ihn auflehnen mögen, geltend machen. Es wäre für ein Geschöpf sinnlos, sich der Souveränität des Höchsten zu widersetzen oder sie zu mißachten, denn er ist der Allmächtige. Wir können nichts Vernünftigeres tun, als seine rechtmäßige Souveränität anzuerkennen und uns ihr in Treue und Loyalität unterzuordnen, ja ihn stets als den Souverän unseres Lebens anzuerkennen. Wer dies tut, wird vom Allmächtigen als Gast aufgenommen und wird unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen.
28. Wann machte der Höchste Abraham darauf aufmerksam, daß er allmächtig ist, und wie bewies er es?
28 Hunderten von Millionen Menschen, die die Bibel nicht näher kennen, fällt es heute schwer, an ein allmächtiges Wesen zu glauben, das über allen anderen Lebewesen steht. Doch schon im zwanzigsten Jahrhundert v. u. Z. machte der Höchste, der, der Himmel und Erde hervorgebracht hat, seinen irdischen Freund, den Patriarchen Abram, auf diese Tatsache aufmerksam. Ein Jahr vor der Geburt Isaaks, des Sohnes Abrams, sprach der Höchste durch einen Engel mit Abram und bezeichnete sich als allmächtig. In 1. Mose 17:1, 2 lesen wir: „Als Abram neunundneunzig Jahre alt wurde, da erschien Jehova dem Abram und sprach zu ihm: ,Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir, und erweise dich als untadelig. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir geben, um dich sehr, sehr zu mehren.‘“ Er bewies dann, daß für ihn nichts unmöglich ist, indem er Abram und seiner betagten Frau noch einen Sohn schenkte, als ihrer beider Fortpflanzungsfähigkeit bereits erstorben war. Abram war hundert und seine Frau neunzig Jahre alt, als Isaak geboren wurde (1. Mose 17:17; 21:1-5; Röm. 4:19-21). Dieser Allmächtige existiert heute noch.
29. Durch wen können wir heute nur unter den „Schirm des Höchsten“ gelangen, und warum?
29 Der Allmächtige war mit Abrahams Enkel Jakob sehr vertraut (1. Mose 35:11; 43:14; 48:3; 49:25; 2. Mose 6:3). Auch wir können in einem solch vertrauten Verhältnis zu ihm stehen, obwohl wir im Vergleich zu ihm winzig klein sind. Stellen wir uns vor: Wir können bei ihm zu Gast sein, können unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen! Wir müssen aber daran denken, daß wir heute nur durch die guten Dienste Jesu Christi, seines vertrautesten himmlischen Sohnes, in dieses vertraute Verhältnis zu ihm gelangen können. In der Nacht, bevor Jesus sein vollkommenes menschliches Leben als ein Opfer niederlegte, das er Gott für unsere Sünden darbrachte, sagte er zu seinen treuen Aposteln: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14:6). Durch ihn nahen wir uns also dem Höchsten und erkennen ihn als den Souverän des Universums an, als unseren Souverän, dem unser Leben, unsere loyale Liebe und unsere Treue gehören. Auf diese Weise ‘finden wir Herberge unter dem Schatten des Allmächtigen’.
30, 31. Welches Bild hatte der Psalmist offenbar vor Augen, als er die Worte: „Unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ gebrauchte?
30 Es ist etwas Wunderbares, vom Allmächtigen beschirmt zu werden, unter seinem Schatten zu sein. Es bedeutet, daß der Allmächtige an uns interessiert ist, daß er sich um uns kümmert und uns seine Aufmerksamkeit schenkt. Dieses Bild soll nicht veranschaulichen, daß eine kleinere Person im Schatten einer viel größeren Person oder im Schatten von etwas Leblosem steht, im „Schatten eines wuchtigen Felsens in einem erschöpften Lande“ (Jes. 32:2). Was der Verfasser dieses Psalms veranschaulichen wollte, war das, was David gemäß Psalm 17:8 zum Ausdruck brachte, als er zum Höchsten betete: „Bewahre mich wie die Pupille des Augapfels, im Schatten deiner Flügel mögest du mich verbergen.“
31 Ja, es handelt sich hierbei um ein Bild, das veranschaulichen soll, wie eine Vogelmutter über ihren Jungen schwebt und einen Schatten auf sie wirft. Solange die Jungen unter ihr den Schatten der Mutter über sich sehen, wissen sie, daß sie von ihr bewacht und beschützt werden und deshalb vor Raubvögeln sicher sind. Daß ein über den Jungen schwebender Vogel auf Bewachung und Schutz hindeutet, wird durch die Worte aus Jesaja 31:4, 5 bestätigt: „Gleicherweise wird Jehova der Heerscharen herabkommen, um Krieg zu führen um den Berg Zion und um dessen Hügel. Wie fliegende [schwebende, Bruns] Vögel, so wird Jehova der Heerscharen Jerusalem verteidigen. Indem er es verteidigt, wird er es auch bestimmt befreien. Indem er es verschont, will er es auch entrinnen lassen.“
32. (a) Womit wird also der Allmächtige verglichen, und mit wem werden wir, die wir unter seinem „Schatten“ sind, verglichen? (b) Was kann er als gewissenhafter Gastgeber tun, da er auch der Höchste ist?
32 Der Allmächtige wird also mit einem großen Vogel verglichen, und diejenigen, die unter seinem „Schirm“ geistigen Schutz genießen, werden mit den Jungen dieses Vogels verglichen. Da sie sich „unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ befinden, sind sie wirklich sicher und geborgen. Als der Höchste überragt er alles, und nichts unter ihm kann dem Sehvermögen, das er als Allmächtiger hat, entgehen. Er nimmt jede Bewegung sofort wahr, die durch etwas oder jemand unter ihm gegen die ausgelöst werden könnte, die unter seinem „Schatten“ sind. Er kann für die von ihm Beschirmten, für die die in geistigem Sinne bei ihm Herberge gefunden haben, unverzüglich eintreten und sie beschützen. Als Gastgeber wahrt er seine Ehre, indem er seiner Verantwortung ihnen gegenüber gewissenhaft nachkommt. Welch ein tröstlicher Gedanke! Wo sonst könnten wir wirklich geistigen Schutz finden?
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Freiheit von der Furcht vor geistigen GefahrenDer Wachtturm 1975 | 1. März
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Freiheit von der Furcht vor geistigen Gefahren
1. Welchen Weg müssen wir gehen, um von dieser Furcht frei zu werden?
UM VON der Furcht vor geistigen Gefahren frei zu werden, müssen wir den Weg gehen, der im 91. Psalm vorgezeichnet wird. Der Psalmist schreibt über diesen Weg weiter: „Ich will zu Jehova sagen: ,Du bist meine Zuflucht und meine Feste, mein Gott, auf den ich vertrauen will‘“ (Ps. 91:2).
2. Wer wird in Übereinstimmung mit 2. Mose 6:2, 3 durch diesen einzigartigen Namen gekennzeichnet?
2 Es gilt zu beachten, daß der Psalmist (oder der, den er darstellt) zu Jehova sagt: „Du bist meine Zuflucht und meine Feste.“ Dadurch kennzeichnet er den Höchsten und Allmächtigen als den, der den einzigartigen Namen Jehova trägt. Das deckt sich mit dem, was der Höchste zu Moses sagte, als dieser nach Ägypten zurückgekehrt war: „Ich bin Jehova. Und ich pflegte Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, zu erscheinen, aber hinsichtlich meines Namens Jehova habe ich mich ihnen nicht kundgetan“ (2. Mose 6:2, 3).
3. Welchen hebräischen Ausdruck gebrauchte der Allmächtige, als er die Bedeutung seines Namens näher erklärte, und was bedeutete dies gemäß der Wiedergabe gewisser Übersetzungen?
3 Als der Allmächtige seinen Namen näher erklärte, sagte er zu Moses: „Ehjéh aschér ehjéh.“ Dieser im hebräischen Text erscheinende Ausdruck aus 2. Mose 3:14 bedeutet: „ICH WILL SEIN, WAS ICH SEIN WILL“ (Übersetzung des Rabbiners Leeser) oder: „Ich will werden, was auch immer mir gefällt“ (Übersetzung von Rotherham) oder: „ICH WERDE MICH ALS DAS SEIEND ERWEISEN, ALS WAS SEIEND ICH MICH ERWEISEN WERDE“ (Neue-Welt-Übersetzung). Das bedeutete, daß der Allmächtige sich den Verhältnissen seines Volkes anpassen könnte und daß er alles, was er im Interesse seines Volkes und seines Vorsatzes werden müßte (oder als was er sich erweisen müßte), werden könnte und werden würde (oder sich als das erweisen würde). Er wäre jeder Situation gewachsen. Er bezog sich mit diesem hebräischen Ausdruck also nicht auf seine Selbstexistenz, auf sein ewiges Dasein.
4. (a) Was bedeutet der Name Jehova gemäß dem hebräischen Wort, von dem er abgeleitet wird, und im Hinblick auf wen oder worauf? (b) Was ist über die Anwendung dieses Namens auf Christus, den Sohn Gottes, zu sagen?
4 Der göttliche Name ist mit diesem Ausdruck verwandt. Der Name Jehova wurde sein „Gedenkname für Generation um Generation“ (2. Mose 3:15). Gemäß dem hebräischen Wort, von dem der Name Jehova abgeleitet wird, bedeutet er allem Anschein nach „Er läßt werden [oder: erweist sich]“, und zwar im Hinblick auf sich selbst und im Hinblick auf das, was er werden oder als was er sich erweisen wird, nicht in bezug auf schöpferisches Wirken. Welches andere vernunftbegabte Lebewesen, außer dem Höchsten und Allmächtigen, könnte sich mit Recht einen solchen Namen geben? Nicht einmal Jesus Christus, der Sohn Gottes, nahm einen solchen Namen an. Man konnte ihm den Namen Jeschua oder Jesus geben, der den Namen Gottes enthält und „Jehova ist Rettung“ bedeutet, aber niemals den Namen Jehova allein (Jer. 23:6; 33:16).
5. Warum ist es angebracht, von Jehova zu sagen, er sei unsere „Zuflucht“ und „Feste“, und welche weisen Worte finden wir in Sprüche 18:10?
5 Mit Recht können daher diejenigen, die durch den Psalmisten dargestellt wurden, wie er zu Jehova sagen: „Du bist meine Zuflucht und meine Feste“ (Ps. 91:2). Er ist das für sie besonders nach dem Nachkriegsjahr 1919 u. Z. geworden, natürlich in geistigem Sinne. Da Jehova unsichtbar ist, muß jemand, der das zu ihm sagt und es auch wirklich ernst meint und entsprechend handelt, einen starken Glauben haben. Doch zu wem könnte man wie an einen Zufluchtsort fliehen, außer zu Jehova, dem Höchsten? Ist der Allmächtige nicht die einzige wirklich uneinnehmbare und unbesiegbare Feste? König Salomo schrieb unter dem Einfluß der ihm verliehenen Weisheit: „Der Name Jehovas ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein und wird beschützt“ (Spr. 18:10).
6. Wessen Namen müssen wir — obwohl jetzt durch Christus — anrufen, um gerettet zu werden, und wer ist für Christen eine „Zuflucht“ und eine „Feste“?
6 Wenn auch durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, so müssen gefallene, sündige Menschen doch letzten Endes den Namen Jehovas anrufen, um ewige Rettung zu erlangen. Das sagte nicht nur der vorchristliche Prophet Joel (Joel 2:32). Auch der Apostel Petrus sprach am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. davon, als die Christenversammlung gegründet wurde (Apg. 2:21). Etliche Jahre später wies der Apostel Paulus ebenfalls darauf hin (Röm. 10:13). Obwohl wir heute die Verbindung mit dem Höchsten und Allmächtigen nur durch Jesus Christus, seinen Vermittler, aufnehmen können, ist und bleibt Jehova unsere Zuflucht, unsere uneinnehmbare Feste (Zeph. 3:12).
DER GOTT, AUF DEN WIR VERTRAUEN SOLLTEN
7—9. (a) Warum schließt der Gebrauch des Ausdrucks „mein Gott“ im 91. Psalm die Anwendung dieses Psalms auf Jesus Christus nicht aus? (b) Was rief der zweifelnde Thomas vor dem auferstandenen Jesus aus, und was bewies Johannes dadurch, daß er diese Begebenheit in sein Evangelium aufnahm?
7 Jehova war für den Psalmisten mehr als nur Zuflucht und Feste, denn der volle Wortlaut seiner Erklärung gegenüber Jehova ist: „Du bist meine Zuflucht und meine Feste, mein Gott, auf den ich vertrauen will“ (Ps. 91:2).
8 Mit dem Ausdruck „mein Gott“ bezeichnete der Psalmist Jehova als das göttliche Wesen, das er anbetete. Jesus Christus selbst benutzte diesen Ausdruck passenderweise für Jehova. Auch schloß der Gebrauch des Ausdrucks „mein Gott“ die Anwendung des 91. Psalms auf Jesus Christus nicht aus. Jesus zitierte kurz vor seinem Tod am Hinrichtungspfahl außerhalb Jerusalems die Worte aus Psalm 22:1, indem er zu seinem himmlischen Vater schrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matth. 27:46; Mark. 15:34). Zugegeben, als Jesus nach seiner Auferstehung den Apostel Thomas die Spuren der Nägel an seinen Händen und Füßen sehen ließ, sagte dieser überrascht: „Mein Herr und mein Gott!“, aber Jesus verstand den Ausruf des Thomas richtig, und auch der Apostel Johannes verstand ihn richtig. Als er diese Begebenheit in seinem Evangelium aufzeichnete, versuchte er nicht den Gedanken zu vermitteln, Jesus sei Jehova Gott oder der als „Gott Sohn“ bezeichnete Teil einer Dreieinigkeit, denn unmittelbar nach der Antwort, die Jesus dem Thomas gab, erklärte er, warum er den Ausruf des Thomas aufzeichnete:
9 „Jesus [tat] auch vor den Jüngern viele andere Zeichen, die nicht in dieser Buchrolle niedergeschrieben sind. Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes [nicht ,Gott Sohn‘]“ (Joh. 20:26-31; Matth. 16:16).
10. (a) Zu wem fuhr Jesus auf gemäß seiner Botschaft, die er seinen Brüdern durch Maria Magdalene ausrichten ließ? (b) Vor welcher Lehre schützt uns die Anbetung Jehovas, des allein wahren und lebendigen Gottes?
10 Eine Woche vor dieser Begebenheit mit Thomas hatte der auferstandene Jesus in der Nähe der Gruft, in die sein Leichnam gelegt worden war, zu Maria Magdalene gesagt: „Geh ... zu meinen Brüdern hin und sage ihnen: ,Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott‘“ (Joh. 20:17). Der himmlische Vater war genauso der Gott Jesu, wie er der Gott der Jünger Jesu war. In den inspirierten Schriften wird Jesus Christus häufig als der „Sohn Gottes“ bezeichnet, aber nie als „Gott Sohn“ (Matth. 14:33; 27:40, 43, 54; Mark. 1:11; 5:7; 15:39; Luk. 1:35; Joh. 1:34, 49; 5:25; 10:36; 11:4, 27; Apg. 9:20; Offb. 2:18 usw.). Die Anbetung Jehovas, des Höchsten und Allmächtigen, des allein wahren und lebendigen Gottes (Joh. 17:3), schützt uns also vor der Anbetung eines falschen, dreieinigen Gottes und vor anderen heidnischen Anbetungsformen. Jehova ist der Gott, auf den wir vertrauen sollten.
11. Auf wen vertrauten Paulus, Jesus, der Psalmist und der Sprücheschreiber?
11 Der Apostel Paulus sagte: „Dies war, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt. Von etwas so Großem wie dem Tod hat er uns befreit und wird uns befreien“ (2. Kor. 1:9, 10). Und in Hebräer 2:13 werden Jesus Christus die Worte aus Jesaja 8:17, 18 in den Mund gelegt, denn dort heißt es: „Und wieder: ,Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen.’ Und wieder: ,Siehe! Ich und die Kinder, die Jehova mir gegeben hat.‘“ Wir dürfen weder auf uns selbst noch auf andere sterbliche Menschen vertrauen: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. ... Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist“ (Ps. 146:3-5). Auch der weise Salomo äußerte sich über diese sichere Handlungsregel, indem er sagte: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ (Spr. 3:5).
12. Das Vertrauen auf Jehova als Gott setzt welches Verhalten gegenüber seinem Wort, seinen Geboten und seiner Anbetung voraus?
12 Auf Gott, dessen Name Jehova ist, zu vertrauen bedeutet demnach, unerschütterlich an seiner Anbetung festzuhalten, keine Kompromisse mit Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, einzugehen (Offb. 17:1 bis 18:24). ‘Auf Jehova als Gott zu vertrauen’ bedeutet, an die ganze Heilige Schrift zu glauben, die unter der Inspiration seines heiligen Geistes geschrieben wurde, und seine Gebote zu halten, wie sein Sohn Jesus Christus es tat. Es bedeutet, eifersüchtig darüber zu wachen, daß die Anbetung Jehovas nicht mit menschlichen Überlieferungen und weltlichen Bräuchen vermischt wird.
13. (a) Welche vier Faktoren wirken gemäß den ersten beiden Versen des 91. Psalms zu unserem Schutz zusammen? (b) Während welcher besonderen Zeit haben diese vier göttlichen Eigenschaften für uns zusammengewirkt, und wo werden die Gefahren, vor denen wir behütet werden, veranschaulicht?
13 Halten wir nun einen Augenblick inne, und beachten wir, daß in den ersten zwei Versen des 91. Psalms die vier bedeutendsten Bezeichnungen des Einen, den wir anbeten, und auch die vier lebenswichtigen Dinge, die mit diesen Bezeichnungen verbunden sind, erwähnt werden: 1. der Höchste und sein „Schirm“, unter dem man wohnen kann; 2. der Allmächtige und sein „Schatten“, unter dem man Herberge findet; 3. Jehova und die Zuflucht und Feste, die er ist, und 4. Gott und seine Vertrauenswürdigkeit. Das ist wahrhaftig eine unübertreffliche Kombination von Faktoren, die alle zum Schutz und zur Rettung der wahren Anbeter beitragen, welche den entsprechenden Forderungen nachkommen. Diese unvergleichliche Kombination göttlicher Eigenschaften hat während der „Zeit des Endes“ des gegenwärtigen Systems der Dinge nun schon all die vergangenen Jahrzehnte hindurch gewirkt, weshalb wir uns bis jetzt eines wunderbaren geistigen Schutzes erfreut haben. Inwiefern sich dies für uns als geistiger Schutz ausgewirkt hat, zeigt der Psalmist in seinen weiteren Worten, die uns erkennen und verstehen helfen, vor welchen Gefahren wir behütet werden.
DIE GEFÄHRLICHE „FALLE“ DES „VOGELFÄNGERS“
14, 15. (a) Wie sind die Worte aus Psalm 91:3 aufzufassen, und warum? (b) Welche ähnliche Veranschaulichung gebraucht David im 124. Psalm, und auf wen bezieht sie sich?
14 „Denn“, so erklärt der Psalmist weiter, um zu zeigen, daß das, was er in den ersten zwei Versen erwähnte, wahr ist und den Tatsachen entspricht, „er selbst wird dich von der Falle des Vogelfängers befreien, von der Pest, die Widerwärtigkeiten verursacht“ (Ps. 91:3).
15 Diese Worte sind figürlich oder bildlich aufzufassen, denn wir sind keine buchstäblichen Vögel, denen die Gefahr droht, in die Falle eines buchstäblichen „Vogelfängers“ zu geraten. Wir werden aber hier mit Vögeln „unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ verglichen. Der Psalmist David verglich sich und seine Gefährten mit Vögeln, die tatsächlich in eine Falle geraten waren, aus der sie aber befreit wurden. Er sagte gemäß Psalm 124:1-8: „‚Hätte es sich nicht erwiesen, daß Jehova mit uns war‘, spreche Israel jetzt, ,hätte es sich nicht erwiesen, daß Jehova mit uns war, als Menschen gegen uns aufstanden, dann hätten sie uns sogar lebendig verschlungen ... Gesegnet sei Jehova, der uns nicht ihren Zähnen zum Raube gegeben hat. Unsere Seele ist wie ein Vogel, der entronnen ist der Falle der Vogelsteller. Die Falle ist zerbrochen, und wir selbst sind entronnen. Unsere Hilfe ist im Namen Jehovas, der Himmel und Erde gemacht hat.‘“ In diesem Fall waren die „Vogelsteller“ keine buchstäblichen „Vogelfänger“, und mit dem „Vogel“, der aus ihrer zerbrochenen Falle entrann, war kein buchstäblicher Vogel gemeint, sondern „unsere Seele“, die Seele oder das Leben der Nation Israel.
16. Wie erfüllte sich der 124. Psalm in der heutigen Zeit, und besteht die Gefahr, noch in eine andere „Falle“ zu geraten?
16 In der Erfüllung dieses prophetischen Psalms zerbrach Jehova Gott die Falle, in die der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten geraten war. Diese Falle war von Babylon der Großen und ihren Helfershelfern aus den Kreisen der Politik, des Gerichtswesens und des Militärs gestellt worden. Im Frühling des Nachkriegsjahres 1919 zerbrach Jehova diese Falle für den reumütigen Überrest; er ließ nicht zu, daß die „Vogelsteller“, die sinnbildlichen Vogelfänger, den „Vogel“ in der Falle zerfleischten. Danach gelangte der befreite Überrest der geistigen Israeliten unter den „Schirm des Höchsten“ und unter den „Schatten des Allmächtigen“. Es gibt aber noch eine „Falle“, die ein „Vogelfänger“ für den Überrest aufgestellt hat, und Jehova muß ihn davor bewahren, darin gefangen zu werden.
17. Wer ist gemäß den Ausführungen in den erwähnten Wacht-Turm-Ausgaben der Jahre 1904 und 1927 der sinnbildliche „Vogelsteller“ oder „Vogelfänger“?
17 Wer ist denn dieser „Vogelfänger“, und was ist seine „Falle“? Man war sich darüber schon lange im klaren und einig, daß Satan, der Teufel, dieser sinnbildliche „Vogelfänger“ ist. Schon in der englischen Wacht-Turm-Ausgabe vom 1. März 1904 hieß es in einem Artikel, betitelt „Unter seinen Flügeln“, über Psalm 91:3: „Die ,Schlinge des Vogelstellers‘ sind die Irreführungen Satans, denen alle Nichtbeschützten zum Opfer fallen“ (Seite 74, 2. Spalte). Eine spätere Ausgabe des Wacht-Turms stimmte damit überein, denn darin hieß es: „Es scheint gewiß zu sein, daß der ,Vogelsteller‘, den der Prophet hier nennt, der Teufel ist und daß seine Schlinge aus den von ihm angewandten Methoden und seiner Organisation besteht, die in zahlreichen verschiedenartigen, trügerischen Wegen arbeitet, um die zu verstricken, die den Anspruch erheben, Knechte des Höchsten zu sein“ (Seite 264, Absatz 37 der Wacht-Turm-Ausgabe vom 1. September 1927, in der der erste von drei Artikeln über Psalm 91 [Elberfelder Bibel] erschien). Satan, der Teufel, ist von allen in der Bibel erwähnten sinnbildlichen „Vogelstellern“ oder „Vogelfängern“ der schlimmste.
18. Wen vergleichen Jeremia und Hosea mit Vogelfängern, und welche Methoden wenden diese an?
18 In Jeremia 5:26 wird die Methode des sinnbildlichen Vogelfängers folgendermaßen beschrieben: „Denn unter meinem Volk sind böse Menschen gefunden worden. Sie spähen beständig, wie wenn sich Vogelsteller ducken. Sie haben eine verderbliche Falle gestellt. Menschen sind es, die sie fangen.“ Auf welche Weise falsche Propheten in dem abtrünnigen Ephraim (dem Zehnstämmereich Israel) wie Vogelfänger vorgingen, erfahren wir aus Hosea 9:8, wo gesagt wird: „Was einen Propheten betrifft, die Falle eines Vogelfängers ist auf all seinen Wegen.“ Der große „Vogelsteller“ oder „Vogelfänger“, Satan, der Teufel, ist darauf aus, Menschen zu fangen, und zwar die, die „unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ Herberge gefunden haben.
19. Was ist die sinnbildliche „Falle“ des großen „Vogelfängers“?
19 Was ist seine sinnbildliche „Falle“, aus der Jehova Gott Menschen befreit und vor der alle, die unter dem „Schirm des Höchsten“ bleiben, sicher sind? Die sinnbildliche „Falle“, die Satan, der Teufel, für die aufgestellt hat, die auf Jehova Gott als ihre „Zuflucht“ und „Feste“ vertrauen, ist die irdische Organisation, die der Organisation Gottes feindlich gegenübersteht: Satans sichtbare Organisation. In diese „Falle“ versucht Gottes großer Widersacher die Anbeter Jehovas zu locken und sie als Opfer darin festzuhalten, bis sie geistig zugrunde gerichtet sind und schließlich vernichtet werden.
20. (a) Von wann an wurde besonders darauf hingewiesen, daß Gott eine Organisation hat und daß jemand, der ihr nicht angehört, welcher Organisation angehört? (b) Welcher Organisation gehörten gemäß Jesu eigener Aussage er und seine Jünger an?
20 Besonders vom Jahre 1922 an wurde anhand der inspirierten Heiligen Schrift darauf hingewiesen, daß Jehova Gott eine Organisation hat, zu der auch sein organisierter „Überrest“ auf der Erde gehört. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß es eine feindliche Organisation gibt, die Organisation Satans, die aus einem unsichtbaren, dämonischen Teil und einem sichtbaren, irdischen Teil besteht. Es wurde gezeigt, daß jemand, der nicht zur sichtbaren Organisation Jehovas gehört, zur Organisation des Widersachers gehört. Jesus Christus, auf den sich der 91. Psalm in erster Linie bezieht, gehörte zur Organisation Jehovas. Seine treuen Jünger gehörten ebenfalls zu dieser göttlichen Organisation. Deshalb sagte er, als er vor seinen elf treuen Aposteln betete, zu Gott: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:14, 16). Aus diesem Grund würde die Welt sie hassen, sagte er (Joh. 15:18-20).
21, 22. (a) Was wird gewöhnlich benutzt, um jemand oder etwas in eine Falle zu locken, und welches Lockmittel benutzt der große Vogelfänger? (b) Mit welchen Worten warnte Johannes unter göttlicher Inspiration vor diesem verführerischen Köder?
21 Ein Mensch oder ein Tier gerät gewöhnlich ahnungslos in eine Falle. Der Fallensteller legt meistens einen Köder aus, um das nichts ahnende Opfer in die Falle zu locken, die zuschnappt, sobald dieses an den Köder beißt. Satan, der Teufel, ist der große Fallensteller. Was benutzt er als Köder, um Menschen in seine sichtbare weltliche Organisation zu locken, in der sie dann wie das Opfer in einer Falle festgehalten werden? Der Köder ist das, was die heutige Welt an begehrenswerten Dingen zu bieten hat: ihre verheißungsvollen Gelegenheiten, auf eigennützige Weise zu Reichtum, Ruhm, Würde und Macht zu kommen. Jehova Gott warnte vor diesem verführerischen Köder, indem er den christlichen Apostel Johannes dazu inspirierte, an die „unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ Wohnenden folgendes zu schreiben:
22 „Liebt nicht die Welt noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt. Überdies, die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Joh. 2:15-17).
23. (a) Warum wollen wir nicht so handeln wie Demas, den Paulus erwähnte? (b) Aus welcher „Falle“ sind wir dadurch, daß wir der Aufforderung aus Offenbarung 18:4 nachkamen, herausgekommen, und was genießen wir jetzt?
23 Heute, neunzehnhundert Jahre nachdem Johannes diese Worte niederschrieb, steht die mit einer Falle vergleichbare Organisation Satans, des Teufels, unmittelbar vor ihrer endgültigen Vernichtung. Warum sollten wir, die wir Satans sichtbare Organisation verlassen haben und nun unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen, uns verlocken lassen, wieder in diese zum Untergang verurteilte Organisation zurückzukehren? Wir möchten nicht so handeln wie der einst christliche Demas, über den der Apostel Paulus in seinem letzten Brief kurz vor seinem Tod schrieb: „Demas hat mich verlassen, weil er das gegenwärtige System der Dinge geliebt hat, und er ist nach Thessalonich gegangen“ (2. Tim. 4:10). Das religiöse Groß-Babylon, zu dem auch die Christenheit gehört, ist in Satans Falle — seine sichtbare Organisation — geraten und wird dort festgehalten und nun bald mit ihr vernichtet werden. Wir sind dagegen der göttlichen Aufforderung aus Offenbarung 18:4 gefolgt und aus Babylon der Großen sowie aus Satans Falle, in der sie gefangen ist, herausgekommen. Wenn wir nicht mehr dahin zurückkehren, können wir die segensreichen Auswirkungen unserer Befreiung aus der „Falle des Vogelfängers“ weiterhin genießen. „Unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ genießen wir geistigen Schutz.
DIE „PEST, DIE WIDERWÄRTIGKEITEN VERURSACHT“
24, 25. (a) Was bringt der Psalmist im gleichen Vers mit der Falle des Vogelfängers in Verbindung? (b) Was wird dadurch versinnbildlicht, und warum ist dies ein passendes Sinnbild?
24 Im gleichen Vers, in dem der Psalmist die „Falle des Vogelfängers“ erwähnt, erwähnt er noch etwas anderes, was unseren Schutz bedroht: eine tödliche Seuche, die sehr ansteckend und leicht übertragbar ist. Er sagt: „Denn er selbst wird dich von der Falle des Vogelfängers befreien, von der Pest, die Widerwärtigkeiten verursacht“ (Ps. 91:3).
25 Wie die „Falle“ des Vogelfängers, so ist auch diese Widerwärtigkeiten verursachende „Pest“ sinnbildlich aufzufassen. Da der inspirierte Psalmist diese beiden Dinge miteinander in Verbindung bringt, ist die sinnbildliche Pest heute etwas, was mit der Falle des Vogelfängers, das heißt mit Satans sichtbarer, irdischer Organisation, zusammenwirkt, ja diese „Pest“ wird in Satans selbstsüchtiger weltlicher Organisation gezüchtet. Diese ansteckende „Pest“, die wie ein wilder Sturm auf der ganzen Erde wütet, ist der Nationalismus.
26. Seit wann werden die Völker vom Nationalismus beherrscht, und was sagte der Historiker Toynbee vor kurzem über den Nationalismus?
26 Weltliche Geschichtsschreiber haben festgestellt, daß die Völker seit dem Ersten Weltkrieg (1914—1918) vom Geist des Nationalismus beherrscht werden. Das ist auch ganz natürlich, denn dieser Krieg wurde von den Alliierten „im Interesse der Selbstbestimmung der Völker“ geführt. Der englische Historiker Arnold Toynbee sagte am 21. November 1972:
„Unter dem Einfluß des Nationalismus hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der souveränen, unabhängigen Einzelstaaten verdoppelt, und ihre durchschnittliche Größe hat sich um die Hälfte verringert. ... Die strategischen und die hygienischen Probleme der Menschheit sind global, und sie sind auch dringlich; die Regierungen der Einzelstaaten können sie nicht lösen. Sie erfordern die Bildung einer mit entsprechender Macht ausgestatteten Weltregierung. Die Menschheit kann nur überleben, wenn sie politisch geeint ist, doch gegenwärtig entstehen immer mehr Einzelstaaten. Sind wir wahnsinnig geworden?“
27. Inwiefern gleicht der Nationalismus einer „Pest, die Widerwärtigkeiten verursacht“?
27 Satan, der Teufel, den Jesus Christus den „Herrscher dieser Welt“ nannte, ist für diese Welle des Nationalismus verantwortlich, und er hoffte, dadurch alle zu vernichten, die zu Jehova sagten: „Du bist meine Zuflucht und meine Feste, mein Gott, auf den ich vertrauen will“ (Ps. 91:2). Diese politische „Pest“, der Nationalismus, hat viele und bedeutende „Widerwärtigkeiten“ verursacht. Trotz des 1920 gegründeten Völkerbundes kamen äußerst nationalistisch gesinnte Diktatoren auf wie Mussolini in Italien, Stalin in Rußland, Hitler in Deutschland und die Partei Japans, die imperialistische Ziele anstrebte. Der Nationalismus trug wesentlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bei. Er ist die Ursache für fanatischen Patriotismus, für die religiöse Verehrung von Staatssymbolen und Hoheitszeichen, für die militärische Aufrüstung und die damit verbundenen Steuerlasten, für internationale Auseinandersetzungen und dafür, daß die Nationen an ihrer Souveränität festhalten und nicht bereit sind, sich Jehova, dem Souverän des ganzen Universums, und seinem messianischen Königreich zu unterwerfen.
28. Für wen hat diese „Pest“ besondere Schwierigkeiten mit sich gebracht? In welcher Beziehung gingen sie aber keine Kompromisse ein?
28 Abgesehen von den Widerwärtigkeiten, die der Menschheit im allgemeinen dadurch verursacht wurden, sind für Jehovas Zeugen noch besondere Schwierigkeiten entstanden. Aber der Allmächtige hat nicht zugelassen, daß sie von der „Pest“ des Nationalismus angesteckt wurden, was für ihre christliche Gesinnung gefährliche Folgen gehabt hätte. Sie haben sich weder dazu verlocken noch dazu zwingen lassen, das politische „wilde Tier“, das die Zahl 666 aufweist, und sein politisches Bild, die Vereinten Nationen (der Nachfolger des Völkerbundes), anzubeten (Offenbarung, Kapitel 13; 15:2-4; 20:4). Sie gingen in bezug auf ihre ausschließliche Ergebenheit gegenüber Gott und in bezug auf die Unterstützung seiner universellen Souveränität keine Kompromisse ein.
29. Wofür traten sie im Jahr 1939, als der Zweite Weltkrieg bereits tobte, ein, und wie wirkte sich das auf ihre geistige Gesinnung aus?
29 Im Jahre 1939, als bereits der Zweite Weltkrieg tobte, traten sie in der ganzen Welt für absolute christliche Neutralität gegenüber politischen und militärischen Auseinandersetzungen ein. (Siehe den Artikel „Neutralität“ in der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Dezember 1939.) Obwohl sie wegen ihrer Treue viel gelitten haben (einige sogar bis zum Tod), hat Jehova Gott ihnen unter dem „Schirm des Höchsten“ und „unter dem Schatten ... des Allmächtigen“ geistigen Schutz geboten.
(Fortsetzung folgt)
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