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    Der Wachtturm 1975 | 15. März
    • Unversehrt bleiben, während Tausende fallen

      „Tausend werden direkt an deiner Seite fallen und zehntausend zu deiner Rechten; dir wird es nicht nahen“ (Ps. 91:7).

      1. Welche von Moses geäußerten Worte zeigen, daß sich der Psalmist auf Gottes Standpunkt stellte, als er Jehova mit einem großen Vogel verglich?

      ALS der inspirierte Schreiber des 91. Psalms Jehova Gott mit einem Vogel verglich, der seine großen Flügel ausbreitet, stellte er sich auf Gottes Standpunkt. Nachdem Gott die Israeliten zum Berg Sinai gebracht hatte, forderte er Moses auf, zu ihnen zu sagen: „Ihr selbst habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, daß ich euch auf Adlersflügeln trage und euch zu mir bringe“ (2. Mose 19:4). Vierzig Jahre später sang Moses unter göttlicher Inspiration vor den Israeliten: „So, wie ein Adler sein Nest aufstört, über seinen flüggen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie auf seinen Schwingen trägt, hat Jehova allein ihn ständig geführt, und da war kein fremdländischer Gott mit ihm“ (5. Mose 32:11, 12).

      2, 3. (a) Welchen Vergleich zwischen Gott und einem großen Vogel finden wir in Verbindung mit seinem himmlischen „Weib“ in Offenbarung, Kapitel 12? (b) An welchen Vogel können wir also denken, wenn wir nun Psalm 91:4 lesen?

      2 Nach dem prophetischen Bild, das in Offenbarung 12:6, 14 beschrieben wird, gab Gott seinem himmlischen „Weib“ nach der Geburt des messianischen Königreiches und nachdem sie gezwungen war, in die Einsamkeit der „Wildnis“ zu fliehen, die Mittel, die ihr eine schnelle Flucht ermöglichten: „Dem Weibe wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wildnis an ihre Stätte fliege; dort wird sie für eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange ernährt.“ Wie treffend, Jehova Gott mit dem „großen Adler“, dem König der Vögel oder dem König der Lüfte, zu vergleichen!

      3 An diesen königlichen Vogel können wir denken, wenn wir nun die inspirierten Worte aus Psalm 91:4 lesen: „Mit seinen Schwingen wird er den Zugang zu dir versperren. Und unter seinen Flügeln wirst du Zuflucht nehmen. Ein großer Schild und ein Bollwerk wird seine Wahrhaftigkeit sein.“

      4. (a) Was ist unter den Schwingen eines Vogels zu verstehen, und was kann eine Vogelmutter damit tun? (b) Wem ist durch die über uns ausgebreiteten „Schwingen“ Gottes der Zugang zu uns versperrt?

      4 Mit den „Schwingen“ sind die Endpartien der beiden Flügel eines Vogels gemeint, unter denen er seine Jungen dicht bei sich hält und sie beschirmt und beschützt. Auf diese Weise kann der Vogel alle Raubtiere von seinen Jungen fernhalten. Auch wir können wie hilflose flügge Junge unter den ausgebreiteten Schwingen des sinnbildlichen Vogels, Jehovas Gottes, Zuflucht nehmen, und dort genießen wir geistigen Schutz. Es ist so, wie der Psalmist David zu Jehova sagte: „Alle ..., die zu dir Zuflucht nehmen, werden sich freuen; auf unabsehbare Zeit werden sie jubeln. Und du wirst den Zugang zu ihnen versperren, und die, die deinen Namen lieben, werden in dir frohlocken“ (Psalm 5, Überschrift, Vers 1, 11). Da der Zugang zu uns versperrt ist, können uns die, die uns in geistiger Hinsicht schaden möchten, nichts anhaben. Sie können uns der Organisation Gottes nicht entreißen. Der große „Vogelfänger“, Satan, der Teufel, wird von uns ferngehalten.

      5. Wo nur sind wir vor Satans Organisation sicher, und wie wurde dies in Verbindung mit Ruth treffend veranschaulicht?

      5 Wehrlosen jungen Vögeln gleich könnten wir nirgendwo anders Zuflucht finden als bei Gott, dem Allmächtigen. „Und unter seinen Flügeln wirst du Zuflucht nehmen“ (Ps. 91:4). Da es nur die beiden Organisationen gibt — die Organisation Gottes und die Organisation Satans —, müssen wir in die uns geistigen Schutz bietende Organisation Gottes gebracht werden, um vor Satans Organisation in Sicherheit zu sein. Das wurde durch die Moabiterin Ruth, die sich von den falschen Göttern Moabs abwandte und mit ihrer verwitweten Schwiegermutter Noomi nach Israel ging, wunderbar veranschaulicht. Boas, der Ruth später heiratete, erkannte dies und sagte daher zu ihr: „Möge Jehova deine Handlungsweise belohnen, möge dir ein vollkommener Lohn von Jehova, dem Gott Israels, zuteil werden, unter dessen Flügeln Zuflucht zu suchen du gekommen bist“ (Ruth 2:12). Zur Belohnung wählte Jehova sie für Boas zur Frau, und so wurde sie eine Vorfahrin Jesu Christi (Matth. 1:5-25).

      6. Unter wessen „Flügeln“ außer unter den „Flügeln“ Jehovas finden die Anbeter Jehovas gleichfalls Schutz?

      6 Jesus Christus benutzte einen Vogel und seine Jungen als Vergleich, als er zu Jerusalem, das ihn als Messias verworfen hatte, sagte: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt“ (Matth. 23:37). In dem Buch Klagelieder (4:20) wird über Jehovas Gesalbten oder Messias gesagt: „Der Hauch unserer Nase, der Gesalbte Jehovas, ... von dem wir gesagt haben: ,In seinem Schatten werden wir unter den Nationen leben.‘“ Die geistigen Israeliten und ihre irdischen Gefährten, die heute gemeinsam unter Jehovas „Flügeln“ Zuflucht nehmen, suchen dadurch auch gleichzeitig Schutz bei Jehovas Messias, dem Herrn Jesus Christus, wie Küken unter den Flügeln einer Henne. Sie befinden sich dort an einem Zufluchtsort, an dem sie des geistigen Schutzes nicht ermangeln.

      WARUM SIE SICH VOR GEISTIGEM SCHADEN NICHT ZU FÜRCHTEN BRAUCHEN

      7, 8. Welche Eigenschaft Jehovas ist für uns wie ein großer Schild, und als was kennzeichnet sie ihn?

      7 Nachdem der Psalmist in seiner Beschreibung des Zufluchtsortes, der geistigen Schutz bietet, auf die Vogelwelt Bezug genommen hat, wendet er sich nun der Welt des Kriegshandwerks zu. Er spricht immer noch von Gott, dem Höchsten, wenn er sagt: „Ein großer Schild und ein Bollwerk wird seine Wahrhaftigkeit sein“ (Ps. 91:4).

      8 Gottes Wahrhaftigkeit ist mit seiner liebenden Güte verbunden (Ps. 40:10, 11; 57:3; 61:7; 86:15). Er fühlt sich verpflichtet, sich denen gegenüber, die ihn anbeten und ihm vertrauen, als wahrhaftig zu erweisen. Dies ist ein besonderes Kennzeichen seines Thrones (Spr. 20:28). Er erweist sich in bezug auf alles, was er uns verheißen hat, als wahrhaftig. Er erweist sich seinem Namen „Jehova“ gegenüber als wahrhaftig und wird für uns das, was er für uns werden muß. Seine Wahrhaftigkeit dient uns als geistiger Schutz. Sie ist für uns so etwas wie ein großer Schild, und er wird gleichsam unser Schildträger. Seine Wahrhaftigkeit zeigt sich in seiner treuen und loyalen Handlungsweise uns gegenüber. Sie schützt uns also.

      9. Inwiefern dient uns Jehovas Wahrhaftigkeit wie ein „großer Schild“, und was spielt für uns die gleiche Rolle wie sie?

      9 Dieser Schild, Gottes Wahrhaftigkeit, wendet die feurigen Pfeile oder brennenden Geschosse des großen Widersachers ab und fängt auch die feindlichen Schwerthiebe und Schwertstiche auf. Wir können uns auf Gottes schützende Wahrhaftigkeit verlassen, ja wir müssen uns darauf verlassen und daran glauben. Sie spielt für uns die gleiche Rolle wie unser Glaube, der so sein sollte, daß er dem „großen Schild“ der „vollständigen Waffenrüstung“ entspricht, mit der uns Gott versieht (Eph. 6:11-16). Unser Glaube an „seine“ (Gottes) schildähnliche Wahrhaftigkeit wird uns von Furcht befreien (1. Mose 15:1; Ps. 84:11).

      10. Von welchem Nutzen ist ein Bollwerk im Krieg, und inwiefern ist Gottes Wahrhaftigkeit für uns wie ein Bollwerk?

      10 Ein Bollwerk bietet im Krieg größeren Schutz als ein Schild. Es ist ein Schutzwall, der eine strategisch wichtige Stellung umgibt. Es sagt zu dem vorrückenden Feind gleichsam: „Bis hierher und nicht weiter!“ Solch ein Bollwerk ist Jehovas Wahrhaftigkeit. Besonders in der heutigen Zeit, die in der Offenbarung als eine Zeit beschrieben wird, in der die große Schlange, Satan, der Teufel, gegen den Überrest des „Samens“ des himmlischen Weibes Gottes Krieg führt, spielt Gottes Wahrhaftigkeit eine wichtige Rolle. Hinter diesem Bollwerk können wir dem Ansturm und dem Angriff unserer geistigen Feinde standhalten und sie zurückschlagen. Dieses göttliche Bollwerk ist uneinnehmbar, unbezwingbar. Bleiben wir also dahinter. Da Gott wahrhaftig, loyal und treu ist, wird er uns an diesem Tag des geistigen Kampfes nie im Stich lassen. Sein „Bollwerk“ bietet uns die Gewähr für den Sieg.

      11. Im Sinne welches Gebotes sind die weiteren Worte des Psalmisten (Ps. 91:5, 6) vernünftigerweise aufzufassen?

      11 Im Sinne des göttlichen Gebotes: „Fürchte dich nicht!“ fährt der Psalmist nun vernünftigerweise mit den Worten fort: „Du wirst dich nicht fürchten vor irgendeinem Schrecknis bei Nacht noch vor dem Pfeil, der bei Tage fliegt, noch vor der Pest, die im Dunkeln wandelt, noch vor der Vernichtung, die am Mittag verheert“ (Ps. 91:5, 6).

      12. Was außer der nächtlichen Dunkelheit erhöht die Furcht, und welche Eigenschaft Jehovas bewirkt, daß wir uns vor den Schrecknissen der Nacht nicht fürchten?

      12 Die nächtliche Dunkelheit erhöht die Furcht, die man in einer unsicheren Gegend oder in einer gefährlichen Zeit verspürt, denn im Dunkeln kann man einen lauernden Feind oder einen gefährlichen Gegenstand nicht sehen. Wir leben heute in einer Zeit, in der auf religiös-sittlichem Gebiet Finsternis und dichtes Dunkel die Völkerschaften der Erde bedeckt. Doch Jehova, der sein Volk behütet, wird nie schläfrig und schlummert nie ein (Jes. 60:2; Ps. 121:4). Deshalb entgeht ihm nichts von all dem Bösen, was seine Feinde heimlich, wie unter dem Schutz der Finsternis, zu tun versuchen. Wir brauchen uns vor den schreckenerregenden und furchteinflößenden Dingen, die der Feind insgeheim unternehmen mag, um unsere geistige Gesinnung zu zerstören, nicht zu fürchten. Wir können zuversichtlich in die Worte Davids aus Psalm 64:1, 2 einstimmen: „Höre, o Gott, meine Stimme in meiner Besorgnis. Vor der Schrecklichkeit des Feindes mögest du mein Leben behüten. Mögest du mich verbergen vor dem vertraulichen Gespräch von Übeltätern, vor dem Tumult derer, die Schädliches treiben.“

      13. Was müssen wir tun, obwohl wir uns nicht fürchten und ständig auf Gott vertrauen?

      13 Wir können davon überzeugt sein, daß die schrecklichen Pläne, die die Feinde bei ihren vertraulichen Gesprächen heimlich ersinnen und die sie dann plötzlich ausführen, fehlschlagen werden. Obwohl wir uns vor solchen im verborgenen ausgedachten Dingen nicht fürchten und ständig auf den Gott der Wahrhaftigkeit vertrauen, dürfen wir doch nie unachtsam werden.

      14. Warum fürchten wir den „Pfeil“ nicht, „der bei Tage fliegt“?

      14 Wir sind aber auch bei Tage, wo man Gefahrenquellen deutlich erkennen kann, gefährdet. Wir erwarten diese Dinge und sehen sie auf uns zukommen, aber wir lassen uns dadurch nicht in Angst und Schrecken versetzen. Wir werden uns in dieser Zeit, in der ein geistiger Kampf geführt wird, „nicht fürchten vor irgendeinem Schrecknis bei Nacht noch vor dem Pfeil, der bei Tage fliegt“ (Ps. 91:5). Warum nicht? Weil wir durch den „großen Schild“ der Wahrhaftigkeit, Loyalität und Treue Jehovas geschützt sind, der die daherfliegenden feindlichen Pfeile unwirksam machen kann. Am Tage kann man beim Abschießen von Pfeilen besser zielen.

      15. Was sind die „Pfeile“, die bei Tage fliegen, und wer sind die Bogenschützen?

      15 Diese „Pfeile“, die in dem geistigen Kampf, der gegen uns geführt wird, benutzt werden, sind ungerechtfertigte mündliche Angriffe, Falschanklagen, Lügenpropaganda, böswillige Verleumdung, grobe Falschdarstellung, Einschüchterung durch Drohungen, falsche Anwendung von Gesetzen vor Gericht, ja es wird ‘aus Frevel eine Satzung gemacht’ oder gegen den Unschuldigen ‘durch Verordnung Unheil geschmiedet’ (Ps. 94:20). Der gesalbte David beschreibt gemäß Psalm 64:3-5 die feindlichen Bogenschützen als Personen, „die ihre Zunge geschärft haben gleich einem Schwert, die ihren Pfeil gezielt haben, bittere Rede, um von verborgenen Orten aus auf einen Untadeligen zu schießen. Plötzlich schießen sie auf ihn und fürchten sich nicht, sie halten sich an schlechte Rede; sie reden darüber, Fallstricke zu verbergen. Sie haben gesagt: ,Wer sieht sie [die Fallstricke]?‘“

      16. Wie ist es Jehovas Zeugen im Schutze des „großen Schildes“ Gottes ergangen, während sie von den Feinden mit „Pfeilen“ beschossen wurden?

      16 Trotz der sinnbildlichen „Pfeile“, die seit dem Jahre 1919 gegen Jehovas christliche Zeugen abgeschossen worden sind, haben diese nicht aufgehört, den allein wahren und lebendigen Gott anzubeten und die gute Botschaft von seinem messianischen Königreich weltweit zu verkündigen. Es ist so gewesen, wie Jehova zu denen, die jetzt zu seiner Organisation gehören, sagte: „Welche Waffe es auch immer sei, die gegen dich gebildet sein wird, sie wird keinen Erfolg haben, und welche Zunge es auch immer sei, die sich im Gericht gegen dich erheben wird, du wirst sie verurteilen“ (Jes. 54:17). Ohne Furcht vor den feindlichen „Pfeilen“ haben Jehovas Zeugen im Schutze des „großen Schildes“ Jehovas ihr Werk fortgesetzt. Die feindlichen Bogenschützen haben sich als Lügner erwiesen, während die Anbeter Jehovas gerechtfertigt worden sind und ihre geistige Gesinnung lebendig erhalten haben.

      17, 18. Wo entsteht die „Pest, die im Dunkeln wandelt“, wer soll besonders davon befallen werden, und wer läßt sich durch welches Mittel nicht davon heilen?

      17 Wiederum stellt der Psalmist die Finsternis mit ihren Gefahren dem Licht mit seinen Gefahren gegenüber, wenn er sagt: „Du wirst dich nicht fürchten ... vor der Pest, die im Dunkeln wandelt, noch vor der Vernichtung, die am Mittag verheert“ (Ps. 91:5, 6).

      18 Bei der hier erwähnten „Pest“ handelt es sich wie in Vers 3 nicht um eine Pest, die Jehova über seine irdischen Feinde oder über die bringt, die ihm nicht gehorchen. Nein, es ist eine Pest, die im Dunkel der in religiös-sittlicher Hinsicht kranken Welt hervorgerufen wird und von der nicht nur Weltmenschen, sondern vor allem die Anbeter Jehovas infiziert und befallen werden sollen. Sie ist eine Begleiterscheinung des Dunkels, das auf sittlichem, sozialem, politischem und religiösem Gebiet in der heutigen Welt herrscht, in der es wegen ihres bevorstehenden Untergangs Nacht geworden ist. Die Weltmenschen lassen nicht zu, daß das von dieser Pest beherrschte Dunkel von der „Sonne der Gerechtigkeit“, die „Heilung in ihren Flügeln“ birgt, das heißt heilsame Strahlen aussendet, verdrängt wird (Mal. 4:2). Darüber hinaus lesen wir in 2. Korinther 4:4, daß „der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“.

      19, 20. Was ist unter der hier erwähnten „Pest“ zu verstehen, und was fördert ihre Ausbreitung?

      19 Das dadurch entstandene Dunkel fördert die Ausbreitung der sinnbildlichen „Pest“. Da sie im Dunkel der Nacht wütet, das heißt zu einer Zeit, in der die Sinne und Herzen der Menschen im Hinblick auf den wahren Gott und seine Persönlichkeit sowie in bezug auf seinen Vorsatz und seine liebevollen Vorkehrungen verfinstert sind, werden die Schrecken des Dunkels noch größer. Die Pest ruft deshalb bei den von ihr Befallenen einen zum Tode führenden kranken Herzens- und Sinneszustand hervor (1. Tim. 6:4). Es handelt sich bei dieser sinnbildlichen „Pest“ offensichtlich um die Lehren über Sittlichkeit und Religion, die von menschlichen Einrichtungen unter dem Einfluß der Dämonen verbreitet werden, die in Epheser 6:12 als „Weltbeherrscher dieser Finsternis, ... die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“, bezeichnet werden.

      20 Der Apostel Paulus wies darauf hin, daß diese Dämonenengel, die eine ungesunde Einstellung haben, unter sogenannten Christen ungesunde Lehren einschleusen würden, als er an Timotheus schrieb: „In späteren Zeitperioden [werden] einige vom Glauben abfallen ..., indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben, durch die Heuchelei von Menschen, die Lügen reden“ (1. Tim. 4:1, 2).

      21. Wie weit hat sich diese durch das Dunkel hervorgerufene „Pest“ ausgebreitet?

      21 Wie vorhergesagt, hat sich diese Pest, die durch die von Dämonen inspirierten Lehren über Sittlichkeit und Religion sowie durch die der Bibel widersprechenden menschlichen Traditionen hervorgerufen worden ist, über die Grenzen der heidnischen Welt hinaus in der ganzen Christenheit ausgebreitet. Die Anhänger der Kirchen der Christenheit sind von dieser Pest angesteckt worden und in religiöser Hinsicht so krank geworden, daß sie kaum noch zu retten sind. Uns aber hat Gott über das „Dunkel“, das diese Pest hervorruft, aufgeklärt und uns so davor gewarnt.

      22. Was ist unter der „Vernichtung, die am Mittag verheert“, vernünftigerweise zu verstehen?

      22 Doch wie verhält es sich mit „der Vernichtung, die am Mittag verheert“, vor der sich die wahren Christen im Schutze des „großen Schildes“ der „Wahrhaftigkeit“ Gottes nicht fürchten? Der Mittag ist die Tageszeit, zu der die Sonne am hellsten scheint; er ist somit genau das Gegenteil vom Dunkel der Nacht (Hiob 11:17). Doch während der Helligkeit und der Hitze dieses „Mittags“ geht eine „Verheerung“ oder „Vernichtung“ vor sich. Dazu kommt noch der „Pfeil, der bei Tage fliegt“. Diese „Vernichtung“ wird nicht als etwas Sichtbares oder Greifbares beschrieben; dennoch wirkt sie so verheerend wie „Verheerer“, die am Mittag angreifen (Jer. 6:4; 15:8; 20:16). Es könnte vernünftigerweise angenommen werden, daß es sich dabei um eine ansteckende, seuchenartige Plage handelt, von der viele befallen und dadurch des Lebens beraubt werden.

      23. Was ist hier mit dem „Mittag“ gemeint, und was ist die „Vernichtung“, die während dieser Zeit „verheert“?

      23 Der hier erwähnte „Mittag“ ist in weltlichem Sinne aufzufassen. Das leuchtende Licht ist die sogenannte „Erleuchtung“, die das Zeitalter des Intellektualismus, der Kernspaltung und der Raumfahrt mit sich gebracht hat. Die Lehren und die Propaganda dieses Zeitalters verherrlichen den Intellektualismus und den Materialismus. Personen, die sich von dieser Seite belehren lassen, gehen geistig zugrunde, weil diese Belehrung gegen das Wort, die Anbetung und das messianische Königreich Gottes gerichtet ist. Sie wirkt daher wie die Pest; viele werden wegen der Widersprüche „der fälschlich so genannten ,Erkenntnis‘“ verwirrt und verlieren den Glauben (1. Tim. 6:20, 21). Schließlich werden sie das Opfer bitterer Enttäuschung und völliger Hoffnungslosigkeit. Die Welt erntet heute die bitteren Früchte ihrer Verherrlichung des Intellektualismus. Die als strahlende Lichter erscheinenden Politiker, Pädagogen und Soziologen haben die „Hitze“, die auf der weltlichen Gesellschaft lastet, noch erhöht. Durch den Atheismus, den sie lehren, haben sie die geistige und sittliche Atmosphäre, in der die heutige Gesellschaft lebt, verunreinigt.

      24. Wann wurde auf diese „Vernichtung, die am Mittag verheert“, besonders hingewiesen, und welche Erleuchtung wurde ihr gegenübergestellt?

      24 Auf die den geistigen Tod verursachende „Vernichtung, die am Mittag verheert“, wurde besonders durch die „vierte Plage“ hingewiesen, die in Offenbarung 16:8, 9 beschrieben wird. Die „Schale“, die diese „Plage“ enthielt, wurde zum erstenmal im Sommer 1925, auf dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Indianapolis (Indiana, USA), ausgegossen. Im gleichen Jahr wurden anhand der prophetischen Beschreibung in Offenbarung 12:1-13 auch die Geburt des messianischen Königreiches Gottes und die Vertreibung Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel erklärt. Auf diese Weise wurde die lebengebende geistige Erleuchtung der Anbeter Jehovas der modernistischen, weltweisen Erleuchtung derer gegenübergestellt, die durch die „Vernichtung, die am Mittag verheert“, ihres geistigen Lebens beraubt wurden.

      TROTZ GEFAHREN GEISTIG AM LEBEN BLEIBEN

      25, 26. Wer sind die „tausend“, die „direkt an deiner Seite fallen“, in welchem Sinne fallen sie, und warum?

      25 Menschen, die unter dem „Schirm des Höchsten“ und unter dem „Schatten des Allmächtigen“ wohnen, fürchten sich vor den erwähnten Dingen, die ihr geistiges Leben bedrohen, nicht. An sie als Gesamtheit richtet der Psalmist nun die nächsten glaubensstärkenden Worte: „Tausend werden direkt an deiner Seite fallen und zehntausend zu deiner Rechten; dir wird es nicht nahen“ (Ps. 91:7).

      26 Diejenigen, von denen gesagt wird, sie seien ‘direkt an der Seite’ der ergebenen Anbeter Jehovas, müßten die Angehörigen der Christenheit und des Judentums sein, die angeblich den Gott der Bibel anbeten. Sie „fallen“ dem geistigen Tod zum Opfer, weil sie sich nicht unter dem geistigen Schutz befinden, den Jehova bietet. Sie sind daher den für das geistige Leben tödlichen Gefahren ausgesetzt, die der Psalmist beschreibt: den Schrecknissen der über die Erde hereingebrochenen Nacht, den am Tage daherfliegenden Pfeilen, dem die Pest hervorrufenden Dunkel und der „Vernichtung, die am Mittag verheert“. Sie haben Gott nicht zu ihrer sicheren „Zuflucht“ gemacht.

      27. Wer sind die „zehntausend“, die „zu deiner Rechten“ fallen?

      27 Als ob der Gegensatz bei einem Verhältnis von tausend zu eins noch nicht groß genug wäre, spricht der Psalmist davon, daß „zehntausend zu deiner Rechten“ fallen würden. Wie bei Gott, dem Allmächtigen, ist die Rechte auch hier ein Sinnbild der Hand oder der Seite, die stärker ist (Ps. 98:1). Das würde bedeuten, daß die religiös besonders Starken, denen wir größeren geistigen Widerstand entgegensetzen müssen, fallen, weil sie gegen Weltlichkeit, Modernismus, religionsfeindliche Propaganda, populäre theologische Ansichten und gegen die von Dämonen inspirierten religiösen Lehren und Bräuche nicht gefeit sind. Sie sind durch den Geist Gottes nicht immun gemacht worden.

      28. Wie ist es tatsächlich so gekommen, daß zehntausend zur Rechten des gesalbten Überrestes gefallen sind, und wen hat Gott als Gefährten des Überrestes erweckt?

      28 Wenn wir heute die Zahl derer, die zum gesalbten Überrest des geistigen Israel gehören (ungefähr zehntausend), mit den Milliarden Angehörigen des religiösen Groß-Babylon vergleichen, können wir erkennen, daß es tatsächlich so gekommen ist, daß „zehntausend“ zur Rechten dieses Überrestes des „Samens“ des „Weibes“ Gottes gefallen sind (Offb. 12:17). Doch anstelle dieser Zehntausende, die zur Rechten des Überrestes dem geistigen Tod zum Opfer gefallen sind, hat Jehova Gott eine „große Volksmenge“ erweckt, bestehend aus schafähnlichen Gläubigen, die sich ihm durch Jesus Christus, den vortrefflichen Hirten, hingegeben haben (Offb. 7:9-17; Joh. 10:16; Matth. 25:31-46). Besonders seit dem Jahr 1935 hat Jehova die Klasse dieser Gefährten des Überrestes erweckt. Heute geht ihre Zahl in die Hunderttausende, ja gegenwärtig gibt es über zwei Millionen christliche Zeugen Jehovas, die Gottes Königreich verkündigen.

      29. Wem hat sich der glaubenzerstörende Einfluß der Welt „genaht“, und wem nicht?

      29 Denen, die dem geistigen Tod zum Opfer gefallen sind, hat sich der glaubenzerstörende Einfluß der Welt „genaht“. Von denen dagegen, die unter Gottes geistigem Schutz stehen, heißt es: „Dir wird es nicht nahen.“ Der Überrest hat sich seit dem Nachkriegsjahr 1919 von Jehova Gott, dem großen Arzt, in geistiger Hinsicht heilen lassen (Ps. 103:1-3). Die Christenheit hat jedoch, den Prophezeiungen aus Jesaja 6:9-12 und Matthäus 13:14, 15 entsprechend, diese Heilung nicht angenommen. Darum sind ihre über eine Milliarde zählenden Angehörigen dem auf den Geist verderblich wirkenden Einfluß der kranken Welt erlegen. Der Überrest und seine christlichen Gefährten, die „große Volksmenge“, dagegen sind von Gott immun gemacht worden, und er läßt nicht zu, daß der verderbliche Einfluß der Welt ihnen dahin naht, wo sie geistige Immunität genießen. Da sie gehorsam unter Gottes „Schirm“ bleiben, sind sie sicher und geborgen.

      30, 31. (a) Wer empfängt jetzt vor den Augen derer, die unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen, die verdiente Vergeltung? (b) Wie und warum empfangen sie diese Vergeltung?

      30 Der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten und auch ihre Mitzeugen, die „große Volksmenge“, haben nun schon jahrelang voll Vertrauen unter dem „Schirm des Höchsten“ gewohnt und haben die folgenden Worte des inspirierten Psalmisten bestätigt gefunden: „Nur mit deinen Augen wirst du zuschauen und die Vergeltung selbst an den Bösen sehen“ (Ps. 91:8).

      31 Es ist ganz klar, daß Gott, der Höchste, die unter seinem „Schirm“ Wohnenden hier nicht zu den „Bösen“ rechnet, die sich außerhalb befinden und die zur gegenwärtigen bösen Welt gehören. Personen, die an der Lebensweise dieser bösen Welt Gefallen gefunden haben, ernten besonders jetzt, kurz vor dem Ende dieses zum Untergang verurteilten Systems der Dinge, als Vergeltung die Früchte ihrer Handlungsweise. Sie empfangen die verdiente Strafe, denn ihre politischen, wirtschaftlichen, sittlichen, sozialen und religiösen Probleme häufen sich zusehends. Sie ernten, was sie gesät haben. Die heutige willfährige Gesellschaft mit ihrer sogenannten „neuen Moral“ und ihrer „Sex-Revolution“ kann nicht verhindern, daß geschlechtlich entartete Personen an sich selbst ‘die volle Vergeltung empfangen, die ihnen für ihre Verirrung gebührt’ (Röm. 1:27; Luk. 21:25, 26).

      32. Zwischen wem sehen die unter dem „Schirm des Höchsten“ Wohnenden schon vor der „großen Drangsal“ einen Unterschied?

      32 Die Weltweisen fallen ihren eigenen Plänen zum Opfer. Diejenigen, die die Weisheit des Wortes Gottes verwerfen und sich den Machenschaften Satans aussetzen, erliegen „jedem Trug der Ungerechtigkeit für die, die zur Vergeltung dafür zugrunde gehen, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie gerettet würden“ (2. Thess. 2:9, 10). Schon vor der herannahenden „großen Drangsal“ schauen die von Jehova Behüteten mit ihren Augen zu und sehen „den Unterschied zwischen einem Gerechten und einem Bösen ..., zwischen einem, der Gott dient, und einem, der ihm nicht gedient hat“ (Mal. 3:18).

  • Warum es sich lohnt, unter Gottes Schutz zu stehen
    Der Wachtturm 1975 | 15. März
    • Warum es sich lohnt, unter Gottes Schutz zu stehen

      1. Wer ist vor den Gefahren der ziellos dahintreibenden Welt sicher?

      HEUTE ist es um die materielle, physische Sicherheit der Menschheit schlecht bestellt. Unter Gottes Schutz ist man jedoch vor den sittlichen, sozialen, politischen und religiösen Gefahren der ziellos dahintreibenden Welt sicher. Unter diesem Schutz befinden sich alle, die den geistigen Dingen, die in Gottes heiligem Wort dargelegt werden, den Vorrang geben. Sie wissen, daß Gott für die Befriedigung all ihrer anderen Bedürfnisse sorgen wird.

      2, 3. Inwiefern haben der Überrest und die „große Volksmenge“ Jehova wirklich zu ihrer „Zuflucht“ gemacht?

      2 Der inspirierte Schreiber des 91. Psalms vermittelt denen, die Gott den ersten Platz in ihrem Leben einräumen, auch durch seine weiteren Worte ein Gefühl der Sicherheit, indem er sagt: „Denn du hast gesagt: ,Jehova ist meine Zuflucht‘, den Höchsten selbst hast du zu deiner Wohnung gemacht; kein Unglück wird dir widerfahren, und auch keine Plage wird deinem Zelte nahen“ (Ps. 91:9, 10).

      3 Welch ein wunderbarer Gedanke: Wir können Gott, den Höchsten, ‘zu unserer Wohnung machen’! Das tun wir, indem wir nicht nur zu Jehova sagen: „Du bist meine Zuflucht“, sondern indem wir auch wirklich bei ihm Schutz suchen. Der gesalbte Überrest des geistigen Israels Gottes hat besonders vom Jahr 1925 an furchtlos in aller Öffentlichkeit verkündet, daß er Jehova zu seiner Zuflucht gemacht hat. Die „große Volksmenge“, die sich in jüngster Zeit dem Überrest in der Anbetung Jehovas Gottes angeschlossen hat, folgt dem Beispiel des Überrestes und verkündet ebenfalls, daß sie Jehova zu ihrer Zuflucht und somit zu ihrer „Wohnung“ gemacht hat.

      4. In bezug auf welche alles überragende Streitfrage haben diese beiden Gruppen vereint gehandelt?

      4 Vereint haben diese beiden Gruppen Jehova, den Höchsten, als den Souverän des ganzen Universums ausgerufen. Sie haben in der zwischen Gott und den Menschen bestehenden Streitfrage um die Herrschaft über die Erde für Jehovas Souveränität Stellung bezogen. Sie machen unaufhörlich auf der ganzen Erde bekannt, daß Gottes messianisches Königreich unter seinem Sohn Jesus Christus die einzige Hoffnung für die bedrängte Menschheit ist. Jehova, bei dem allein Schutz und Sicherheit zu finden sind, ist ihre Wohnung. Bei ihm sind ihre ewigen Interessen jetzt und auch in der Zukunft sicher.

      5. Welche Art von Unglück widerfährt denen nicht, die Gott zu ihrer Zuflucht gemacht haben?

      5 Diese böse Welt wird nicht nur auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet, sondern auch auf sittlichem, sozialem und religiösem Gebiet von einem „Unglück“ nach dem anderen heimgesucht. Denen aber, die den allein wahren und lebendigen Gott, Jehova, zu ihrer Zuflucht gemacht haben, ‘widerfährt kein Unglück’, das heißt keines der Unglücke, die in den vorangehenden Versen des 91. Psalms beschrieben werden. Natürlich mögen sie wie die übrigen Menschen von gewaltigen Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Erdbeben, betroffen werden, von Seuchen, Hungersnöten und von den verheerenden Folgen von internationalen Kriegen, von Stammesfehden und Revolutionen, doch dadurch wird weder ihre geistige Gesinnung zerstört noch ihr Glaube an Gott, den Allmächtigen, und ihr Vertrauen zu ihm geschwächt. Auch können sie sich von diesen Unglücken materiell und gesundheitlich wieder erholen.

      6. Warum ist ein Unglück, durch das die geistige Gesinnung zerstört wird, schlimmer, und wem ist ein solches Unglück widerfahren?

      6 Bei einem Unglück, durch das die geistige Gesinnung zerstört wird, ist es jedoch anders. Davon kann man sich nicht erholen. Ein Beweis dafür sind die Christenheit und das Judentum. Diese beiden religiösen Gruppen genießen genausowenig geistige Wohlfahrt wie die Heidenwelt. Sie sind in religiöser Hinsicht krank und gehen einem verheerenden Unglück entgegen, das in der bevorstehenden „großen Drangsal“ über sie kommt (Matth. 24:21, 22; Offb. 7:14). Allen, die jetzt Jehova nicht zu ihrer Zuflucht und zu ihrer Wohnung machen, steht Unglück bevor.

      7. (a) Was sind die sinnbildlichen „Plagen“, von denen die einer großen Stadt gleichende Welt heimgesucht wird? (b) Was müssen wir, die wir in Zelten wohnenden Fremdlingen gleichen, tun, um von diesen „Plagen“ verschont zu werden?

      7 Diejenigen, die Gott, den Höchsten, vertrauensvoll zu ihrer Wohnung gemacht haben, werden als Fremdlinge dargestellt, die im gegenwärtigen System der Dinge in Zelten, außerhalb der Stadtgrenzen, wohnen (1. Petr. 2:11; Hebr. 11:8-10). Diesen als Klasse gilt die göttliche Verheißung: „Und auch keine Plage wird deinem Zelte nahen“ (Ps. 91:10). Zu den den Geist schädigenden „Plagen“, von denen die Welt, die einer großen Stadt gleicht, zur Zeit heimgesucht wird, gehören unter anderem Nationalismus, übertriebener Patriotismus, die Evolutionslehre, selbstischer Materialismus, Drogenmißbrauch, die Bluttransfusionssucht, spiritistische Bräuche, die „neue Moral“, die größere Liebe zum Vergnügen als zu Gott, Sektierertum, Bibelkritik, die Verehrung der „heiligen Kuh“ der Wissenschaft sowie die Anbetung des politischen „wilden Tieres“ und seines Nachkriegs„bildes“, der Vereinten Nationen, die den Völkerbund ablösten (Offb. 9:20, 21; 13:1-18). Diejenigen, die Jehova zu ihrer Zuflucht gemacht haben, werden nur dadurch, daß sie ihr „Zelt“ weit entfernt von der Welt, der großen „Stadt“, aufgestellt haben, von deren vielen „Plagen“ nicht angesteckt. Bleiben wir daher abseits, und werden wir kein Teil dieser Welt! (Joh. 17:14-16; vergleiche Hebräer 11:9, 10).

      ENGEL SCHÜTZEN UNS VOR DEM FALLEN

      8. Was für eine Führung benötigen wir, und steht uns eine solche zur Verfügung?

      8 Damit wir in dieser Welt, in der unsere geistige Gesinnung vielen Gefahren ausgesetzt ist, gottgefällig wandeln können, benötigen wir eine übermenschliche Führung. Solch eine übermenschliche Führung ist uns zugesichert, „denn“, so fährt der Psalmist fort, „er wird seinen eigenen Engeln deinetwegen Befehl geben, dich auf allen deinen Wegen zu behüten“ (Ps. 91:11).

      9. An welche Verheißung, die dem fleischlichen Israel gegeben wurde, und an wessen Dienstleistung gegenüber Jesus sowie an welche Zusicherung Jesu gegenüber seinen mit Kindern verglichenen Nachfolgern erinnert uns dies?

      9 Diese Verheißung erinnert uns daran, daß Gott durch den Propheten Moses dem fleischlichen Israel sagen ließ: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, um dich auf dem Wege zu bewahren und dich an den Ort zu bringen, den ich bereitet habe. Denn mein Engel wird vor dir hergehen und wird dich tatsächlich ... bringen“ (2. Mose 23:20, 23; 32:34; 33:2). Und nachdem Jesus Christus, der Sohn Gottes, den drei Versuchungen standgehalten hatte, die in der Wildnis von Judäa an ihn herangetragen worden waren und von denen eine mit Psalm 91:11, 12 in Verbindung stand, „ließ der Teufel von ihm ab, und siehe! Engel kamen und begannen ihm zu dienen“ (Matth. 4:1-11). Über seine Nachfolger, die er mit Kindern verglich, sagte Jesus: „Ihre Engel im Himmel [schauen] allezeit das Angesicht meines Vaters ..., der im Himmel ist“ (Matth. 18:10). Diese Engel stehen jetzt unter Gottes Befehl, den Überrest der geistigen Israeliten und ihre loyalen Gefährten zu schützen.

      10. Welche „Wege“ sind mit den „Wegen“ gemeint, auf denen uns die Engel „behüten“ sollen?

      10 Die „Wege“, auf denen die Engel des Himmels die Anbeter Jehovas „behüten“ sollen, sind die „Wege“, die Jehovas geoffenbartem Wort entsprechen und auf denen seine Anbeter seine Gunst genießen und von ihm geleitet werden. Auf anderen, selbstgewählten, eigennützigen Wegen würden seine Engel den „Überrest“ und dessen Gefährten, die „große Volksmenge“, nicht begleiten (Matth. 13:41, 42).

      11. Wie zeigte Jesus durch seine Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ und über den Boten, der in der Mitte des Himmels flog, daß seine Nachfolger auf der Erde von Engeln unterstützt werden?

      11 Jesus sagte in seiner Prophezeiung über ‘das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ deutlich voraus, daß er seine Engel aussenden werde, damit sie die auserwählten Glieder des geistigen Israel versammelten. Auch wenn er käme, um die Angehörigen der Nationen wie Schafe und Böcke voneinander zu trennen, würden die Engel bei ihm sein (Matth. 24:3, 31; 25:31, 32; Offb. 7:1-8). Auch das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, die dem Apostel Johannes durch Jesus gegeben wurde, offenbart deutlich, daß die Engel die Tätigkeit unterstützen würden, die der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten während des „Abschlusses des Systems der Dinge“ durchführen sollte. So zeigt zum Beispiel Johannes’ Vision von dem in der Mitte des Himmels fliegenden Engel, der die ewige gute Botschaft hatte, um sie allen Bewohnern der Erde zu verkünden, daß die Anbeter Jehovas dieses Werk auf der Erde unter dem Schutz und unter der Leitung von Engeln durchführen (Offb. 14:6, 7). Das ist aber noch nicht alles.

      12. Wieso muß der Überrest, als er mit dem Ausgießen der „sieben letzten Plagen“ begann, wie die Offenbarung zeigt, von Engeln gelenkt und beschützt worden sein?

      12 Als der gesalbte Überrest in den Jahren 1922 bis 1928 u. Z. mit dem Ausgießen der „sieben letzten Plagen“ begann, muß er von Engeln gelenkt und beschützt worden sein. Das ist vernünftigerweise anzunehmen, da aus Offenbarung, Kapitel 15 bis 17 hervorgeht, daß die mit Gottes Grimm gefüllten Schalen von Engeln gehalten und ausgegossen wurden, die diese Gefäße aus Gottes Hand entgegengenommen hatten. Da die Anbeter Jehovas ihrem Gott auf eine Weise dienen, die seinen Wegen entspricht, sind sie des Schutzes der Engel gewiß (Ps. 34:7; Hebr. 1:13, 14).

      13. Was legen Satans irdische Werkzeuge denen in den Weg, die auf Jehovas „Wegen“ wandeln, und was wird in Psalm 91:12 hierüber gesagt?

      13 Die „Wege“, die wir als Anbeter Jehovas gehen, führen mitten durch dieses weltliche System der Dinge, dessen „Gott“ Satan, der Teufel, ist (2. Kor. 4:4). Es ist daher zu erwarten, daß die irdischen Werkzeuge dieses falschen Gottes den Anbetern Jehovas sinnbildliche Steine in den Weg legen, damit sie straucheln und fallen sollen. Im Hinblick auf diese Ursachen zum Straucheln sagt der Psalmist jedoch weiter über die Engel Jehovas: „Auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an irgendeinen Stein stößest“ (Ps. 91:12).

      14. Wer war im ersten Jahrhundert u. Z. für das fleischliche Israel ein „Stein des Anstoßes“, und warum?

      14 Das bedeutet, daß diese Engel uns unterstützen und uns beistehen, so daß uns ein solcher „Stein“ nichts anhaben kann. Die abtrünnigen Juden, die im ersten Jahrhundert u. Z. lebten, „beide Häuser Israel“, hatten keine solche Unterstützung von Engeln, die sie vor dem geistigen Ruin bewahrt hätte. Sie strauchelten über Jehovas wahren Messias, Jesus Christus, der für sie gemäß den prophetischen Worten aus Jesaja 8:14 „ein Stein des Anstoßes“ und „ein Fels, über den man strauchelt“, geworden war (1. Petr. 2:7, 8). Die Verwerfung Jesu als Messias ist dem beschnittenen jüdischen Volk bis heute zum geistigen Schaden gewesen. Das ist aber nicht der „Stein“, von dem in Psalm 91:12 die Rede ist.

      15. Warum handelt es sich bei dem in Psalm 91:12 erwähnten „Stein“ um etwas anderes, und wie läßt sich dies veranschaulichen?

      15 Dieser „Stein“ ist etwas, was von Jehovas großem Widersacher, Satan, dem Teufel, kommt, und wenn man das, was dieser „Stein“ ist, annimmt, verliert man Gottes Gunst. Es verhält sich hiermit anders als mit dem messianischen „Stein“ des ersten Jahrhunderts, der, wenn er von der jüdischen Nation angenommen worden wäre, dazu gedient hätte, daß sie in Gottes Gunst geblieben wäre. Doch damals folgten die nationalistischgesinnten Juden falschen, nicht von Gott gesandten Messiassen. Im Hinblick auf unsere Zeit warnte Jesus Christus seine Jünger ebenfalls vor falschen Messiassen oder Christussen, die in der Zeit dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“ auftreten würden (Matth. 24:3, 5, 23-26). Gemäß dieser Vorhersage sind solche „falschen Christusse“ aufgestanden, und zwar weniger in Form von Einzelpersonen, sondern mehr in Form von politischen Organisationen und Wirtschaftssystemen, denen man messianische Macht zuschrieb und von denen man messianische Segnungen erwartete. So verhieß zum Beispiel Nikita Chruschtschow, daß seine Art des russischen Kommunismus dem Volk das Paradies bringen würde. Und wer könnte vergessen, daß im Dezember 1918 der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika den damals geplanten Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ befürwortete?

      16. An was für „Steinen“ stießen Jehovas Zeugen ihren Fuß dank der Hilfe der Engel nicht, so daß sie zu Fall gebracht worden wären?

      16 Jehovas Engel haben seine Anbeter gewissenhaft ‘auf ihren Händen getragen’, damit sie ihren Fuß nicht an irgendeinen dieser „Steine“ stoßen und fallen und schließlich seine Gunst verlieren würden. Ihre am Ende des Jahres 1939 veröffentlichte Erklärung über die christliche Neutralität gegenüber allen weltlichen Auseinandersetzungen bestärkte sie in dem Entschluß, weiterhin den Wehrdienst zu verweigern, wie sie es bereits sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten getan hatten. Nach dem Ersten Weltkrieg standen Diktatoren auf wie Adolf Hitler, der das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wiederherstellen wollte, das tausend Jahre dauern sollte. Jehovas christliche Zeugen ließen jedoch nicht zu, daß Jehovas wahrer Messias, Jesus Christus, durch diese Diktatoren aus ihrem Leben verdrängt wurde. In Zeiten, in denen sie daraufhin geprüft wurden, ob sie dem Gesetz Gottes, des Höchsten, den Vorrang geben, haben sie wie einst die Apostel Christi zu Politikern, Richtern und Polizeibeamten gesagt: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29). Dank der Hilfe der Engel Jehovas wurden seine Anbeter auch durch keinen „Stein“, der ihnen und ihrer Verkündigung des Königreiches Gottes in Form von Verboten und Einschränkungen in den Weg gelegt wurde, zum Straucheln veranlaßt und zu Fall gebracht.

      VOR OFFENEN UND HEIMLICHEN ANGRIFFEN GESCHÜTZT

      17. Inwiefern besteht in bezug auf die Ausdrucksweise zwischen Psalm 91:13 und Lukas 10:19 eine gewisse Ähnlichkeit?

      17 Gegen Ende des Jahres 32 u. Z. sandte Jesus Christus siebzig Jünger als Verkündiger des Evangeliums von Gottes messianischem Königreich aus. Er benutzte offensichtlich sinnbildliche Worte, als er zu ihnen sagte: „Seht! Ich habe euch die Gewalt gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten sowie über die ganze Macht des Feindes, und nichts wird euch irgendwie schaden“ (Luk. 10:19). Ebenfalls in symbolischem Sinne sagt der Psalmist nun zu der Klasse, die Jehova zu ihrer Wohnung gemacht hat: „Auf den jungen Löwen und die Kobra wirst du treten; du wirst den mähnigen jungen Löwen und die große Schlange niedertreten“ (Ps. 91:13).

      18. Wie ist der sinnbildliche „junge Löwe“ niedergetreten worden?

      18 Der junge Löwe greift offen an, von vorne. So ähnlich sind auch die Regierungen mächtiger Staaten durch Parlamentsbeschlüsse, in denen die Namen der Opfer genannt wurden, vorgegangen. Sie haben Gesetze erlassen, die unverkennbar gegen Jehovas Zeugen gerichtet waren, oder haben den Nationalismus fördernde Gesetze auf Jehovas Zeugen angewandt. In welcher Absicht? Um die Zeugen gleichsam zu verschlingen, sie zu assimilieren, sie in religiöser Hinsicht vom Staat abhängig und zu einer nationalen religiösen Einrichtung zu machen, wodurch sie von der weltweiten theokratischen Organisation der Zeugen Jehovas getrennt worden wären. Loyale Zeugen Jehovas haben eine solche von einem totalitären Staat kontrollierte Einrichtung abgelehnt. Theokratisch gesinnt, wie sie sind, haben sie an der Gottesherrschaft festgehalten.

      19. Wie ist die sinnbildliche „Kobra“ niedergetreten worden?

      19 Im Unterschied zum jungen Löwen greift die Kobra im Dunkeln aus einem Versteck an. Sie ist gefährlich wie die „Schlange am Wegesrand“, mit der der Stamm Dan verglichen wurde und die „dem Roß in die Fersen beißt“ (1. Mose 49:16, 17). Selbst in Ländern mit einer Staatsreligion sind auf Jehovas Zeugen, die Gottes Königreich von Haus zu Haus verkündigen, Angriffe unternommen worden, die den heimtückischen Angriffen einer giftigen Kobra glichen. Geistliche der Christenheit verschanzten sich hinter dem Staat, um durch Politiker, Gesetzgeber, Polizeibehörden und Richter heimtückisch gegen Jehovas Zeugen vorzugehen (Ps. 94:20). Das „Gift“ dieser gemeinen Angriffe bewirkte jedoch nicht, daß Jehovas Zeugen von einer lähmenden Furcht befallen wurden. Sie sind gesetzestreu geblieben und haben sich als friedliche Bürger an die Gerichte des Landes gewandt, um für ihre verfassungsmäßigen Rechte zu kämpfen. Sie sind in ihrem Kampf um die Befestigung und Verteidigung der Religionsfreiheit und des Rechts, Gottes Königreich zu predigen, bis vor die höchsten Gerichte gegangen (Phil. 1:7, 16). Oft wurden ihre Bemühungen mit einem Sieg belohnt.

      20. Wie haben Jehovas Zeugen sogar in Gebieten, in denen ihre biblischen Schriften verboten waren, Jünger gemacht?

      20 Ganz gleich, ob die Feinde offen von vorn oder heimtückisch von hinten angriffen, so wurden sie von den vorrückenden Zeugen Gottes, des Höchsten, niedergetreten. Wenn deren Schriften verboten wurden, setzten sie ihr biblisches Werk, durch das Jünger Christi gemacht wurden, fort, indem sie lediglich die Bibel zum Zeugnisgeben benutzten. Und auch so wurden Jünger gemacht! (Matth. 28:19, 20).

      21. Wie treten die Anbeter Jehovas den sinnbildlichen „mähnigen jungen Löwen“ nieder?

      21 Durch den Parallelismus, der in den Worten „den mähnigen jungen Löwen und die große Schlange niedertreten“ zum Ausdruck kommt, verleiht der Psalmist seinem Sinnbild noch größeren Nachdruck. Der mähnige junge Löwe müßte älter sein und grimmiger aussehen als der junge Löwe, und die große Schlange muß ein Riesenreptil sein, das in der griechischen Übersetzung der Psalmen (Septuaginta) „Drache“ genannt wird. Doch der sinnbildliche mähnige junge Löwe mag noch so imposant und grimmig aussehen, wenn er seinen offenen Angriff unternimmt, Jehovas Anbeter treten diesen gefährlichen Angreifer dennoch nieder. Sie rücken unaufhaltsam vor, wobei sie Gott, dem Höchsten, als Herrscher mehr gehorchen als löwenähnlichen Menschen oder menschlichen Organisationen. Sie zahlen dem löwenähnlichen Cäsar nur das zurück, was ihm gehört, und behalten nichts für sich, was Gott gehört, sondern geben ihm alles, was ihm gehört (Apg. 5:29; Matth. 22:21). Sie erleiden daher durch das bedrohliche Vorgehen des „Löwen“ in geistiger Hinsicht keinen Schaden.

      22. Wie treten die Anbeter Jehovas die sinnbildliche „große Schlange“ nieder?

      22 Die drachenähnliche „große Schlange“ erinnert uns an den Vater des „Samens“ der Schlange, Satan, den Teufel, „die Urschlange“ (1. Mose 3:15; Offb. 12:9). Der Psalmist stellt den Teufel hier nicht als ein „Seeungeheuer“, sondern als ein Landungeheuer dar, als ein Riesenreptil, das so lang ist, daß es sich um einen Menschen wickeln kann, um ihn zu zermalmen und zu verschlingen (Jer. 51:34). Wenn daher die Anbeter Jehovas merken, daß Satan, der Teufel, versucht, sie mit Hilfe seiner riesigen Weltorganisation zu umschlingen, sie durch den Druck weltlicher Einflüsse zu zermalmen und sie in seine von Dämonen beherrschte Organisation hineinzuziehen, um sie zu verschlingen, schütteln sie diese „große Schlange“ ab und treten sie nieder. Sie meiden alles, was mit Spiritismus zu tun hat, und lassen so nicht zu, daß die Dämonen heimlich die Macht über ihren Geist und ihren Willen erringen (Luk. 10:17). Vor allem diejenigen, die den gesalbten Überrest der Miterben Christi bilden, müssen dies tun, wenn sie an der Erfüllung von Römer 16:20 teilhaben und Satan in kurzem unter ihren Füßen zermalmt haben möchten. Sie müssen diesem feuerroten „Drachen“ jetzt standhaft widerstehen, müssen ihn ständig „niedertreten“ (1. Petr. 5:8).

      GOTT LIEBEN UND SEINEN NAMEN KENNEN

      23. Was sagt Gott gemäß Psalm 91:14 über diejenigen, die ihn als das lieben, was er ist?

      23 Satan, der Teufel, bestreitet, daß Menschen Gott, den Schöpfer, als das lieben können, was er ist. Gott, der Höchste, schätzt jedoch die echte Liebe seiner irdischen Geschöpfe. Wie Gott diese Wertschätzung zum Ausdruck bringt, zeigt der Psalmist, indem er nun Gott sprechen und ihn über die ihn liebenden Anbeter als Klasse folgendes sagen läßt: „Weil er seine Zuneigung auf mich gerichtet hat, werde ich auch für sein Entrinnen sorgen. Ich werde ihn beschützen, weil er meinen Namen kennengelernt hat“ (Ps. 91:14).

      24. Warum, wenn nicht nur, um geistigen Schutz zu finden, haben seine Anbeter ihn zu ihrer Zuflucht gemacht?

      24 Die Anbeter des allein wahren und lebendigen Gottes haben ihre Zuneigung auf ihn gerichtet, weil er den höchsten Grad der Liebe verkörpert. Sie hängen ihm an, sind ihm von Herzen zugetan. Sie stehen zwar unter dem Gebot, ihn zu lieben, aber sie lieben ihn, weil er sie zuerst geliebt und diese Liebe durch seinen einziggezeugten Sohn, Jesus Christus, zum Ausdruck gebracht hat (5. Mose 7:7; 10:15; Mark. 12:29, 30; 1. Joh. 4:19). Sie haben also nicht nur Zuflucht bei ihm gesucht, weil er ihnen geistigen Schutz bietet.

      25. Woraus konnten Jehovas Anbeter mit seiner Hilfe entrinnen, und wie wird es künftig sein?

      25 Gott, der Allmächtige, sorgte in seiner Gegenliebe für ihr Entrinnen aus der religiösen Gefangenschaft, in der sie sich in dieser Welt befanden, ja er bewahrte sie vor der Ausrottung. Deshalb sind seine wahren Anbeter in unserer höchst gefährlichen Zeit noch am Leben und nehmen an Zahl ständig zu. Gott wird auch in Zukunft genauso in der Lage sein, wenn nötig, für ihr Entrinnen zu sorgen.

      26. Was ist mit den Worten Jehovas gemeint: „Ich werde ihn beschützen, weil er meinen Namen kennengelernt hat.“?

      26 Die Anbeter, die Gott, den Höchsten, mit Geist und Wahrheit anbeten, werden nie vollständig von der Erdoberfläche vertilgt werden, da sonst sein Name auf der Erde ausgemerzt würde. Deshalb sagt er über die Gruppe seiner Anbeter: „Ich werde ihn beschützen, weil er meinen Namen kennengelernt hat“ (Ps. 91:14).

      27. Worauf wurde im Jahre 1925 zum erstenmal die Aufmerksamkeit gelenkt, und welcher Artikel erschien daraufhin im Wacht-Turm vom 1. Februar 1926?

      27 Im Jahre 1925 u. Z. erkannte der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten, daß nach der Bibel für Gott die Zeit gekommen war, sich in der ganzen Welt einen Namen zu machen (Jer. 32:20; Jes. 63:12). Dadurch wurde die Aufmerksamkeit auf Gottes Eigennamen, Jehova, gelenkt. Gleich zu Beginn des nächsten Jahres wurden daher die Leser des Wacht-Turms vor die herausfordernde Frage gestellt: „Wer wird Jehova ehren?“, denn so lautete der Titel des Hauptartikels der Ausgabe vom 1. Februar 1926.

      28. Was taten Jehovas Anbeter im Jahre 1928 auf dem Kongreß der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Detroit, um zu zeigen, daß sie Jehovas Namen „kennengelernt“ hatten?

      28 Im Sommer 1928 bewiesen die auf dem internationalen Kongreß der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Detroit (Michigan) Versammelten, daß sie den göttlichen Namen „kennengelernt“ hatten, indem sie mit starkem Beifall die „öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“ annahmen. Diese Proklamation wurde dann in gedruckter Form in Millionen von Exemplaren auf der ganzen Erde verteilt. Es gab in jenem bedeutsamen Jahr 44 000 Bibelforscher, die über ihre Predigttätigkeit Bericht erstatteten und die sich an der Verbreitung jener Erklärung beteiligten. Doch was bildete schließlich den Höhepunkt?

      29, 30. (a) Was tat man im Jahre 1939 mit dem Titel des Wacht-Turms, um den göttlichen Namen noch mehr bekanntzumachen? (b) Hat sich Jehova einen Namen gemacht, und wenn ja, durch wen?

      29 Am Sonntag, dem 26. Juli 1931, nachmittags wurde auf dem internationalen Kongreß der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Columbus (Ohio) durch eine Resolution der neue Name, Jehovas Zeugen, angenommen. Danach wurde diese Resolution von allen Versammlungen in der ganzen Welt angenommen, und daher ist ihre religiöse Organisation seither unter dem Namen Jehovas Zeugen bekannt. Damit der göttliche Name noch in größerem Umfang bekanntgemacht werde, erschien das Organ der Zeugen Jehovas vom 1. März 1939 (deutsch: 1. Mai 1939) an unter dem Titel „Der Wachtturm als Verkünder von Jehovas Königreich“. Heute, in dem kritischen Jahr 1975, kann mit Recht gefragt werden: Hat der Höchste, der Gott der Prophezeiung, sich einen Namen gemacht? Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Durch wen hat er sich einen Namen gemacht? Weder durch die Christenheit noch durch das Judentum, sondern durch Jehovas christliche Zeugen!

      30 Dadurch, daß Gott seine Anbeter beschützt hat, weil sie seinen Namen kennengelernt haben, hat er auch seinen Namen beschützt und dafür gesorgt, daß jemand da war, der seinen Namen „auf der ganzen Erde“ verkündete (Röm. 9:17; 2. Mose 9:16).

      31. In wessen Namen zu wandeln, sind sie entschlossen, und welchen Namen rufen sie an, wenn sie Hilfe benötigen?

      31 Jehovas christliche Zeugen sind entschlossen, gemäß Micha 4:5 zu handeln, wo es heißt: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ Sie werden weiterhin seinen Namen anrufen, wenn sie Hilfe benötigen, denn sie schenken seinen Worten aus Psalm 91:15 volles Vertrauen: „Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis. Ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen.“

      BEFREIUNG UND VERHERRLICHUNG

      32. Wie hat Jehova bewiesen, daß er die, die ihn anrufen als seine Zeugen nicht verleugnet, und wie wird er dies noch beweisen?

      32 Die Anbeter Jehovas sind wegen der wachsenden Feindseligkeit der Welt ihnen gegenüber und wegen des Krieges, den Satan, der Drache, unaufhörlich gegen sie führt, schon oft in großer Bedrängnis gewesen. Jehova ist aber, seinem Wort getreu, immer bei ihnen gewesen; er hat sie als seine Zeugen nie verleugnet. Er wird auch in der gewaltigen Bedrängnis, die seinen Anbetern in Verbindung mit der endgültigen Vernichtung der gegenwärtigen bösen Welt noch bevorsteht, bei ihnen sein, und er wird dies auch auf wunderbare Weise kundtun. Er wird nicht zulassen, daß sie von ihren sichtbaren und unsichtbaren Feinden auf eine unrühmliche Weise vernichtet werden, denn er sagt: „Ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen [zu Ehren bringen, Bruns]“.

      33, 34. Auf welche Weise hat Jehova seine Anbeter nach ihrer Befreiung verherrlicht?

      33 Mit der hier erwähnten Verherrlichung ist nicht notwendigerweise die Verherrlichung der Glieder des gesalbten Überrestes der geistigen Israeliten im Himmel und ihre Vereinigung mit dem regierenden König Jesus Christus gemeint. Diese Verherrlichung wird zu der von Jehova bestimmten Zeit, nach einer verheißenen „Länge der Tage“, eintreten.

      34 Jehova hat aber für seine Anbeter auf der Erde bereits hervorragende Befreiungen bewirkt und sie dadurch zur Ehre seines Namens in geistigem Sinne verherrlicht. Nach diesen von Gott bewirkten Befreiungen konnten sie über ihre Feinde, die auch seine Feinde sind, triumphieren. Sie genießen heute noch die Ehre, auf der Erde als seine Zeugen und als Verkündiger seines unbesiegbaren messianischen Königreiches zu dienen. Die größte und bemerkenswerteste Befreiung wird Jehova natürlich in der der Welt bevorstehenden „großen Drangsal“ und in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Höhepunkt der „großen Drangsal“, für sie bewirken. Sie werden daher diese weltvernichtende „große Drangsal“ überleben und an dem Ruhm, den die Siegerseite dieses Krieges aller Kriege ernten wird, teilhaben. Sie werden dadurch geehrt werden, daß sie in der von Gott für die Erde vorgesehenen neuen Ordnung leben dürfen.

      35. Um welche Ehre auf der Erde zu genießen, werden sie also am Leben bleiben, und wie macht Gott dies für sie möglich?

      35 Sie werden also am Leben bleiben und zu denen gehören, die während des siegreichen Kampfes, den Gott, der Höchste, für die Rechtfertigung seiner universellen Souveränität und für die Heiligung seines würdigen Namens führt, befreit werden (Offb. 16:14, 16; Hes. 38:23; Ps. 83:18). Die von ihm bewirkte Rettung macht dies möglich. Jehova schließt diesen vortrefflichen Psalm ab, indem er seinen Psalmisten sagen läßt: „Mit Länge der Tage werde ich ihn sättigen, und ich werde ihn die von mir bewirkte Rettung sehen lassen“ (Ps. 91:16).

      36. Wann wurde erkannt, daß die Glieder des Überrestes die Aussicht haben, Gottes „Krieg“ von Har-Magedon zu überleben, und bis zu welchem Zeitpunkt werden sie „mit Länge der Tage“ auf der Erde gesättigt werden?

      36 Erst Ende 1928 erkannte man, daß der gesalbte Überrest des „Israels Gottes“ die Aussicht hat, Har-Magedon, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zu überleben und Jehovas gerechte neue Ordnung hier auf der Erde zu erleben. (Siehe The Watch Tower vom 15. Dezember 1928, S. 376, Abs. 35, 36 [deutsch: 15. Januar 1929, S. 24, Abs. 35, 36].) Nun schreiben wir das Jahr 1975, und es leben immer noch einige tausend Glieder des gesalbten Überrestes, die der Verwirklichung dieser freudigen Hoffnung entgegensehen. Auch ihre schafähnlichen Gefährten, die ständig wachsende „große Volksmenge“, hoffen die neue Ordnung zu erleben, ohne sterben zu müssen. In der neuen Ordnung wird Jehova Gott die „Länge der Tage“ der Glieder des gesalbten Überrestes auf der Erde bis zu dem Punkt ausdehnen, daß sie gesättigt sind. Es bleibt abzuwarten, ob sie so lange auf der Erde gelassen werden, bis die irdische Auferstehung beginnt und die treuen Zeugen der alten oder vorchristlichen Zeit auferweckt werden. Sie würden sich freuen, dies zu erleben, bevor sie vom irdischen Schauplatz weggenommen werden, um ihre himmlische Belohnung bei Christus zu empfangen.

      37. Inwiefern wird es für die Glieder der „großen Volksmenge“ möglich werden, „mit Länge der Tage“ gesättigt zu werden?

      37 Die Glieder der „großen Volksmenge“, die Jehova Gott, dem Souverän des Universums, treu bleiben und die entscheidende Prüfung, die nach dem Ende der Tausendjahrherrschaft Christi vorgenommen wird, bestehen, werden insofern „mit Länge der Tage“ gesättigt, als sie ewig unter Jehovas universeller Herrschaft im irdischen „Paradies der Wonne“ leben werden. Welch ein Segen ist doch die Anbetung Jehovas!

      38. Warum spricht die Tatsache, daß jemand, obwohl er unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnt, vor dem Ende des göttlichen „Krieges“ von Har-Magedon und bevor Satan im Abgrund gefangengesetzt worden ist, sterben kann, keineswegs dagegen, daß der geistige Schutz für uns von größter Bedeutung ist?

      38 Erkennen wir nun den Wert des geistigen Schutzes, den Jehova Gott bietet, und haben wir aufrichtig den Wunsch, diesen Schutz zu erhalten? Ist dieser Schutz für uns nicht von größter Bedeutung, wenn wir behütet werden möchten, um an den herrlichen Segnungen teilzuhaben, mit denen Gott seine treuen Anbeter belohnt? Alle, die vertrauensvoll unter Jehovas geistigem Schutz bleiben, die unter dem „Schirm des Höchsten“ wohnen, werden die von ihm „bewirkte Rettung sehen“ (Ps. 91:16). Das wird selbst dann der Fall sein, wenn die Tage eines dieser Treuen durch den Tod verkürzt werden, bevor die gerechte neue Ordnung Wirklichkeit geworden ist, die nach Jehovas „Krieg“ von Har-Magedon und nachdem Satan und seine Dämonen im Abgrund gefangengesetzt worden sind, herbeigeführt wird (Offb. 20:1-6). Gott, der Allmächtige, kann durch die verheißene Auferstehung der Toten für einen in Treue Verstorbenen Rettung bewirken. Wer indes nicht unter Gottes geistigem Schutz bleibt, wird von ihm nicht anerkannt werden und wird die bevorstehende „große Drangsal“ nicht überleben; er wird die von Gott bewirkte Rettung nicht sehen.

      39. Welche Freude sollten wir alle Jehova bereiten wollen, und wie können wir dies tun?

      39 Jehova wird sich freuen, uns die von ihm durch Jesus Christus, seinen Sohn, bewirkte Rettung sehen zu lassen. Bemühen wir uns alle liebevoll, ihm diese Freude zu bereiten. Das können wir tun, indem wir unter dem „Schirm des Höchsten“, unter dem geistigen Schutz, den er seinen treuen Anbetern bietet, bleiben (Spr. 21:31; Offb. 7:9-17).

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