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Willst du glücklich sein, so achte auf deinen UmgangDer Wachtturm 1979 | 1. April
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Die Psalmen
Willst du glücklich sein, so achte auf deinen Umgang
JEMAND kann durch seinen Umgang entweder gut oder schlecht beeinflußt werden. Viele Personen, die begonnen haben, Drogen zu nehmen und zu rauchen oder ein unsittliches Leben zu führen, geben zu, daß dies auf ihre Freunde zurückzuführen ist. Anderen ist es gelungen, gesundheitsschädliche Gewohnheiten aufzugeben, indem sie entschiedene Anstrengungen unternahmen, keinen schlechten Umgang mehr zu pflegen und statt dessen mit Personen zu verkehren, die sich an Grundsätze halten.
Wenn du daher echtes Glück und wahre Sicherheit wünschst, solltest du keinen Umgang mit Personen pflegen, die nicht lieben, was recht ist. Darauf wird in der Bibel nachdrücklich hingewiesen. In den Psalmen lesen wir zum Beispiel: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rate der Bösen gewandelt hat und nicht auf den Weg der Sünder getreten ist und nicht auf dem Sitz der Spötter gesessen hat“ (Ps. 1:1).
Personen, die Gottes Wege außer acht lassen, können niemals glücklich werden. Als liebevoller Vater hat der Höchste nur solche Gesetze erlassen, die seinen vernunftbegabten Geschöpfen zum Wohl gereichen. Glücklich ist daher der Mensch, der sich in seinem Leben nicht nach dem „Rate“ der Gottlosen ausrichtet. Da er ihre Gedanken standhaft zurückweist, tritt er bestimmt nicht „auf den Weg der Sünder“. Das heißt, er ist nicht dort zu finden, wo sie sind; er wünscht ihre Gemeinschaft nicht. Er begibt sich daher nicht auf das niedrige Niveau, das in ihren Kreisen herrscht, sitzt nicht bei ihnen und spottet nicht über Gottesfürchtige.
Natürlich besteht das Glück des Gerechten nicht einfach in einem Leben der Entsagung. Nein, er findet echte Freude an erbaulichen Dingen und füllt seinen Sinn und sein Herz mit Nützlichem. Im ersten Psalm heißt es weiter: „... [der] seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Ps. 1:2). Die eigentliche Freude des Gerechten rührt daher, daß er sein aufrichtiges Verlangen befriedigt, Jehovas Gesetz kennenzulernen und es anzuwenden. (Vergleiche Jakobus 1:25.) Es vergeht kein Tag, an dem er sich nicht mit geistigen Dingen befaßt.
Gerechte Personen machen wie alle anderen Prüfungen durch, doch sie können diese genauso ertragen, wie ein gesunder Baum verhältnismäßig starken Stürmen zu trotzen vermag. Der Psalmist vergleicht den gottesfürchtigen Menschen passenderweise mit einem starken Baum an einem gutbewässerten Ort, indem er sagt: „Er wird gewißlich wie ein Baum werden, gepflanzt an Wasserbächen, der seine eigene Frucht gibt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht welkt, und alles, was er tut, wird gelingen“ (Ps. 1:3). Ein Baum, der an einer nicht versiegenden Quelle gepflanzt worden ist, verdorrt nicht in einer dürren Zeit oder in der Sommerhitze, sondern trägt Frucht. So rührt auch die Stärke gerechter Personen von einer nicht versiegenden Quelle her, nämlich von Jehova Gott. Mit der Hilfe des Geistes Gottes können sie durch Prüfungen und Schwierigkeiten verursachte Belastungen ertragen. Letzten Endes gelingt ihnen alles, weil sie hauptsächlich das Ziel verfolgen, als Diener des Allmächtigen seine Anerkennung zu behalten. Durch die Hitze der Gegnerschaft lassen sie sich von ihrem Entschluß nicht abbringen. Sie tragen als Personen, die Jehova Gott anerkennen, den Sieg davon.
Mit den Bösen verhält es sich ganz anders. Sie scheinen eine Zeitlang zu gedeihen, doch genießen sie keine dauernde Sicherheit. Der Psalmist sagt weiter: „Die Bösen sind nicht so, sondern sind wie die Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Bösen nicht aufstehen im Gericht noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn Jehova nimmt Kenntnis vom Weg der Gerechten, aber der Weg der Bösen, er wird vergehen“ (Ps. 1:4-6).
Die Bösen genießen somit keine größere Sicherheit als die Spreu beim Worfeln. Sie wird weggeblasen, während die schwereren Getreidekörner auf den Boden fallen. Genauso bleiben die Gerechten bestehen, aber die Bösen werden weggeblasen wie wertlose Spreu. Wenn die Bösen ins Gericht kommen, werden sie niemals Gottes Anerkennung erlangen, sondern werden verurteilt werden. Sie werden keinen Platz unter den Gerechten haben. Sünder werden nicht vortäuschen können, zu der Versammlung der Gerechten zu gehören.
Der Grund, weshalb die Bösen von Jehova Gott nicht anerkannt und nicht unter Rechtschaffene eingereiht werden, besteht darin, daß der Allmächtige den „Weg der Gerechten“ kennt. Ja, er betrachtet ihre Lebensweise als annehmbar und belohnt sie entsprechend. Der „Weg der Gerechten“ besteht daher für alle Zeit, doch der der Bösen vergeht. Da die Bösen vergehen, endet ihr Weg oder ihre Lebensweise mit ihnen.
Ja, der erste Psalm ermuntert uns herzlich, unsere Lust an Gottes Gesetz zu haben, während wir einen engen Umgang mit Personen vermeiden, die den Höchsten nicht wirklich lieben. Diese Handlungsweise wird dazu führen, daß wir als treue Diener Jehovas nicht nur einige wenige Jahre, sondern ewig glücklich sind.
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In Jehovas Augen anerkanntDer Wachtturm 1979 | 1. April
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In Jehovas Augen anerkannt
Die Tatsache, daß jemand Gottes Gunst erlangt hat, ist keine Garantie dafür, daß er ein anerkannter Diener Jehovas bleiben wird. Die Israeliten zum Beispiel wurden aus der ägyptischen Knechtschaft befreit und in das Land Kanaan geführt. Dennoch war der Umstand, daß sie Gottes Volk waren, keine Gewähr für sie, daß sich ihr Verhältnis zum Höchsten nicht änderte. Als sie sich dem Götzendienst zuwandten und auch in anderer Hinsicht Jehovas Gesetze mißachteten, verlor die Tatsache, daß Gott sie wegen ihrer treuen Vorväter auserwählt hatte, ihre Bedeutung. Der Allmächtige ließ ihnen durch den Propheten Amos sagen: „‚Seid ihr mir nicht wie die Söhne der Kuschiten, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Führte ich nicht Israel selbst aus dem Lande Ägypten herauf und die Philister aus Kreta und Syrien aus Kir?‘“ (Amos 9:7).
Die Israeliten mögen stolz darauf gewesen sein, daß Gott sie auserwählt hatte. Doch wegen ihrer Untreue waren sie in Jehovas Augen nicht besser als die Kuschiten. Die Beschneidung hatte bei ihnen in Wirklichkeit keinen Wert. Jahrhunderte später hob der Apostel Paulus denselben Gedanken mit den Worten hervor: „Beschneidung ist in der Tat nur von Nutzen, wenn du das Gesetz hältst; wenn du aber ein Gesetzesübertreter bist, ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden“ (Röm. 2:25).
Ähnlich verhielt es sich mit der Befreiung der Israeliten aus Ägypten. Allein die Tatsache, daß sie aus Ägypten heraufgeführt worden waren, bot ihnen keine Gewähr dafür, daß sie bei Jehova Gott ständig gut angesehen waren. Im Fall der untreuen Israeliten war die durch Wunder herbeigeführte Befreiung ihrer Vorväter aus Ägypten ebensowenig eine Garantie dafür, daß sie fortgesetzt Gottes Gunst genießen würden, wie die Heraufführung der Philister und der Syrer aus ihren früheren Wohnsitzen.
Dadurch wird nachdrücklich unterstrichen, daß Gottes Anerkennung nicht davon abhängt, von welcher Nation, welchem Stamm oder welcher Familie man abstammt. Nur vorzugeben, ein Diener des Höchsten zu sein, bedeutet wenig, wenn man nicht den Willen Jehovas tut.
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