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  • Ist es richtig, Psalmen zu beten?
    Erwachet! 1971 | 8. Mai
    • zu vergelten, behält sich Gott vor. — 5. Mose 32:35; Röm. 12:19.

      Es ist klar, daß es nicht richtig ist, einerseits Gott um Barmherzigkeit zu bitten, andererseits aber nicht bereit zu sein, seinen persönlichen Feinden Barmherzigkeit zu erweisen. (Matth. 6:12) Wie steht es aber dann mit Psalm 109 und Psalm 83? Kommt in diesen Psalmen nicht der Wunsch nach Vergeltung zum Ausdruck? Wenn wir sie richtig verstehen, nicht. Sie sind ganz in Übereinstimmung mit dem Vorhaben Gottes, böse Menschen, die unverbesserlich sind, die absichtlich böse handeln, Menschen, die wirklich Feinde Gottes sind, zu bestrafen und zu vernichten. (Ps. 83:2) Man sollte auch beachten, daß der erste dieser Psalmen ein prophetisches Gebet ist, in dem von Dingen gesprochen wurde, die sich im Leben Jesu Christi ereigneten. Dieser Psalm wird von den Aposteln so angewandt. (Apg. 1:20) In diesen Gebeten kommt in erster Linie der Wunsch zum Ausdruck, daß Gottes Name wegen seiner Taten in Verbindung mit seinem Volk hochgeachtet werden sollte. — Ps. 83:16, 18; 109:21, 27.

      Der rechte Gebrauch der Psalmen

      Die Psalmen sind ein Bestandteil der Heiligen Schrift, über die der Apostel Paulus schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Tadeln, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ (2. Tim. 3:16, 17) Wir sollten daher die Psalmen wie alle anderen Bücher der Heiligen Schrift erforschen, um die gerechten Grundsätze Gottes kennenzulernen, nach denen wir uns im Leben ausrichten sollten. Sind unsere Gedanken und Handlungen mit diesen Grundsätzen in Einklang, wird Jehova uns erhören, wenn wir aufrichtig zu ihm beten. Doch was geschieht, wenn jemand die Psalmen in abergläubischer Weise benutzt, die übrigen Bücher der Heiligen Schrift aber mißachtet, indem er vielleicht ein Hurer oder Ehebrecher ist? Wir finden die Antwort in Sprüche 28:9: „Wer sein Ohr abwendet vom Hören des Gesetzes: selbst sein Gebet ist ein Greuel.“

      Wer nur die Psalmen betet und das, was Gottes Sohn über das Beten lehrte, außer acht läßt, darf nicht erwarten, daß Gott seine Gebete erhört. Man muß die von Christus Jesus stammenden Belehrungen und Grundsätze annehmen und anwenden: So darf man z. B. nicht beten, nur um von den Menschen gesehen zu werden, auch darf man beim Beten nicht plappern, und man muß im Namen Christi Jesu beten. (Matth. 6:5-8; Joh. 14:13) Jesus selbst bezeugte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater [auch im Gebet] außer durch mich.“ — Joh. 14:6.

      Es ist Gott nicht wohlgefällig, wenn wir auswendig gelernte Gebete beten oder Gebete, die jemand anders verfaßt hat. Ein Gott wohlgefälliges Gebet kommt aus dem Herzen, es brauchen keine formvollendeten Sätze zu sein; auch braucht es nicht fließend gesprochen zu werden, aber es muß von Herzen kommen. Einer der Verfasser der Psalmen schrieb: „Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jehova!“ (Ps. 119:145) Hätte er das sagen können, wenn er gebetet hätte, indem er ein von jemand anders verfaßtes Gebet gelesen hätte? Bestimmt nicht.

      Gott wohlgefällig sind die Gebete des Menschen, der durch ein Studium Gott und seinen Willen sowie seine gerechten Grundsätze kennengelernt hat, der Wertschätzung dafür bekundet und dem Schöpfer dafür dankbar ist. Eine solche Person trägt in ihren Gebeten Gott nicht nur Bitten vor, sondern sie lobpreist darin auch den großen Geber ‘jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks’ und dankt ihm. — Jak. 1:17.

      Jehovas Zeugen sind Menschen, die von ganzem Herzen an Gott glauben und im Gebet einen Weg sehen, auf dem man sich Gott nahen kann. Für sie ist die Bibel, auch die Psalmen, das Wort des allein wahren Gottes. Sie schreiben den Psalmen aber keine übernatürliche oder zauberische Kraft zu. Die Psalmen wurden wie alle übrigen Schriften zu unserem Trost geschrieben und damit wir unsere Hoffnung stärken könnten. (Röm. 15:4) Viele der Psalmen enthalten Prophezeiungen über Gottes Königreich unter Christus. Dieses Königreich, um das Jesus seine Nachfolger folgendermaßen beten lehrte: „Dein Königreich komme“, ist das Königreich, das Jehovas Zeugen in der ganzen Welt verkündigen als Hoffnung für alle jene Menschen, die die Gabe Gottes, ewiges Leben, erlangen möchten. — Matth. 6:9, 10.

  • „Wie sich doch alles verändert hat!“
    Erwachet! 1971 | 8. Mai
    • „Wie sich doch alles verändert hat!“

      Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Island

      IN DER Welt verändert sich vieles. Auch auf Island wie anderswo spricht man darüber. Ein Gespräch zwischen einem Vertreter der älteren Generation und einem Jugendlichen könnte sich etwa folgendermaßen entwickeln:

      „Ihr Jugendlichen könnt euch kaum vorstellen, wie vieles sich seit meiner Kindheit gewandelt hat. Nicht einmal der Romanschriftsteller Jules Verne konnte sich so viele Veränderungen vorstellen, obschon er erst kurz nach der Jahrhundertwende starb. Siehst du dort drüben auf dem Zipfel der Halbinsel den vesuvähnlichen Vulkan? Das ist der Ausgangspunkt seiner ‚Reise zum Mittelpunkt der Erde‘; er ließ seine Helden, die eine Reise durch unsere Erdkugel machten und bei Stromboli in Italien herauskamen, in jenen Krater hinabsteigen. Diesen utopischen Roman schrieb er vor etwa hundert Jahren. Seither hat sich aber vieles gewandelt.“

      „Bitte, sprich weiter, ich höre dir immer so gern zu, wenn du erzählst, wie es früher war.“

      „Manche jungen Leute wollen es vielleicht gar nicht glauben, daß zwischen früher und heute ein so großer Unterschied besteht. Aber in den vergangenen fünfzig bis sechzig Jahren sind beispiellose Veränderungen vor sich gegangen.“

      Hausbau

      Ein Beispiel ist der Hausbau. Siehst du dort die modernen Wohnblocks? Sie sind aus Stahlbeton gebaut, und die Tür- und Fensterrahmen sind aus Stahl und Aluminium. Die Fußböden sind mit Veloursteppichen belegt, in den Wohnungen gibt es elektrische Öfen, Kühlschränke und andere moderne Geräte. Du siehst auch keine Schornsteine — diese Wohnungen werden mit dem Wasser der heißen Quellen geheizt! Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, war ganz anders.“

      „Bist du nicht auf einem Bauernhof groß geworden?“

      „Doch. Wenn du einen solchen Hof sehen willst, mußt du den in ein Museum umgewandelten Hof dort drüben auf dem Hügel aufsuchen. Mein Elternhaus war ein solches Torfbær, ein Haus, dessen Wände und dessen Dach aus Erde oder Torf bestanden. Innen war es mit Bohlen ausgekleidet. Die Giebel waren aus Holz und hatten Türen, und die einzigen Fenster im Haus befanden sich ebenfalls im Giebel. Den Fußboden bildete die gute alte Erde!

      Sozusagen jedes Bauernhaus war so gebaut, ja sogar die Häuser in den größeren

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