-
Aus öffentlichen Vorträgen den vollen Nutzen ziehenKönigreichsdienst 1977 | Januar
-
-
Aus öffentlichen Vorträgen den vollen Nutzen ziehen
1 Im Oktober 1945 wurden die öffentlichen Vorträge ein regelmäßiger Bestandteil unserer wöchentlichen Zusammenkünfte. Seitdem haben sie eine bedeutende Rolle in der Ausbreitung unseres biblischen Schulungswerkes gespielt. Die zur Verfügung gestellten Redepläne haben eine große Vielfalt von Themen behandelt, unter anderem auch biblische Lehren. In letzter Zeit wurden in den Redeplänen hauptsächlich die Probleme des täglichen Lebens und die Anwendung der entsprechenden biblischen Grundsätze behandelt. Es stehen jetzt über 100 Redepläne zur Verfügung. Außerdem können Versammlungen von Zeit zu Zeit andere Vorträge einplanen, um örtlichen Bedürfnissen zu genügen.
2 Wenn wir diesen Vorträgen „mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken“, werden wir vieles lernen, was uns helfen kann (Hebr. 2:1). Es ist für die Zuhörer gut, Schrifttexte in der Bibel mitzuverfolgen. Wenn wir kurze Notizen machen, haben wir später die Möglichkeit, etwas nachzulesen. Und um neue Gedanken zu verstehen, können wir das, was wir bereits über ein Thema wissen, mit dem vergleichen, was wir vom Redner lernen. Es ist gut, darüber nachzudenken, in welchen Situationen wir den Rat und die Grundsätze der Bibel anwenden können.
DAS GELERNTE ANWENDEN
3 Kürzlich hatten wir öffentliche Vorträge, in denen der Stoff des „Botschafts“- und des „Geist“-Buches behandelt wurde. Hast du dir besondere Punkte notiert, die der Redner erwähnte? Und hast du schon die Möglichkeit gehabt, sie anzuwenden? Hier folgen einige Beispiele:
4 Lehrpunkte: In einem der Vorträge wurde die Aufmerksamkeit auf Seite 148, 149 des „Botschafts“-Buches gelenkt, wo die Erfüllung des „Zeichens“, das Jesus voraussagte, beleuchtet wird (Matth. 24:3 bis 25:46; Luk. 21:7-36). Es wurde auch Seite 145 behandelt, wo 38 Prophezeiungen angeführt werden, die beweisen, daß Jesus der Messias ist. In einem anderen Vortrag wurde der Stoff von Seite 83 behandelt, der uns hilft, einer skeptischen Person zu beweisen, daß die Sintflut wirklich stattgefunden hat. Wenn du aufmerksam die Besprechung des Stoffes von Seite 12—15 des „Geist“-Buches verfolgt hast, hast du wahrscheinlich einige zusätzliche Beweise dafür kennengelernt, weshalb es keine Grundlage für den Glauben gibt, der heilige Geist sei Teil eines dreieinigen Gottes.
5 Hirtenwerk: Einige der Ansprachen enthielten biblische Gedanken, die Älteste in ihrem Hirtenwerk verwenden können. Die Abhandlung über Kapitel 15 des „Botschafts“-Buches könnte als Grundlage dienen, um jemandem zu helfen, verschiedene Fallstricke zu meiden. Oder man könnte einen Bruder, der aufgrund persönlicher Probleme bedrückt ist, aufmuntern, indem man ihm einige Einzelheiten aus dem Vortrag über das Paradies erzählt, die in Kapitel 17 zu finden sind. Der Stoff in dem Vortrag, der sich auf Seite 131—136 des „Geist“-Buches stützte, kann verwendet werden, um zu erklären, inwiefern Gottes Geist als „Fürsprecher“ dient. Diese Gedanken mögen jemandem helfen, der den Eindruck hat, daß seine Gebete behindert werden.
6 Antworten auf Fragen: Öffentliche Vorträge rüsten uns mit Antworten auf Fragen aus, die in biblischen Gesprächen aufkommen mögen. Erinnerst du dich, wie der Redner bei der Betrachtung der Seiten 126—131 des „Geist“-Buches erklärte, woher jemand wissen kann, daß er geistgezeugt ist? Bist du schon gefragt worden, woher Moses die Einzelheiten über den Schöpfungsbericht und die Ereignisse in Eden hatte? Wahrscheinlich wurde diese Frage beantwortet, als der Stoff von Seite 16 des „Botschafts“-Buches behandelt wurde.
7 Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie uns die öffentlichen Vorträge helfen können, eine wahre Fundgrube des Wissens anzuzapfen. Wenn du die Vorträge mit Interesse und Aufmerksamkeit verfolgst, kannst du eine biblische Erkenntnis erwerben, die du zu deinem eigenen und auch zum Nutzen anderer anwenden kannst. Denke jedesmal, wenn du dir den öffentlichen Vortrag in deiner Versammlung anhörst, an den Spruch: „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen“ (Spr. 1:5).
-
-
Steht deine Wohnung zur Verfügung?Königreichsdienst 1977 | Januar
-
-
Steht deine Wohnung zur Verfügung?
1 Die meisten Versammlungen halten es für vorteilhaft, verschiedene Buchstudien in günstig gelegenen Teilen des Versammlungsgebiets durchzuführen. Dadurch ist es mehr Personen ermöglicht worden, das Versammlungsbuchstudium regelmäßig zu besuchen. Außerdem sind dadurch günstige Ausgangspunkte für den Predigtdienst geschaffen worden, und wir haben besser Gelegenheit, uns gegenseitig persönlich kennenzulernen und beizustehen.
2 Die Ältesten mögen es für ratsam halten, zusätzliche Studien einzurichten oder Studien in eine andere Wohnung zu verlegen. Das könnte notwendig werden, wenn einige Gruppen zu groß werden oder wenn sich in einer Wohnung, in der ein Studium stattfindet, die Umstände ändern. Es kann also sein, daß die Ältesten gern wissen möchten, welche zusätzlichen Wohnungen zur Verfügung stehen.
3 Vielleicht hast du noch nie darüber nachgedacht, deine Wohnung zur Verfügung zu stellen, in der Annahme, es bestehe keine besondere Notwendigkeit. Doch wenn sich deine Wohnung in jeder Hinsicht gut für ein Versammlungsbuchstudium eignet, fühle dich ruhig frei, dies den Ältesten mitzuteilen. Es kann sein, daß gerade eine Wohnung gesucht wird, oder die Ältesten planen vielleicht etwas für die Zukunft. Dein Angebot könnte daher eine wirkliche Hilfe sein, Schritte in dieser Richtung zu unternehmen.
4 Wir alle sollten Wertschätzung für die Gastfreundschaft der Familien zeigen, die ihre Wohnung zur Verfügung stellen. Christliche Grundsätze — von guten Manieren ganz zu schweigen — sollten uns veranlassen, liebevoll Rücksicht zu üben und nicht ungebeten andere Zimmer zu betreten, Teppiche oder Möbel zu verschmutzen oder die Kinder unbeaufsichtigt innerhalb oder außerhalb der Wohnung herumlaufen zu lassen (Matth. 7:12).
5 Deine Familie kann in vieler Hinsicht belohnt werden, wenn ihr in eurer Wohnung ein Studium habt. Gastfreundschaft ist eine christliche Tugend (Röm. 12:13). Lydia wurde gesegnet, weil sie den großen Wunsch hatte, Gastfreundschaft zu erweisen (Apg. 16:15). Philemon wurde für seine Güte gelobt, die unter anderem dadurch zum Ausdruck kam, daß er sein Haus für die Zusammenkünfte einer Versammlung zur Verfügung stellte (Philem. 2, 21). Wir können einen schönen Beitrag zur Ausdehnung der Organisation Jehovas leisten, wenn wir zeigen, daß wir „bereit“ sind, das, was wir haben, mit anderen zu „teilen“ (1. Tim. 6:17-19).
-
-
FragekastenKönigreichsdienst 1977 | Januar
-
-
Fragekasten
● Welche Bedeutung hat eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal?
In der Bundesrepublik muß ein Brautpaar von einem Standesbeamten getraut werden. Das gilt auch für Christen. Aber ein christliches Brautpaar mag den Wunsch haben, seine Brüder an diesem freudigen Anlaß teilhaben zu lassen sowie einen biblischen Vortrag über die Ehe zu hören. Sie können daher um die Erlaubnis bitten, den Königreichssaal zu benutzen, um nach der standesamtlichen Trauung eine biblische Ansprache zu hören. Wenn eine solche Ansprache im Königreichssaal stattfindet, handelt es sich dabei nicht um eine Eheschließung, denn diese wurde bereits vorher auf dem Standesamt vollzogen.
In einigen Ländern besteht jedoch eine andere Situation. In solchen Ländern dürfen autorisierte Brüder sozusagen als „Standesbeamte“ Eheschließungen im Königreichssaal vollziehen, die vom Staat anerkannt werden. Ein Paar, das in der Versammlung in gutem Ruf steht, kann in diesem Fall um Erlaubnis bitten, im Königreichssaal getraut zu werden, falls es dies wünscht. Die beiden können sich jedoch auch dazu entscheiden, von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch zu machen, und es vorziehen, sich außerhalb des Königreichssaales von einem autorisierten Bruder trauen zu lassen, vielleicht zu Hause oder an einem anderen passenden Ort. Sie können sich aber auch standesamtlich trauen lassen. In solchen Fällen besteht kein Grund, später noch etwas Zusätzliches im Königreichssaal zu veranstalten.
In einigen Kirchen der Christenheit vertritt man die Auffassung, daß ein Paar „kirchlich getraut“ werden muß, damit die Ehe in Gottes Augen annehmbar sei. Das ist jedoch nicht der Fall (1. Mose 24:67). Wenn daher zwei Personen, die frei sind zu heiraten, von einem Standesbeamten getraut werden, dann ist die Ehe vor Gott und der Christenversammlung gültig. Es ist nicht notwendig, sich Monate oder Jahre später gewissermaßen „kirchlich“ trauen zu lassen, denn dies würde eine verkehrte Einstellung verraten. Bei einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal sollten der Bruder, der die Ansprache hält, und auch die übrigen Glieder einer Versammlung nicht den Eindruck erwecken, daß hier eine Zeremonie stattfindet, die der geschlossenen Ehe eine besondere religiöse Weihe verleiht, oder daß die auf dem Standesamt geschlossene Ehe nun erst völlig gültig sei. Ehepaare halten sich an den Rat Jesu: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja“ und betrachten ihr Treuegelöbnis als vor Gott und Menschen gültig (Matth. 5:37). Wie eingangs erwähnt, ist die standesamtliche Trauung allein völlig ausreichend. Die Ansprache im Königreichssaal hat in unserem Land lediglich den Zweck, andere an diesem Anlaß teilhaben zu lassen und biblischen Rat über die Ehe zu vermitteln.
-