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Wenn du vor einer Zuhörerschaft sprechen mußtErwachet! 1977 | 8. September
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Die Botschaft lebt
Bemühe dich beim Halten des Vortrages, an das Thema zu denken, mit dem du dir soviel Mühe gegeben hast, und nicht an dich selbst. Das wird dir helfen, einen großen Teil deiner Nervosität und deiner Furcht vor der Zuhörerschaft zu überwinden. Denke daran, daß deine Botschaft machtvoll ist, selbst wenn du dich schwach fühlst.
Wenn du von dem, was du sagst, überzeugt und erfüllt bist, wirst du eine natürliche Überzeugungskraft haben — eine von Herzen kommende Aufrichtigkeit. Deine Zuhörer werden das spüren und werden dir vertrauen. Wenn du dich auf deinen Stoff konzentrierst, dann wird dein Vortrag seine gefühlsmäßige Wirkung nicht verlieren. Im Gegenteil: Deine Gefühle sollten durch das Thema selbst hervorgerufen werden; dann werden deine Gefühlsäußerungen, deine Gesten und deine Haltung echt sein. Du wirst aufrichtig und überzeugend wirken. Du wirst deine Zuhörer fesseln. Du wirst sie zur Tat anspornen.
Wenn du dagegen übermäßig um deine äußere Erscheinung, um den Eindruck, den du machst, oder um deinen „Stil“ besorgt bist, wird sich das auch auf deine Darbietung auswirken. Die Zuhörer werden dadurch abgelenkt, und deine Ansprache wird nicht ankommen.
Wenn du eine bestimmte Botschaft im Sinn hast, wird dir das auch helfen, die Zeit besser im Griff zu haben. Du wirst dann nicht drauflosreden und die Zeit überziehen, wie es viele Redner tun. Übe ruhig laut, und überprüfe die Zeit. Es mag dir albern vorkommen, laut zu üben, aber viele werden dir bestätigen, daß du überrascht sein wirst, wie sehr es dir helfen wird, zuversichtlich zu sein und auch die Zeit einzuhalten.
Die Fallstricke
Bei dieser Methode des öffentlichen Redens gibt es zwei „Gefahrenzonen“, die man meiden muß. Zum einen besteht die Gefahr, daß du dich von all den interessanten Tatsachen, die deine Nachforschungen zutage gefördert haben, mitreißen läßt und dann versuchst, alles in deine Rede hineinzuzwängen. Denke daran, daß die vielen Tatsachen, die deine Nachforschungen ergeben, dich vorbereiten sollen, damit du das Thema völlig erfaßt und Zuversicht gewinnst. In deiner Ansprache hast du gewöhnlich nicht mehr Zeit, als drei oder höchstens vier Hauptpunkte zu entwickeln.
Die zweite Gefahr, die eine gute Vorbereitung mit sich bringt, ist, daß der Vortrag zu kompliziert wird, nicht nur durch die Anzahl der Gedanken, sondern auch durch die Wortwahl. Vermeide lange Wörter oder Ausdrücke, die die Zuhörer möglicherweise nicht verstehen. Selbst bei einem Vortrag über ein bestimmtes Sachgebiet, der vor Fachleuten gehalten wird, treten häufig Probleme auf, weil unterschiedliche Ansichten über gewisse „Fachausdrücke“ bestehen. Daher befolgt der weise Vortragsredner den Rat, sich klar auszudrücken, den der Apostel Paulus vor über 1 900 Jahren gab: „Wer wird sich zur Schlacht rüsten, wenn die Trompete einen undeutlichen Ruf erschallen läßt? Ebenso auch, wenn ihr mit der Zunge keine leichtverständliche Rede hervorbringt, wie wird erkannt werden, was geredet wird? Ihr werdet in der Tat in die Luft reden“ (1. Kor. 14:8, 9).
Wenn du einem dieser Fallstricke zum Opfer fällst, kannst du den Eindruck erwecken, du würdest auf deine Zuhörerschaft herabblicken. Doch durch solch ein überlegenes Auftreten kannst du niemanden für deinen Standpunkt gewinnen. Du bewirkst vielmehr, daß sich deine Zuhörer dir entfremden. Tatsache ist: Einfachheit verleiht Nachdruck. Deine Zuhörer merken dann, daß du ihnen etwas mitteilen möchtest und nicht ihre Zeit verschwendest, um dich zu „produzieren“.
Ein Mann, der selbst von Ungläubigen als ein meisterhafter Lehrer anerkannt wurde, war Jesus Christus. Wer seine Reden liest, ist von seiner Einfachheit und seiner Demut beeindruckt. Menschen fühlten sich zu ihm hingezogen. Er drückte sich deutlich aus. Er lehrte die Menschen mit einfachen Worten tiefe Wahrheiten (Matth., Kap. 5 bis 7). Seine Botschaft ist heute, nach fast zweitausend Jahren, noch unverändert, obwohl zahllose Versuche unternommen wurden, die Art seiner Botschaft zu verdunkeln oder zu verdrehen.
Vielleicht wirst du dich nie ganz wohl fühlen, wenn du in der Öffentlichkeit zu reden hast. Doch die obigen Hinweise haben dir sicher gezeigt, daß du nicht zu verzweifeln brauchst. Obwohl wir in einer Welt leben, in der es eine Überfülle von „tödlichen Reden“ gibt, wie sich eine Autorität ausdrückte, kannst du das Erlebnis überstehen und sogar andere erfreuen. Du wirst feststellen, daß viele Menschen begierig sind zu lernen. Wenn du wirklich etwas zu sagen hast, wenn du zeigst, daß du deinen Zuhörern etwas geben möchtest, dann magst du über die Ergebnisse erstaunt sein. Das Ungeheuer, das sich „Zuhörerschaft“ nennt, ist gar nicht so schrecklich.
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Die Krobo sagen es mit PerlenErwachet! 1977 | 8. September
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Die Krobo sagen es mit Perlen
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Ghana
PERLEN — kleine Glaskugeln —, wie unscheinbar sehen sie aus! Und doch hat der Mensch Perlen aller Art schon immer geschätzt. Man hat Glasperlenschmuck in den Königsgräbern von Ur, dem Heimatort des Patriarchen Abraham, gefunden, ferner auf ägyptischen Mumien und in alten Gräbern in Griechenland und Italien. Salomo, ein König von Israel, war vom Anblick eines schönen Mädchens aus Sunem so entzückt, daß er ausrief: „Lieblich sind deine Wangen zwischen den Haarflechten, dein Hals in einer Perlenschnur“ (Hohesl. 1:10). Schon lange bevor die ersten europäischen Händler den Weg an die Küste Westafrikas fanden, erzeugten die Krobo, ein in Ghana lebender Negerstamm, Glasperlen.
Die von den Krobo-Kunsthandwerkern hergestellten Glasperlen (adiagba genannt) werden in Ghana wegen ihrer Schönheit, Seltenheit und Dauerhaftigkeit hochgeschätzt. Sie dienen auch als Geschenkartikel. Als es noch keine Münzen gab, benutzte man sie als Tauschmittel. Adiagba dienen sogar als Sicherheit für Hypothekendarlehen auf Grundstücke und Gebäude. Eine Glasperlenkette kann zehn bis hundert Cedia kosten, je nach Form und Zahl der Perlen.
Verwendungszweck der Perlen
Mancher Perlenschmuck wird jeden Tag getragen, aber es gibt auch Perlenschmuck, der als Familienbesitz gilt und von einer Generation auf die andere vererbt wird. Solche Familienerbstücke gelten als sehr wertvoll und werden hoch in Ehren gehalten. Sie werden niemals veräußert. Man trägt sie bei Beerdigungen zur Erinnerung an verstorbene Familienglieder, aber auch einfach, um den Reichtum der Familie zur Schau zu stellen. Eine wichtige Rolle spielt der Perlenschmuck vor
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