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Wie der Verstorbenen gedacht wirdDer Wachtturm 1972 | 15. April
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folgendes niederzuschreiben: „Denn gleichwie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n viele zu Gerechten gemacht werden. ... ebenso wie die Sünde als König mit dem Tode geherrscht hat, so [herrsche] auch die unverdiente Güte als König ... durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ — Röm. 5:19-21.
Warum wendet denn Gott seine Macht nicht jetzt an, um die Verstorbenen ins Leben zurückzurufen? Auch in dieser Hinsicht kommt seine liebende Güte zum Ausdruck. Er ruft sie nämlich nicht in ein Leben zurück, in dem sie den schrecklichen Leiden ausgesetzt wären denen die Menschen heute, wo sie sich täglich vom Tod bedroht fühlen, ausgesetzt sind, sondern er beabsichtigt, sie aufzuerwecken, wenn die gerechte Herrschaft Jesu Christi, seines messianischen Königs, sich über die ganze Erde erstreckt. Dann werden die Umweltbedingungen für ein wahrhaft glückliches Leben ideal sein. Sicherlich sehen Jehova und sein Sohn dieser Zeit noch freudiger entgegen als wir! — Apg. 17:31; 24:15.
IRRLEHREN GEWÄHREN KEINEN TROST
Wenn man bedenkt, wie liebevoll Gott sowohl für die Lebenden als auch für die Verstorbenen gesorgt hat, so ist es eine Gotteslästerung zu behaupten — wie manche Geistliche es tun —, Gott quäle Verstorbene in einem Fegefeuer oder in einer „Hölle“. Und wie grausam und herzlos ist es von solchen Geistlichen, trauernden Angehörigen und Freunden Geld abzunehmen unter dem Vorwand, den Verstorbenen oder ihrer Seele, die sich an einem dieser angeblich existierenden Orte befinden soll, zu helfen.
Ein Beispiel dafür, wie rücksichtslos man gegenüber Personen ist, die durch den Tod eines ihrer Angehörigen beraubt worden sind, ist eine vom Franziskanerorden in New York herausgegebene Flugschrift des Franziskaner-Meßbundes. In diesem Flugblatt wird der Leser aufgefordert, „jetzt in den Meßbund für die Lebenden einzutreten“. „Verlaß dich nicht darauf, daß dir deine Hinterbliebenen helfen werden, wenn du beim Jüngsten Gericht dem Herrn in die Hände fällst“, heißt es darin. Weiter wird gesagt: „Den meisten von uns wird es nach dem Sprichwort ergehen: ,Aus den Augen, aus dem Sinn.‘“
Dann wird in dem Flugblatt dazu aufgefordert, „abgeschiedene“ Verwandte und Freunde als Mitglieder in einen Meßbund aufnehmen zu lassen. „Die übliche Spende für die Mitgliedschaft [beträgt] für die Lebenden 5 Dollar. Diese Mitgliedschaft erlischt nach dem Tode nicht; für Verstorbene: 2 Dollar.“ „Deine lieben Verstorbenen mögen deinetwegen im Fegefeuer leiden“, heißt es in dem Flugblatt. Ferner wird ein Zitat aus einem apokryphischen Buch angeführt, das nicht zur inspirierten Heiligen Schrift gehört: „‚Es ist ein heiliger und wohltuender Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von Sünden erlöst werden mögen‘ (2. Makk. xii, 46).“
Es gilt aber zu beachten, daß Judas Makkabäus, dessen Worte hier angeführt werden, nicht für Seelen betete, die in einem angeblichen Fegefeuer litten, sondern daß er, wie der Zusammenhang zeigt, von ihrer Hoffnung auf eine Auferstehung von den Toten sprach (Vers 43, 44). Und im Vers 45 wird von den Verstorbenen nicht gesagt, sie seien im Fegefeuer oder sonstwie bei Bewußtsein, sondern sie seien „entschlafen“.
Geistliche, die Irrlehren über den Zustand der Toten verbreiten, nutzen die Furcht und die Hilflosigkeit von Personen, die um ihre lieben Verstorbenen trauern, aus, um ihnen Geld abzunehmen, und schlagen so aus deren Schmerz noch Kapital. Dadurch machen sie sich eigentlich der Erpressung schuldig. Sie lügen, stellen Gott falsch dar und enthalten den Lebenden die Hoffnung und den Trost aus der Bibel vor.
Aufgrund der zuverlässigen Verheißung Gottes und seiner Zusicherung können die Lebenden jetzt davon überzeugt sein, daß ihre lieben Verstorbenen zurückkehren und die uneingeschränkte Gelegenheit, Leben zu erlangen, erhalten werden. Sie werden dann unter der Königreichsherrschaft Christi, die der Übeltäter, der mit Jesus hingerichtet wurde, erwartete, beweisen können, ob sie Gott lieben und seinen Anweisungen gehorchen.
Was sollten wir, die Lebenden, deshalb jetzt tun, um dann zu leben und die Toten willkommen heißen und ihnen helfen zu dürfen? Wir sollten jetzt Gottes Wort, die Bibel, studieren und dann dessen gerechten Grundsätzen rückhaltlos gehorchen. Das mag dazu führen, daß wir die Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge, die, wie alle Anzeichen erkennen lassen, sehr kurz bevorsteht, überleben. (Matth. 24:7-14, 34; Zeph. 2:3) Welch eine Freude wird es sein, die auferstandenen Verstorbenen willkommen zu heißen und ihnen behilflich zu sein, Gott besser kennenzulernen, was für sie ewiges Leben bedeuten wird! — Joh. 17:3.
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Begegnung mit ASWDer Wachtturm 1972 | 15. April
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Begegnung mit ASW
„SEIT Jahren habe ich in den Schriften der Wachtturm-Gesellschaft immer wieder die Warnung vor ASW gelesen“, schreibt ein junges Mädchen aus dem Staat New York. „Ich habe aber nie gedacht, daß diese Warnungen auch mir gelten. Doch dann geschah etwas, was mich eines anderen belehrte.
Ich habe mich schon immer für primitive Völker und ihre Sitten und Bräuche interessiert und habe deshalb schon ziemlich viel über ihre abergläubischen Vorstellungen, ihre Zauberformeln, ihre Bannsprüche usw. gelesen. Ich habe mich sogar etwas mit Selbsthypnose beschäftigt. Schließlich stellte ich fest, daß ich vorhersagen konnte, was mit der Morgenpost kommen würde. Ich konnte genau sagen, was alles kommen, von wem es kommen und an wen es adressiert sein würde. Ich begann, gewisse Ereignisse ,zu spüren‘, bevor sie eintrafen.
Natürlich war mir dabei nicht ganz wohl, denn ich konnte mich erinnern, daß ich im Wachtturm und in der Zeitschrift Erwachet! schon über Erfahrungen in Verbindung mit solchen Dingen gelesen hatte und daß davor gewarnt wurde. Schließlich erkannte ich, daß ich nicht den Dämonen und gleichzeitig Jehova dienen konnte. (1. Kor. 10:21; Apg. 16:16-18) Ich betete zu Jehova, widmete mich mehr dem persönlichen Bibelstudium und hörte auf, Bücher zu lesen, die sich mit Zauberei oder mit dem Übersinnlichen befaßten. Es war ein Kampf, denn ich fühlte mich ständig unter einem Druck, wie wenn jemand verzweifelt versuchen würde, meinen Sinn zu beherrschen. Oft befiel mich tiefe Niedergeschlagenheit. Die Schularbeiten machten mir die größte Mühe.
Ich war mir jedoch bewußt, daß ich diesen Kampf nicht verlieren durfte. Ich wußte, daß es mich das Leben kosten könnte, wenn ich ihn verlöre. Nachdem ich geistig etwas stärker geworden war, merkte ich, daß diese Anfälle von Niedergeschlagenheit nicht mehr so heftig waren; dennoch fuhr ich fort, mich durch das Gebet und durch das Studium der Bibel zu stärken. Ich machte mir die Worte in 1. Thessalonicher 5:17 zu eigen: ,Betet unablässig.‘ Allmählich fühlte ich mich stärker; es fiel mir nicht mehr so schwer, meine Gedanken auf rechte Dinge zu konzentrieren. Der Kampf war gewonnen!
Seither habe ich nie mehr solche Bücher, die das ganze Problem auslösten, gelesen. Ich warne oft meine Schulkameraden vor ASW, Hypnose, vor dem Gebrauch von Alphabettafeln und anderen Formen des Spiritismus. Da dies für mich eine sehr unangenehme Erfahrung war, bin ich mir heute mehr denn je bewußt, wie wichtig es ist, die Warnungen in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft zu beachten.“
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