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Abschlußfeier in Gilead — ein geistiges FestmahlDer Wachtturm 1959 | 1. August
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Abschlußfeier in Gilead — ein geistiges Festmahl
DA EINE Abschlußfeier in Gilead stets ein geistiges Festmahl ist, lockt eine solche immer viele Gott hingegebene Christen von nah und fern dorthin. Mit ihren 130 Studenten aus dreiundfünfzig Ländern war die 32. Klasse Gileads größte und auch bunteste Klasse.
Ein besonders hervorragender Programmpunkt der Abschlußfeier, die am 15. Februar 1959 stattfand, war die eindrucksvolle Ansprache N. H. Knorrs, des Präsidenten der Schule und der Watch Tower Society, über das Thema „Ordinierte Prediger — vor Gott oder vor den Nationen der Welt?“. Er betonte, daß es nicht darauf ankommt, was weltliche Nationen denken oder tun mögen, sondern darauf, daß man von Gott als Prediger anerkannt und gebilligt wird. Mit kraftvollen Worten entwickelte er das Thema, daß jeder Gott hingegebene und getaufte Christ ein Vollzeitdiener sei, selbst wenn die weltliche Arbeit seine Predigttätigkeit weitgehend einschränken mag. Die weltliche Arbeit diene sozusagen lediglich zur Deckung der Auslagen, die ihm im Predigtdienst erwachsen.
Er erörterte unter anderem auch den Text, in dem Jesus sagt, daß Christen das Licht der Welt seien und eine Stadt, die nicht verborgen werden könne, sowie die Worte des Paulus: „Ob ihr eßt oder trinkt oder irgend etwas anderes tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes“, und „was immer ihr tut, in Wort oder Werk, tut alles im Namen des Herrn Jesus“. (Matth. 5:14; 1. Kor. 10:31; Kol. 3:17, NW) Christen müssen jederzeit wachsam sein. Das Christsein ist ihr Beruf; es ist ihre Hauptbeschäftigung — nicht nur eine Liebhaberei. Diese Ansprache war für die 1 924 Anwesenden eine wirklich passende Ermahnung.
Vor Bruder Knorrs Ansprache richteten der Königreichsfarmdiener und die vier Gilead-Unterweiser einige ermahnende Abschiedsworte an die Studenten. Als erster sprach John Markus, der besonders hervorhob, daß wir unsere Erkenntnis und unsere Fähigkeiten richtig anwenden müssen, wenn wir Gottes Segen empfangen möchten. Ihm folgte Robert Porter, der betonte, daß unsere Opfer des Lobes wohl wichtig sind, daß aber der Gehorsam noch wichtiger sei. Dann sprach Jack Redford über die Notwendigkeit der Begeisterung, der Freude und der Liebe. Maxwell Friend wies darauf hin, daß wir stets der Lehre eingedenk sein sollten, die wir aus der Bezeichnung Eben-Eser gezogen haben: ‚Bis jetzt hat Jehova geholfen; mit seiner nie versagenden Hilfe wird auch das vorübergehen.‘ (1. Sam. 7:12) Bruder Schroeder verglich die Klasse der Missionare mit einem großartigen Feuerwerk, dessen Licht nach allen vier Himmelsrichtungen in die vierundfünfzig Länder, denen sie zugeteilt wurden, zerstreut wird. Es wurde eine ganze Menge Telegramme, die aus aller Welt eintrafen, vorgelesen und von allen mit großem Beifall aufgenommen.
Nachdem die Diplome ausgeteilt worden waren, las ein Student im Namen der Klasse eine Resolution vor, in der diese ihre „tiefempfundene, warme Wertschätzung“ für die in Gilead empfangene Ausbildung sowie den Entschluß zum Ausdruck brachte, ihrem Hingabegelübde „mit erneuter Kraft und furchtloser Entschlossenheit“ nachzukommen. Es folgten noch einige Schlußworte von Bruder Knorr, und dann wurde das Programm mit Lied und Gebet abgeschlossen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1959 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Was meinte Jesus mit den in Johannes 3:13 (NW) aufgezeichneten Worten: „Kein Mensch ist in den Himmel aufgefahren, außer jenem, der vom Himmel herabgekommen war, der Sohn des Menschen“? Nahm er, da er ja zu der Zeit noch auf Erden war, auf Fälle Bezug, in denen er, als das „Wort“ Gottes, während seines vormenschlichen Daseins als Gottes himmlischer Wortführer erschien und dann wieder in den Himmel auffuhr? — F. B., Vereinigte Staaten.
Nein, der Text in Johannes 3:13 (NW) bezieht sich nicht auf sein vormenschliches Wirken als das „Wort“ Gottes. Wir müssen den Zusammenhang, in dem diese Erklärung steht, berücksichtigen. Als Jesus diese Worte sprach, war er vom Himmel herabgekommen, war als Mensch geboren worden, war aber noch nicht in den Himmel aufgefahren; dies geschah erst vierzig Tage nach seiner Auferstehung von den Toten.
Man beachte bitte, daß Johannes 3:13 in der Elberfelder Bibel mit dem Wort „und“ und in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) mit dem Wort „überdies“ beginnt, wodurch dieser Ausspruch mit den vorausgegangenen Worten in Zusammenhang gebracht wird. Jesus sprach bei jener Gelegenheit mit Nikodemus, einem Obersten der Juden, der nachts zu ihm kam. Er hatte ihm eben erklärt, was jemand tun muß, um in Gottes Königreich einzugehen. Obwohl Nikodemus Lehrer des Volkes war, fiel es ihm schwer, zu begreifen, wie jemand wiedergeboren werden kann, um in das himmlische Königreich einzugehen. Deshalb gab Jesus ihm zur Antwort: „Du bist ein Lehrer Israels, und weißt dennoch diese Dinge nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; aber ihr nehmt das Zeugnis nicht an, das wir geben. Wenn ich von irdischen Dingen zu euch gesprochen habe und ihr trotzdem nicht glaubt: wie werdet ihr glauben, wenn ich von himmlischen Dingen zu euch spreche? Überdies ist kein Mensch in den Himmel aufgefahren, außer jenem, der vom Himmel herabgekommen war, der Sohn des Menschen.“ (Joh. 3:10-13, NW) Mit anderen Worten: Jesus sagte Nikodemus, daß er, der von Anfang der Schöpfung an bei seinem Vater im Himmel gewohnt habe, vom Himmel herabgekommen sei und ihn daher über himmlische Dinge unterrichten könne; wenn aber Nikodemus seine Belehrung nicht annehme, dann gebe es keine andere Möglichkeit für ihn, den gewünschten Aufschluß zu erhalten, weil noch nie ein Mensch in den Himmel hinaufgestiegen sei, um sich diesen Aufschluß zu verschaffen, und damit wieder herabgekommen sei. Jesus wollte damit nicht sagen, daß er früher schon einmal in den Himmel aufgefahren sei.
In der Elberfelder Bibel sind am Schluß des erwähnten Verses noch die Worte, „der im Himmel ist“, beigefügt. Jesus befand sich jedoch, als er dies sagte, nicht im Himmel, sondern auf der Erde und unterhielt sich mit Nikodemus. In Übereinstimmung damit sagt eine Fußnote in der Zürcher Bibel hierzu: „Mehrere alte Textzeugen lassen die Worte weg: der im Himmel ist.“ Aus diesem Grunde sind sie auch im revidierten Text (1956) der Luther-Bibel und auch in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) weggelassen, und in der Aschaffenburger Bibel sowie in der Übersetzung von Weizsäcker und Rösch stehen sie eingeklammert.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1959 | 1. August
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Im August bieten Jehovas Zeugen weiterhin als Bibelstudienhilfsmittel zwei Bücher an. Beitrag 4 DM (Schweiz 4 Fr.). Um dann den Personen, die sich für die Botschaft interessieren, behilflich zu sein, eine weitere Erkenntnis des Vorhabens Gottes zu erlangen, werden sie Rückbesuche machen und ein Heimbibelstudium bei ihnen einführen. Wer nähere Auskunft zu erhalten wünscht, schreibe an dieses Büro oder suche den Königreichssaal der Zeugen Jehovas am Orte auf
Tagestexte für September
Unseren dienstamtlichen Kleidern entsprechend wirken. — Phil. 1:27.
1. Raffe meine Seele nicht mit Sündern hin, noch mein Leben mit Menschen, an denen Blutschuld haftet … Ich aber, ich werde in meiner Lauterkeit [Integrität] wandeln. O erlöse mich und erweise mir deine Gunst — Ps. 26:9-11, NW. wX 15. 1. 58 23
2. Die Ernte ist groß, doch gibt es wenig Arbeiter. — Matth. 9:37, NW. wX 15. 9. 58 19
3. Glücklich jene Sklaven, die der Meister bei seiner Ankunft wachend antrifft! — Luk. 12:37, NW. wX 15. 12. 58 23, 24a
4. Demütigt euch vor den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen. — Jak. 4:10, NW. wX 1. 2. 59 21, 22a
5. Sowohl Propheten als Priester sind ruchlos; sogar in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht Jehova. — Jer. 23:11. wX 1. 12. 58 12, 13
6. Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde. — 1. Kor. 9:27, NW. wX 15. 6. 58 31, 33
7. Formt euch als gehorsame Kinder nicht mehr nach den Begierden, die ihr früher in eurer Unwissenheit pflegtet, sondern, in Harmonie mit dem Heiligen, der euch berief, werdet auch ihr selbst heilig in all eurem Wandel. — 1. Pet. 1:14, 15, NW. wX 1. 4. 58 16, 17a
8. Ich laufe auf eine Weise, die nicht ungewiß ist; ich führe meine Hiebe so, daß es nicht Streiche in die Luft sind. — 1. Kor. 9:26, NW. wX 15. 8. 58 31—33
9. Dennoch gab ihm Jehova, sein Gott, um Davids willen eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn nach ihm erweckte und Jerusalem bestehen ließ. — 1. Kön. 15:4. wX 1. 3. 59 19, 20
10. Die bestimmte Zeit ist da, in der das Gericht beim Hause Gottes beginnt … „Und wenn der Gerechte mit Mühe errettet wird, wo wird der Ungöttliche und Sünder sich zeigen?“ — 1. Pet. 4:17, 18, NW. wX 15. 12. 58 26a
11. Als sie nun die offene Sprache des Petrus und Johannes wahrnahmen … begannen sie zu erkennen, daß sie mit Jesus zu sein pflegten. — Apg. 4:13, NW. wX 15. 11. 58 9, 10a
12. Die aber entschlossen sind, reich zu werden, geraten in Versuchungen und in eine Schlinge und in viele sinnlose und schädliche Begierden, die die Menschen ins Verderben stürzen und sie zugrunde richten. — 1. Tim. 6:9, NW. wX 1. 1. 59 15, 16a
13. So rate ich dir, von mir Gold zu kaufen, das durch Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Oberkleider, damit du bekleidet werdest … und Augensalbe, um deine Augen zu bestreichen, damit du sehest. — Off. 3:18, NW. wX 15. 3. 58 35a
14. Gedenkt derer, die euch leiten, die das Wort Gottes zu euch geredet haben; und den Ausgang ihres Wandels betrachtend, ahmt ihren Glauben nach. — Heb. 13:7, NW. wX 1. 6. 58 18a
15. Wenn aber einige Zweige herausgebrochen worden sind, du aber, obwohl du eine wilde Olive warst, unter sie eingepfropft worden bist … so überhebe dich nicht über die Zweige … Wegen ihres Unglaubens wurden sie ausgebrochen, du aber stehst durch Glauben. — Röm. 11:17, 18, 20, NW. wX 15. 5. 58 17, 18a
(Erklärung, wie Kommentare zu diesen Schrifttexten gefunden werden können: Die Zahlen, die dem Datum des Wachtturms folgen, beziehen sich auf die betreffenden Abschnitte im ersten Studienartikel. Folgt der Zahl ein „a“, so ist der Kommentar im zweiten Studienartikel, folgt ihr ein „b“, im dritten Studienartikel zu finden.)
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
6. September: „Siehe! ich mache alle Dinge neu“, ¶ 1—29, Seite 453.
13. September: „Siehe! ich mache alle Dinge neu“, ¶ 30—56, Seite 459.
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