Fragen von Lesern
● Kann ein gesalbter Bruder, dem einst die Gemeinschaft entzogen, der nun aber wieder aufgenommen wurde, dessen Bewährungsfrist jedoch noch nicht abgelaufen ist, damit beauftragt werden, beim Gedächtnismahl zu beten? — C. O., Vereinigte Staaten.
Wohl kann ein Bruder, der nach seinem Gemeinschaftsentzug wieder in die Gemeinschaft der Versammlung aufgenommen worden ist, dessen Bewährungsfrist aber noch nicht abgelaufen ist, mit den Symbolen des Abendmahles des Herrn bedient werden, damit er als einer der gesalbten Nachfolger des Herrn Jesus Christus dem Gebot Jesu Folge leisten und am Mahl zur Erinnerung an ihn teilnehmen kann. Ist dem wieder aufgenommenen Bruder aber noch eine Bewährungsfrist auferlegt worden, so bedeutet das, daß ihm gewisse Schranken gesetzt sind. Er kann nicht als Vertreter der ganzen Versammlung damit beauftragt werden, für die Versammlung zu sprechen und zu handeln. Aus diesem Grunde sollte er nicht aufgefordert werden, zu Anfang oder am Ende der Versammlung das Gebet zu sprechen — auch wenn er der einzige Gesalbte in der Versammlung sein mag —, und er sollte auch nicht über einem der Symbole das Gebet sprechen, ebensowenig wie er die Ansprache beim Abendmahl des Herrn halten sollte. Wenn seine Bewährungsfrist vor dem Datum der Feier endet, dann könnte er dazu gebraucht werden, ein Gebet zu sprechen.
● Es ist mir gesagt worden, die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) übertrete die grammatischen Regeln, wenn sie den Text in Philipper 2:5, 6 wie folgt wiedergibt: „Bewahrt euch diese geistige Einstellung, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl in Gestalt Gottes existierend, nicht daran dachte, etwas an sich zu reißen, um nämlich Gott gleich zu sein.“ Ein Geistlicher in Alaska sagte mir, dies sei eine Fehlübersetzung, die dazu bestimmt sei, die Lehre der Dreieinigkeit zu verhüllen. Übertritt die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) die grammatischen Regeln, um diese Verse auf eine Weise wiederzugeben, die dartut, daß Christus Jesus als Geistgeschöpf im Himmel, bevor er auf die Erde kam und hier als Mensch lebte, Jehova Gott nicht gleich war? — J. F., Vereinigte Staaten.
Die Wiedergabe von Philipper 2:5,6, die wir in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) finden, verletzt keine grammatischen Regeln, und überdies ist sie in Harmonie mit den Lehren der ganzen übrigen Heiligen Schrift, wonach Jesus Christus der Sohn Gottes und nicht Gott selbst, der Allmächtige, ist. Die Tatsache, daß Jesus Christus, bevor er auf die Erde kam, Gott nicht gleich war, können wir anhand anderer Übersetzungen der Heiligen Schrift beweisen.
Zum Beispiel lautet die Revidierte Standard-Übersetzung (engl.), die im Jahre 1952 erschienen ist, wie folgt: „Habt diese Gesinnung unter euch, die ihr in Christus Jesus habt, der, obwohl er in der Gestalt Gottes war, das Gottgleichsein nicht als etwas erachtete, nach dem man greifen sollte.“
In The Emphatic Diaglott, die vor etwa hundert Jahren von Benjamin Wilson veröffentlicht wurde, heißt es: „Möge diese Neigung in euch sein, die auch in Christus Jesus war, der, obgleich in Gottes Gestalt seiend, nicht auf einen Machtraub sann, um Gott gleich zu sein.“
Eine Amerikanische Übersetzung (engl.), die von Smith und Goodspeed veröffentlicht wurde, lautet: „Habt dieselbe Einstellung, wie Christus Jesus sie hatte. Obwohl er die Natur Gottes besaß, trachtete (griff) er nicht nach dem Gottgleichsein.“
The New Testament in an Improved Version auf Grund der neuen Übersetzung des Erzbischofs Newcome, die im Jahre 1808 veröffentlicht wurde, lautet: „Möge diese Gesinnung in euch sein, die auch in Christus Jesus war, der — in der Gestalt Gottes seiend — nicht begierig danach trachtete (griff), Gott zu gleichen.“
Der Text in The Emphasised Bible von Rotherham lautet: „Dasselbe schätzt an euch, was ihr auch an Christus Jesus schätzt, der, in der Gestalt Gottes bestehend, das Gottgleichsein nicht als etwas erachtete, das er an sich reißen sollte.“
In The Riverside New Testament, übersetzt von William G. Ballantine, Doktor der Theologie, lautet der Text: „Möge diese Gesinnung in euch sein, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gestalt Gottes war, nicht dachte, daß das Gottgleichsein etwas sei, nach dem man greifen sollte.“
Man beachte, daß keine dieser Übersetzungen, die hier angeführt worden sind, sagt, Jesus sei Gott im Himmel gleich gewesen, ehe er Mensch wurde. Er ahmte nicht das Beispiel des Teufels nach, der sich Gott gleichzumachen suchte, um mit ihm auf gleicher Stufe zu sein. Andere moderne Übersetzungen können gefunden werden, die die obenerwähnten Darlegungen stützen. Die Schwierigkeit, die sich bei einigen englischen Übersetzungen ergibt, die darzutun suchen, daß im Himmel Jesus Gott gleich gewesen sei, bevor er Mensch wurde, ergibt sich daraus, daß z. B. in der King-James-Bibel das Wörtchen es beigefügt worden ist, so daß es dort heißt: „… der nicht dachte, es sei Raub, Gott gleich zu sein“, statt: „… der nicht an Raub dachte, um Gott gleich zu sein“. Das Fürwort „es“ steht nicht im Original des griechischen Textes.
Wir finden eine Bestätigung der Neuen-Welt-Übersetzung auch im deutschen Reinhardt-Testament, wo es heißt: „Denn die Gesinnung soll in euch sein, welche auch im Messias Jesus war, welcher, ob er wohl in Gottes Gestalt war, nicht daran dachte, das Gottgleichsein räuberisch sich anzueignen“, und in der Übersetzung von Ludwig Thimme: „Denn obwohl er göttlichen Wesens war, wollte er doch die Gottgleichheit nicht an sich reißen.“