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Körpergeruch und RasseErwachet! 1978 | 8. Januar
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Ernährung zurückzuführen ist. Weil man sie glauben macht, eine andere Rasse habe einen schlechten Geruch, ist es möglich, daß sie wirklich denken, sie könnten einen solchen Geruch feststellen. In einem Aufsatz darüber schrieb Gordon W. Allport, ehemals Professor für Psychologie an der Harvarduniversität:
„Mit Gerüchen können ziemlich viele Vorstellungen verbunden werden, ... wenn wir einmal in Gedanken den Geruch von Knoblauch mit Italienern verknüpft haben, die wir irgendwo getroffen haben, oder billiges Parfüm mit Einwanderern oder Gestank mit Mietskasernen, würden wir, wenn wir diese Gerüche erneut wahrnehmen würden, an Italiener, Einwanderer oder Bewohner von Mietskasernen erinnert werden. Sobald wir einen Italiener treffen, werden wir vielleicht an den Geruch von Knoblauch denken und ihn sogar ,wahrnehmen‘. Geruchshalluzinationen (die durch solche Verknüpfungen hervorgerufen werden) sind alltäglich. Aus diesem Grund erklären vielleicht Leute, die einen bestimmten Geruch mit einer bestimmten Vorstellung verknüpft haben, mit Überzeugung, daß alle Neger oder alle Einwanderer riechen.“
Hat sich einmal eine Person eine solche Meinung gebildet, ist es normalerweise nicht leicht, sie zu ändern. Vorurteile können tief verwurzelt sein, doch erscheinen sie albern, wenn man sie objektiv betrachtet. Man denke beispielsweise an die Frau, die sagte, sie möchte nicht, daß Schwarze in ihrer Nachbarschaft wohnen, „da sie riechen“. Doch hatte die gleiche Frau nichts dagegen einzuwenden, daß Schwarze in ihrem Haus für sie als Dienstpersonal arbeiteten. Zweifellos hatte John Dollard, ehemals Professor für Psychologie an der Yale University, recht, als er sagte: „Es erscheint durchaus möglich, daß der Körpergeruch des Negers kein Gegenstand der Diskriminierung wäre, wenn es nicht diese Ansicht gäbe.“
Die Encyclopædia Britannica (1971) bietet im Anschluß an einen Aufsatz über dieses Thema folgende Schlußfolgerung an: „Es ist zu bezweifeln, daß es beim Geruch von Schweiß bedeutsame Unterschiede gibt. Tests haben erwiesen, daß es kaum möglich ist, zwischen dem Schweiß von einem Neger und einem Weißen zu unterscheiden. Dieses Gebiet ist umfassend, und es besteht im allgemeinen die Tendenz, Unterschiede, die im Laufe der Zeit entstanden sind, der betreffenden Rasse zuzuschreiben, obwohl in vielen Fällen die Unterschiede auf soziale und andere Faktoren zurückgeführt werden können, die nichts mit der Rasse zu tun haben.“
Es ist traurig, wenn jemand über andere ein Urteil abgibt, bevor er die Beweise untersucht. Und es ist noch trauriger, wenn jemand diese Ansichten beibehält, nachdem er die Beweise in Erwägung gezogen hat. Man hat aufgrund von Vorurteilen schon ganze Rassen diskriminiert. Gibt es aber wirklich einen vernünftigen Grund dafür, gegenüber irgendeiner Rasse Vorurteile zu haben oder sie zu diskriminieren?
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Die Menschheit — eine FamilieErwachet! 1978 | 8. Januar
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Die Menschheit — e i n e Familie
UNSERE Erde wird von einer großen Vielfalt von Völkern bewohnt, die sich durch ausgeprägte körperliche Merkmale voneinander unterscheiden. Siehst du in den Angehörigen dieser Völker Glieder ein und desselben Menschengeschlechts? Akzeptierst du jeden als vollwertigen Menschen, ganz gleich, welchem Volk oder welcher Rasse er angehört?
Diese Fragen sollten wir bejahen können. Unser Schöpfer will, daß jeder seinen Mitmenschen so betrachtet. Woher wissen wir das? Weil er einen seiner Diener, nämlich den christlichen Apostel Paulus, zu folgender Äußerung inspiriert hat: „Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, ... [gibt] allen Personen Leben und Odem und alles ... Und er hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen“ (Apg. 17:24-26).
Sind aber einige Völker in Gottes Augen nicht wertvoller als andere? Das glauben manche Leute. Nachdem der christliche Apostel Petrus von Gott einen Beweis dafür erhalten hatte, daß Gott unparteiisch ist, rief er aus: „Bestimmt merke ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:34, 35).
Bist du davon überzeugt? Nicht jeder hat diese Überzeugung.
Wirklich e i n e Familie?
Man hat sogar die Bibel verdreht und versucht, die Leute glauben zu machen, sie lehre, daß „das Fleisch der Neger, der Menschenaffen und der Vierfüßer ,das gleiche‘“ sei, nämlich „das ,der Landtiere‘“. Diese Behauptung stellte Professor Charles Carroll in seinem Buch “The Negro a Beast” or “In the Image of God” („Der Neger, ein Tier“ oder „Im Bilde Gottes“) auf, das in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts große Verbreitung fand. Nach der Auffassung einiger Evolutionisten jedoch sind die Schwarzen eine „niedere Rasse des Homo sapiens“.
Schwarze dagegen behaupten etwas anderes. In dem Buch Black Nationalism—A Search for an Identity in America (Der schwarze Nationalismus — Auf der Suche nach der Identität in Amerika) heißt es: „Die Weißen sind nicht die Ureinwohner der Erde, sondern sind ein ,Sproß‘ der schwarzen Bevölkerung. ... Im Vergleich zum ursprünglichen Menschen (den sogenannten Negern) ist der Weiße in körperlicher und geistiger Hinsicht minderwertig. Er ist auch schwach, weil er ein Sproß der Schwarzen ist. Er ist eigentlich ,farbig‘, das heißt, er weicht von der schwarzen Hautfarbe, der Norm, ab.“
Was zeigen die Tatsachen? Sind wir Menschen wirklich e i n e Familie? Oder stimmen die Behauptungen, daß wir es nicht seien?
Unwesentliche Unterschiede
Es gibt Personen, die einwenden, daß sich die Schwarzen und die Weißen in bezug auf das Fleisch und das Blut voneinander unterscheiden würden. In dem Werk The World Book Encyclopedia heißt es jedoch: „Die Wissenschaftler sagen, daß die Zellen, aus denen der menschliche Körper gebildet wird, bei allen Menschen gleich sind. ... Ein Biologe kann Menschenblut von Tierblut unterscheiden, aber die vielen verschiedenen Blutarten sind bei allen Stämmen und Rassen der Menschheit zu finden.“
Schon viel ist über die Unterschiede zwischen dem Körperbau der Schwarzen und dem der Weißen geschrieben worden. Wie sehen die Tatsachen aus? Darüber lesen wir in einem Werk des Anthropologen Ashley Montagu: „Eine sorgfältige Untersuchung des Körperbaus von Weißen und Schwarzen läßt erkennen, daß die körperlichen Unterschiede minimal sind. Um das zu verdeutlichen, möchte ich folgendes sagen: Wenn der Körper eines Negers keines der äußerlichen Merkmale aufweisen würde wie Haut, Haare, Nase und Lippen, würde wahrscheinlich kein Anatom mit Sicherheit sagen können, ob er es mit dem Körper eines Negers oder dem eines Europäers zu tun hat.“
Auch auf das unterschiedliche Gehirnvolumen der Weißen und Schwarzen wird hingewiesen: Das Gehirnvolumen der Schwarzen soll durchschnittlich etwas kleiner sein als das der Weißen. Es gilt jedoch zu beachten, daß sich normale Unterschiede im Gehirnvolumen offenbar nicht auf die Intelligenz auswirken. Wenn sie sich darauf auswirken würden, wären die Weißen nämlich weniger intelligent als die Eskimos und die Indianer, denn diese haben durchschnittlich ein größeres Gehirnvolumen.
Um nachdrücklich zu betonen, daß die Rassen grundsätzlich gleich sind, schreibt Professor Bentley Glass in seinem Buch Genes and the Man (Gene und der Mensch): „Alles in allem haben die Weißen wahrscheinlich höchstens sechs Genpaare mehr als die Schwarzen. Die Weißen unter sich oder die Schwarzen unter sich unterscheiden sich jedoch in manchen Fällen durch mehr Genpaare als sechs, eine Tatsache, die zeigt, wie biologisch absurd unsere Rassenvorurteile sind ... Wo eine Kluft zwischen den Rassen und Völkern besteht, ist sie psychologischer und sozialer Art, aber nicht genetisch bedingt!“
Es ist bemerkenswert, was der Genetiker Amram Scheinfeld in seinem vor wenigen Jahren erschienenen Buch Heredity and Humans (Vererbung und die Menschen) schreibt: „Die Wissenschaft bestätigt jetzt, was die meisten der großen Religionen schon immer gepredigt haben: Alle Menschen, ganz gleich, zu welcher Rasse sie gehören, stammen ... von dem gleichen ersten Menschen ab.“
Was ist dann — da dem so ist — die Ursache
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