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  • Vereinigte Staaten von Amerika (Teil 2)
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975
    • So wurden der Angriff und die Brandstiftung abgewendet. Schätzungsweise 1 000 Autos mit möglicherweise 4 000 Mann waren aus dem ganzen Westen des Staates New York herbeigekommen, um das Eigentum der Gesellschaft auf der Königreichsfarm zu zerstören, doch umsonst. Kathryn Bogard schreibt: „Ihr Vorhaben mißlang jedoch, und einige von denen, die zu der Rotte gehörten, sind heute selbst Zeugen Jehovas, ja sie stehen sogar im Vollzeitpredigtdienst.“

  • Vereinigte Staaten von Amerika (Teil 3)
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975
    • Vereinigte Staaten von Amerika (Teil 3)

      GEWALTTÄTIGKEIT IN LITCHFIELD

      Etwa zur selben Zeit, als die Königreichsfarm angegriffen und in Brand gesetzt werden sollte, flammte in Litchfield (Illinois) Verfolgung gegen Jehovas Zeugen auf. „Irgendwie müssen die Verfolger in Litchfield erfahren haben, was wir vorhatten, so daß sie uns schon erwarteten, als wir in die Stadt gefahren kamen“, erinnert sich Clarence S. Huzzey. „Der Priester des Ortes läutete als Signal die Kirchenglocken, und dann trieben sie die Brüder zusammen, um sie ins Gefängnis zu bringen. Einige Brüder wurden heftig geschlagen, und die Pöbelrotte drohte sogar damit, das Gefängnis anzuzünden. Einige von ihnen fanden die Autos der Brüder und verwüsteten sie, bis nur noch ein Haufen Blech übrigblieb.“

      Walter R. Wissman sagt: „Nachdem die Brüder von der Pöbelrotte geschlagen worden waren, wurden sie von Angehörigen der Landesverkehrspolizei zu ihrem eigenen Schutz im Gefängnis eingepfercht. Charles Cervenka, einer der Brüder, wurde zu Boden geschlagen, als er sich weigerte, die Fahne zu grüßen. Man schlug ihn mit der Fahne ins Gesicht und trat ihn heftig in den Leib und an den Kopf. Er war von allen Brüdern der am schwersten Verletzte. Er erholte sich nie völlig von den Schlägen. Wenige Jahre darauf starb er. Er sagte einmal, er habe während der Schläge gedacht, daß er froh sei, daß dies ihm passiert sei und nicht einem der neueren Brüder, da er wußte, daß er es ertragen konnte, während vielleicht ein neuerer schwach geworden wäre und nachgegeben hätte.“

      „Die Stadt Litchfield war sehr stolz auf das, was sie getan hatte“, erinnert sich Bruder Wissman. „Eine ganze Reihe von Jahren später, Ende der 1950er Jahre, veranstaltete Litchfield seine Hundertjahrfeier mit einem Umzug von Festwagen, die die besonderen Ereignisse der Geschichte der Stadt darstellten. Einer dieser Festwagen war zur Erinnerung an die Pöbelaktion gegen die Zeugen Jehovas im Jahre 1940 gestaltet worden. Die Stadtväter waren der Ansicht, daß dies ein denkwürdiges Ereignis in der Geschichte ihrer Stadt gewesen sei. Möge Jehova es ihnen vergelten!“

      UNBEACHTETE AUFFORDERUNGEN

      Die gewalttätigen Angriffe gegen die Zeugen Jehovas waren so schwerwiegend und zahlreich, daß der Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten, Francis Biddle, und Eleanor Roosevelt, die Frau von Präsident Franklin D. Roosevelt, die Öffentlichkeit zur Einstellung der Tätlichkeiten aufriefen. Am 16. Juni 1940, dem Tag des Zwischenfalls in Litchfield, stellte Biddle in einer Rundfunksendung der National Broadcasting Company, die im gesamten Land ausgestrahlt wurde, folgendes fest:

      „Jehovas Zeugen sind wiederholt angegriffen und geschlagen worden. Obwohl sie keines Verbrechens schuldig waren. Der Pöbel sprach sie jedoch schuldig und übte Lynchjustiz. Der Justizminister ordnete eine sofortige Untersuchung der Ausschreitungen an.

      Das Volk muß auf der Hut und wachsam sein und vor allem einen klaren Kopf behalten. Da Pöbelausschreitungen die Arbeit der Regierung ungemein erschweren, werden sie nicht geduldet. Wir besiegen den Nazi-Terror nicht dadurch, daß wir seine Methoden nachahmen.“

      Doch solche Bitten konnten der Welle der Feindseligkeit gegen Jehovas Zeugen nicht Einhalt gebieten.

      CHRISTLICHE ZUSAMMENKÜNFTE WERDEN GESPRENGT

      Während jener bewegten Jahre wurden Christen in den Vereinigten Staaten manchmal angegriffen, während sie friedlich zum Studium der Bibel versammelt waren. Dies geschah zum Beispiel während des Jahres 1940 in Saco (Maine). Während die Zeugen Jehovas in ihrem Königreichssaal im ersten Obergeschoß alles vorbereiteten, um einen auf Schallplatte aufgenommenen biblischen Vortrag abzuspielen, rotteten sich nach Aussage Harold B. Duncans 1 500 bis 1 700 Menschen zusammen. Er erinnert sich noch genau, daß ein Priester dabei war, der in einem Wagen vor dem Königreichssaal saß. „Der Mann im [benachbarten] Rundfunkreparaturgeschäft drehte jedes Radio, das funktionierte, auf volle Lautstärke, um den Vortrag zu übertönen, sagt Bruder Duncan. Er fährt fort: „Dann begann die Pöbelrotte, die Fensterscheiben mit Steinen einzuwerfen. Polizisten in Zivil zeigten mit dem Lichtstrahl ihrer Taschenlampe auf die Fenster, die eingeworfen werden sollten. Das Polizeirevier war nur etwas mehr als eine Querstraße entfernt. Ich bin zweimal dorthin gegangen und sagte Bescheid, was vorginge. Man antwortete mir: ,Wenn ihr die amerikanische Fahne grüßt, helfen wir euch.‘ Die Menge warf 70 [kleine Fensterscheiben] des Saales ein, und ein Stein, der so groß war wie meine Faust, ging ganz knapp an Schwester Gertrude Bobs Kopf vorbei und schlug ein Stück Putz aus der Wand.“

      Pöbelgewalttaten gab es auch auf dem Kongreß in Klamath Falls (Oregon) im Jahre 1942. Don Milford erzählt, daß Angehörige der Pöbelrotte die Telefondrähte durchschnitten, durch die ein Vortrag aus einer anderen Kongreßstadt übertragen wurde. Aber ein Bruder, der eine Abschrift des Vortrages hatte, sprang sofort ein, so daß das Programm fortgesetzt werden konnte. Schließlich brach der Pöbel in den

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