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  • g80 22. 4. S. 29-31
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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1980
  • Zwischentitel
  • Kirchen: rückläufige Tendenzen
  • Was begünstigt die Ehescheidung?
  • Schutz der Ozeane gefordert
  • Assuan-Staudamm: Eine Fehlplanung?
  • Alle fünf Tage eine Million Menschen mehr!
  • In unserem Körper steckt ein „Lexikon“
  • Wurde Kleopatras Palast entdeckt?
  • Sie geben auf
  • Bewässerung aus Thermalquellen steigert die Ernte
  • Froschplage
  • Einmaliges Naturphänomen in München
  • Exotische Fracht
  • „Zeitgeschichte“ im Wörterbuch
  • Das Papstamt — „ein Hindernis“
  • „Mini-Saurier“ entdeckt
  • „Ökumenische Illusionen“
Erwachet! 1980
g80 22. 4. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kirchen: rückläufige Tendenzen

◆ „Die katholische Kirche schrumpft“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Obwohl die katholische Bevölkerung in der Zeit von 1970 bis 1978 um 400 000 auf 26,88 Millionen abgenommen hat, bildet die katholische Kirche nun die größte Religionsgemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der evangelischen Gläubigen um 1,9 Millionen auf 26,5 Millionen zurück. Im Jahre 1978 sind gemäß einem Bericht des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz 52 300 Personen aus der Kirche ausgetreten. Der Bericht zeigt auch andere rückläufige Tendenzen: weniger Priester, weniger Taufen, weniger Trauungen. Die Anzahl der katholischen Kirchengemeinden blieb im Berichtsraum nahezu unverändert, allerdings wird, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung bemerkt, „eine Reihe von Kirchengemeinden ... wegen Priestermangels von benachbarten Pfarreien mitbetreut“. In der evangelischen Kirche sind von den 15 596 Pfarrern im aktiven Dienst 930 Pastorinnen.

Was begünstigt die Ehescheidung?

◆ Ehescheidungen werden weltweit immer häufiger. Eine Untersuchung in England, die den Anspruch auf wissenschaftliche Zuverlässigkeit für sich erhebt, stellte die Voraussetzungen und Bedingungen fest, die eine Ehescheidung begünstigen. Wie die Münchener Medizinische Wochenschrift mitteilt, wurden als allgemeine Voraussetzungen erkannt: Berufstätigkeit der Frau, die zu finanzieller Unabhängigkeit führt; Verringerung der Kinderzahl; eine veränderte Einstufung der Ehe, die heute weniger Institution als zwischenmenschliche Verbindung ist; die Erleichterung der gesetzlichen Ehescheidung und die allgemein gestiegene Lebenserwartung. Als weitere Bedingungen, die sich ungünstig auf einen langen Bestand der Ehe auswirken, nannten die Forscher: Heirat im Alter unter zwanzig Jahren; voreheliche Schwangerschaft; niedriger sozioökonomischer Status, kurze Verlobungs- oder voreheliche Bekanntschaftsdauer. Auch eine anhaltende negative Einstellung der Familien der Ehepartner zur Verbindung ihrer Kinder wirke sich ungünstig aus, obwohl junge Leute heute ohne Einverständnis der Eltern mit 18 Jahren heiraten könnten.

Schutz der Ozeane gefordert

◆ Die Teilnehmer des 14. europäischen Symposiums über Meeresbiologie, das auf Helgoland stattfand, haben sich besorgt über den fortschreitenden Verfall der Meeresumwelt und ihrer Lebewesen geäußert. Die 200 Wissenschaftler aus 25 Ländern verabschiedeten ein Memorandum, in dem verschiedene Schritte zum Schutz der Ozeane, deren Bedeutung für die Menschheit stark unterschätzt werde, empfohlen werden.

Assuan-Staudamm: Eine Fehlplanung?

◆ Der Bau des Assuan-Staudammes stelle einen schweren Eingriff in den Naturhaushalt des Niltals dar und sei eine Fehlplanung. Zu diesem Ergebnis kommt gemäß der Schwäbischen Zeitung ein aus Ägypten stammender Privatdozent am Institut für Geographie und Wirtschaftsgeographie der Universität Hamburg. Der Staudamm von Assuan, der fünf Kilometer lang und 111 Meter hoch ist, bildet einen Stausee, der fast zehnmal so groß ist wie der Bodensee. Dadurch sind Veränderungen im Abflußsystem und bei den Ablagerungen hervorgerufen worden, die zu schwerwiegenden Schäden geführt haben. Dem Ackerland gehen jährlich rund 100 Millionen Tonnen fruchtbarer Schlamm verloren, worunter die Bodenproduktivität leidet. Durch die fehlenden Schlammablagerungen wird auch die Bodenabtragung am Nilufer und an der Mittelmeerküste verstärkt. Der Dammbau soll außerdem das Hauptproblem der Landwirtschaft verursacht haben: die Bodenversalzung. Früher sorgte die Schwankung des Nilwasserstandes um etwa sieben Meter für eine Auswaschung der Bodensalze während der Flutzeit.

Alle fünf Tage eine Million Menschen mehr!

◆ Wie die österreichische Zeitung Die Presse berichtet, hat das Büro für Bevölkerungsstatistik in Washington vor der drohenden Überbevölkerung der Erde gewarnt. Alle fünf Tage soll die Zahl der Bewohner der Erde um eine Million zunehmen. Die Wachstumsrate sei zwar seit der Mitte der sechziger Jahre von 2 Prozent auf derzeit rund 1,7 Prozent zurückgegangen und man erwarte sogar eine weitere Verminderung auf 1,5 Prozent — doch werde die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2000 von vier auf fast sechs Milliarden Menschen gestiegen sein.

In unserem Körper steckt ein „Lexikon“

◆ Eine Arbeitsgruppe im Göttinger Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin hat herausgefunden, daß der menschliche Körper über eine Art „Lexikon“ verfügt, „aus dem er bei einer Infektion das Rezept für die richtigen Abwehrstoffe, die sogenannten Antikörper, heraussucht und produziert“ (Die Welt). Der Körper muß daher nicht, wie bisher angenommen wurde, bei Bedarf die sogenannten Antikörper gegen eine bestimmte Krankheit selbst neu „erfinden“. Das menschliche Immunsystem vollbringt fast „intellektuelle Leistungen“ und unterscheidet körperfremde von körpereigenen Stoffen. Ein Mensch kann an fast allen Kinderkrankheiten nur einmal in seinem Leben erkranken, weil das Immunsystem über so etwas wie ein „Gedächtnis“ verfügt. Diese Entdeckung bestätigt die Worte des Psalmisten, daß der Mensch ‘auf eine wunderbare und furchteinflößende Weise’ von seinem Schöpfer gemacht wurde (Ps. 139:14).

Wurde Kleopatras Palast entdeckt?

◆ Unter der Wasseroberfläche des Osthafens von Alexandrien haben amerikanische Archäologen einen wertvollen Fund gemacht. Sie scheinen den Palastkomplex der Kaiserin Kleopatra und den Palast von Marcus Antonius sowie Stücke des berühmten Leuchtturms von Pharos, der als eines der sieben Weltwunder galt, entdeckt zu haben. Die archäologischen Funde wurden in einem Gebiet gemacht, das früher die Küstenlinie der von Alexander dem Großen gegründeten Stadt Alexandrien bildete. Die Forscher gaben bei einem Archäologentreffen in Albuquerque (New Mexico) bekannt, daß sie noch mehr Schätze in diesem ägyptischen Hafen zu finden hoffen.

Sie geben auf

◆ In den letzten Jahren haben Tausende von Mönchen und Nonnen das Klosterleben aufgegeben und sind Laien geworden. Wie die Hessische Allgemeine berichtet, wurde bei einer Konferenz der Oberhäupter der Orden der katholischen Kirche auf die kritische Situation eingegangen. Über 20 000 Mönche hätten die Klöster verlassen. Allein in den Vereinigten Staaten hätten 50 000 Nonnen denselben Schritt vollzogen und in Italien mehr als 15 000 Nonnen. Das Blatt schreibt: „Bei der Konferenz wurden so ernste Probleme behandelt, wie Alkoholismus und psychiatrische Behandlung bei Mönchen und Nonnen. Die Konferenz befaßte sich eingehend mit den Ursachen der offensichtlichen Krise.“ Wie man dem Artikel weiter entnehmen kann, haben auch die Jesuiten viele ihrer Gefolgsleute verloren. Im Jahre 1965 hatten sie noch 35 968 Angehörige, aber innerhalb der folgenden zehn Jahre sank ihre Zahl auf 29 636. „Ein großer Teil der Tätigkeit der Jesuiten, insbesondere in der dritten Welt, ist experimentell und gilt vor allem in Lateinamerika als ,weit links‘.“

Bewässerung aus Thermalquellen steigert die Ernte

◆ Wie Presseberichten zu entnehmen ist, haben erste Versuche in der Sowjetrepublik Kasachstan gezeigt, daß die Bewässerung landwirtschaftlicher Anbauflächen aus Thermalquellen zur Steigerung der Ernteerträge führen kann. Die „heiße“ Bewässerung von Maisfeldern hat die Erträge um zehn Doppelzentner je Hektar gegenüber normal bewirtschafteten Feldern gesteigert. Man will künftig große Mais-, Reis- und Weizenanbaugebiete aus heißen Quellen bewässern. Zu diesem Zweck wird jetzt in der kasachischen Akademie der Wissenschaften eine Karte aller Thermalquellen der Sowjetrepublik erarbeitet.

Froschplage

◆ Der Afrikanische Krallenfrosch sei ein ungebetener Eindringling in kalifornischen Teichen und Gewässern, berichtet die Zeitschrift Das Tier. Die hartnäckigen und angriffslustigen Frösche kamen in den vierziger Jahren in die USA, wo sie in Krankenhäusern und medizinischen Labors als Versuchstiere für Schwangerschaftstests dienten. Als sie später von einer anderen Tierart abgelöst wurden, meinte man, ihr Ende sei gekommen — bis sie Ende der sechziger Jahre überraschend in Abwasserkanälen und Teichen in Südkalifornien auftauchten und sich seitdem wie ein Heuschreckenschwarm verbreiten und viele Lebewesen im Wasser vernichten; denn der Frosch ist sehr gefräßig und verschlingt kleine Fische, Kerbtiere, Eier und Kaulquappen. Gift und Fallen konnten die Froschplage bisher nicht aufhalten. Fischer, Biologen und Naturfreunde machen sich große Sorgen, da die Frösche den eingeborenen Froscharten den Lebensraum streitig machen und das biologische Gleichgewicht verschiedener Gewässer zerstören.

Einmaliges Naturphänomen in München

◆ Ein bisher noch niemals beobachtetes, ungewöhnliches meteorologisches Phänomen in München und Umgebung alarmierte im Januar die Strahlenschutzexperten der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung in Neuherberg. Die Monitoren des Instituts, die eine radioaktive Verseuchung anzeigen sollen, gaben eines Morgens Signale: Werte, die zehn- bis zwanzigmal höher als normal waren, zeigten eine „Kontamination“ der Mitarbeiter an. „Die ungewöhnliche radioaktive ,Verschmutzung‘ war mit dem Schnee ins Haus geschleppt worden“, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Messungen ergaben, daß in einem Liter geschmolzenem Schneewasser radioaktive Substanzen gelöst waren, deren Aktivität rund ein halbes Mikrocurie betrug — etwa eine-Million-mal mehr als gewöhnlich. Ein Wissenschaftler des Instituts erklärte das Phänomen so: Die Erde gebe ständig in geringsten Mengen und natürlicherweise — also nicht als Folge von technischen Prozessen — radioaktive Gase an die Umgebung ab, zum Beispiel die Edelgase Radon und Thoron. Der Dauerfrost aber habe den Boden zunächst zufrieren lassen, so daß sich die radioaktiven Gase unterhalb des geschlossenen Bodens ansammeln konnten. Mit dem plötzlichen Tauwetter sollen diese Gase schlagartig freigesetzt und dann mit dem dicht fallenden Schnee wieder aus der Atmosphäre ausgewaschen worden sein.

Exotische Fracht

◆ Auf dem Züricher Flughafen wurde inmitten einer Blumensendung aus Liberia ein westafrikanischer Erdpython gefunden. Diese Schlange zieht sich bei der geringsten Störung zu einem Ball zusammen und versteckt darin ihren Kopf, bis keine Gefahr mehr droht. Daher konnte die rötlichschwarze Schlange bequem gefangen und in den Züricher Zoo gebracht werden. Solche „blinden Passagiere“ sind heute zur Seltenheit geworden. Wie die Zeitschrift Das Tier außerdem berichtet, wurde ein „weltrekordverdächtiger“ Netzpython aus Thailand an den Habu-Schlangenpark in Japan weiterverkauft. Das Tier soll 12,2 Meter lang sein und 220 kg wiegen.

„Zeitgeschichte“ im Wörterbuch

◆ Seit Februar ist der neue Duden 80 im Umlauf. Die Liste der neu aufgenommenen Wörter dokumentiert auch ein Stück Geschichte: Asylant, Bildschirmzeitung, Bürgernähe, Datenschutz, Ehehygiene, Eurokommunismus, Filzokratie, freipressen, Frust, Geisterfahrer, Jogging, Jugendarbeitslosigkeit, Kurzzeitgedächtnis, Lauschaktion, Midlife-crisis, Mondscheintarif, Nullwachstum, Ölkrise, Open-end-Diskussion, Parkstudium, Peep-Show, Petrodollar, Pillenknick, Punk, Restrisiko, Retortenbaby, Richtgeschwindigkeit, Safaripark, Sonnenkollektor, Stützungskauf, Videotext, Wegwerfgesellschaft. An der seit 1902 feststehenden Rechtschreibung ändere sich überhaupt nichts, berichtet Der Spiegel.

Das Papstamt — „ein Hindernis“

◆ „In seiner derzeitigen Form bleibe das Amt des Papstes ein Hindernis auf dem Weg zu einer Gemeinschaft der christlichen Kirchen.“ Wie die Süddeutsche Zeitung meldet, war dies das Fazit eines Seminars der katholischen und evangelischen Erwachsenenbildungsstätte in Würzburg. Ein katholischer Theologieprofessor meinte, daß das Ziel der Einheit nicht ein korporativer Zusammenschluß, sondern eine „Kirchengemeinschaft unter der einen Wahrheit“ sei, wobei der Papst nur der Erste unter Gleichen sein könne. Der Präsident des Evangelischen Kirchenamtes in Hannover nannte als grundsätzliche Einwände gegen das Papsttum unter anderem „Lehre und Struktur des Amtes sowie seine absolute Autorität in Glaubensfragen“.

„Mini-Saurier“ entdeckt

◆ Gemäß einem Bericht der britischen Fachzeitschrift Nature haben amerikanische Wissenschaftler bei Ausgrabungen in der Mongolei die Überreste junger Dinosaurier entdeckt, die nicht größer als Tauben gewesen sein konnten. Es scheint sicher zu sein, daß sich die kleinen Saurier ohne die Hilfe ihrer „turmhohen“ Eltern ernährten, da ihre Zähne Abnutzungsspuren aufwiesen. Die großen Eltern hätten ihre Jungen laut Nature nicht füttern können, ohne Gefahr zu laufen, sie zu zertrampeln.

„Ökumenische Illusionen“

◆ Der Kirchenvorstand der evangelischen Dreieinigkeitskirche in Regensburg hat entschieden, die Kirche für ökumenische Gottesdienste zunächst zu sperren. Aus einem eigenen Bericht der Süddeutschen Zeitung geht hervor, daß der Kirchenvorstand unter dem Eindruck des Entzugs der kirchlichen Lehrbefugnis für den katholischen Theologen Hans Küng zu diesem Beschluß gekommen ist. Wie der evangelische Stadtdekan dazu bemerkte, hat „diese Entscheidung auch eine positive Seite: Wer ökumenischen Illusionen nachhing, wird geheilt, hochgespannte Erwartungen werden als Wunschdenken erkannt.“

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