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Magnetismus im Dienste des MenschenErwachet! 1978 | 22. April
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Der Elektromagnet ist der Grundbaustein des Elektromotors. Einfach ausgedrückt, werden im Elektromotor in genau bestimmten Zeitabständen Elektromagnete ein- und abgeschaltet, die in einem Kreis angeordnet sind und durch ihren Wechsel zwischen Anziehen und Abstoßen einen Rotor in Bewegung setzen, der im Mittelpunkt dieses Kreises von Magneten gelagert ist. Auf diese Weise erfüllen Elektromotoren unterschiedlicher Stärke für uns viele Aufgaben, angefangen von dem kleinen Elektromotor, der die Zeiger der Uhr vorwärts bewegt, bis zu dem großen Triebwerk, das den schweren Schnellzug an seinen Bestimmungsort bringt.
Schalter, Relais, Meßinstrumente und viele andere Geräte der Elektroindustrie beruhen auf dieser einfachen Wechselwirkung zwischen Elektrizität und Magnetismus. Der Magnetismus ermöglicht es, daß deine Stimme über Telefondrähte zu deinen Angehörigen und ihre Stimme wiederum an dein Ohr getragen wird. Die Elektromagnete in den Lautsprechern deines Radios, deines Fernsehers oder deiner Stereoanlage wandeln die elektrischen Impulse in Schall um, so daß das Original mit erstaunlich großer Genauigkeit wiedergegeben wird. Dank des Magnetismus kannst du die ersten Worte deines Sohnes oder das erste Violinsolo deiner Tochter auf Tonband aufnehmen und Jahre später die bedeutungsvollen Augenblicke wiedererleben.
Das Bild deines Fernsehgeräts entsteht durch einen Elektronenstrahl, der von Magnetfeldern exakt gebündelt wird. Diese Bündelung der Elektronenstrahlen kommt auch Wissenschaftlern zu Hilfe, wenn sie mittels Elektronenmikroskopen in die Welt der unendlich kleinen Dinge Einblick nehmen.
Zwischen Elektrizität und Magnetismus besteht auch in entgegengesetzter Richtung eine Beziehung. Die Stromerzeugung in den Generatoren beruht auf dem Magnetismus. Mittels dampf- oder wasserbetriebener Turbinen werden Drahtspulen durch starke von Dauermagneten erzeugte Magnetfelder bewegt. Die Magnetfelder sind in einem Kreis angeordnet. Diese Bewegung des Drahts hat zur Folge, daß er von Strom durchflossen wird. Der Strom wird dann auf eine günstige Spannung transformiert und an die Haushaltungen weitergeleitet.
Es wäre keine Übertreibung, zu behaupten, daß die gesamte Elektroindustrie heute nicht bestehen würde, wenn wir nicht den Magnetismus hätten, der uns diese wertvollen Dienste leistet.
Großes Potential
Es gibt noch viel über den Magnetismus zu erforschen, und je mehr die Wissenschaftler über diese Kraft in Erfahrung bringen, um so mehr Anwendungsbereiche entdecken sie. Eine der neuen Techniken beispielsweise, nämlich die Magnetohydrodynamik (MHD), verspricht eine Stromerzeugung, die weit wirtschaftlicher ist als die gegenwärtig eingesetzten Systeme. Die Turbinen für die Stromgeneratoren werden heute vielfach mit Dampf angetrieben, der durch die Verbrennung von Erdöl oder Kohle erzeugt wird. Durch MHD ist es allerdings möglich, nicht nur im Generator Strom zu erzeugen, sondern bereits im Dampfkanal. Wie? Wenn die heißen Gase, die sich bei der Verbrennung von Kohle entwickeln, durch ein Magnetfeld geleitet werden, kann elektrischer Strom erzeugt werden. Dieses revolutionäre neue System kann die Energie der Kohle in Elektrizität umwandeln, wobei der Wirkungsgrad größer ist als bei irgendeinem anderen System. Einige Forscher sagen, daß aus einer Tonne Kohle durch MHD bis zu fünfzig Prozent mehr Strom erzeugt werden kann als üblich. Man hat auch vorgeschlagen, MHD einzusetzen, um aus bestimmten Typen von Atomreaktoren noch mehr „herauszuholen“.
Auch im Transportwesen hat uns der Magnetismus Fortschritte beschert. Man hat Züge entwickelt, die durch Magnetkraft über spezielle Schienen „fliegen“. Elektromagnete, die im Zug und in der Schiene untergebracht sind, bewirken, daß der Zug ungefähr 20 bis 30 Zentimeter über der Führungsbahn dahingleitet, und das mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Versuche, die in Deutschland und Japan durchgeführt wurden, zeigen, daß solche Züge Reisende mit einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern befördern können. Was die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit betrifft, sind diese Hochgeschwindigkeits-Transportsysteme anderen Systemen überlegen. Es gibt zum Beispiel keine beweglichen Verschleißteile, der Energieverbrauch ist geringer, und die Umwelt bleibt von Verschmutzung und auch fast völlig von Lärm verschont.
Mit der Suche nach mehr Anwendungsbereichen für den Magnetismus hat der Mensch gerade erst begonnen. Durch zunehmende Kenntnisse über diese dynamische Kraft in unserem Universum fühlen wir uns mit Recht veranlaßt, über die Macht Jehovas Gottes, des Schöpfers solcher Kräfte, nachzudenken. Er hat eine „Fülle dynamischer Kraft“ und hat auch den Magnetismus erschaffen — diese wunderbare Erscheinung im Dienste des Menschen (Ps. 147:5; Jes. 40:26).
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Drama auf SeeErwachet! 1978 | 22. April
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Drama auf See
Ein Bericht, wie er dem „Awake!“-Korrespondenten in Papua-Neuguinea erzählt wurde
AM Mittwoch, den 9. März, um 11 Uhr fuhren wir in Gasmata (Neubritannien) weg. Es war ein strahlend schöner Tag. Eine sanfte Brise blähte das Segel unseres Auslegerbootes und trieb uns unaufhörlich voran. Um noch schneller vorwärts zu kommen, ruderten wir.
Links von uns sahen wir während des größten Teils der Fahrt die mit dunkelgrünen Mangrovenwäldern eingefaßte Küste. Von Zeit zu Zeit tauchte dazwischen ein Dorf und ein Stück Strand auf. Sanft schlugen die Wellen an die weißen mit Kokospalmen gesäumten Strände.
Etwa fünf bis acht Kilometer landeinwärts erhoben sich die mit mächtigen Waldungen bedeckten rund 1 500 Meter hohen Berge Neubritanniens, einer fast 500 Kilometer langen Insel. Welch majestätischer Anblick!
Hier und da glitten wir über farbenprächtige
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