Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • War Jesus ein Gottmensch?
    Der Wachtturm 1957 | 1. Februar
    • Dieser Text sagt nicht, daß das Wort immer existiert habe. Nur Jehova Gott ist „von Ewigkeit zu Ewigkeit“. (Ps. 90:2) Zu einer bestimmten Zeit wurde das „Wort“ erschaffen. Jesus sprach die Wahrheit, als er von sich sagte, wie wir es in Offenbarung 3:14 (NW) lesen: „Diese Dinge sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes [der durch Gott hervorgerufenen Schöpfung].“

      Demnach war Jesus in seiner vormenschlichen Existenz der Uranfang der Schöpfung Jehovas. Danach gebrauchte Jehova das „Wort“, um alle anderen Geschöpfe hervorzubringen: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung, denn durch ihn wurden alle anderen Dinge erschaffen.“ (Kol. 1:15, 16, NW) Als Gottes „Erstgeborener“ auf die Erde kam, wurde die Lebenskraft des „Wortes“ vom Himmel in eine Eizelle des Mutterleibes Marias übertragen. Dies bedeutete, daß das „Wort“ seine himmlische Herrlichkeit, sein geistiges Leben aufgeben mußte, was es auch tat: „Christus Jesus, der, obwohl in Gestalt Gottes existierend, nicht daran dachte, etwas an sich zu reißen, nämlich das Gottgleichsein. Nein, er entäußerte sich selbst, nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich.“ — Phil. 2:5-7, NW.

      „EIN WENIG UNTER DIE ENGEL ERNIEDRIGT“

      Da Jesus als das Wort sich seiner himmlischen Herrlichkeit „entäußerte“, war er nicht ein mächtiger Geist, der sich mit der fleischlichen Hülle eines kleinen Kindes überkleidet und nur so getan hätte, als wäre er so unwissend wie ein Neugeborenes. Jesus war wirklich Fleisch geworden. Sein Apostel Johannes schreibt: „So wurde das Wort Fleisch und wohnte unter uns.“ (Joh. 1:14, NW) Als das Wort ‚Fleisch wurde‘, war er kein Geistgeschöpf mehr. Ja, er mußte im wahren Sinne ein Mensch sein, um folgende Schriftstelle zu erfüllen: „Wir sehen Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt worden ist, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.“ Wenn Jesus ein Gottmensch gewesen wäre, hätte er nicht wirklich „ein wenig unter die Engel erniedrigt“ sein können. Auch ist es nicht vernünftig, anzunehmen, daß der große Souverän des Universums, von dem geschrieben steht, daß ‚zu keiner Zeit jemand Gott sah‘, Menschengestalt angenommen hätte und „unter die Engel erniedrigt“ worden wäre. — Heb. 2:9; 1. Joh. 4:12, NW.

      Es gab Zeiten, in denen Engel als Menschen erschienen, zum Beispiel als zwei Engel zu Lot kamen. (1. Mose 19:1) Das ist ein Fall einer richtigen Inkarnation. Beachtenswert dabei ist, daß jene Engel, die Lot besuchten, sich als erwachsene Männer und nicht als kleine Kinder verkörperten. Wenn Jesus bloß eine Inkarnation gewesen wäre, dann hätte Gott dessen Leben nicht in den Schoß einer Jungfrau zu verpflanzen brauchen, und Jesus hätte nicht als hilfloses Kind, das auf seine Eltern angewiesen war, geboren werden müssen; er hätte ein Geistgeschöpf bleiben und sich in einem vollentwickelten Fleischesleib verkörpern können, gleichwie dies der Fall war bei den Söhnen Gottes in den Tagen Noahs und beim Engel Gabriel vor Maria.

      DIE INKARNATION MACHT DAS LÖSEGELD WIRKUNGSLOS

      Eine der Hauptlehren der Bibel ist die Lehre vom Lösegeld. Sünde und Tod kamen über die Menschheit, als ein vollkommener Mensch, Adam, Jehovas Gesetz übertrat. Damit gehorsame Menschen von der Verurteilung, die die Sünde mit sich brachte, und vom Tode befreit werden können, mußte ein Lösegeld bezahlt werden. Dieses mußte der genaue Gegenwert des vollkommenen Menschen Adam sein, denn Gottes Gesetz fordert das genau Entsprechende: „Du sollst Seele für Seele geben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß.“ Damit also Jesus das Lösegeld beschaffen konnte, mußte er ein vollkommener Mensch sein, nicht mehr und nicht weniger. Wenn überdies Jesus ein in Fleisch gehüllter Geist gewesen wäre, dann hätte er nicht durch Menschenhand tatsächlich sterben können; und wenn er nicht wirklich gestorben wäre, dann hätte — wie wir wiederum sehen — das Lösegeld nicht erbracht werden können. Aber die Bibel zeigt klar, daß Jesus das Lösegeld beschaffte und daß er ein Mensch und nicht Gott im Fleische war: „Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle dahingegeben hat.“ — 2. Mose 21:23, 24; 1. Tim. 2:5, 6, NW.

      Wie steht es aber mit 1. Timotheus 3:16, wo es gemäß der Luther-Bibel heißt: „Gott ist offenbart im Fleisch“? Dieser Teil ist nicht genau. In Wirklichkeit heißt es in beinahe allen alten Manuskripten und Übersetzungen, auch in der lateinischen Vulgata: „Er, der“ anstelle von „Gott“. Die meisten modernen Übersetzungen sagen „Er“. Somit gibt die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) den Text richtig wieder: „Er wurde kundgemacht im Fleische“, nämlich das „Wort“, das der Mensch Jesus Christus wurde.

      Was haben wir also gelernt? Folgende Punkte sind völlig klar geworden: 1. Das Konzil von Kalchedon hat, anstatt die falsche Auffassung, daß Jesus Gott gewesen sei, zu verwerfen, diesen Irrtum mit der Wahrheit, daß er ein Mensch war, vermischt und so „konzentrierten Unsinn“ gezüchtet; 2. Jesus war in seiner vormenschlichen Existenz nicht Gott, sondern er war Gottes Sohn, „der Anfang der Schöpfung Gottes“; 3. Jesus mußte, um „unter die Engel erniedrigt“ zu sein, ein richtiger Mensch, kein Gottmensch werden; 4. wäre Jesus ein Geist gewesen, der sich nur mit Fleisch überkleidete, dann hätte er nicht als kleines Kind geboren werden müssen; und 5. um das Loskaufsopfer zu beschaffen, mußte Jesus als ein vollkommener Mensch sterben und durfte nicht mehr und nicht weniger sein.

      Die unumgängliche Schlußfolgerung lautet also, daß Gottes Wort nicht lehrt, daß Jesus ein Gottmensch war. Es lehrt, daß er auf Erden ein vollkommener Mensch, ein vollkommener menschlicher Organismus war. Jene, die lehren, er sei ein Gottmensch gewesen, lehren falsche Religion. Sie verletzen den Grundsatz, den ein Apostel Christi aufgestellt hat: „Geht nicht über das hinaus, was geschrieben steht.“ — 1. Kor. 4:6, NW.

  • Unsinn widerlegt
    Der Wachtturm 1957 | 1. Februar
    • Unsinn widerlegt

      ● Im Jahre 1529 predigte eines Tages Hugh Latimer, der englische Reformator, in Cambridge und sprach zugunsten der Übersetzung der Bibel und des Bibellesens in Volkskreisen. Die Geistlichkeit geriet in Wut, besonders weil Exemplare der englischen Tyndale-Bibel nach England eingeschmuggelt worden waren und die Geistlichen sie nicht schnell genug verbrennen konnten. Einige wütend gewordene Mönche bestellten den Verfechter ihrer Sache, den Mönch Buckingham, um Latimers Argumente zu widerlegen. Am nächsten Sonntag predigte dieser Vertreter der Mönche: „So“, fragte der Mönch mit triumphierendem Lächeln, „wenn die Schrift sagt, daß kein Mensch, der seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, für das Reich Gottes geschickt ist, wird dann nicht der Pflügende, wenn er diese Worte liest, seine Hand vom Pflug wegheben, und wo wird dann Saat und Ernte sein? Ebenso, wenn der Bäcker liest: ‚Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse‘, wird er da nicht zu sparsam umgehen mit dem Sauerteig, zum großen Nachteil unserer Gesundheit? Ebenso, wenn der einfache Mann die Worte liest: ‚Wenn dein Auge dich ärgert, so reiße es aus und wirf es von dir‘, wird er sogleich seine Augen ausreißen, und so wird das ganze Reich voll Blinder sein, was zum Verderben der Nation führt und offenkundig den Verlust der Gnade des Königs zur Folge hat. Somit wird durch das Lesen der Heiligen Schrift das ganze Reich in Verwirrung geraten.“ In der folgenden Woche gab Latimer auf die Predigt des Mönchs Antwort: „Nur Kinder und Narren“ — so sagte Latimer — „können keinen Unterschied machen zwischen dem bildlichen und dem wirklichen Sinn der Sprache, zwischen dem Bilde, das benutzt wird, und dem Ding, das das Bild darstellen soll. Zum Beispiel“, so fuhr Latimer fort, wobei er seinen Gegner, der vor der Kanzel saß, durchdringend ansah, „wenn wir einen Fuchs malen, der in einer Mönchskappe predigt, denkt niemand, es sei ein Fuchs gemeint, sondern jedermann denkt, da werde Verschlagenheit und Heuchelei beschrieben, wie diese so oft in dieser Kutte stecken.“

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen