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Christadelphianismus — von Gott oder von Menschen?Der Wachtturm 1962 | 1. Oktober
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Kolosser 1:15, 16 hervor, wo gezeigt wird, daß der Logos bei der Schöpfung als Gottes Werkmeister wirkte.
Ferner wird gesagt, daß Jesus in seinem Gebet mit den Worten: „Verherrliche nun du mich, Vater, an deiner Seite mit der Herrlichkeit, die ich an deiner Seite hatte, ehe die Welt war“, auf eine Herrlichkeit Bezug genommen habe, die lediglich in Gottes Geist existiert habe. (Joh. 17:5, NW) Nach der obigen Wiedergabe der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) können diese Worte jedoch nicht so verstanden werden, als würden sie sich auf einen Zustand beziehen, der lediglich in Gottes Geist existiert hätte, da Jesus ja darum betete, an der Seite seines Vaters zu sein. Daß es sich hierbei nicht um eine willkürliche Wiedergabe handelt, geht aus Tafel’s Interlinear Bible hervor, die den griechischen Text Wort für Wort wie folgt wiedergibt: „Und nun verherrliche du mich, du Vater, nahe bei dir selbst mit der Herrlichkeit, (mit) die ich hatte, ehe die Welt war, nahe bei dir.“ Jesus bezog sich also unmißverständlich auf einen bestimmten Ort, an dem er sich an der Seite oder in der Nähe seines Vaters aufhielt, ehe die Welt war.
DIE PERSÖNLICHKEIT DES SATANS UND DER DÄMONEN
Ihre Ansicht, daß der Satan und die Dämonen keine persönlichen Wesen seien, begründen die Christadelphianer unter anderem damit, daß die Wörter satan (hebräisch) sowie satanas und diabolos (griechisch), weil sie manchmal als Gattungsnamen übersetzt und angewandt würden, nicht einfach transkribiert und als Eigennamen, „Satan“ und „Teufel“, verwandt werden dürften. Das gleiche sagen sie auch von „Logos“.
Diese Behauptung ist jedoch nicht stichhaltig. Adam ist ein hebräisches Wort, das buchstäblich „vom Erdboden, Mensch“, bedeutet und meistens mit „Mensch“ übersetzt wird. Das heißt aber nicht, daß es sich nicht auch hier und da auf einen bestimmten Menschen bezieht und deshalb mit „Adam“ wiedergegeben werden sollte. — 1. Mose 5:1, 2.
Von den Dämonen wird behauptet, daß sie nur im Geist der Menschen existierten und daß Jesus in den Fällen, wo er Dämonen ausgetrieben habe, einfach den allgemeinen abergläubischen Vorstellungen entsprochen habe. Als er daher einer Legion geboten habe, in eine Herde Schweine zu fahren, habe er den Wahnsinn oder die Geistesgestörtheit jenes Menschen auf die Schweine übertragen. Wie müssen wir dann aber die Worte des Jakobus verstehen: „Die Dämonen glauben und zittern“? — Jak. 2:19.
Obwohl die Christadelphianer alle darin übereinstimmen, daß Satan, der Teufel, lediglich die Personifikation der Sünde sei, gehen ihre Ansichten über die Schlange, die Eva verführte, und darüber, wer oder was Jesus in der Wüste versuchte, weit auseinander. Roberts schreibt zum Beispiel über die Schlange: „Sie wurde mit der Gabe der Rede ausgestattet (ohne Zweifel besonders im Hinblick auf die Rolle, die sie bei der Erprobung unserer Ureltern spielen sollte).“ (Christendom Astray) Eine solche Ansicht zu vertreten hieße jedoch Gott für die Lüge verantwortlich machen, die die Schlange damals aussprach, während von Gott gesagt wird, daß er unmöglich lügen könne. Es hieße auch Gott zu einem Versucher machen, der andere zur Sünde überredet oder verführt, und das widerspräche den eindeutigen Worten des Jakobus: „Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, und selbst versucht er niemand.“ Gott prüft uns zwar, indem er uns Gehorsam gebietet, aber er versucht uns nicht. — Hebr. 6:18; Jak. 1:13; 1. Mose 22:1.
JESUS DER ERLÖSER
Die Christadelphianer bestreiten in ihren Schriften auch, daß Jesus Christus ein „entsprechendes Lösegeld“ oder ein Ersatz geworden sei. Sie sagen, er sei lediglich in Vertretung seiner selbst und der übrigen Gläubigen gestorben. Darum beanstanden sie auch den Ausdruck „entsprechendes Lösegeld“ in der Neuen-Welt-Übersetzung. (1. Tim. 2:6) Das griechische Wort lutron bedeutet zwar nur erlösen oder befreien, aber die griechische Partikel anti, die entweder vor oder nach lutron steht, bedeutet „entsprechend“. Strongs Greek Lexicon sagt über anti: „Stammpartikel; gegen, d. h. anstatt oder wegen … Wird oft in Verbindungen gebraucht und bedeutet Gegensatz, Vergeltung, Ersatz, etwas Entsprechendes usw.“ Diese griechische Partikel erscheint in Matthäus 20:28; Markus 10:45 und 1. Timotheus 2:6 vor oder nach lutron; das zeigt, daß es sich um ein entsprechendes Lösegeld oder ein Lösegeld, das im Austausch gegeben wird, handelt.
DAS HIMMLISCHE KÖNIGREICH
Zur Stütze ihrer Ansicht, daß niemand von der Erde in den Himmel komme und das Reich Gottes ausschließlich irdisch sei, führt ein Christadelphianer in seiner Schrift unter anderem folgende Texte an: „Wenn der HErr Zebaoth König sein wird auf dem Berge Zion und zu Jerusalem …“ „Der HErr wird dann König sein über die ganze Erde.“ „Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden.“ — Jes. 24:23, Lu; Sach. 14:9, Me; Offb. 5:10, Lu.
Gestützt auf diese Prophezeiungen, setzen die Christadelphianer große Hoffnungen auf die Rückkehr der Juden nach Palästina. Sie übersehen dabei aber, daß sich diese nicht aus Glauben dort versammeln, sondern nur aus selbstsüchtigen Erwägungen, und vergessen auch, daß in den Christlichen Griechischen Schriften immer wieder betont wird, daß es nicht darauf ankomme, daß jemand ein Jude nach dem Fleische sei, sondern darauf, daß er es nach dem Geiste sei. — Röm. 2:25-29; Gal. 3:28.
Zum ersten Text, der als Beweis angeführt wird, ist zu sagen, daß Christen unter Jerusalem das Jerusalem droben verstehen, eine himmlische Stadt oder Organisation. (Gal. 4:26) Der zweite Text besagt nicht, daß Jesus auf der Erde regieren werde, sondern spricht von Jehova (wie das Hebräische erkennen läßt) als dem Herrscher über die Erde. Und zum dritten Text, in dem davon die Rede ist, daß Christen „auf“ der Erde herrschen werden, kann gesagt werden, daß das griechische Wort epi, das hier mit „auf“ übersetzt worden ist, ebensogut auch mit „über“ wiedergegeben werden kann und in der Elberfelder Bibel, der Übersetzung von van Eß und in der Neuen-Welt-Übersetzung auch so wiedergegeben wird.
Auf den ersten Blick scheint der Christadelphianismus wirklich von Gott zu sein, bei einer näheren Betrachtung aber nicht mehr. Die Tatsache, daß er die Wichtigkeit des Namens Jehovas und die Streitfrage um die universelle Oberhoheit völlig außer acht läßt, daß es ihm an Einheit mangelt, daß er dem Auftrag Jesu, die gute Botschaft allen Nationen zu verkündigen, nicht nachkommt, daß er den Menschen im allgemeinen keine Hoffnung bietet, die vormenschliche Existenz Jesu und die Persönlichkeit des Satans und der Dämonen leugnet, ja daß er bestreitet, daß Jesus ein entsprechendes Lösegeld dargebracht hat, daß das Reich Gottes himmlischer oder geistiger Natur ist und die Heiligen eine himmlische Belohnung empfangen, zeigt, daß er dem Bibelwort entspricht: „Dieser Plan oder dieses Werk [ist] von Menschen.“ — Apg. 5:38, NW.
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Beharrlichkeit im Predigtdienst wird belohntDer Wachtturm 1962 | 1. Oktober
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Beharrlichkeit im Predigtdienst wird belohnt
CHRISTLICHE Prediger werden aufgefordert, beharrlich zu sein: „Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.“ (Gal. 6:9) Die nachstehenden Erlebnisse, die dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas für 1962 entnommen sind, bestätigen, daß Gott sich auch in dieser Hinsicht als wahrhaftig erweist.
● In Argentinien kam ein Zeuge im Dienst von Haus zu Haus an eine Tür, wo er niemanden antraf. Er notierte sich dies und kehrte dann mehrmals zurück, traf aber nie jemanden an. Eines Tages ging er wieder hin, aber gerade als er ankam, waren die Leute im Begriff wegzugehen. Er hielt eine kurze Predigt und stellte fest, daß sie Interesse hatten. Sie baten ihn, am nächsten Tag wiederzukommen.
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