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Wie Werbung deinen Sinn beeinflussen kannErwachet! 1974 | 22. Juni
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Es ist daher nutzbringend zu wissen, wie Werbung deinen Sinn zu beeinflussen sucht. Es hilft dir, zwischen ehrlicher Information und solcher zu unterscheiden, die auf deine Kosten den Unterschied zwischen zwei Erzeugnissen hochspielt oder ein Verlangen nach Waren erzeugt, die du nicht benötigst.
Jawohl, Werbung kann dich beherrschen oder dir dienen. Das kommt ganz auf dich selbst an.
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Von Vergewaltigung bedrohtErwachet! 1974 | 22. Juni
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Von Vergewaltigung bedroht
„VERGEWALTIGUNG, das am schnellsten wachsende Verbrechen“. So lautete die Überschrift eines Artikels, der im Sommer 1973 in einer der führenden Frauenzeitschriften Amerikas erschien.
Zweifellos ist diese Nachricht wahr. In New York ist die Zahl der Vergewaltigungen im Jahre 1972 gegenüber dem Jahre 1971 um fast 40 Prozent gestiegen. In Seattle (Washington) ist die Zahl seit 1963 um 400 Prozent gestiegen. Bemerkenswert daran ist, daß die Zahlen so hoch sind, obwohl nach vorsichtigen Schätzungen 75 bis 80 Prozent aller Vergewaltigungen der Polizei nicht gemeldet werden.
Vergewaltigung oder Notzucht ist gewaltsam erzwungener außerehelicher Geschlechtsverkehr. Die Folge ist oft eine Geschlechtskrankheit, eine unerwünschte Schwangerschaft oder lebenslänglicher körperlicher Schaden. Der seelische Schaden kann jedoch noch größer sein. „Psychologisch gesehen, ist Vergewaltigung das schlimmste Verbrechen an einer Frau, und für viele Opfer ist die polizeiliche Untersuchung, die danach folgt, noch schrecklicher“ — zweifellos einer der Gründe, weshalb nicht mehr Vergewaltigungen der Polizei gemeldet werden. „Es ist das Verbrechen, das eine Frau am meisten fürchtet und über das sie, wenn sie ihm zum Opfer gefallen ist, am wenigsten sprechen möchte“, heißt es in einem Bericht, und es ist etwas, „was eine Frau nie vergißt“. Ein New Yorker Polizeibeamter drückte es folgendermaßen aus: „Man muß eine Frau sein, um den Schock verstehen zu können, den das Opfer einer Vergewaltigung verspürt“ (Time, 23. April 1973).
Was kann eine Frau tun, wenn sie einem Sittlichkeitsverbrecher gegenübersteht? J. M. Jordan, Polizeivizepräsident von Boston, sagte, die beste Waffe der Frau sei ein „langer, lauter Schrei“. Ein Artikel, in dem Frauen Ratschläge gegeben wurden, wie sie solche Angriffe abwehren können, schloß mit einem ähnlichen Rat: „Die Technik ist, daß Sie Ihren Angreifer einfach überraschen, so daß Sie weglaufen können. Vermeiden Sie möglichst einen Kampf bis zum Ende; fordern Sie nicht dazu heraus. Und schreien, schreien, schreien Sie, so laut Sie können“ (McCall’s Magazine, Juli 1973).
Schreien! Schreien! Schreien! Ist das ein guter Rat? Ganz gewiß! Wie gut dieser Rat ist, zeigt ein Vorfall, der sich am 12. November 1973 in einem der größten Hotels in Brooklyn (New York) ereignete.
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