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Warum passiert es?Erwachet! 1980 | 8. Oktober
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„absolut in Ordnung“ sei. Und da viele die moralischen Grundsätze über Bord geworfen haben, werden manchen Frauen solche Situationen zum Verhängnis.
Meist ist es ein Bekannter
Ein Sachkenner schätzt, daß „35 Prozent der Vergewaltigungen“ passieren, während eine Frau mit einem Bekannten zusammen ist. Die Soziologin Pauline Bart von der Universität von Illinois (USA) ermittelte in einer Studie, daß bei 59 Prozent der Fälle der Mann dem Opfer bekannt war. Im Toronto Star wurde festgestellt: „In vielen Fällen, in denen eine Frau sexuell belästigt wird, handelt es sich um jemand, den sie kennt, den sie mochte und dem sie vor dem Vorfall vertraute. Bei der Hälfte der Fälle hatte sie an seinen anfänglichen sexuellen Annäherungsversuchen Gefallen.“
Wieso kommt es dann zu einer Vergewaltigung?
Dem ist so, weil die an solchen „Rendezvous“ interessierten Männer meist nicht die moralischen Grundsätze der Bibel respektieren. Sie betrachten eine Bekanntschaft mit jemand vom anderen Geschlecht nicht als eine Möglichkeit, einen geeigneten Ehepartner zu finden, sondern als ein „Spiel“. Manche Männer „denken, wenn eine Frau mit ihnen einen Drink nimmt, sei es in Ordnung, mit ihr auch Verkehr zu haben“, erklärt die Psychiaterin Gene G. Abel. Wenn sie ihn in ihre Wohnung einlädt oder eine Einladung in seine Wohnung annimmt, mag er denken, die Frau sei gewillt, mit ihm Geschlechtsbeziehungen zu haben, obschon sie, sobald er ihr zu weit geht, „nein“ sagt und Schluß zu machen versucht.
Gewalttätigkeit und Sex
Man streitet sich darüber, was einen Mann zur Vergewaltigung veranlaßt. Man nimmt allgemein an, es sei sexuelle Leidenschaft. Aber manche meinen, es stecke mehr dahinter. Ein Forscherteam am Boston College berichtete: „Vergewaltigung ist ein pseudosexueller Akt, ein sexuelles Verhaltensmuster, das eher mit Status, Aggression, Macht und Herrschsucht zu tun hat als mit Sinnesfreuden oder sexueller Befriedigung.“
In dieser Frage werden oft sehr entschiedene Standpunkte bezogen. Ein Zeitungsjournalist äußerte einmal eine Ansicht, die von vielen vertreten wird: „Vergewaltigung ist kein Sexualverbrechen — es ist ein Gewaltverbrechen.“ Zweifellos sind einige Vergewaltigungen im wesentlichen Gewaltverbrechen, weil der Beweggrund darin besteht, Frauen weh zu tun und sie zu beherrschen. Doch die Erregung der geschlechtlichen Leidenschaft des Mannes — ob es die Frau nun beabsichtigt oder nicht — ist auch ein wesentlicher Grund dafür, warum viele Männer Frauen zwingen, mit ihnen geschlechtlich zu verkehren.
Donna Vali, eine Soziologin und Kriminologin aus Los Angeles, sandte an 645 Psychiater Fragebogen, in denen sie Fragen stellte wie: „Wäre es nicht weise, wenn eine Frau, die vermeiden möchte, einem Sexualverbrechen zum Opfer zu fallen, sich Gedanken darüber macht, welchen Eindruck ihre Kleidung und ihre Handlungsweise bei einem Mann erweckt? Gehören Bikinis, enge Pullover, kurze Röcke, tiefe Ausschnitte und die Angewohnheit, keinen BH zu tragen, zu den Merkmalen, die die Aufmerksamkeit eines möglichen Sexualverbrechers erregen?“
Die erste Frage wurde von 88 Prozent und die zweite Frage von 62 Prozent der Psychiater mit „Ja“ beantwortet. Donna Vali sagte dazu: „Groll gegen Frauen ist ein häufig genannter Beweggrund [für Vergewaltigung]. Bei Männern wird dieser Groll oft deshalb hervorgerufen, weil sie durch enthüllende Kleidung gereizt, aber dann, wenn sie der vermeintlichen Einladung folgen, abgewiesen werden.“
Offensichtlich ist die Kleidung nur einer von vielen Faktoren, die Vergewaltigungen begünstigen, denn es werden sogar 80jährige Frauen und kleine Kinder vergewaltigt. Doch unabhängig von den verschiedenen Faktoren gibt es keine Entschuldigung dafür, daß ein Mann eine Frau zu Geschlechtsbeziehungen zwingt.
Nachlässiges Gerichtswesen
Ein weiterer Grund für die rapide Zunahme von Vergewaltigungen ist das Versäumnis der Gerichte, die Täter zu bestrafen. Die Associated Press ließ verlauten: „Die Polizei in Seattle erhielt im vergangenen Jahr 308 Anzeigen auf Vergewaltigung, doch nur sechs Personen wurden verurteilt.“ Nur etwa 2 Prozent der Täter werden verurteilt und inhaftiert. Die übrigen gehen straflos aus. Die Bibel sagt: „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“ (Pred. 8:11).
Und Täter, die bereits verurteilt sind, werden bald wieder freigelassen, so daß sie erneut Vergewaltigungen begehen. Ein Polizeibeamter äußerte einmal, das Gerichtswesen sei zu labil.
Ein Zeichen der Zeit
Dadurch, daß Vergewaltigungen und andere Straftaten immer schneller zunehmen, entsteht eine gewalttätige, sextolle Welt, in der es fast schon zu gefährlich ist zu leben. Bezeichnenderweise sagt die Bibel, daß „in den letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge „kritische Zeiten dasein werden“, da die Menschen „brutal“ und „ohne Liebe zum Guten“ sein werden. Die beispiellose Zunahme an Vergewaltigungen ist also nur ein weiterer Beweis dafür, daß wir in einer höchst bedeutsamen Zeit leben, die in der Bibel vorausgesagt wurde (2. Tim. 3:1-5).
Die Autoren eines Buches über vorbeugende Maßnahmen gegen Vergewaltigungen äußerten sich wie folgt: „Einige werden beim Lesen unserer Ratschläge sagen, das grenze an Wahnsinn. ... Doch Wahnsinn ist unerläßlich zum Überleben. Wenn Sie unsere Gesellschaft betrachten, muß man mit Wahnsinn rechnen. Sie sollen sich nicht dessen schämen und versuchen, es zu leugnen, sondern sich damit auseinandersetzen.“
Was kannst du tun? Wie kannst du dich vor Vergewaltigung schützen?
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Wie man sich schützen kannErwachet! 1980 | 8. Oktober
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Wie man sich schützen kann
ÜBER Vergewaltigung nachzudenken ist schon unangenehm. Doch es am eigenen Leib zu erfahren ist schrecklich. Da wir, wie im vorangegangenen Artikel erwähnt wurde, „in den letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge leben, müssen wir damit rechnen, daß sich solche Vorfälle häufen.
Das bedeutet, daß du als Frau wissen mußt, wie du dich schützen kannst. Man muß vor allem die Umstände kennen, die häufig zu Vergewaltigungen führen.
Gefahren beim Ausgehen
Viele Frauen werden von einem Mann vergewaltigt, mit dem sie ausgehen. Das Pärchen küßt sich und geht vielleicht noch weiter. Wenn der Mann dann sexuell erregt ist, will er mehr, die Frau jedoch nicht. Der Mann drängt darauf, und die Frau — eingeschüchtert und verwirrt — gibt nach. Eine Siebzehnjährige berichtete:
„Ich war ruhig, zurückhaltend, demütig, unterwürfig und noch jungfräulich. ... Bei unserem letzten Ausgang stieß er mich in seinem Auto auf den Rücksitz und hielt mich fest. Ich gab einfach nach.“
Der erste Fehler vieler Frauen besteht darin, daß sie mit einem Mann ausgehen, der sich nicht an die moralischen Richtlinien der Bibel hält. Zweitens lassen sie zu, daß sie in riskante Situationen geraten. Sie möchten sich nicht gegen die ersten Annäherungsversuche des Mannes wehren, um nicht naiv zu wirken. In einem Leitfaden wird Frauen der Rat gegeben: „Sie müssen offen und fest entschlossen sein und vielleicht sogar naiv dreinblicken. Zweifellos werden Sie einen Freier verlieren, was aber in diesem Fall kein Verlust wäre.“
Es heißt weiter: „Sobald Sie das Spiel mitmachen, sitzen Sie in der Falle. Man darf einfach nicht damit anfangen und muß sich völlig heraushalten.“ Ja, die Frau muß sich über die Wirkung des Vorspiels, wie zum Beispiel Küssen, völlig im klaren sein. Frederic Straska hat jahrelang Nachforschungen über Vergewaltigung angestellt und sagte über einen Fall folgendes:
„Der nächste Fehler, den Gayle machte, bestand in ihrer Auffassung, ,Küssen ist ja nicht schlimm‘. Das Küssen an sich ist schon eine sehr starke sexuelle Betätigung. Die Oberlippe ist eine der sinnlichsten Bereiche des Körpers. Mann und Frau können durch leidenschaftliches Küssen ebenso sexuell erregt werden wie durch eine Berührung der eigentlichen erogenen Zonen des Körpers. ...
Mike dachte, Gayle wollte ihn reizen und verführen. Sie mag es nicht beabsichtigt und wahrscheinlich auch nicht getan haben. Aber ihm erschien es so. Und so wäre es den meisten Männern in einer solchen Situation erschienen. Dadurch, daß Gayle ihn so weit gehen ließ und keine überzeugenden Stoppsignale setzte, ließ sie Mike bis zu einem Punkt gewähren, an dem es — von ihm aus gesehen — keine Rückkehr mehr gab.“
Eltern können viel tun, um ihre Tochter zu schützen. Sie sollten sich darüber vergewissern, mit welchem jungen Mann ihre Tochter Umgang pflegt. Respektiert er Gottes moralische Richtlinien? Wendet er sie in seinem Leben an? Wenn ja, dann dürfte kein Problem bestehen. Wenn es dem jungen Mann aber gelungen sein sollte, seine wahren Beweggründe eine Zeitlang zu verbergen, muß das Mädchen einen festen Stand einnehmen und ihn wissen lassen, daß es auf keinen Fall nachgeben wird.
Es gibt einiges, was ein Mädchen tun kann, um sich zu wehren. Ein Mädchen nahm einmal zu einer Maßnahme Zuflucht, die andere auch sehr wirksam fanden. Als die schlechten Absichten ihres Freundes offenbar wurden, wandte sie den Kopf von ihm ab, steckte sich den Finger in den Rachen, drehte sich wieder um und erbrach. Sofort war seine Leidenschaft geschwunden; er zeigte Mitleid, brachte Besorgnis über ihr Wohlbefinden zum Ausdruck und fuhr sie nach Hause.
Andere Männer, die dir bekannt sind
Es gibt noch andere Männer, die dir bekannt sind und dich ebenfalls vergewaltigen könnten. Es könnte ein Verwandter, ein Nachbar oder ein Verwandter einer Freundin sein. Um dich zu schützen, mußt du auf der Hut sein. Das bedeutet nicht, daß wir jedem Verwandten und Freund mißtrauen, der uns umarmt oder uns auf andere Weise seine Zuneigung oder Aufmerksamkeit zeigt. Aber vergiß nicht, daß ja jeder künftige Täter Verwandte und Freunde hat.
Eine Fünfzehnjährige wurde bei einem Besuch ihrer Verwandten von ihrem Cousin vergewaltigt, als gerade niemand in der Nähe war. Eine Siebzehnjährige wurde vergewaltigt, nachdem der Bruder ihrer Schwägerin sie in seine Wohnung eingeladen hatte. Es passiert immer wieder, daß der Täter ein Mann ist, den das Mädchen kennt und dem sie vertraute. Leider sind die meisten Mädchen in ihrer Verwirrung ein leichtes Opfer, so daß manche — vielleicht sogar ihre Eltern — sich fragen, ob sie nicht willige Beteiligte waren.
Ein Mädchen sollte sich in einer solchen Situation standhaft wehren. Einige konnten schon einer Vergewaltigung entgehen, indem sie verschiedene unfeine und abstoßende Maßnahmen ergriffen, durch die sie unattraktiv und unweiblich erschienen. Man kann einen Angreifer aber auch durch das abwehren, was man sagt.
Als ein Vater die 14jährige Babysitterin seines Kindes nach Hause fuhr, bog er in eine Straße ab, die in eine verlassene Gegend führte. Zuerst berührte und streichelte er sie, dann versuchte er, ihre Kleidung herunterzuziehen. Darauf hörte sie auf, sich zu sträuben, und sagte: „Mr. Jones,
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