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Hüte dich vor der Neigung zur RebellionDer Wachtturm 1958 | 15. Juni
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daß seine Organisation auf Erden durch das menschliche Urteilsvermögen gelenkt wird, sondern er verlangt, daß der Mensch sich völlig dem göttlichen Urteil fügt. Ausschließliche Ergebenheit gegenüber Gott ist die Pflicht derer, die sich aus freien Stücken bereit erklärt haben, ihm dienstbar zu sein und ihm ihr Leben zu widmen. — Jos. 24:19, 20.
REBELLION IN DER CHRISTENHEIT
18. (a) In welcher Weise hat sich die Namenchristenheit gegen Jehovas Vorschriften und Grundsätze aufgelehnt? (b) Welche gegensätzlichen Lehren hat sie verfochten, die Jehova entehren?
18 Die religiösen Kreise der Christenheit haben sich dagegen aufgelehnt, die Herrschaft Jehovas anzuerkennen, die er heute durch Christus Jesus, seinen Vollstrecker, ausübt. Sie haben nicht nur die Beweise zurückgewiesen, die die Verfechter der durch Gottes Sohn ausgeübten göttlichen Herrschaft vorbrachten, sondern sie verfolgten sogar die wahren Diener Gottes. Während Gottes Wort erklärt, daß sich der Christ von der Welt getrennt halten soll, gehen sie mit der Welt zusammen und verbünden sich mit den politischen und kommerziellen Elementen der Welt, ja bilden einen Bestandteil von ihr. (Jak. 4:4; 2. Kor. 6:17) Gott verlangt von Christen, daß sie sich von Blutschuld rein bewahren. Aber die Christenheit beteiligt sich ungehemmt an dieser Sünde, indem sie sich mit den kriegführenden Nationen verbindet. Die Christenheit hat sich in dem Maße gegen Jehovas gerechte Grundsätze aufgelehnt, daß sie den Ehebruch in ihrem Reiche duldet. Sie sanktioniert solche Bräuche sogar, indem sie es ablehnt, Personen aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen, die Ehebruch begehen und sich anderer Übertretungen schuldig machen. (1. Kor. 6:9, 10) Sie hat sich gegen die Oberhoheit Gottes, Jehovas, aufgelehnt, indem sie die Lehre von der Dreieinigkeit unterstützt und verficht, die doch den Gedanken enthält, daß Jehova und Jesus gleich seien an Macht und Ewigkeit. (Joh. 14:28; Off. 3:14) Ihre Rebellion zeigt sich auch darin, daß sie die biblische Wahrheit verwirft, gemäß der die Seele stirbt, und dagegen die falsche, ja heidnische Lehre von einer der Seele innewohnenden Unsterblichkeit annimmt. (Hes. 18:4; Pred. 9:5, 10; 1. Kor. 15:53) Die Anhänger der Christenheit sind ein Teil der Welt, gleichwie die Israeliten ein Teil der Welt waren, die Baalskult trieben, und sie sind mit den Schriftgelehrten und Pharisäern der Tage Jesu zu vergleichen. — Matth. 23:9, 13, 15.
19. Welches Unterscheidungsvermögen muß der Christ bekunden?
19 Wie klar zeigt sich doch, daß der wahre Christ sich von den politischen, kirchlichen, kommerziellen und materialistischen Einflüssen, die von diesem System der Dinge ausgehen, vollständig getrennt halten muß. Zu der Handlungsweise zurückzukehren, der die Welt heute folgt, würde bestimmt bedeuten, daß man sich auf die eigenen Vernunftschlüsse verläßt, und das wäre eine Abkehr vom gesunden Rat des Wortes Gottes. Es gibt nur eine zuverlässige Wegleitung, die jemandem den rechten Weg weisen wird, nämlich Jehovas Wort, die Heilige Schrift.
HÜTET EUCH VOR MATERIALISTISCHEN NEIGUNGEN
20. Welche Beispiele besitzen wir, die zeigen, daß wir die richtigen, christlichen Beweggründe haben ?
20 Der Christ muß sich in seinem Handeln von einem einzigen, und zwar reinen Beweggrund treiben lassen. Er darf weder zur Rechten noch zur Linken blicken. Dieses Vorbild hat ihm Christus Jesus gegeben, der sprach: ‚Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.‘ Kein anderer Weg, der ihm gezeigt wurde, zum Beispiel der Weg, auf dem er durch den großen Rebellen Satan, der ihm alle Reiche der Welt zu geben versprach, zum Materialismus verführt werden sollte, war für ihn verlockend. Paulus war in seinem Sinn ebenso stählern, wenn er sagte, daß ihn nichts von dem einen Weg der völligen Dienstbarkeit gegenüber Jehova ablenken könne. (Phil. 3:7-14) Der Apostel Paulus ließ sich von keinen anderen Interessen überlisten, auch nicht vom eigenen Ich oder von materiellen Dingen, die ihm das Leben hätten erleichtern können.
21. Wie warnt die Bergpredigt den Christen vor der unrichtigen Einschätzung wichtiger Dinge im Leben?
21 Diese Warnung vor dem Materialismus wird durch die Bergpredigt noch deutlicher, in der Jesus den Rat gibt: „Hört auf, um eure Seelen besorgt zu sein hinsichtlich dessen, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib besorgt zu sein hinsichtlich dessen, was ihr tragen werdet. Bedeutet nicht die Seele [das Leben, Fußn.] mehr als Nahrung und der Leib mehr als Kleidung?“ (Matth. 6:25, NW) Jesus sah voraus, daß es Leute gäbe, die sich um die Dinge dieses Lebens große Sorge machen würden, ja so große Sorge, daß sie sich durch diese materiellen Dinge und durch die Liebe zu ihnen daran hindern ließen, den Dienst für das Königreich aufzunehmen. Unser Denken ständig auf solch fleischliche Wünsche gerichtet zu halten bedeutet, uns auf uns selbst und auf unser persönliches Urteil zu stützen. Jehova Gott weiß, was sein Volk in materieller Hinsicht braucht, und ist dafür besorgt. Durch unsere Handlungsweise zeigen wir, ob wir dies tatsächlich glauben oder nicht. Unsere Wünsche mögen weit über das hinausgehen, was wir wirklich brauchen, und mögen viele bewegen, sich überlisten zu lassen oder allzu begierig zu sein, das zu erhalten, was sie sich wünschen. Jesus mahnt diesbezüglich zur Vorsicht mit den Worten: „So macht euch nie Sorgen, indem ihr sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘ oder: ‚Was sollen wir trinken?‘ oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘“ (Matth. 6:31, NW) Solche Sorgen machen sich die Leute dieser alten Welt wegen ihres unbefriedigten Verlangens nach einem komfortablen Heim, nach eleganten Autos, nach einer schönen Umgebung und nach vielen anderen Bequemlichkeiten des Lebens. „Denn all diesem gehen die Nationen begierig nach.“ Diese Dinge sind nicht notwendig, um mit Erfolg Predigtdienst zu tun. Gottes Wort gibt uns folgenden zuverlässigen Rat: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden. Macht euch also nie Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen mit sich bringen.“ — Matth. 6:32-34, NW.
22. Welche Segnungen werden demjenigen zuteil, der auf das bildliche Felsmassiv baut?
22 Der Christ, der sein Leben ganz nach Jehovas Wort ausrichtet, wird mit dem verständigen Manne verglichen, der sein Haus auf ein Felsmassiv baute. Dann können Stürme, Winde und Wogen dagegen peitschen und vermögen es doch nicht von seiner festen Grundlage wegzurücken. Wer sich aber auf seinen eigenen Verstand stützt und sich von Jehovas weisem Rate abwendet, wer seine Gedanken und seine Aufmerksamkeit darauf richtet, gleich zu handeln wie die Nationen, nämlich großen Wohlstand anzuhäufen, der beginnt willentlich, aus seinem Hause, das eine feste Grundlage hat, auszuziehen und sich in ein Haus zu begeben, das auf die sandige Grundlage des Materialismus gebaut ist. Er folgt einem Weg der Rebellion, der Auflehnung gegen besseres Wissen, denn er ist über die Torheit eines solchen Handelns gründlich unterrichtet worden. Die armselige Grundlage ist sein eigenes persönliches Urteil, das ihn veranlaßt, in erster Linie nach dem Wohlstand der Nationen zu trachten und die Königreichsinteressen an die zweite Stelle zu setzen. — Matth. 7:24-27.
23. Welche Ziele sind die Ursache dafür, daß viele, die nach ihnen streben, verstrickt werden?
23 Es gibt Christen, die sich manchmal so in ihre eigenen Pläne vertiefen und sich auf Dinge von materiellem Wert verlassen, daß sie das Wichtigste aus den Augen verlieren, nämlich das Gebot, ihrem Hingabegelübde gemäß zu leben, das sie vor Gott abgelegt haben, und so verbrauchen sie ihre Kraft damit, sich Reichtum zu erwerben. Diese törichte Handlungsweise wurde von Salomo vorausgesagt. „Ich sah noch etwas Nichtiges unter der Sonne — ein einsamer Mann, ohne Verwandten, ohne Sohn oder Bruder, und doch müht er sich ab, um Geld zu verdienen; er kann sich mit dem, was er erwirbt, nicht befriedigen, und er müht sich ab und versagt sich selbst Freuden. Auch das ist nichtig, ist ein klägliches Geschäft.“ Ein solcher Mensch, der nach dem Geld und den Vergnügungen dieser Welt trachtet, lehnt sich bald gegen den Dienst Gottes auf und wendet sich von dessen Freuden ab. Der Apostel Paulus gab folgenden Rat: „Gebiete denen, die im gegenwärtigen System der Dinge reich sind, nicht arrogant zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott.“ Wer sein Vertrauen auf materielle Güter setzt, erwartet von diesen Rettung. Geld ist eine Macht und ein Schutz, doch führt es den, der danach trachtet, nicht zu ewigem Leben. Vielmehr ist Gottergebenheit mit Genügsamkeit ein großer Gewinn. Mose, der treue Diener Gottes, hat folgende Ermahnung gegeben: „… damit nicht, wenn Silber und Gold sich bei dir mehren und alles, was du hast, sich mehrt, dein Herz sich tatsächlich erhebt und du Jehova, deinen Gott vergißt … der dich … mit Manna speiste.“ Es ist also besser, sich auf den starken Arm Jehovas zu stützen als auf die schwache Stütze des Reichtums oder auf die Kraft von Fürsten. — Pred. 4:7, 8, Mo; 1. Tim. 6:17; 5. Mose 8:13, 14, 16, NW; Ps. 118:9; 146:3.
24. (a) Ist Wohlstand an sich Sünde? (b) Zeige, wie die Geldliebe Rebellion bedeuten kann.
24 Wer Wohlstand besitzt, weiß wohl, daß nicht dessen Besitz an sich übel ist, sondern die Liebe dazu oder der Gedanke, er könne einen retten, ist das, was zu schlechten Ergebnissen führt. Hinsichtlich jener, die zwar keinen Reichtum besitzen, sich aber danach sehnen, sind gerade diese ständige Sehnsucht und ihr Trachten danach etwas, was zu schlechten Ergebnissen führt, weil sie zur Erlangung ihres Zieles Zeit und Kraft aufwenden, die einst dem Dienste Jehovas gewidmet worden sind. Eine solche Handlungsweise kann den Betreffenden nur enttäuschen, denn auch im besten Falle hilft diese Unterstützung nur kurze Zeit. Wie äußerst töricht ist es also, den Reichtum des Dienstes Jehovas aufzugeben, um diese schnell enteilende geringe Sicherheit zu gewinnen! „Ja, als ein Schattenbild wandelt der Mensch einher; ja, vergebens ist er voll Unruhe; er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammeln wird.“ (Ps. 39:6) Es ist unheimlich, wie Geldliebe den Sinn eines Menschen überwuchern und gleichsam zu einem bösartigen Gewächs werden kann! Schnell nimmt sie den Platz ein, den die Liebe zu Gott einnehmen sollte, und wird zu einem unersättlichen Verlangen. Doch führt sie nicht zu dauernder Freude, auch nicht den Menschen, der das Gesuchte erreicht, wie uns dies in Prediger 5:10-12 (Mo) gezeigt wird. „Wer Geld liebt, wird von seinem Geld nie satt werden, und wer den Reichtum liebt, wird nie etwas daraus gewinnen (auch das ist nichtig!). Je mehr ein Mensch gewinnt, um so mehr sind derer, die es verausgaben — während der Eigentümer nur zuschauen kann … die Sattheit des Reichen läßt ihn nicht schlafen.“ Der Trug materieller Dinge wird auch in Sprüche 11:4 (Mo) gezeigt: „Wohlstand nützt nichts am Tage des Zornes Gottes: Güte allein errettet den Menschen vom Tode.“ Oft kommt es vor, daß jemand, der in seinen Geschäften oder sonstwie in materieller Hinsicht Erfolg zu haben beginnt, etwa sagt: ‚Nun, ich verwende meine Zeit noch ein wenig länger auf diese Weise, und dann besitze ich genug, um für mich selbst zu sorgen, so daß ich den Vollzeitdienst aufnehmen kann.‘ Darauf hat der Betreffende weiteren Erfolg und denkt wieder das gleiche. Man sollte aber äußerst wachsam sein, um nicht überwunden zu werden, wie dies Jesus in dem Bilde von dem reichen Manne zeigte, der ebenfalls Erfolg hatte. Nach einer Weile sagte dieser: ‚Ich habe keinen Ort, an dem ich meine Ernte einsammeln kann.‘ Statt sich mit dem zu begnügen, was er bereits besaß, erklärte er: „Dies will ich tun: Ich will meine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen und will dorthin mein ganzes Getreide und alle meine guten Dinge einsammeln, und ich will zu meiner Seele sagen: ‚Seele, du hast viele gute Dinge auf viele Jahre aufgehäuft; mache es dir gemütlich, iß, trink und sei fröhlich.‘“ Diese Schlußfolgerungen sind ganz natürlich, wenn jemand sich auf seine eigenen Gedanken verläßt. Doch beachte man die unheilvollen Folgen, die man zu erwarten hat, gemäß der Antwort, die einer so folgernden Person gegeben wird: „Gott sprach zu ihm: ‚Unverständiger, in dieser Nacht werden sie deine Seele von dir fordern …‘ So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht Gott gegenüber reich ist.“ Auch der Apostel Paulus bezeugte, daß es ein Trugschluß ist, sich auf seine eigenen Gedanken zu verlassen und dem Laufe zu folgen, von dem die Welt ein Beispiel gibt, indem er sagt: ‚Wandelt nicht länger so, wie auch die Nationen wandeln gemäß der Fruchtlosigkeit ihres Sinnes, während sie sich geistig in Finsternis befinden und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind, und zwar wegen der Unwissenheit, die in ihnen wohnt, wegen der Gefühllosigkeit ihrer Herzen.‘ Weltmenschen befinden sich natürlich in geistiger Finsternis und sind daher Jehova entfremdet. Dem Beispiel zu folgen, das die Welt gibt, ist daher ein ‚fruchtloser Lauf‘, und eine solche Handlungsweise würde Auflehnung gegen Jehovas weise Belehrung bedeuten. Christen sollen einen solchen Lauf meiden und sich nicht durch Gedanken und Beispiele anderer täuschen lassen. — Luk. 12:16-21; Eph. 4:17, 18, NW.
MURREN
25, 26. (a) In welcher Weise legten die Israeliten einen rebellischen Geist an den Tag? (b) Wie warnte Paulus vor dem Murren? Vor welchem Murren sollten wir uns heute hüten, und weshalb?
25 Als die Israeliten aus Ägypten in das Verheißene Land zogen, empfingen sie viele Segnungen, indem viele Wunder in ihrem Interesse gewirkt wurden; dennoch murrten sie gegen Jehova. In dieser Geistesverfassung verloren sie bald die Segnungen aus den Augen, die sie aus der liebreichen Hand Jehovas erhalten hatten. Sie verloren das Vertrauen zu Jehova, begannen dann, sich auf ihren eigenen Verstand zu stützen, und als Ergebnis murrten sie gegen ihn, weil sie dachten, sie besäßen von den Gütern dieser Welt nicht genug. Obwohl sie gut ernährt wurden, verlangten sie noch mehr und noch bessere Speise; sie verlangten Fleisch, und murrend erwähnten sie, es wäre für sie besser gewesen, in der Knechtschaft in Ägypten zu bleiben. Das war eine durchaus rebellische Einstellung gegenüber Jehova und bildet für Christen heute ein warnendes Beispiel dafür, daß sie sich nicht zur Rebellion verleiten lassen dürfen, indem sie gegen Jehova oder auch gegen seine heutige Organisation murren. Paulus zeigte, was Murrenden widerfahren wird, und ermahnte die Christen ernst, sich davor zu hüten, als er sprach: „Murret auch nicht, wie einige von ihnen murrten und deshalb durch den Verderber umkamen.“ (1. Kor. 10:10, NW) Dies wurde als ein Beispiel angeführt, damit heute lebende Christen sich vor einer solch unseligen Handlungsweise hüten. Wer eine solche Geistesverfassung nicht gewahr wird und sich nicht davor hütet, wird bald finden, daß er unglücklich ist über die Art, wie Jehova seine Organisation leitet und wie er seine verschiedenen Diener in verantwortungsvolle Stellungen einsetzt, wo sie seinem Willen gemäß dienen sollen.
26 Für jemanden, der den Anspruch erhebt, ein gottergebener, treuer Diener zu sein, der aber murrt, mag dies der Beginn einer rebellischen Haltung sein, und wenn er sich weiterhin dieser Art von Rebellion hingibt, wird er schließlich in Zucht genommen. Jehova hatte kein Wohlgefallen an dem rebellischen Geist, den sein Volk in vergangenen Zeiten an den Tag legte, und er gab seinen Gefühlen in dieser Sache Ausdruck, damit Personen, die heute auf einem solchen Wege verharren, mit Bestimmtheit wissen können, daß sie dadurch seiner Gunst verlustig gehen werden. Eine Kampagne, durch die der Geist des Murrens gegen Jehova oder irgendeinen Teil seiner Organisation zum Ausdruck kommt, wird nicht geduldet werden. Die Aufseher in den Versammlungen sind verpflichtet, gegen Personen einzuschreiten, die durch ihr Murren oder durch ihre rebellische Handlungsweise Zwietracht säen.
27. Welche rebellische Haltung wird in den Worten von Jakobus 3:14-17 beschrieben?
27 Verbunden mit dem Laufe der Rebellion ist gewöhnlich auch der Geist der Rivalität und Eifersucht. Konkurrenzsucht und Neid stehen aber im Widerspruch zu dem Geist der Liebe, der in Jehovas Organisation herrscht, und wer sich so verhält, macht seinen Bruder zu seinem Feind. In Jakobus 3:14-17 (NW) wird diesbezüglich folgender Rat erteilt: „Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, so prahlt nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern ist die irdische, animalische, dämonische. Denn wo Eifersucht und Streitsucht vorhanden sind, da gibt es Unordnung und alles Schlechte.“ Man beachte nun den Gegensatz dazu: „Die Weisheit von oben ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, bereit zu gehorchen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, keine parteiischen Unterschiede machend, nicht heuchlerisch.“ Eifersucht und Rivalität sind Anzeichen von geistiger Krankheit und können, gleichwie andere Arten der Rebellion, jemanden zum Verlust des Lebens führen.
EIGENWILLE UND STARRSINN
28. Wofür sind Eigenwille und Starrsinn ein Beweis?
28 Eigenwille und Starrsinn sind nicht Eigenschaften eines Christen und werden innerhalb der Organisation Jehovas nicht gepflegt. Jehovas wahre Diener handeln in völliger Übereinstimmung mit seinem göttlichen Worte. Sie werden ermutigt, auf diesem Wege zu verharren und ständig danach zu streben, in ihrem Benehmen an Reife zuzunehmen, wie es sich für Christen geziemt. Wer Starrsinn und Eigenwillen an den Tag legt, zeigt, daß er in seinen Gedanken dem Worte Gottes nicht genügend Raum gibt. Jehova hat diesbezüglich in 2. Könige 17:14, 15 (NW) einen bestimmten Rat gegeben: „Sie hörten nicht, sondern verhärteten ihren Nacken, wie ihre Vorfahren es taten, die … nicht geglaubt hatten … Sie fuhren fort, seine Satzungen und seinen Bund zu verwerfen … und sie wandelten … nach dem Vorbild der Nationen, die rings um sie her waren.“ In Jeremia 7:24 lesen wir, was Jehova ferner diesbezüglich gesagt hat: „Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.“
29. Was tut man eigentlich, wenn man Gottes Rat zurückweist?
29 Wer Gottes Rat verschmäht oder sich von Zurechtweisung abwendet, sei es nun von Jehovas Wort oder von seiner Organisation, der verwirft den Rat Gottes, des Allmächtigen. ‚Kehrt zu meiner Zurechtweisung um! … aber ihr weist mich fortgesetzt ab … und ihr fahrt fort, alle meine Ratschläge außer acht zu lassen, und meine Zurechtweisung habt ihr nicht angenommen.‘ — Spr. 1:23-25, NW.
30. Welche Strafe maß Jehova störrischen Kindern zu?
30 Kinder bekunden oft Störrigkeit oder Widerspenstigkeit. Den Eltern obliegt die Verantwortung, das Kind in dieser Hinsicht richtig zu leiten, um zu verhüten, daß bei ihm diese Neigung stärker wird, ja daß sie, wenn es aufwächst, zu einem Teil seiner Natur wird. Das könnte sehr gut zur Folge haben, daß einem solchen Kinde im späteren Leben Jehovas Gunst versagt bleibt, sofern ihm nicht die richtige Zucht und Leitung zuteil wird, wenn es eine solche Neigung zu offenbaren beginnt. Eltern, die der Sachlage nicht gewachsen sind, können einen reifen Bruder oder Glieder des Versammlungsdienstkomitees zu Hilfe rufen. Wir lesen das, was Jehova über diese Sache sagt, in 5. Mose 21:18-21, wo es heißt: „Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen (rebellischen) Sohn haben sollte, der auf die Stimme seines Vaters oder die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie weisen ihn zurecht, aber er hört nicht auf sie, so sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn zu den älteren Männern der Stadt und zu dem Tore seines Ortes hinausführen; und sie sollen zu den älteren Männern seiner Stadt sprechen: ‚Dieser unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, er gehorcht unserer Stimme nicht, er ist ein Schlemmer und Säufer!‘ Dann müssen ihn alle Männer seiner Stadt (mit Steinen) steinigen, und er soll sterben. So sollst du das Schlechte aus deiner Mitte wegschaffen; und ganz Israel wird es hören und sich in der Tat fürchten.“ Ein jugendlicher Diener Gottes soll bestimmt wissen, daß sein Gott, Jehova, ihm seine Gunst entziehen wird, wenn er einen störrischen, eigensinnigen Lauf verfolgt. Diese Untugenden treten nur in der Welt zutage, die Satan gehört. Und wenn eines der Kinder Jehovas, ob es nun jung oder alt ist, sie fortgesetzt an den Tag legt, so hat das zur Folge, daß es von der Verbindung mit Jehovas reiner Organisation abgeschnitten wird.
FREIHEIT NACH EIGENEM MUSTER
31. Warum rebellieren viele gegen Jehovas Gesetz der Gerechtigkeit?
31 Viele Menschen, die sich außerhalb der Organisation Jehovas befinden, pflegen heute etwas, was sie als die „vollständige Freiheit“ im Denken und Handeln bezeichnen. Sie folgen einer Lebensanschauung, die ihnen gestattet, jede ihrer Launen zu befriedigen. Weil sie nicht wünschen, in irgendeinem Sinne eingeschränkt zu werden, weisen sie das lautere Wort Gottes als Wegleitung zurück und verharren auf einem Wege der Freiheit nach eigenem Muster. Das ist ein Weg der Rebellion, und wer darauf wandelt, wird nur für die Vernichtung in der Schlacht von Harmagedon taugen. Viele solche Personen verhalten sich so, weil sie den Konflikt sehen zwischen den Irrtümern der allgemein anerkannten Religion und der Weltanschauung der religiösen Führer, und sie denken, sie seien wohl imstande, sich ihre Ethik selbst zu wählen und festzulegen.
32. Weshalb ist die Lebensanschauung der „Freidenker“ populär, und warum ist sie verführerisch? Was wird denen widerfahren, die sich von dieser Auffassung überlisten lassen?
32 Die Lebensanschauung von dieser Art erlaubt dem Betreffenden, das zu tun, was er tun will und wann immer er es tun will, ohne daß er seinen Wünschen irgendwie Beschränkungen auferlegt. Er kann für sich die Maßstäbe und moralischen Grundsätze aufstellen, die ihm passen. Personen, die diese in der Welt sehr beliebte Auffassung hegen und sich nicht an Gottes gerade, lobenswerte Sittenmaßstäbe halten, lassen sich schnell irreführen und zu einer eigensinnigen, niedrigen Handlungsweise verleiten, indem sie sich auch mit anderen von gleicher Denkart verbinden und sich mit ihnen an deren betörenden Sinnenlüsten berauschen. Wenn Christen sich nicht durch Gottes lauteres Wort und seine Organisation leiten ließen, könnten auch sie Opfer dieser falschen Vernunftschlüsse werden und in die Falle geraten, in die die Welt der „Freidenker“ verstrickt worden ist.
33. Welcher Tatsache sind sich dagegen Christen bewußt? Wie bleiben sie selbst auf der Hut?
33 Jehova hat sein Volk nicht aufgegeben und es auf diese Weise der Irreführung zum Opfer fallen lassen. Freidenker mögen zulassen, daß sie auf einen unsittlichen Weg geraten, der dieser Art der rationalistischen Einstellung folgt. Aber Jehovas Diener sind sich wohl bewußt, daß Ehebrecher und Hurer nicht in Gottes Reich eingehen können. Sie denken stets an Gottes Rat, und er wird ihnen im Leben zu einer wegweisenden Macht, indem er sie für den Dienst Jehovas rein bewahrt. Sie wissen um die starken Kräfte im menschlichen Körper, die, wenn nicht richtig beherrscht, zu einem Laufe der Erniedrigung führen können. Junge Leute, Jünglinge und Mädchen, in Jehovas Organisation sind daher stets auf der Hut, um sich rein zu bewahren und sich keines unmoralischen Verhaltens schuldig zu machen, damit sie nicht zufolge eigener selbstischer Lüste verderbt werden. Wenn sie ihre Gefühle nicht zügeln, sondern nach dem eigenen Willen, das heißt nach dem Willen des Fleisches, handeln, statt nach dem Willen Jehovas, so machen sie sich direkt der Rebellion gegen Jehovas weisen Rat schuldig. Jehova erlaubt nicht, daß dergleichen in seiner Organisation einfach deshalb geschieht, weil die Christenheit, in deren Mitte sie sich befindet, dieses stillschweigend duldet.
34. (a) Wie sollten sich Eltern verhalten, die Kinder haben, welche sich zu unsittlichen Handlungen hinreißen ließen? (b) Wie können Eltern zu Komplicen eines Unrechts werden?
34 Wenn Eltern erfahren, daß sich ihre Kinder in dieser Hinsicht vergangen haben und das Opfer eines unsittlichen Verhältnisses mit einer Person vom anderen Geschlecht geworden sind, ist es ihnen manchmal zuwider, es den verantwortlichen Dienern in der Organisation zu melden, denen die Pflicht obliegt, die Organisation von solchen Praktiken rein zu halten. Dadurch machen sich solche Eltern an der gesetzlosen Handlungsweise mitschuldig, weil die in Frage kommende Person ihr eigenes Fleisch und Blut ist. Diese nahe Verwandtschaft sollte jemanden nicht daran hindern, gerecht zu handeln. Das Unrecht sollte den verantwortlichen Brüdern in der Versammlung gemeldet werden, ob nun die Person, die es begangen hat, ihrem Verwandten so nahesteht wie ein Kind dem Vater oder ob es jemand anders in der Christenversammlung ist. Hat jemand in der Organisation Kenntnis von einer solchen Sachlage und verfehlt er, darüber Bericht zu erstatten, so wird er zu einem direkten Komplicen und wird an dieser Rebellion mitschuldig. Unrechtes Handeln hat keinen Platz in Jehovas reiner Organisation, und ein treuer Diener übersieht es nicht stillschweigend, noch verfehlt er, es den Brüdern zu melden, die die Autorität haben, in der Sache Schritte zu unternehmen. Wer dieser christlichen Pflicht nachzukommen versäumt, der verläßt sich auf seine eigenen Gedanken und seinen eigenen Willen, und dieser Lauf führt zur Auflehnung gegen Jehovas reine Organisation.
35. Wieso bekundet ein Christ, der sich Gott hingegeben hat, große Unreife, wenn er eine Gott nicht hingegebene Person heiratet?
35 Ein Gott hingegebener Christ erkennt, daß er sich von der Welt vollständig getrennt halten muß. Das schließt ein, daß er auch bei der Auswahl eines Ehepartners von der Welt getrennt bleiben muß. Jehova gestattete es den Israeliten zu jener Zeit nicht, mit heidnischen Frauen in Ehebeziehungen zu treten. Ebenfalls handeln heute Christen direkt gegen Jehovas Rat, wenn sie sich einen Ehepartner auswählen, der sich Jehova nicht hingegeben hat, um ihm zu dienen. Das Joch einer solchen Verbindung würde schwer und unerträglich werden, weil Jehovas Segen nicht darauf ruht. (2. Kor. 6:14) Zeigt denn eine Person, die dem Befehl und Rat Jehovas in dieser Hinsicht direkt zuwiderhandelt, nicht, daß sie sich auf ihr eigenes Urteil und ihren eigenen Willen verläßt und zur Rebellion hinneigt? Wer so handelt, legt große Unreife an den Tag, und jemand, der diesem Laufe folgt, wird sich als untauglich erweisen, Jehovas reine Organisation in der Eigenschaft als Aufseher in der Versammlung zu vertreten.
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Wünschenswerte Neigungen — Christliche DienstbarkeitDer Wachtturm 1958 | 15. Juni
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Wünschenswerte Neigungen — Christliche Dienstbarkeit
‚Seid gehorsam … tut den Willen Gottes mit ganzer Seele.‘ — Eph. 6:5, 6, NW
1. Wie offenbart das von Jesus gegebene Beispiel rückhaltlose Dienstbarkeit?
WENN wir auf die tragischen Folgen der Selbstbestimmung des Menschen zurückblicken, sollten wir ein anderes Richtmaß wählen, das uns dauernde Segnungen bringen kann. Warum nicht — statt nach eigenen Eingebungen zu handeln — die selbstlose Anregung beachten, die in Jesu Worten in Verbindung mit den beiden großen Geboten gegeben worden ist? Er sprach: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“ Statt daß uns diese Worte die freie Wahl lassen, setzen sie unserer Handlungsfreiheit feste Grenzen, die wir beachten müssen, wenn wir Jehova gefallen möchten. Das erwähnte Gebot schaltet die eigene Wahl völlig aus. In der Tat, diese Worte verdrängen aus unserem Leben jeden Wunsch, der nicht mit vollständigem Gehorsam und völliger Dienstbarkeit gegenüber Jehova in Übereinstimmung ist. — Matth. 22:37-39, NW.
2, 3. (a) Was bedeutet Hingabe an Gott? (b) Von welcher Sklaverei sind Christen befreit worden? (c) Als wessen Sklave ist der Dienst begehrenswert?
2 Das waren die Richtlinien für das Leben Jesu und seiner Nachfolger. Wenn ein Christ sein Leben Jehova Gott widmet, so gelobt er aus eigener Wahl, daß er den Fußstapfen seines Meisters, des hohen Dieners Gottes, nachfolgen will. In der Tat, es bedeutet, daß er ein Sklave seines Meisters sein wird. Wenn wir die Sache dann aber analysieren, finden wir, daß man nur der Diener des einen oder anderen Herrn sein kann, wie Paulus uns dies in Römer 6:16 (NW) sagt: „Wißt ihr nicht, daß ihr, wenn ihr euch als Sklaven jemandem zum Gehorsam darstellt, ihr dessen Sklaven seid, weil ihr ihm gehorcht? entweder der Sünde mit dem Tod vor Augen oder des Gehorsams mit der Gerechtigkeit vor Augen?“ Darauf ruft Paulus aus: „Gott aber sei Dank, daß ihr, wiewohl ihr Sklaven der Sünde wart, doch von Herzen der Form der Lehre gehorsam wurdet, der ihr übergeben worden seid. Ja, da ihr von Sünde frei gemacht wurdet, wurdet ihr Sklaven der Gerechtigkeit … also stellt jetzt eure Glieder als Sklaven der Gerechtigkeit dar, mit Heiligkeit vor Augen.“ (Verse 17-19) Diese Worte lassen dem wahren Christen keine Wahl, denn er soll als Sklave sein Leben gemäß den Wünschen seines Meisters formen. Natürlich zeigt ein solch
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