Wie verbringst du deine Freizeit?
„IMMER Arbeit, nie ein Spiel, wird dem Knaben Hans zuviel.“ Dieses Sprichwort hat einen tiefen Sinn. Eine schöne Freizeitbeschäftigung vermag Geist und Seele zu erquicken. Sie kann Freude bereiten und dadurch, daß sie das Leben bereichert, vor Langeweile bewahren.
Freizeitaktivitäten können etwas ganz Einfaches sein, etwas, was von einem einzelnen oder von einigen wenigen gemeinsam ausgeübt wird. Zu den Freizeitaktivitäten zählt auch der Besuch von Sportveranstaltungen oder von Unterhaltungsstätten wie Theater und Kino.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen. Wie man das tut, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Was dir Vergnügen bereitet, mag mich langweilen. Was für ihn anregend ist, mag ihr uninteressant erscheinen.
Kostspielig
Die Bevölkerung vieler Länder gibt für Sport, Spiel und Spaß immer mehr Geld aus. In der BRD zum Beispiel erreichten in einem der letzten Jahre die privaten Ausgaben dafür (mit Urlaub) fast 100 Milliarden Mark. Das ist rund ein Zehntel des gesamten Bruttosozialprodukts. Allein für Sport und Camping betrugen die Ausgaben eines mittleren Arbeitnehmerhaushalts im Jahre 1977 rund 300 Mark. Ähnlich ist es in anderen Ländern. So besuchten im vergangenen Jahr weit über 300 Millionen Amerikaner Sportveranstaltungen.
Doch der Besuch von Unterhaltungsstätten ist teuer. Hast du das ebenfalls festgestellt? Bist du auch schon ganz entsetzt gewesen über den Preis einer Kinokarte, einer Konzertkarte oder der Eintrittskarte für ein Fußballspiel oder über den Preis eines neuen Fernsehgeräts? Da die Preise für viele „Freizeitgüter“ sehr „happig“ sind, mag man sich veranlaßt fühlen, zu überlegen, wie man die Freizeit auf andere Weise gestalten könnte. Andere Zeitvertreibe mögen genauso befriedigend oder vielleicht noch befriedigender sein, jedenfalls sind sie keine so große Belastung für den Haushaltsplan.
Wenn man ein bißchen über Freizeitaktivitäten nachdenkt, wird man feststellen, daß einige, abgesehen von ihrem Preis, noch in anderer Hinsicht teuer zu stehen kommen können. Es gibt gewisse Formen der Unterhaltung, die eine kräftige Dosis Gewalttat oder Unsittlichkeit enthalten oder die mit dem Glücksspiel zu tun haben — alles Dinge, die gemäß der Heiligen Schrift im Widerspruch zu den göttlichen Gesetzen oder Verhaltensgrundsätzen stehen.
Aber selbst bei Freizeitaktivitäten, gegen die nichts einzuwenden ist, besteht stets die Gefahr der Übertreibung. Das kann zur Folge haben, daß man sich zu sehr auf das Vergnügen konzentriert. Sehr wahrscheinlich kennst du Personen, die das tun. Sie jagen ständig dem Vergnügen nach und reden fast nur von Spaß und Kurzweil. Aber die Vergnügungssucht kann den „Geistesmenschen“ töten, indem sie ihn verleitet, den von Gott gebilligten Weg des Lebens zu verlassen.
Wer aufmerksam verfolgt, wie die biblischen Prophezeiungen in Erfüllung gehen, ist nicht überrascht. In der Bibel wird als eines der Merkmale unserer Zeit vorausgesagt, daß die Menschen ‘die Vergnügungen mehr lieben werden als Gott’ (2. Tim. 3:4).
Andere Fallgruben
Ein weiteres Problem in Verbindung mit gewissen Freizeitaktivitäten, besonders mit dem Besuch von Unterhaltungsstätten, besteht darin, daß man sich dabei oft nicht erholt. Manch einer, der bei einer Sportveranstaltung für die eine oder andere Mannschaft Partei ergreift, ist dann, wenn „seine Mannschaft“ verliert, niedergeschlagen, frustriert, ja sogar wütend. Der Besuch der Veranstaltung hat ihn nicht erfreut.
Ferner ist der Besucher von Unterhaltungsstätten gewöhnlich lediglich Zuschauer. Er ist also selbst nicht aktiv, sondern nur passiv. Das kann sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken und auch auf die Fähigkeit, mit anderen Personen zu kommunizieren.
Ein Problem, das in Verbindung mit gewissen Veranstaltungen auftritt, ist das unberechenbare Verhalten anderer Zuschauer. Man denke nur an das, was die Presse über einige Rockmusikkonzerte veröffentlichte oder was im Fernsehen darüber gezeigt wurde. Ferner sei an die Tumulte erinnert, die wütende Zuschauer bei gewissen Fußballspielen in Szene setzten, was zur Folge hatte, daß es viele Verletzte, ja sogar Tote gab. In solchen Fällen werden die Zuschauer zu Teilnehmern, aber nicht zu Teilnehmern an einem Vergnügen, sondern an einem „Gemetzel“.
Manch einer, der nicht unter solchen Zuschauern sitzen möchte, löst das Problem, indem er derartige Veranstaltungen am Fernsehschirm verfolgt. Er sitzt dann nicht unter einer lärmenden Menge in einem Sportstadion oder in einem Konzertsaal, sondern bequem in seiner gemütlichen Stube. Das hat außerdem den Vorteil, daß er nicht gezwungen ist, etwas bis zum Schluß anzuschauen oder anzuhören, wenn er das nicht möchte — vorausgesetzt, er bringt die nötige Energie und moralische Kraft auf, das Gerät auszuschalten. Wer solche Veranstaltungen am Bildschirm verfolgt, ist somit im Vorteil, aber er ist dennoch nur Zuschauer und nicht Teilnehmer.
Zweifellos gibt es verschiedene der Unterhaltung dienende Veranstaltungen, die wirklich Vergnügen bereiten. Aber welche anderen Zeitvertreibe gibt es, die vor allem Gelegenheit geben mitzumachen? Welche Möglichkeit hat man, seine Freizeit auf eine vergnügliche Weise zu verbringen, auf eine Weise, daß man sogar erbaut wird und nicht so tief in die Tasche greifen muß?