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Sport und UnterhaltungMache deine Jugend zu einem Erfolg
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Kapitel 16
Sport und Unterhaltung
1, 2. (a) Welche Art der Freizeitgestaltung macht dir am meisten Spaß? (b) Wie zeigt uns Jehovas Schöpfung, daß er möchte, daß wir Freude am Leben haben? (Psalm 104:14-24).
ÜBERALL auf der Welt sind die Menschen an der Freizeitgestaltung in ihren verschiedenen Formen interessiert. Jedes Jahr geben sie Milliardenbeträge dafür aus. Interessierst du dich auch dafür? Hast du Spaß am Skifahren oder am Segeln? Macht dir Schwimmen, Fußballspielen oder eine andere Sportart Freude? Gehst du gern ins Kino, oder siehst du dir gern Fernsehfilme an?
2 Einige vertreten die Ansicht, solche Vergnügen seien etwas Verkehrtes. Was meinst du dazu? Manche Leute behaupten sogar, die Bibel mißbillige diese Dinge. Aber es muß deutlich gesagt werden, daß solche Menschen die Bibel und ihren Autor, Jehova Gott, falsch darstellen. Im Wort Gottes werden junge Menschen, die sich bei Spiel und Sport erholen und sich daran erfreuen, günstig erwähnt. Die Bibel sagt zum Beispiel in einer Beschreibung des gesegneten Volkes Gottes: „Die öffentlichen Plätze der Stadt selbst werden angefüllt sein mit Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen.“ Sie sagt auch, es gebe „eine Zeit für den Tanz“ (Sacharja 8:5; Prediger 3:4, Einheitsübersetzung). Offensichtlich war es Gottes Absicht, daß der Mensch sich durch vernünftige Erholung entspannen sollte. Eine der Früchte des Geistes Gottes ist „Freude“ (Galater 5:22). Es ist nur normal und natürlich, wenn wir uns gesunder Entspannung erfreuen.
ANLEITUNG, UM MEHR FREUDE ZU FINDEN
3—8. (a) Welchen ausgewogenen Rat über Entspannung und Erholung finden wir in 1. Timotheus 4:7, 8? (b) Inwiefern ist „Leibesübung“ nützlich? Was geschieht aber, wenn jemand ganz im Sport aufgeht? (c) Welchen Problemen kann man gegenüberstehen, wenn man in einer Schulmannschaft spielt? Woran sollte man denken, wenn man sich entscheiden will, ob man in einer Mannschaft mitspielt?
3 Gott hat seine Liebe zu uns gezeigt, indem er uns eine Anleitung gab, wie wir aus unserer Freizeitgestaltung Freude schöpfen können. Um uns beispielsweise vor den gesundheitsschädlichen Folgen übermäßigen Essens zu bewahren, rät Gottes Wort: „Begib dich nicht . . . unter die, die schlemmerisch Fleisch essen“ (Sprüche 23:20). In bezug auf die Freizeitbeschäftigung gibt uns Gott einen ähnlichen guten Rat: „Übe dich . . . mit Gottergebenheit als deinem Ziel. Denn die Leibesübung ist zu wenigem nützlich; Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Timotheus 4:7, 8).
4 Aus der Bibel geht also hervor, daß „Leibesübung“ ihre Berechtigung hat. Sie tut uns gut, denn sie trägt dazu bei, daß wir unseren Körper richtig gebrauchen, gelenkig werden und unsere Muskeln richtig trainieren. Darüber hinaus kann Sport geistig beleben, besonders wenn man viel Zeit mit Studium zubringt. Doch sollte man dabei beachten, daß die Bibel warnend sagt: „Die Leibesübung ist zu wenigem nützlich.“ Wozu führt es, wenn man diesen Rat der Bibel unbeachtet läßt und sich ganz dem Sport verschreibt?
5 Ein Resultat kann sein, daß man sich dadurch den Spaß verdirbt. Der Sport ist dann keine angenehme Erholung mehr, sondern harte Arbeit. Was für Auswirkungen es hat, wenn bei sportlichen Spielen zu harter Wettbewerb getrieben wird, sagte der Sportpsychologe Bruce Ogilvie: „Einmal habe ich die Profineulinge von zehn größeren Baseballvereinen befragt, und 87 Prozent sagten, sie wollten, sie hätten nie mit dem Profisport angefangen, da er ihnen die Freude am Spiel genommen habe, die sie vorher gehabt hätten.“
6 Manche Sportarten sind auch eine Gefahr für den Menschen, besonders wenn der Körper noch im Wachstum begriffen ist. In der Zeitschrift Science Digest wurde berichtet, daß etwa 12 000 000 amerikanische Kinder wegen der Teilnahme am Sport irgendeinen Dauerschaden davontragen, bevor sie das achtzehnte Lebensjahr vollenden. Einer der bekanntesten Profifootballspieler in den USA ließ seine beiden Söhne in keiner Jugendmannschaft mitspielen. Er sagte: „Die Eltern denken überhaupt nicht darüber nach, was einem Jungen dabei alles zustoßen kann. Es kann beispielsweise passieren, daß er mit ein paar Zähnen weniger nach Hause kommt.“ Der Grund, weshalb einige Sportarten so gefährlich sind, liegt darin, daß der Wettbewerbsgeist — daß man um jeden Preis gewinnen will — bis ins Extrem geübt wird.
7 Es gilt auch zu berücksichtigen, welchen Umgang man haben wird, wenn man in einem Verein oder in einer Schulmannschaft spielt. Es ist weithin bekannt, daß in den Umkleideräumen unsittliche Gespräche geführt werden. Darüber hinaus ist man bei Auswärtsspielen längere Zeit mit Menschen zusammen, denen Treue gegenüber Gott nichts bedeutet. Das muß man bedenken, denn Gottes Wort hebt hervor, man solle sich „mit Gottergebenheit als . . . Ziel“ üben. Welchen Wert hätte es, wenn du dich auf etwas einlassen würdest, was sehr schnell deine sittlichen Grundsätze untergraben und dein Verhältnis zum Schöpfer ruinieren könnte?
8 Mit dem Sport verhält es sich also wie mit allem anderen, was nützlich ist, solange es im Rahmen bleibt, das heißt, solange es uns selbst nicht beherrscht und wichtigere Dinge verdrängt oder uns in Gefahrensituationen bringt. Wie anregend kann es doch sein, an einem schnellen Spiel teilzunehmen, und wie begeisternd, die Reaktionen seines Körpers zu erleben und sportliche Leistungen zu vollbringen! An die daraus entspringende Freude und Befriedigung kann man sich noch lange erinnern. Das hilft uns, unserem großen Schöpfer dankbar zu sein, der uns die Fähigkeit gegeben hat, solche Taten zu vollbringen.
FILM UND FERNSEHEN
9—14. (a) Was muß man in Betracht ziehen, wenn man sich einen Film oder eine Fernsehsendung aussucht? (b) Welche Wirkung hat es auf einen Menschen, wenn er sich zur Unterhaltung unsittliche Filme ansieht? Weshalb? Warum sollten wir die Wirkung nicht unterschätzen, die solche Filme selbst dann auf uns haben, wenn wir wissen, daß die darin gezeigten Dinge verkehrt sind?
9 Auch die Art der Filme und der Unterhaltungssendungen, die wir uns anschauen, kann unser Verhältnis zu Gott beeinflussen. Einige Filme und Fernsehsendungen können uns sehr erfreuen, manche auch unser Verständnis der wunderbaren Schöpfung Gottes und unsere Dankbarkeit vertiefen. Doch bestimmt ist dir aufgefallen, daß viele Filme regelrecht „überlaufen“ von Handlungen, in denen es zu Ehebruch, Hurerei, Lesbianismus, Homosexualität, Gewalt und Massenmorden kommt. Man kann das als Unterhaltung ansehen. Aber wie wirken sich solche Filme auf einen persönlich aus?
10 Überlege einmal: Wie bist du zu dem Menschen geworden, der du heute bist? War es nicht durch deine Umgebung und die Erziehung, durch das, was du — besonders durch Augen und Ohren — in deinen Geist aufgenommen hast? Zu einem großen Teil bist du das, womit du deinen Geist ernährst. Je länger du einem Einfluß ausgesetzt bist, desto größer ist die Wirkung, die er ausübt.
11 Es würde einem nicht in den Sinn kommen, stinkenden Abfall zu essen. Was passiert aber, wenn du ständig geistigem Müll ausgesetzt bist? Dabei kann gar nichts anderes herauskommen, als daß er ein Teil deines Denkens wird. Wenn wir uns einen Film anschauen, dann haben wir mit den Personen, die in dem Film dargestellt werden, Gemeinschaft. Die Filme werden absichtlich so gemacht, daß die Zuschauer mit den gezeigten Personen mitfühlen, wobei oft Sympathien für diejenigen geweckt werden, die die Ehe brechen, homosexuelle Handlungen begehen oder andere Menschen umbringen. Möchtest du deine Gefühle von Homosexuellen, Lesbierinnen, Hurern, Ehebrechern und Kriminellen beeinflussen lassen?
12 Wenn du dir einen Film anschaust, in dem sittenloses Handeln oder Gewalttätigkeit gezeigt wird, dann denkst du vielleicht: „So etwas würde ich doch nie tun!“ Das kann schon stimmen. Würde dir jemand sagen, du solltest deinen Nachbarn bestehlen, deine Freunde belügen oder Hurerei begehen, so würdest du das jetzt empört zurückweisen. Aber wie würdest du denken, nachdem du längere Zeit mit Dieben, Hurern und Homosexuellen Umgang gehabt hättest und von ihrem verdrehten Denken beeinflußt worden wärst? Im Laufe der Zeit würdest du ihnen vielleicht Verständnis entgegenbringen. Was anfänglich abstoßend erscheint, mag nach einer gewissen Zeit nicht mehr so erscheinen. Und beachte auch folgendes: Wie ist die Mehrzahl der Homosexuellen homosexuell geworden? Dadurch, daß sie sich in Gedanken ständig damit befaßt haben und mit Homosexuellen Umgang hatten.
13 Es kann sein, daß du meinst, du würdest niemals unsittlich handeln. Wie wirkt es sich aber aus, wenn du ins Kino gehst und dir Filme ansiehst, in denen viel Erotik und Unsittlichkeit gezeigt wird? Wie wird ein Mensch wahrscheinlich handeln, nachdem er solche Filme gesehen hat, besonders wenn er noch die Möglichkeit hat, alkoholische Getränke zu genießen, die gewisse Hemmungen aufheben? Die Antwort darauf weißt du selbst. Die herausfordernde Aussage vieler heutiger Filme ist: „Wir wollen das Böse tun! Wir wollen alle Gesetze brechen, selbst Gottes Gesetze!“ Möchtest du, daß ein solcher Einfluß auf dich ausgeübt wird?
14 Meinst du wirklich, daß du durch schlechte Einflüsse nicht verdorben werden könntest? Denke daran, daß Millionen anständige, fleißige Bürger durch die „Gehirnwäsche“ der nationalsozialistischen Propaganda veranlaßt wurden, die abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen oder zu unterstützen. Unterschätze daher die Wirkung, die die verderbte Propaganda der Sex- und Kriminalfilme auf dich haben kann, nicht.
WIE KANN MAN SICH ERHOLEN?
15—19. Was für Möglichkeiten haben wir, um unser Bedürfnis nach Erholung zu erfüllen?
15 Unser Schöpfer hat ein Bedürfnis nach Erholung in uns gelegt. Er hatte aber nicht vor, daß wir es erfüllen sollten, indem wir uns mit Unsittlichkeit oder Gewalttat beschäftigen und sein Gesetz brechen. Es kann natürlich sein, daß man sehr viele Filme und Fernsehsendungen streichen muß, wenn man sich nichts in dieser Richtung ansehen will. Doch man hat immer noch viele gute Möglichkeiten, sich zu erholen und dabei Freude zu empfinden.
16 Was bringt die Erholung letzten Endes auch ein, wenn man hinterher nicht erfrischt ist oder ein schlechtes Gefühl hat? Wenn dir jemand etwas zu essen anbietet, was gut aussieht und auch gut schmeckt, dir aber hinterher davon übel wird, würdest du dir dann noch mehr geben lassen? Sei deshalb wählerisch, wenn es darum geht, womit du deine Freizeit verbringst. Laß es nicht dazu kommen, daß du einfach „Zeit totschlägst“ und irgendeiner Unterhaltung nachgehst, die dir gerade so einfällt. Verbringe deine Freizeit mit etwas, was dich bereichert, entspannt und dir Erholung schenkt, etwas, worauf du mit Freude zurückblicken kannst.
17 Es gibt vieles, was man draußen im Freien zur Erholung unternehmen kann — Wandern, Ballspielen oder auch Federballspielen. Viel Freude bereitet auch Tischtennis, das man mit seinen Freunden sogar zu Hause spielen kann. Wenn zu Hause die Möglichkeit besteht, eine Tischtennisplatte aufzustellen, kannst du deine Eltern fragen, ob sie damit einverstanden sind. Vielleicht freuen sie sich sogar, daß du selbst eine Idee hast.
18 Außerdem kann man Museen oder andere Sehenswürdigkeiten besichtigen. Warst du schon einmal auf einer Hühnerfarm, in einer Molkerei, bei einer Auktion oder in einer Druckerei? Größere Städte haben gewöhnlich ein Fremdenverkehrsbüro, in dem man etwas über die Sehenswürdigkeiten der Stadt erfahren kann. Dort erhält man vielleicht auch Auskunft, bei welchen Betrieben in der näheren Umgebung eine Besichtigung möglich ist. Ausgezeichnete Erholungsmöglichkeiten bieten auch Fahrten an einen schönen See, in die Berge oder ans Meer. Die Freude wird vermehrt, wenn mehrere Familien sich dabei zusammentun.
19 Wir müssen natürlich darüber wachen, daß diese angenehmen Tätigkeiten nicht zum Hauptinteresse unseres Lebens werden. Dann würden sie ihren Wert für uns verlieren. Wir sollten dankbar sein, daß der Schöpfer uns die Fähigkeit mitgegeben hat, so viele verschiedene Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung wahrzunehmen und uns daran zu erfreuen. Sie können unser Leben sehr bereichern.
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Wie denkst du über Musik und Tanzen?Mache deine Jugend zu einem Erfolg
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Kapitel 17
Wie denkst du über Musik und Tanzen?
1—3. (a) Wieso kann man sagen, daß der Schöpfer den Menschen mit Musik umgeben hat? (b) Führe einige Beispiele an, die zeigen, daß die Bibel das Tanzen gutheißt.
DER Schöpfer hat den Menschen mit Musik umgeben. Nicht nur die hellen fließenden Töne, die Vogelkehlen entspringen, sondern auch das Gurgeln der Bäche, das Säuseln oder Heulen des Windes in den Baumwipfeln, das Zirpen der Grillen, das Quaken der Frösche und die Laute vieler anderer Geschöpfe der Erde — all das sind für den Menschen musikalische Klänge. Es ist daher nicht überraschend, daß die Geschichte der Musikinstrumente bis zum Beginn der Menschheit zurückreicht.
2 Auch das Tanzen hat eine lange Geschichte. In Israel führte Moses’ Schwester Mirjam die Frauen „mit Tamburinen und in Reigentänzen“ an. Und nachdem Gott König David geholfen hatte, sittlich verderbte Feinde zu besiegen, kamen „die Frauen mit Gesang und Reigentänzen aus allen Städten Israels“. Offensichtlich hieß auch Jesus Christus das Tanzen gut, denn er erwähnte in seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn das Tanzen als Bestandteil einer ehrbaren Feier. Jesus erzählte, daß die Rückkehr des verlorenen Sohnes mit ‘Konzertklängen und Tanz’ gefeiert wurde. Außerdem erwähnt die Bibel, daß einzelne Personen oder Gruppen von Männern oder Frauen tanzten (2. Mose 15:20; 1. Samuel 18:6; Lukas 15:25).
3 Bedeutet das, daß jede Art von Musik und Tanz von vornherein gut ist? Oder sollte man in bezug auf Musik und Tanz wählerisch sein? Was hilft uns, die richtige Wahl zu treffen? Ist das überhaupt so wichtig?
WIE TANZEN?
4—6. (a) Was könnten Christen gegen einige Tänze vorbringen? (Kolosser 3:5, 6). (b) Warum werden gewisse moderne Tänze mit alten Fruchtbarkeitstänzen verglichen?
4 Es gibt die verschiedensten Tänze — vom anmutigen Walzer bis zur lebhaften Polka. Da sind die lateinamerikanischen Tänze wie zum Beispiel die Conga, die Rumba und die Samba sowie der Beguine und der Bossa Nova, von denen einige einen afrikanischen Einschlag haben. Außerdem tanzt man Rock ’n’ Roll und andere moderne Tänze. Gibt es plausible Gründe, die du gegen einige dieser Tänze vorbringen könntest?
5 Jawohl, und zwar dann, wenn dich ein Tanz sinnlich erregt und dich in Versuchung bringt, unsittlich zu handeln. Dadurch könntest du in viele Schwierigkeiten geraten.
6 Die alten Fruchtbarkeitstänze zum Beispiel hatten den Zweck, die geschlechtliche Leidenschaft zu erregen, und gewisse moderne Tänze erinnern ebenfalls daran. Vor einigen Jahren konnte man in der Zeitschrift Time lesen:
„Der Twist war ursprünglich ein harmloser Tanz . . . Doch nun hat die Jugend [eines New Yorker Nachtklubs] den Twist wiederbelebt und aus ihm eine Nachahmung eines alten Kulttanzes, den gewisse Völker bei ihren Pubertätsfeiern pflegten, gemacht“ (20. Oktober 1961).
7—10. (a) Auf welche Weise könnte jemand, der sich an solchen Tänzen beteiligt, auf andere anziehend wirken? Möchtest du in dieser Weise auf Personen vom anderen Geschlecht anziehend wirken? (b) Warum ist sogar bei Gesellschaftstänzen Vorsicht angebracht?
7 Viele Tänze, die in den letzten Jahren aufgekommen sind, sind Varianten des Twists. Die Tänzer berühren sich nicht, aber sie bewegen ihre Hüften und Schultern so, daß sie sich oft gegenseitig sexuell erregen. Die Leidenschaft eines jungen Menschen kann leicht geweckt werden, wenn er diesen Körperbewegungen zusieht. Ein Mädchen mag sich nichts dabei denken; es wird von dem Tanz vielleicht nur mitgerissen. Aber sie sollte nicht übersehen, welche Wirkung sie dadurch auf Zuschauer ausüben kann und was diese über sie denken mögen. In einem Leserbrief, der an den Herausgeber des New York Times Magazine gerichtet war, hieß es: „Hoffen wir, daß die jungen (und weniger jungen) Körper unserer Twister lügen, daß sich ihre Gedanken nicht so bewegen wie ihre Becken und Oberkörper.“
8 Selbst wenn du beim Tanzen keine schlechten Absichten hast, solltest du doch berücksichtigen, welche Wirkung du auf andere junge Leute ausübst. Fühlen sie sich zu dir hingezogen, weil sie durch dich sinnlich erregt werden, genauso wie sie durch Personen erregt werden, die enganliegende Kleider tragen, die Hüften rollen und verschiedene erotische Gebärden machen? Möchtest du nur in dieser Weise auf jemand anziehend wirken? Oder wünschst du dir jemand als Partner, der dich wegen deiner Persönlichkeit mag und wegen der Dinge, die du für wichtig hältst, und weil er sich mit dir gut unterhalten kann? Bist du an jemandem interessiert, der Freude daran hat, etwas für dich zu tun, oder an jemandem, der nur etwas von dir haben will?
9 Selbst Gesellschaftstänze, bei denen es hauptsächlich auf die Fußbewegungen und auf anmutige Körperbewegungen ankommt und bei denen die Partner einander halten, können manchmal aufgrund der engen körperlichen Berührung sexuell anregend sein. Bei solchen Tänzen solltest du daher berücksichtigen, daß dein Partner sinnlich erregt werden könnte, selbst wenn ihr nicht so eng tanzt, daß dies bei dir zu sinnlichem Vergnügen führen würde.
10 Tatsache ist, daß man die meisten Tänze weder als anständig noch als unanständig einstufen kann. Meist kommt es darauf an, wie man tanzt, entweder anständig und schicklich oder so, daß man den Rat des Wortes Gottes mißachtet, sich auf eine reine, vernünftige Weise zu betragen.
DIE WAHL DER MUSIK
11, 12. Inwiefern übt Musik Macht aus? Führe Beispiele an.
11 Wie beim Tanzen muß man auch bei der Wahl der Musik sorgfältig sein und sich Gedanken machen. Warum? Weil die Musik Macht ausübt. Und wie jede andere Macht kann sie zum Guten oder auch zum Schaden gereichen.
12 Worauf ist die Macht der Musik zurückzuführen? Auf ihre Fähigkeit, Menschen in eine bestimmte Gemütsverfassung, Stimmung oder Erregung zu versetzen. Musik kann entspannen und beruhigen oder erfrischen und beleben. Den Unterschied zwischen einem flotten Marsch und einer sanften Serenade kann man geradezu „fühlen“. Musik kann alle menschlichen Gefühle hervorrufen — Liebe, Zärtlichkeit, Ehrfurcht, Traurigkeit, Zorn, Haß und Leidenschaft. Zu allen Zeiten hat man die Macht der Musik erkannt und sie dazu benutzt, Menschen zu einer bestimmten Handlungsweise zu bewegen. Zum Beispiel wird der Erfolg der Französischen Revolution häufig zum Teil der „Marseillaise“ zugeschrieben, einem Lied, das ein Schriftsteller als „blutrünstigen Ruf zu den Waffen“ bezeichnete. Auch Schulen haben oft ihre „Kampflieder“, die vor Sportwettkämpfen gesungen werden.
13—16. (a) Was hat der Rat aus Sprüche 4:23 mit der Wahl der Musik zu tun? (b) Inwiefern kann Musik ein „Katalysator“ sein und manchmal bleibende Schäden verursachen?
13 In der Bibel wird das Herz eng mit den Gefühlen und Beweggründen in Verbindung gebracht, und daher gibt Gottes Wort den Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:23). Da die Musik tatsächlich einen Einfluß auf das Gemüt hat, müssen wir in bezug auf die Musik wählerisch sein, wenn wir unser Herz behüten wollen.
14 Es stimmt natürlich, daß die Wirkung der Musik nur vorübergehend ist. Doch oft reicht sie aus, um jemandem den entscheidenden Antrieb zu geben, eine bestimmte Richtung einzuschlagen, oder um den Widerstand gegen einen Reiz oder eine Versuchung zu schwächen. Falls du in der Schule Chemieunterricht hattest, hast du etwas über „Katalysatoren“ kennengelernt. Du hast gelernt, daß eine Verbindung zweier oder mehrerer chemischer Stoffe oft nur durch Hinzunahme eines anderen Stoffes erreicht werden kann, durch dessen Mithilfe sie sich dann verbinden. Diesen Stoff nennt man „Katalysator“. Nun haben wir alle bestimmte Schwächen und schlechte Neigungen, und daher verspüren wir manchmal die Versuchung, etwas Verkehrtes zu tun. Nehmen wir an, es treten Umstände ein, unter denen du leicht eine verkehrte Handlung begehen könntest. Dann kann Musik als „Katalysator“ dienen, durch den sich das Verlangen und die Umstände zu einer Handlung verbinden, die du später vielleicht bitter bereust. Eine Mitarbeiterin der von der Regierung der Vereinigten Staaten bestellten Kommission zur Erforschung der Pornographie erklärte, gestützt auf ihre Untersuchungen:
15 „Dadurch, daß Musik bei Mädchen auf die Gefühle einwirkt und Liebe und Zuneigung hervorruft, dient sie bei einem heranwachsenden Mädchen häufig als Katalysator für Liebe und dadurch als Anreiz zu geschlechtlicher Erregung. . . . Die Musik weckt dieses Gefühl“ (Denver Post, 23. Juli 1971).
16 Ja, der durch die Musik ausgelöste Impuls kann, wenn er auch von kurzer Dauer ist, ausreichen, um dich zu einer Handlungs- oder Lebensweise zu veranlassen, die du lange Zeit hindurch beibehältst oder deren Auswirkungen lange anhalten. Lohnt es sich daher nicht, bei der Auswahl von Musik kritisch zu sein?
DIE SCHWIERIGKEIT, SICH ZU ENTSCHEIDEN
17, 18. Wie kannst du beim Hören eines Musikstückes feststellen, ob es gut oder schädlich für dich ist?
17 Natürlich kann dir keiner eine Liste in die Hand geben, aus der du sofort ersehen kannst, welche Musik gut und welche schlecht ist; denn unter allen erwähnten Arten von Musik gibt es keine, die als „absolut gut“ oder „absolut schlecht“ bezeichnet werden kann. Mit deinem Verstand und deinem Herzen mußt du herausfinden, wie wertvoll die jeweilige Musik ist, und dabei solltest du dich von Grundsätzen wie den bereits betrachteten leiten lassen. Deine Wahl wird anderen etwas darüber verraten, was für ein Mensch du bist.
18 „Prüft nicht das Ohr selbst Worte, wie der Gaumen Speise kostet?“ Diese Frage stellte Hiob vor langer Zeit (Hiob 12:11). So kann auch dein Ohr Musik prüfen. Selbst bei reiner Instrumentalmusik läßt sich oft sagen, welche Stimmung oder welchen Geist das Stück hervorrufen soll und zu welcher Handlungsweise es anregt. Das traf auch auf die Musik zu, die Moses hörte, als er vom Berg Sinai herabstieg und sich dem Lager der Israeliten näherte. Er sagte zu Josua: „Es ist nicht der Schall des Gesangs wegen mächtiger Taten [ein Siegeslied], und es ist nicht der Schall des Gesangs wegen einer Niederlage [ein Trauergesang]; es ist der Schall eines anderen Gesangs, den ich höre.“ Der Gesang spiegelte tatsächlich wildes und götzendienerisches unsittliches Treiben wider (2. Mose 32:15-19, 25).
19—22. (a) Wovor müssen sich diejenigen hüten, die klassische Musik lieben? (b) Was muß man bedenken, wenn man sich Jazz oder Rockmusik anhört?
19 Betrachte einmal Beispiele aus der heutigen Zeit. Klassische Musik klingt im allgemeinen würdevoll, manchmal sogar majestätisch. Doch wenn auch viele dieser Stücke für den Sinn etwas Erhebendes sind, verherrlichen doch einige das Schmutzige oder Selbstsüchtige im Leben. Man sollte daran denken, daß viele berühmte Komponisten klassischer Musik ein unmoralisches, ausschweifendes Leben führten. Und obgleich sie im allgemeinen für ein Publikum schrieben, das wahrscheinlich das Schöne im Leben liebte, war es nahezu unvermeidlich, daß sich einiges von ihren verdrehten Ansichten und Gefühlen in Worten und auch wortlos in ihre Musik einschlich. Wenn wir daher unseren Sinn und unser Herz behüten wollen, dürfen wir selbst schwere Musik nicht vorbehaltlos akzeptieren.
20 Auf der anderen Seite des Musikspektrums finden wir die synkopierte Musik des Jazz und Rock. Auch hier gibt es Stücke, die melodisch und gemäßigt sind. Doch einiges ist wild und schrill. Deshalb unterscheiden Musiker auch zwischen „soft“ (sanftem), „hot“ (heißem), „hard“ (hartem) und „acid“ (an Drogengenuß oder psychedelische Erlebnisse erinnerndem) Jazz und Rock. Du solltest selbst beurteilen können, was für ein Verhalten die betreffende Musik fördert — dein Ohr, dein Sinn und dein Herz sollten es dir sagen. Der Text und die Musik sind manchmal so eindeutig, daß Leute ein Musikstück leicht mit einem bestimmten Verhalten oder mit einer bestimmten Personengruppe in Verbindung bringen. In der Bibel ist zum Beispiel von den Liedern derer die Rede, „die berauschende Getränke trinken“, und von dem „Lied einer Prostituierten“ (Psalm 69:12; Jesaja 23:15, 16). Und wie steht es heute?
21 Wenn du zum Beispiel in der Zeitung davon liest, daß bei einem Konzert oder Musikfestival die Fans kreischten, daß Mädchen ohnmächtig wurden, daß man Drogen nahm und die Polizei herbeigerufen werden mußte, um zu verhindern, daß die Einrichtung des Saales zertrümmert wurde — was für Musik wurde dann deiner Ansicht nach gespielt? Oder wenn du hörst, daß ein beliebter junger Sänger oder Musiker an einer Überdosis Drogen starb — auf welche Art Musik war er deiner Meinung nach spezialisiert?
22 Sicher ist dir bekannt, daß sich viele junge Leute zur Rockmusik hingezogen fühlen, weil sie glauben, daß die Texte die Realitäten und Probleme ihrer Umwelt beschreiben. Wahrscheinlich mehr als jede andere Art Schlagermusik soll der Rock eine Botschaft vermitteln: von den Problemen der Jugend und vom Generationskonflikt, von Drogen, Sex und Bürgerrechten, von Meinungsfreiheit, Armut, Krieg und ähnlichen Themen. Die Rockmusik soll die Unzufriedenheit ausdrücken, die junge Menschen gegenüber sozialen Ungerechtigkeiten verspüren, sowie ihre Vorstellungen von einer besseren Welt. Doch mit welchem Erfolg? Was hat die Rockmusik für junge Menschen bewirkt? Hat sie wirklich mit ihrer Philosophie dazu beigetragen, die Probleme zu lösen? Wenn eine solche Musik angeblich die Realität in den Vordergrund rückt, weshalb steht sie dann in so enger Verbindung mit Drogen? Warum verstehen nur Drogensüchtige einige der Texte? Das sind Fragen, über die man nachdenken sollte.
23—25. (a) Was ist der Sinn des Rates aus Prediger 7:5 in bezug auf die Wahl der Musik? (b) Wen sollten wir berücksichtigen, wenn wir uns Musik anhören oder tanzen? Warum? (1. Korinther 10:31-33; Philipper 1:9, 10). (c) Warum ist es also nicht belanglos, welche Musik wir uns anhören und was für Tänze wir tanzen?
23 Es ist also nicht belanglos, welche Art Musik du dir anhörst. Du kannst andere für dich entscheiden lassen, indem du einfach mit dem Strom schwimmst und das auswählst, was populär ist und der Masse gefällt. Du kannst dir aber auch persönlich Gedanken darüber machen und eine sorgfältige Auswahl treffen, indem du dich von der ewigwährenden und überlegenen Weisheit des Wortes Gottes leiten läßt. In Prediger 7:5 heißt es: „Besser ist es, das Schelten eines Weisen zu hören, als der Mann zu sein, der das Lied der Unvernünftigen hört.“ Wenn die Bibel von „Unvernünftigen“ spricht, meint sie nicht einfach einfältige Personen, sondern Personen, die in moralischer Hinsicht unvernünftig sind und die dadurch später in Schwierigkeiten geraten.
24 Vielleicht denkst du, du könntest dir ruhig Schlager anhören, ohne daß sie dich zum Schlechten beeinflussen, selbst wenn sie einige Worte enthalten, die im Widerspruch zu guten Grundsätzen stehen, oder wenn sie einen sinnlichen, ungestümen Klang haben. Das gleiche magst du in bezug auf das Tanzen sagen. Doch welchen Einfluß übst du auf andere aus? Bist du so eingestellt wie der Apostel Paulus, der bereit war, sogar auf das Essen von Fleisch zu verzichten, wenn er dadurch vermeiden konnte, andere zum Straucheln zu bringen? Mit was für Menschen bringt man dich aufgrund der Musik, die du wählst, in Verbindung?
25 Je nachdem, welche Musik du dir anhörst und was für Tänze du tanzt, zeigst du, ob du lediglich daran interessiert bist, dich zu amüsieren, oder daran, ewig in Gottes Gunst zu leben.
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